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Potsdamer Platz

Potsdamer Platz

Stadtgeschichtliche Bedeutung erhielt das Areal in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Zuge der Erweiterung der Friedrichstadt nach Westen hatte man drei Torplätze angelegt: das Brandenburger Tor mit dem Karree (Pariser Platz), das Potsdamer Tor mit dem Okto-gon (Leipziger Platz) und das Hallcsche Tor mit dem Rondell (Belle-Alliance-/ Mehringplatz). Zwischen den Toren errichtete man eine Akzisemauer, die der Erhebung von Zöllen diente. Um 1740 wurde erstmals die Bezeichnung »Platz vor dem Potsdamer Thore« gebraucht. Von hier aus führten Wege in den Tiergarten, zum Schloß Charlottenburg, zum Schloß Bellcvue und - im Jahr 1795 fertiggestellt - zur Residenzstadt Potsdam. Diese erste befestigte Chaussee Preußens war Teil der späteren Reichsstraße 1, die von Aachen nach Königsberg führte. Folgenreich für den Platz war der Bau des Potsdamer Bahnhofs. Die neue Bahnlinie Berlin-Potsdam ging im Oktober 1838 in Betrieb. Sie förderte die Attraktivität der Gegend, die bereits über wichtige Verkehrsrbindungen rfügte. Innerhalb kurzer Zeit wurde das Umland bebaut. Ihren Höhepunkt erreichte die Bautätigkeit, nachdem Berlin Reichshauptstadt geworden war. Die zunehmende Westwanderung des Bürgertums machte aus der ländlichen Idylle vor den Toren Berlins den zentralen Potsdamer Platz; und je näher der Potsdamer Platz ins Zentrum rückte, desto mehr wurdc er zum Konrgenzpunkt der schnell wachsenden Metropole. Hotels entstanden, Restaurants, Bierschwemmen, Weinhäuser. Wertheim eröffnete sein großes Kaufhaus; aus dem Voxhaus kam das erste öffentliche Rundfunkprogramm Deutschlands; Erich Mendelsohn baute mit dem Columbushaus eines der ersten Berliner Bürohäuser. Und damals noch eine Auszeichnung -: Der Potsdamer Platz galt als der rkehrsreichste Ort Europas.




Der Zweite Weltkrieg rwandelte den Potsdamer Platz in ein Trümmerfeld. Dennoch war nicht alles zerstört. Nach dem Krieg wurde der Platz zum Dreilän-dereck: Der russische, britische und amerikanische Sektor Berlins trafen hier aufeinander. Im Zuge des Kalten Kriegs installierte man auf Westberliner Seite ein riesiges Stahlgerüst, das in Leuchtbuchsen die Meldungen der »freien Presse« in den Osten strahlte. Von dort leuchtete ein ebenso hohes Gerüst zurück: »Der kluge Berliner kauft bei der HO«. Am 17. Juni 1953 zogen Tausende Demonstranten zum Potsdamer Platz, um das an der Ecke Wilhelmstraße/Leipziger Straße gelegene Haus der Ministerien zu belagern. Der Platz wurde von Volkspolizei und sowjetischem Militär gewaltsam geräumt. Mit dem Mauerbau vom August 1961 rödete das Areal vollständig: Fs wurde zur Kulisse der deutschen Tragödie. Von der einstigen markanten Bebauung blieben nur ruinöse Reste. Die Vereinigung Berlins stellt die Stadter vor eine Jahrhundert-Aufgabe. Im Juni 1991 wurden sechzehn Architek-lenbüros als Teilnehmer eines städtebaulichen Wettbewerbs nominiert. Der Verkaufeines über 60000 Quadratmeter großen Geländes an Daimlcr-Bcnz hatte zuvor heftige Diskussionen ausgelöst.

Unterdessen haben drei weitere Konzerne Hertie, Sony, Asea Brown Bori Grundstücke am Potsdamer Platz erworben. Kontrors aufgenommen wurde die Wettbewerbsentscheidung zugunsten des Entwurfs der Münchner Architekten Hilmcr und Sattler - nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch bei den vier großen Instoren.







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