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Gottfried Benn - typischer Repräsentant des Expressionismus?

Gottfried Benn - typischer Repräsentant des Expressionismus?



Nach Definitionen und mehrere Erklärungsvarianten der Epoche des Expressionismus, wenn man mit allen künstlerischen Einflüssen, historischen und gesellschaftlichen Hintergründen schon gerechnet hat, kann man einen literarischen Text interpretieren.

Es ist klar, dass eine objektive und klare Definition des Expressionismus nicht existiert, obwohl es gibt etwas, die alle diese Autoren, die Expressionisten genannt sind, verbinden kann. Wenn die historische und gesellschaftliche Hintergründe, zusammen mit der Einflüsse früherer oder paraleller, literarischer oder künstlerischer Bewegungen bekannt sind, dann bemerkt man, dass diese Verbindung sich durch eine allgemeine Desillusion und Enttäuschingsgefühl der Künstler gestaltet. Aber diese Desillusion der Künstler manifestiert sich in jedes Autors werke in einer spezifischen und indiduellen Art, deshalb ist es ein bisschen subjektiv und problematisch allgemeine Charakteristika aufzuzählen.

Auch in Benns Falln gibt es dasselbe Problem. Obwoh; er selbst hat seine Lyrik als seine frühere Lyrik als expressionistische Phase erkennt, aber sein Werk ist zu komplex und elfältig um einfach unter eine Kategorie anzuführen.



1. Die Grenzen eines Epochenbegriffs





Gottfried Benn wurde von der Literaturgeschichte als expressionistische Autor bezeichnet und wird als einer der wichtigsten Autoren des Expressionismus betrachtet. Die Frühphase seines literarischen Schaffens wurde immer der literarischen Strömung des Expressionismus zugerechnet.

Um diese Problematik zu überprüfen, muss man einige wichtige Frage stellen und einige entscheidenden Ungewissheiten der Literaturgeschichte erklären. Was genau bezeichnet der Begriff „Expressionismus“? Welche Merkmale liegen einer Klassifizierung von Texten als expressionistisch zu Grunde? Welche Übereinstimmungen kann man zwischen den Texten Benns und den epochenspezifischen Parametern feststellen? Welche Probleme ergeben sich bei der Betrachtung des Werks, wenn man eine spezifische literaturhistorische Zuordnung machen will?

Was sicher ist, ist dass die Literaturgeschichte immer versucht alle Autoren und Werke unter einer literaturhistorischen Epoche oder Strömung einzuordnen. Manchmal, um die Epochenzugehörigkeit eines Autors zu bekräftigen, ist ein zwangsläue Versuch und um diese Zugehörigkeit zu unterstützen, benutzt die Literaturgeschichte auch unspezifische, indiduelle Merkmale eines Autors oder Werks. Diese Merkmale, die für eine Epochenbegriffserklärung dienen und als typische Merkmale betrachtet werden, verwirren oft den Leser.

Eine literarische Epoche ist als ein abgrenzbarer Zeitraum betrachtet. Diese Abgrenzung macht man mit der Hilfe einiger bestimmter Merkmale, die sind von den zugehörigen literarische Texten entnommen und werden als repräsentative Merkmale betrachtet. Diese Merkmale sind so gewählt, dass man später nach diesen, literarische Texte, Zeiträume, Epochen oder Stilbewegungen eindeutig von anderen Werke oder Bewegungen unterscheiden kann.



„Das Wort Epoche (griech. Hemmung, Haltepunkt) bezeichnet eigentlich den Zeitpunkt eines folgenreichen Ereignisses, den Beginn eines geschichtlichen Prozesses. Allgemein wird es jedoch für den Zeischnitt verwendet, der durch ein solches 'epochemachendes' Ereignis geprägt und durch Beginn und Auslaufen eines bestimmten geschichtlichen Prozesses begrenzt erscheint. Epochen können damit als Periodisierungseinheiten von Geschichtsverläufen betrachtet werden.“[1]



Den Begriff der Epoche zu formulieren ist scheinbar nicht sehr problematisch und die Definition der Epoche gehört zur Basis der Literaturwissenschaft, er ist ein Grundbegriff der Literaturforschung. Bei allen literarischen Interpretationen eines literarischen Textes, muss man das Werk einer literarischen Epoche oder Strömung zuordnen. Die Problematik der literarischen Interpretationen besteht aber in der Tatsache, dass der Text in der Regel zu komplex ist, oder zu wenig komplex ist, damit man ihn einfach und eindeutig zuordnen kann. In der Regel sind die literarische Texte komplexer und verbinden in sich mehrere Merkmale verschiedener Stilepochen.

Fast alle literarischen Stilepochen bauen einen Übergang zwischen der Vergangenheit und der Zukunft der Literatur; diese tragen noch Eigenschaften einer vergangenen Epoche, beziehungsweise schon Eigenschaften einer folgenden. So dass eine eindeutige Zuordnung eines literarischen Textes nur ein unerreichbares Ideal bleibt.

In der Geschichte gibt es zum Beispiel mehrere wichtige politische, wissenschaftliche und gesellschaftliche Ereignisse und Daten, die uns helfen können eine Einteilung oder eine Zuordnung zu formulieren. In Falle der Literaturgeschichte ist es nicht mehr so, weil es keine konkreten und objektiven Ausgangspunkte sind.

Es gibt nur subjektive künstliche Setzungen, die natürlich keine objektive Basis für eine literarische Zuordnung bilden kann.

Zum Beispiel gibt es den Begriff Realismus erst seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, als die Literaturgeschichtsschreibung immer populärer wurde und das Material einteilen und auf einen abstrakten Nenner bringen wollte.

Die zeitliche Eingrenzung einer literarischen Epoche ist immer subjektiv und interpretierbar. Die Literaturgeschichte wählt eine Zeitspanne, von der an und bis zu der man bestimmte Dominanzen feststellen kann, obwohl man auch andere Elementen und Einflusse finden kann, die schon nicht mehr als dominant oder noch nicht als dominant gekennzeichnet sind. Es gibt also nur eine sogenannte Kernzone der Literatur und obwohl diese Bestimmungen der literarischen Epoche bieten eine große Orientierungshilfe, besitzen keine Objektität.







Eine klare Erklärung eines literaturhistorischen Sammelbegriff zu finden, ist sehr schwierig. Um eine Erklärung zu geben, muss man nicht nur einige Namen oder Texte als Beispiel benutzen, sondern muss man einige klassifikatorische Kriterien einiger Textmerkmale bestimmen, die im weitesten Sinne kulturellen Charakteristika einer Stilrichtung oder Epoche zeigen und zu einer eindeutigen literarischen Zuordnung führen. Hier gibt es eine weitere Problematik: wie kann man epochentypische Textmerkmale bestimmen? Auch eine historisch gestützte Begriffsgebrauchsempfehlung ist von Interpretation, Wertung und Selektion abhängig. Dadurch kann man die Relatität eines literarischen Epochenmerkmals sehen: wenn die Interpretation passend ist, nur dann kann das Merkmal passend sein.



„In der historiographischen Praxis hat sich die Periodisierung als ein unverzichtbares Ordnungsprinzip der Fakten erwiesen. Dabei ist in der Literaturwissenschaft durchaus strittig, nach welchen Gesichtspunkten periodisiert werden soll. Verfechtern einer mehr oder weniger autonomen, stil-, struktur- oder diskursgeschichtlichen Periodisierung stehen Literaturhistoriker gegenüber, die auf die Daten der Sozialgeschichte u./oder der polit. Geschichte rekurrieren. Auch die Rückkehr zu rein annalistischen Verfahren, die Bestimmung der Generation zum Periodisierungsprinzip hat in der Literaturgeschichtsschreibung eine Rolle gespielt. Schließlich wurden Gründe dafür vorgebracht, an der aus den heterogenen Epochenbegriffen zusammengesetzten Epochensequenz festzuhalten, die sich in der dt. Literaturgeschichtsschreibung seit der ersten Hälfte des 19. Jh. herauszubilden begann.”[2]



Die Formulierung einer bestimmten Interpretation ist von der Korrelation zwischen einigen Normen und der Kenntnis der zeitgenössischen Gesellschaft und Quellenmaterialsammlungen abhängig.

Der Begriff der Epoche, die als Moderne bezeichnet wird, suggeriert schon als Bezeichnung eine Homogenität der letzten 100 Jahre, die bei näherer Betrachtung niemals existiert hat.

In zahlreichen Einführungswerken über Moderne oder Expressionismus werden die spezifische Merkmale und das spezifische Lebensgefühl in der Regel mit dem Hinweis auf die sozialpolitische Lage um 1900, den Beginn der Industrialisierung, den Ersten Weltkrieg und die Entdeckung des Unbewussten durch Freud erklärt.

In Einführungstexten, Lexika oder Überblicksdarstellungen, die mit der Moderne oder mit dem Expressionismus beschäftigt sind, findet man nur unzureichende, unspezifische und reduktionistische expressionistische Merkmale. Unter dem Schlagwort Expressionismus findet man Typologisierungsschlagworte wie „ Ausdruck einer Stimmung eines notwendigen neuen Anfangs“, „die Suche nach neuen Denk- und Lebensformen“ oder er wird ganz einfach als Revolutionsliteratur bezeichnet. Alle sind unbestimmte und unvollständige Erklärungen, die man nicht als expressionismusspezifische Merkmale benutzen kann. Mann kann nicht genau verstehen was für einen Neuanfang es ist und in welche Richtung dieser Neuanfang geht. Ein politischer, sozialer, literarischer, philosophischer Neuanfang? Und wenn er neu ist, in Bezug auf was genau? Durch alle diese Definitionen kann man eine literarische Strömung nicht bestimmen oder begrenzen.

Andere Beschreibungen der Epoche führen nur Begriffe wie „Ich-Dissoziation“, „Ich-Zerfall“, „Problematik des Industriezeitalters“ oder „Kriegs- und allgemeine Krisenerfahrung“ auf.



„Die weitgehende Vereinheitlichung der Epochenvorstellungen in dem heute geläuen Periodisierungsschema wurde jedoch erst in der ersten Hälfte des 20. Jh. zustande gebracht.

Gegenwärtig sind Epochenbegriffe oft auch dort in Gebrauch, wo die aus ihnen gebildete Epochensequenz nicht als Periodisierungsprinzip akzeptiert wird. Sie haben dann die Funktion von der Ökonomie des literaturwissenschaftlichen Diskurses dienl. Abbreaturen, indem ihre Namen semantische Felder aufrufen, über deren jeweilige Strukturen und Grenzen ein ungefährer Konsens besteht.“[3]



























































2. Gottfried Benn – wirklich ein Expressionist?







Das Werk Gottfried Benns wurde von der Literaturforschung am meisten mit der Hilfe der Biografie und von dem Aspekt seiner kritischen Ideologien oder von dem Aspekt seiner Beziehung mit der Gesellschaft interpretiert.

Wenn die Literaturgeschichte den Expressionismus als literarische Strömung beschreiben will, wir können nur ganz subjektive Ideen finden, die die Literaturgeschichte als typische Merkmale des Expressionismus betrachtet, um eine Klassifizierung aufzubilden. Solche Ideen wie „Ich-Dissoziation“, „Ich-Zerfall“, Weltuntergangsgedanken, Zilisationskritik oder das Mittel des Hässlichen als Symbol für die Deformation der zeitgenössischen Wahrheit, sind bei der Literaturgeschichte als expressionistische Eigenschaften betrachtet. Alle diese typische Merkmale sind zu interpretierbar, zu subjektiv um um etwas eindeutig zu bestimmen und identifizieren.

Man kann diese Ideen auch bei Benns Werke finden. Viel wichtiger ist aber, wie sich diese Ideen in Benns Lyrik manifestieren.

Um eine Stilepoche zu begrenzen, natürlich versucht die Literaturforschung einige Zusammenhänge und gemeinsame Eigenschaften zu finden. Aber man stellt sich die Frage: ist es genug und entsprechend einige so subjektive, abstrakte, allgemeine und interpretierbare Ideen, Gefühle und Themen als typische Merkmale des Expressionismus zu benutzen?

Stellt man also auch die Frage: ist Benn ein Expressionist?

Wenn man diese Frage mit der Hilfe einer konventionellen und bei Literaturgeschichte formulierte Definition des Expressionismus beantworten will und benutzt die oben aufgezählte „typische Merkmale“ des Expressionismus, dann wird man die Frage bejahen.

Aber außer diese Merkmale muss man auch mit der Originalität und mit den Indidualisierungstendenzen des Autors rechnen, um eine komplexe und richtige Antwort zu finden.

Um allgemeine Typische Merkmale des Expressionismus zu bestimmen, benutzt die Literaturgeschichte die Methode der Parallelisierung, die zwar den deskriptiv-klassifikatorischen unter formalen Vergleich mit anderen Texten zulässt. So findet die Literaturgeschichte das Spezifische und formuliert eine allgemeine, mögliche Definition der Epoche.

Eine authentische und vollständige Wiedergabe der literarischen Tätigkeit eines Dichters von dem zwanzigsten Jahrhundert, durch einer Definition trifft ele Schwierigkeiten und ist fast unmöglich. So ist es im Benns Fall auch.

Zum Beispiel kann man eine enge intertextuelle Bindung zwischen der frühe Lyrik Benns und Georg Heyms Werke bemerken. In der Lyrik beider Autoren sind die typisch expressionistischen provokativen Bilder und auch die sich vornehmlich sprachlich niederschlagende Kulturkritik in typischer Weise präsent. Diese Eigenschaften betrachtet die Literaturgeschichte als typische Merkmale, aber es gibt andere wichtige Eigenschaften der Lyrik Benns, die spezifisch, indiduell und eigenartig sind und sind von der Definition des Expressionismus ausgelassen. Diese sind Eigenschaften Benns Lyrik wie seine eher naturalistisch beeinflusster Naturauffassung oder seiner populär wissenschaftlich inspirierten Neigung zum Metaphysischen.

Hier hilft uns eine schematische, zusammengefasste Darstellung der Motive, Themen und Symbole in der Lyrik Benns.



Themen, Motive und Symbolen in Benns expressionistischer Lyrik:






Motive, Merkmale, Themen und Symbolen, die in der Literaturgeschichte als expressionistische betrachtet werden





Andere Themen, Merkmale, Motive und Symbolen






- die Großstadt als Umwelt der Lyrik

- die Präsens der Gesellschaftskritik in der Lyrik

- Krankheit, Tod, Ich-Zerfall und Weltuntergang als Themen seiner Lyrik

- Intensität der Ausdrucksform: schockierende Titel, Bilder

- Intensität des Gefühls

- Simultaneität der Vorstellungen, Gefühle, Erlebnisse und Außerungen , durch die Gleichzeitigkeit aller rezipierten und produzierten mentalen Prozesse





- Benn glaubt nicht an den Neuen Menschen, wie zahlreiche Expressionisten, weil er keine Hoffnung auf die Erlösung dieser Gesellschaft sieht.

- naturalistisch beeinflusste Naturauffassung

- wissenschaftlich inspirierte Neigung zum Metaphysischen






Wenn man bei einer Textinterpretation nur eine Definition der genannten expressionistischen Merkmale benutzt, ist die Gefahr einer schematisierten, reduktorischen und nicht vollständigen Interpretation edent.

Eine Epochen- oder Bewegungsdarstellung wird immer als homogen präsentiert, aber diese Darstellungen nur auf einer Abstraktionsebene als Modell existieren und dadurch verloren die literaturwissenschaftlichen Definitionen ihnen Differenzierungsfähigkeit. Eine integrative Funktion, Textmengen einander zuzuordnen, bewirkt auf der anderen Seite eine Exklusion spezifischer Bedeutungsdimensionen, die über den noch zu eng gefassten Expressionismusbegriff nicht erschlossen werden können.

Ein literarische Artikel, die zum 50. Todestag Gottfried Benns geschrieben ist, sagt über diese Problematik:



„Sowohl Benns Werk als auch der Expressionismusbegriff sind Paradigmen der Literaturwissenschaft, die einander in der Wahrnehmung bedingen und neben der gegenseitigen Erhellung auch zu einer Spirale der fortwährenden Reduktion von Komplexität führen können; im Falle Benns äußert sich dies etwa auch in der gestellten bzw. nicht mehr gestellten Frage, ob dieser Expressionist sei. Ein nachnaturalistischer Bezug, der Bezug auf die Konservative Revolution oder auf wissenschaftliche wie metaphysisch orientierte Konzepte liegen außerhalb des dominanten Deutungsschemas Expressionismus. Eine Hinterfragung der einer Typologisierung zu Grunde liegenden Prämissen und eine Öffnung hin auf neue Interpretationshorizonte könnte demgegenüber den Blick vom Exemplarischen zum Singulären bzw. Spezifischen und damit auch zu einer - zumindest partiellen - Modifikation des Expressionismusbildes Benn könnte hierfür ein Paradigma sein.”[4]



Was sicher ist, dass die Literaturgeschichte Gottfried Benn als eine der wichtigsten Repräsentanten des Expressionismus betrachtet und bestimmt die frühere Phase seines Schaffens als seine expressionistische Schaffensphase. In mehrfacher Hinsicht hat Benn auf die deutschsprachige Lyrik auch nach 1945 einen eminenten Einfluss ausgeübt. Zum einen gehörte er zu den Lyrikern, die auch nach 1945 ihre Stimme erhoben und damit eine gewisse Kontinuität der Lyrik über die Jahre 1933-l945 verbürgten. Benn hatte zwar nach der Machtergreifung und seinem kurzen Intermezzo, in dem er sich nicht entscheiden gegen die Nationalsozialisten aussprach, geschwiegen, aber nach dem Krieg sollte sich herausstellen, dass seine lyrische Produktion nicht ins Stocken geraten war. Er hatte für sich weitergeschrieben, obwohl seine Werke nicht veröffentlicht wurden.

Mit der Sammlung mit dem Titel Statische Gedichte hat er eine traditionsbildende Werk gemacht, weil sie eine ästhetische Formensprache sprach, die verbürgte, dass auch das deutschsprachige Gedicht den Anschluss an die moderne Lyrik nicht verlor.

Ob die literarische Tätigkeit Gottfried Benns durch dem Begriff Expressionismus charakterisierbar ist oder nicht, ist noch heute sehr klar. Will man Gottfried Benn und seine Werke kategorisieren oder nicht, aber alle Kritiker und Literaturforscher erkennen, dass seine literarische Tätigkeit ist sehr wichtig für die deutschsprachige Literatur gewesen und er hat ein sehr große Einfluss an der späteren Literatur gehabt.













Konklusion




Mit meiner Arbeit wollte ich eine Problematik der modernen Literaturgeschichte aus der Perspektive der Literaturgeschichte, deren Pflicht es ist eine Stilepoche darzustellen und zu definieren: von der Perspektive der literarischen Welt eines Autors und seines Schaffens, die scharf indiduelle und authentische Ideen bedingt und von meiner Perspektive, als Leser.

Der literarische Begriff Expressionismus hat nach der Literaturgeschichte mehrere Definitionsvarianten. Nachdem man diese Definitionen aufmerksam studiert, bemerkt man, dass man diese Definitionen nur im allgemeinen Sinne akzeptieren kann, weil alle diese Darstellungen und Definitionen einen reduktorischen und eingrenzenden Charakter haben. Nach mehreren Kritikern zu Folge kommt dieser Charakter von dem Zwang der Literaturgeschichte, eine Definition aufbauen zu müssen, um damit die Löcher der Literaturforschung ausfüllen zu können.

Auf der anderen Seite ist die Aufgabe der Literaturgeschichte nicht mehr so einfach, wenn die moderne Literatur betrachtet werden soll. Bei moderner Literatur gibt es eine Vielzahl von Autoren, Tendenzen und parallelen Stilbewegungen, dass man keine Stilepoche oder Stilrichtung als homogen betrachten kann. Es gibt so ele parallele literarische Bewegungen, die alle Einfluss aufeinander nehmen. Zudem müssen wir auch die elfältigen ästhetischen, philosophischen ideologischen und literarischen Tendenzen des modernen Autoren beachten.

