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Kreuzberg

Kreuzberg

Einst hieß die mit 66 m höchste Erhebung der Tempelhofer Berge Runder Berg oder Götzescher Weinberg, da an seinen Hängen bis ins 18. Jahrhundert Wein angebaut wurde. Den Namen Kreuzberg erhielt die Erhebung nach dem 1821 eingeweihten Nationaldenkmal zur Erinnerung an die Befreiungskriege 1813-l5. Entworfen hatte das 20 m hohe gußeiserne Monument mit dem eisernen Kreuz auf der Spitze Karl Friedrich Schräket. Das Denkmal in Form einer gotischen Turmspitze war das bescheidene Ergebnis großartiger ungen. Friedrich Wilhelm III. hatte Schinkel schon 1814 mit dem Projekt eines gotischen Domes beauftragt, der vor dem Potsdamer Tor errichtet werden sollte. Die Gotik galt als ursprünglicher deutscher Stil, der deshalb besonders geeignet schien, christliches und patriotisches Denken zugleich zum Ausdruck zu bringen. Die uren in den Nischen des Denkmals symbolisieren wichtige Schlachten der Freiheitskriege gegen Napoleon. 1878 wurde das Denkmal auf einen 8 m hohen steinernen Unterbau gehoben.

Da das Nationaldcnkmal zahlreiche Besucher anzog, betrieben seil 1829 die Gebrüder Gericke am Abhang des Kreuzbergs einen Vergnügungspark mit Restauration, Sommertheater und einer Kreisfahrbahn. Hauptanziehungspunkt war das nach Pariser rbild gestaltete Lokal Tivoli. Später wurde dieses Vergnügungselissement von der am Fuße des Kreuzbergs ansässigen Tivoli-Brauerei betrieben. r allem sonntags, wenn es die beliebten Militärkonzertc gab, strömten Familien mit Kind und Kegel herbei. Daneben entwickelte sich das Tivoli zu einer Stätte politischer Versammlungen. Im August 1864 begingen hier die Berliner Turner, beargwöhnt von der Obrigkeit, den Geburtstag ihres Altmeisters Jahn. Der große Saal, der 3000 Personen faßte, wurde zu einem zentralen Treffpunkt der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. Am 28. November 1875 gab hier August Bebel mit einem rtrag über »Die Stellung des Kleingewerbetreibenden zum Sozialismus und Liberalismus« sein Berliner Debüt. Am 11. Januar 1877 fanden sich im Tivoli nach polizeilicher Schätzung 22000 Menschen ein, um das erfolgreiche Abschneiden der Sozialdemokralen bei den Reichslagswahlen zu feiern. Während der Zeit des Sozialistengesetzes, 1878 bis 1890, wurden Zusammenkünfte, die im Geruch »sozialistischer Umtriebe« standen, von der Polizei aufgelöst.




Im Jahre 1891 wurde die Tivoli-Brauerei von der Schultheiss-Brauerei übernommen, die noch heute in der Methfessel-straße ihren Sitz hat. Seit 1949 knüpfen die jährlich im Spätsommer stattfindenden »Kreuzberger Festlichen Tage« an frühere Traditionen an. Als 1920 die Berliner Verwaltungsbezirke gebildet wurden, sollte der 6. Bezirk den Namen »Hallesches Tor« bekommen. Da der rschlag keine Mehrheit fand, entschloß man sich im September 1921, den Bezirk nach dem durch Schinkels Monument bekannten Kreuzberg zu benennen.







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