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Platz der Republik

Platz der Republik

Der westlich des Reichstagsgebäudes gelegene Platz hieß 1866 1926 und 1933 -l945 »Königsplalz«, in der Zwischenzeit »Platz der Republik«. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam das in Trümmern liegende Gelände dann wieder den Namen Platz der Republik. Im Jahre 1730 hatte Friedrich Wilhelm I., der »Soldatenkönig«, hier den »Exerzierplatz vor dem Brandenburger Tor« anlegen lassen. Auf dem Platz startete im September 1788 der Franzose Blanchard mit einem Heißluftballon zu einem Flug über Berlin. Die Berliner waren begeistert. Im Oktober 1815 fand auf dem Gelände ein großes lksfest statt, an dem mehr als 60000 Menschen teilnahmen. Gefeiert wurde die vor 400 Jahren erfolgte Belehnung der Hohenzollern mit der Mark Brandenburg. Höhepunkt der Veranstaltungen war ein Riesenfeuerwerk. Als die Berliner am 3. August 1835 den 65. Geburtstag Friedrich Wilhelms III. feierten, zündeten sie auf dem Exerzierplatz wieder Feuerwerkskörper, was allerdings der Polizeipräsident verboten hatte. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die mehrere Tage anhielten. Am F.nde der »Feuerwerksrevolution« zählte man drei Tote, 100 Verletzte und mehr als 150 Verhaftungen.

Anknüpfend an die militärische Tradition des Platzes wurde am 2. September 1873, dem dritten Jahrestag der Schlacht von Sedan, auf dem Königsplalz die Siegessäule enthüllt. Die Säule mit der vergoldeten Viktoria auf der Spitze sollte an die siegreichen Feldzüge gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/71) erinnern. In der Zeit der Weimarer Republik fanden auf dem Platz immer wieder große politische Kundgebungen statt. Diese Bedeutung verlor der Platz bei den Nationalsozialisten, die für Massenveranstaltungen den Lustgarten bevorzugten. Im Zuge der Neugestaltung der Reichshauptstadt wurden 1938 Siegessäule sowie Bis-marck- und Moltkedenkmal zum Großen Stern versetzt. Unmittelbar nördlich des Platzes sollte die von Albert Speer entworfene, 290 m hohe »Große Halle« errichtet werden.




In der Nachkriegszeit versammelten sich die Berliner auf dem Platz der Republik zu großen Freiheitskundgebungen. Am 9. September 1948, im dritten Monat der Blockade, sprach hier der gewählte Oberbürgermeister Ernst Reuter vor mehr als 300000 Menschen. Reuter appellierte an die Weltöffentlichkeil, den freien Teil Berlins nicht preiszugeben: »Schaut auf diese Stadt!« In den Jahren danach fanden auch die großen Maikundgebungen auf dem Platz der Republik statt. Am 7. Juli 1984 brannte der Wiener Andre Heller auf dem Platz der Republik ein riesiges »Feuerlheater« ab; mehrfach wurden vordem Hintergrund des Reichstags und der Berliner Mauer große Rockkonzerte in Szene gesetzt. Der Platz der Republik war in seiner Geschichte immer beides: eine historisch-politische Stätte und ein Ort des lksvergnügens.

Historisch dann diese Momente: Am 3. Oktober 1990, null Uhr, wird vor dem Reichstagsgebäude die Bundcsflagge gehißt, die DDR hat aufgehört zu existieren, die beiden deutschen Staaten sind vereinigt. Hunderttausende, so viele der Platz der Republik eben zu fassen vermag, sind gekommen, um in dieser Nacht dabeizusein: »Finigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland«. Hin Feuerwerk erhellt den Nachthimmel, zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor ein lksfest. Der 3. Oktober ist fortan der deutsche Nationalfeiertag.







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