Wenn man die Problematik von dieser Perspektive aus betrachtet, ist es klar, dass kein modernen Autor kategorisiert werden kann.

Auf der anderen Seite hat die moderne Literaturgeschichte die Pflicht, die Bewegungen und Stilrichtungen des zwanzigsten Jahrhunderts zu erforschen, um eine Definition und allgemeine Präsentation einer Bewegung zu bilden.

Wenn wir nicht auf die Unfähigkeiten und den Mangel dieser Definitionen und Darstellungen anzielen, können wir bemerken, dass Epochen-Definitionen versuchen ein allgemeines Bild einer Stilbewegung zu zeichnen und als Hilfe dienen. Natürlich hat die Literaturforschung ihre Grenzen, aber es ist auch nötig und nützlich für die weitere Entwicklung der Literatur und das Studium der Literatur braucht diese Definitionen und Darstellungen als Orientierungshilfe, obwohl diese Definitionen oft nicht vollständig sind.

Ist es möglich für die Literaturgeschichte eine richtige Darstellung und Definition einer Stilepoche aufzubauen?

Vielleicht nicht, aber in allgemeinen kann uns die Literaturgeschichte ein Bild präsentieren, die uns bei der weitere Interpretationen helfen kann. Wir alle brauchen ein System, eine Basis um Literatur zu forschen oder interpretieren und dieses System ist bei der Literaturgeschichte gebildet.

Kann man ein Autor oder sein Werk nach einige literaturgeschichtliche Definitionen kategorisieren?

Die Literaturgeschichte kategorisiert Autoren nach einigen wichtigen Merkmalen der Werke. Vielleicht sind diese Katalogisierungen nicht immer vollständig, aber es sind genug für eine allgemeine Darstellung einer Stilepoche. Wenn man sich aber mit einem Autor und seinem Werk näher beschäftigen will, dann muss man neben der Orientierungshilfe, die in der Literaturgeschichte gegeben ist, andere weitere indiduelle Eigenschaften bemerken.

Ist Gottfried Benn ein Expressionist?

Die Antwort auf diese Frage kann nicht einfach sein. Gemäß der Literaturgeschichte wird er als Expressionist eingestuft. Er hat eine wichtige expressionistische Schaffensphase gehabt und diese Tatsache ist nicht schwer zu beweisen.

Man muss nur an die Existenz mehrerer Motiven und Eigenschaften in seinem Werk, die bei der Literaturgeschichte als typische Merkmale des Expressionismus betrachtet sind, wie die Themen Krankheit, Ich-Zerfall, Tod, Weltuntergang oder das Symbol der Hässlichen als Gesellschaftskritik. Noch schwerer wiegt die Selbsteinschätzung Gottfried Benns, der seine frühere Schaffensphase expressionistische Phase genannt hat. Obwohl er in seiner Lyrik auch andere wichtige Eigenschaften hat, die von der Literaturgeschichte nicht als expressionistische Merkmale betrachtet werden, ist dies durch die Indidualität und Authentizität seiner Lyrik erklärbar.

Ob Benn bei näheren Interpretationen als ein Expressionist kategorisiert werden soll oder nicht, ist offen. Aber was wichtig und klar ist, dass er mit seinem Werk einen großen Einfluss auf die spätere Literaturentwicklung gehabt hat und die geht bekanntlich über den Expressionismus hinaus.




[1] Zitat nach: . Digitale Bibliothek Band 9: Killy Literaturlexikon, S. 23040


[2] Zitat nach: . Digitale Bibliothek Band 9: Killy Literaturlexikon, S. 23040


[3] Zitat nach: . Digitale Bibliothek Band 9: Killy Literaturlexikon, S. 23040




[4] Zitiert nach: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=9680&ausgabe=200607, Carolina Kapraun, Gottfried Benn- ein Expressionist? Überlegungen zu einem Paradigma der Literaturgeschichtsschreibung, 2006









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