REFERAT-MenüArchaologieBiographienDeutschEnglischFranzosischGeographie
 GeschichteInformatikKunst und KulturLiteraturMarketingMedizin
 MusikPhysikPolitikTechnik

Wer diesen - gewiß allgemeinen

Wer diesen - gewiß allgemeinen

Wer diesen - gewiß allgemeinen - historischen Beobachtungen und knapp um-rissenen systemtheoretischen Hintergrundannahmen zu den strukturellen Entwicklungsbedingungen und -linien eines Literatursystems zustimmt, der stimmt vermutlich zugleich weiteren Ableitungen zu, die aus dem vorausgesetzten Systemcharakter des literarischen Handelns folgen und seine - oben


ausdrücklich betonte - individuelle lebcnsweltliche Handlungsdimension betreffen.
Wenn LITERATUR nämlich als - verobjektiviertes - soziales System und als - verobjektivierender - lebensweltlicher Handlungsraum verstanden wird, d.h. als ein Bereich, in dem Menschen engagiert literarisch handeln und in dem sie mit und in bezug auf Literatur ihre subjektiven Lebenspläne mittel- und langfristig kooperativ verwirklichen wollen, dann muß auch angenommen werden, daß diejenigen, die innerhalb des literarischen Systems handeln und seine besonderen Vorteile und Möglichkeiten täglich - ökonomisch und ideologisch - nutzen, an seinem über einen längeren Zeitraum gesicherten Erhalt interessiert sind.
In einer sich beständig verändernden Welt kann Erhaltung nur bedeuten, daß praktisch jede Form der Modernisierung (Innovation) akzeptiert werden kann und soll, die das Handlungssystem nicht grundsätzlich und auf Dauer von weiteren Modernisierungen ausschließt oder gar seinen Bestand und seine Grenzen (und damit seine spezifischen überindividuellen Funktionsleistungen) direkt auflöst.



An der Erhaltung des Handlungssystems Literatur müssen mindestens, oder sogar: in erster Linie, diejenigen interessiert sein, die sich am stärksten, umfassendsten und mit dem höchsten persönlichen Risiko im System engagieren, also die Autoren. Und diese haben sich ja auch in der historischen Situation des 18. Jahrhunderts tatsächlich entsprechend verhalten. Jedes soziale Handlungssystem hat durch solche engagierten "Aktiv"-Tcilnehmer praktisch die Tendenz, daß es die allgemeinen Bedingungen zu en und zu steuern versucht, die für seinen weiteren Bestand wichtig sind36.
Unter diesem Blickwinkel gilt: Nicht allein Lesergeschichte, Rezeptionsforschung und Wirkungsgeschichte, sondern vor allem der Bereich der literarischen Produktion kann uns, wenn er kritisch befragt wird, darüber Auskunft geben, wie das Literatursystem als soziales Handlungssystcm einen Modus der "Selbstbezüglichkeit" ausbildet, der - wegen seiner hier unterschobenen Intentionalilät - auch als Steuerung von rändcrungsprozcsscn thematisiert werden kann.







Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen