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Verschiedene Beschreibungen des Wortes ,,außer" in Wörterbücher

Um das Buchwissen gut in der Praxis umzusetzen, sollen wir nun mit Hilfe der oben ausgeföhrten grammatischen Theorie ein konkretes Beispiel unter die Lupe nehmen.

Das Wort ,,außer´´ ist zum Beispiel ein interessantes Beispiel zu unserem Thema. Nicht nur als Präposition, sondern als auch Konjunktion, sogar in Zusammensetzung mit manchen Adjektiven als Adjektiv tritt ,,außer´´ in der heutigen deutschen Sprache auf.

In dem folgenden Abschnitt versuche ich anhand einiger fachlicher Wörterbüchern und Lexika, z.B. dem deutsches Wörterbuch von Hermann Paul, dem deutsches Wörterbuch n Gerhard Wahrig, dem Etxmologisches Wörterbuch des Deutschen, dem Lexikon deutscher Konjunktionen von Joachim Buscha und dem Lexikon deutscher Präposition etc., die Bedeutungswandelung von ,,außer´´ und die grammatische Rolle, die ,,außer´´ in der gegenwärtigen Sprachsxstem spielt, aufzuzählen.






1 Die Bedeutungswandelung des Wortes ,,außer"



Im Bezug auf die historische Entwicklung der Wortbedeutung von ,,außer" werde ich den Forschungsergebnissen des Deutschen Wörterbuches, welches von Paul Hermann geschrieben ist, und dem Etymlogischen Wörterbuch des Deutschen folgen ( Hermann Paul, 2002, Deutsches Wörterbuch, S.124 / Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, S.100). Der folgende Abschnitt ist im Wesentlichen der Vorarbeit in den oben erwähnten Fachliteraturen entnommen.

Das Wort ,,außer´´ wurde im Althochdeutschen ,,uzar´´ und im Mittelhochdeutsch ,,uzer´´ geschrieben. ,,Außer´´ geht ebenso wie ,,außen´´ auf eine Weiterbildung von dem Wort ,,aus´´(uz) zurück. Eine so genannte Weiterbildung heißt eigentlich, dass ,,außer´´ als die komponierte bzw. Abgeleitete Form des Wortes ,,aus" nicht nur ihrer ursprünglichen Bildung gemäß, nämlich als Adverb auftritt, sondern auch die Präpositionale- sowie die Konjunktionale Funktionen übernahm. Als Präposition erhielt ,,außer´´ die Bedeutung von ,, Lokal´´: sowohl der Richtung (aus, ausheraus) als auch in der Ruhe (außerhalb, ohne). Als Konjunktion wird die Bedeutung von ,,außer´´ als Präposition wurde häu in der Bibel gebraucht und bis ins 19. Jahrhundert verwendet.

z.B (52) außer seinem gewohnten Bette. (Präposition, regiert Dativ)

(53) niemand kommt mir entgegen außer ein Unverscämter. (Subjunktion, keine Kasusforderung)

,,Außer´´ trat danach immer häuer in diesen beiden Funktionsarten auf. Die reine lokale Bedutung hai sich mit der Zeit nach und nach reduziert. Nur in manchen Fügungen und bei manchen Komposita, in denen ,,außer´´ beispielweise mit Adjektiven auf ,,-lich´´ zusammensetzt, kann man die ursprüngliche Bedeutung noch gut erkennen.

(54) Nach ein paar Sekunden war das Pferd außer Schussweite. (Präposition, bedeutet außerhalb eines Bereiches)

Die ähnlichen Beispiele gibt es noch z.B: außer Sichtweite, außer Hörweite, außer Reichweite

(55) Gestern war es außergewöhnlich kalt. (außer tritt als Bestandteil des Adjektivs, bedeutet außerhalb eines Zustandes ,,un´´)

Andere ähnliche Beispiele dazu: außerehelich, außerordentlich

Eine deutliche Verschiebung im präpositionalen Gebrauch des Neuhochdeutsch ,,außer´´ ist gegenüber dem älteren Deutsch eingetreten. Die lokale Bedutungen der Ruhe und der Richtung werden nocht gebracht, aber diese Verwendung wird meistens nur noch in übertragenem Sinn möglich zur Bezeichnung eines Zustandes und in formelhaften Wendungen benutzt.,,Außer´´ wird in allgemeinen durch ,,außerhalb´´ ersetzt, um eine reine lokale Bedeutung auszudrücken.

z.B. Bezeichnung eines Zustandes : (56) außer Atem (atemlos sein), außer Gefahr (einer Gefaht entkommen), außer Zweifel (es ist nicht zu zweifeln)

Formelhafte Wendungen : (57) außer Landes (auswandern), außer Haus (Ausgehen, nicht zu Hause / zum Mitnehmen)

Am obigen Beispiel kann man gut erkennen, dass ,außer´´ in solchen Ausdruck noch die ursprünglich Bedeutung ,,ausheraus, sowie außerhalb, ohne ´´ enthält.

Im Neuhochdeutschen tritt ,,außer´´ als Konjunktion gewöhnlich in Verbindung mit anderen Konjunkzionen auf. Z.B. ,,außer wenn´´, ,,außer dass´´, ,,außer umzu´´ Die Bedeutungen dieser Konjunktionalen Wortgruppen sind im Großen und Ganzen gleich, weil ,,außer´´ der Hauptbedeutungsträger ist. Die mit ,,außer´´ zusammenstehenden verschiedene Konjunktionen formulieren dann verschiedene Stillschichten, wodurch sie von einander unterschiedbar werden.



2 ,,Außer" als Präposition und Konjunktion in der gegenwärtigen Sprache



In der gegenwärtigen Sprache wird ,,außer´´ sowohl als Präposition auch als Konjunktion im Satz vorkommen.

Nun möchte ich mit Hilfe von einigen einschlägigen Fachliteraturen, vor allem den beiden Lexika der deutschen Präpositionen und Konjunktionen und ,,Deutsche Grammatik´´ von Helbig, die Verwendungsumstände, in denen ,,außer´´ als Präposition und Konjunktion in der gegenwärtigen Sprache vorkommt, umreißen.



2.1 ,,Außer" als Präposition



In ,,Lexikon deutscher Präpositionen´´(Jochen Schröder, Lexikon deutscher Präpositionen, S.81) wird die Kasusforderung von ,,außer´´ so beschrieben:

,,außer´´ meist ohne erkennbare Kasusforderung, sonst DAT.

Das heißt also: ,,außer´´ als Präposition regiert heutzutahe meistens Dativ. Aber ausnahmsweise wird ,,außer´´ in einigen Fällen auch den Akkusativ und sogar den Genitiv fordern.

Schröder hat in diesen Lexikon nach sematische Merkmalen die Präposition ,,außer´´ in er Bedeutungsarten sortiert. Bei jeder Gruppe wurde noch auf den unterschiedlichen Kasus hingewiesen ( Jochen Schröder, Lexikon deutscher Präpositionen S.81,82). Daher folge ich wesentlich dieser Art und Weise, wobei der Sxntaktische und semantische Charakter der Präposition ,,außer´´ miteinander verbunden werden, und versuche die verschiedenen Forschungsergebnisse zusammenzufassen, um die grammatische Rolle, die Präposition ,,außer´´ in der gegenwärtigen Sprache spielt, deutlich darzustellen.

1. Lokal: Im Bezugsbereich dieser Verwendung wird das Geschehen nicht stattfinden (Jochen Schröder, Lexikon deutscher Präpositionen S.81). Wie oben in der Bedeutungswandelung schon erwähnt, ist die lokale Bedeutung von ,,außer´´ einer Bedeutungsverschiebung gegenüber dem älteren Deutsch. ,,Außer´´ drückt hier die Bedeutung von ,,außerhalb von, nicht (mehr) in , ohne´´ aus.(Gerhard Wahrig, 1997, Deutsches Wörterbuch, S.238) Drei Fälle der Kasusforderungen werden hier eingeschlossen:

a. artikellos: die entsprechenden Beispiele werden oben in (54) schon aufgeführt. Also diese Verwendung wird zurzeit als formale Fügung benutzt: außer Schuss-, Hör-, Reichweite, außer Haus

b. artikellose Sonderform / Genitiv.,, Außer´´ in dieser Verwendung regiert Genitiv ohne Artikel. Diese Verwendung ist eigentlich schon veraltet, und tritt nur in formelhaften Wendungen auf : außer Weges wallen, außer Landes, außer Haus(es)

c. mit Artikel / Dativ: (58) Der Patient wurde außer der Reihe abgefertigt.

2. Modal: Mit ,,außer´´ kann ein modaler Zustand ausdrückt werden. Und dies bedeutet, dass etwas außerhalb eines Bereiches oder einer Möglichkeit liegt (Heinz Griesbach, Dora Schultz, Grammatik der deutschen Sprache, S.232).

In dieser Verwendung von ,,außer´´ treten auch meistens feste Wendungen auf. Die Verben der Sätze sind meistens Intransitive oder Kopulaverben, und die Nomen, die auf ,,außer´´ folgen, stehen scheinbar ohne Artikel. ,,Außer´´ regiert normalerweise in solchen Fällen Dativ, steht dann mit den Nomen in nicht auflösbaren Präpositionalfügungen ( Walter Flämig, Grammatik des Deutschen, S.541).

(59) Die Maschine steht außer Betrieb.

(60) Der Verletzte war schon außer Gefahr.

Aber wenn ,,außer´´ in Abhängigkeit von Verben der Bewegung wie setzen, stelen,legen usw. Verwendet wird, wird hingegen der Akkusativ (sowohl erkennbare als auch unerkennbare Akkusativ ) gebraucht (Helbig, Deutsche Grammatik, S 367).

z.B: (61) Wegen eines Kolbenbruchs musste die Maschine außer Betrieb gestezt werden .(unerkennbarer Akkusativ)

(62) Diese beiden Star-ups haben das Sharebranding außer jeden Zusammenhang mit der eigentlichen Marke gestellt.)erkennbarer Akkusativ)

Beim Verb ,,geraten´´ konkurrieren Dativ und Akkusativ (Helbig, Deutsche Grammatik, S.367).

z.B : (63) Ich könnte außer mich / mir geraten vor Wut.

3. Kopulativ: in diesen Fall wird ,,außer´´ normalerweise mit ,,auch, auch noch´´ zusammen benutzt werden (Hrinz Griesbach, Dora Schultz, Grammatik der deutschen Sprache, S.233), um eine nebeneinander stehende Beziehung auszudrücken. ,,Außer´´ regiert Dativ bei dieser Verwendung, und drückt die Bedeutung ,,neben´´ aus.

(64) Ich möchte außer diesem Roman auch noch etwas Lyrisches lesen.

(65) Außer der jungen Dame saßen auch (noch) drei Herren im Abteil.

4. Restriktiv : Diese Verwendung wird sehr üblich in der gegenwärtige Sprache benutzt werden. ,,Außer´´ drückt hier die Bedeutung von ,,bis auf, mit Ausnahme von ´´ aus, regiert auch den Dativ.(Helbig, Deutsche Grammatik, S.367)

(66) Außer ihrem Zwillingsbruder waren alle Geschwister zur Geburtstagsfeier gekommen.

Gewöhnlich werden noch die negativen Indikatoren, z.B. niemand,niemals, zusammen mit ,,außer´´ verwendet, um einen Gegensatz auszudrücken, ,,Außer´´ bedeutet hier ,,abgesehen von´´.

(67) Außer ihm sang niemand schlecht.



2.2 ,,Außer´´ als Konjunktion





,,Außer´´ als Konjunktion tritt nicht so häu auf wie als Präposition in der gegenwärtigen Sprache, sondern sie wird gewöhnlich in Verbindung mit anderen Konjunktionen gebraucht, z.B. außer dass, außer wenn, außer umzu (Hermann Paul, Deutsches Wörterbuch, S.124)

Gerhard Wahrig hat die Bedeutung der Konjunktion ,außer´´ mit ,,es sei denn (dass), wenn nicht ´´ umgeschrieben (Gerhard Wahrig, Deutsches Wörterbuch, S.238).

Im ,,Lexikon deutscher Konjunktionen´´ wird ,,außer´´ von Joachim Buscha als beschränkte, koordinativ gebrauchte Variante in Vergliech zu der subordinierend zusammengesetzten Konjunktion : außer dass, außer wenn .

( Joachim Buscha,Lexikon deutscher Konjunktionen, S.42)

Bedeutungsmäßig entspricht die koordinierende ,,außer´´, in Abhängigkeit vom Kontext, entweder der subordinierenden Konjunktion ,,außer dass ´´ oder der subordinierende Konjunktion ,,außer wenn´´ (Jochen Schröder, Lexikon deutscher Präpositionen S.81).

(68) Es gibt keinen anderen Ausweg, außer wir bitten ihn um Hilfe.(=, außer dass wir ihn um Hilfe bitten.)

(69) Ich komme bei der Wanderung mit, außer es regnet.(=, außer wenn es regnet)

Ulrich Engel hat aber das Buschas Ansicht entgegen in seinem ,,Deutsche Grammatik´´ zu ,,außer´´ folgendes beschrieben: ( Ulrich Engel, 1996, Deutsche Grammatik, S.715)

,, Konditional: Dieser Subjunktor kennzeichnet den Nebensatz- Sachverhalt als negative Bedingung, also als Voraussetzung, die den Obersatz-Sachverhalt verhindert. Nebensätze mit ,,außer´´ werden stets nachgestellt.´´

Also von Engel wird ,,außer´´ zu der Subjunktion gerechnet, obwohl die Sätze, die durch ,,außer´´ eingeleitet sind, eine auffällig Unterschied zu der anderen normalen durch Subjunktion eingeleiteten Sätze haben.

Es wurde in Kapitel 2.2.2 schon erwähnt, dass bei der durch Subjunktion eingeleiteten Sätzen die finiten Verben am Nebensatzende stehen. Also die Nebensätze, die durch Subjunktion eingeleitet sind, sind immer Spannsätze.

Aber bei der durch ,,außer´´ eingeleitet Sätze scheint es ausnahmsweise nicht so. ,,außer´´ leitet keinen Spannsatz ein.

(70) Sabine wird mit laufen, außer ihre Mutter kommt zu besuchen.

Engel hat darauf hingewiesen, dass ,,außer´´ die einzige Subjunktion ist, welche nie die Endstellung des Verbs bewirkt. Der durch ,,außer´´ eingeleitet Nebensatz weist immer Konstantivsatzstellung auf : auf den Subjunktor folgt ein Vorfeldelement, dann das finit Verb (Ulrich Engel, Deutsche Grammatik, S.715).

Zu der Subklassenzugehörigkeit der Konjunktion ,,außer´´ billige ich den Gesichtspunkt von Engel : ,,außer´´ sollte unter der Subklasse ,, Subjunktion´´ verstanden werden.

Wir sollen nicht nur auf der syntaktischen Ebene, sondern auch auf der semantischen- und Funktionsebene dieses Wort unterscheiden.

Der große Unterschied zwischen Konjunktion und Subjunktion liegt darin, dass sie verschiedene Verknüpfungsfähigkeiten der Satzschicht haben. Koordinierende Konjunktion leitet die Redeteile mit syntaktisch gleichem Grad. Subordinierende Konjunktion verbindet Redeteil mit syntaktisch verschiedenem Grad. Durch subordinierende Konjunktion können auch Wortgruppen als verkürzte Sätze angeschlossen werden (Walter Flämig, Grammatik des Deutschen, S.546).

Durch die Beobachtung der oben angeführten Beispiele (68)-(70) können wir deutlich sehen, dass die durch ,,außer´´ eingeleiteten Nebensätze dem anderen (Haupt-/ Neben-) Satz untergeordnet sind.

z.B im Satz (68): Es gibt keinen anderen Ausweg, außer wir bitten ihn um Hilfe.

In Kapitel 2.2.1.3 wurde schon erwähnt, dass die koordinierende Konjunktion die Funktion ,,Deskription´´ erhält. Aber in diesen Satz drückt der durch ,,außer´´ eingeleitet Satz keine ,,Deskription´´ zu dem anderen Satz, sondern zeigt eine ,,restriktive konditionale´´ Relation, In den Sötzen (69), (70) eben so.

Daraus kann man elleicht schließen, dass ,,außer´´ trotz der nicht- subordinierenden Satzstellung zu der Subjunktion Gerechnet sollte.





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