REFERAT-MenüArchaologieBiographienDeutschEnglischFranzosischGeographie
 GeschichteInformatikKunst und KulturLiteraturMarketingMedizin
 MusikPhysikPolitikTechnik

Jüdisches Gemeindehaus Fasanenstraße

Jüdisches Gemeindehaus Fasanenstraße

Auf dem Grundstück Fasanenstraße 79/80, zwischen Kurfürstendamm und Kantstraße, befindet sich das Jüdische Gemeindehaus. An dieser Stelle war 1910-l2 nach einem Entwurf des Architekten Ehrenfried Hcsscl eine große, eindrucksvolle Synagoge errichtet worden. Sie war in romanisch-byzantinischem Stil gehalten, mit drei Kuppeln über dem Mittelschiff. Selbstbewußtsein und Re-präsentalionsbcdürfnis der Gemeinde zeigten sich darin, daß der Bau nicht in einem Hinterhof, sondern mit großzügiger Fassadengcstaltung an einer Straßenfront errichtet wurde. Charlotten bürg war zu jener Zeit ein bevorzugter Wohnort wohlhabender, akademisch gebildeter und künstlerisch tätiger Juden. In den Jahren von 1895 bis 1910 wardic Zahl der Juden in Charlottenburg von 4678 auf rund 22600 gestiegen. Die Einweihung der Synagoge fand am 26. August 1912 statt. Ende 1912 trat der Religionsphilosoph Leo Bacck sein Amt als Berliner Gemeinderabbiner in der Synagoge Fasanenstraße an. Am 31. Oktober des Jahres halte Kaiser Wilhelm IL der Synagoge und ihren Einrichtungen einen offiziellen Besuch abgestattet. Als Folge des von den Nationalsozialisten proierten Antisemitismus wurden die Synagogen und deren Besucher die ersten Objekte nationalsozialistischer Provokation und Gewalt. Bereits 1931 erfolgte ein geter Angriff auf Synagogenbesucher. Bewaffnete SA-Männer überfielen am Abend des 12. September Passanten, in denen sie vom Gottesdienst heimkehrende Juden rmuteten. Die Folge war, daß in Zukunft die Gottesdienste unter Polizeischutz stattfanden.




Nach 1933 rschärfte sich die Situation für die jüdische Bevölkerung zusehends. Die Nacht vom 9. zum 10. Nomber 1938 bildete den vorläuen Höhepunkt der gegen Juden gerichteten Gewaltakte. Während dieser »Reichskristallnacht« wurden im Deutschen Reich mindestens 91 Menschen getötet, 20000 bis 30000 Juden in Konzentrationslager rschleppt und die meisten jüdischen Einrichtungen zerstört. Die Nationalsozialisten drangen in dieser Nacht auch in die Synagoge Fasanenstraße ein und setzten sie in Brand. Das Gebäude wurde im Inneren völlig rwüstet; die eindrucksvolle Ruine stand jedoch nach Kriegszerstörungen noch bis Anfang 1958. Sie wurde gesprengt, um einem Neubau für das Jüdische Gemeindehaus Platz zu machen. Der Fassade wurde das Eingangsportal der alten Synagoge vorgesetzt. Für die Errichtung eines neuen Gemeinde Zentrums an diesem Ort hatte sich vor allem der seit 1949 amtierende Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Heinz Ga-linski, eingesetzt. Die Einweihung des Jüdischen Gemeindehauses fand am 27. September 1959 statt. Seit 1. Januar 1991 sind die jüdischen Gemeinden aus dem Ost- und dem Westteil der Stadt wieder reint. Mit etwa 8000 Mitgliedern ist die Jüdische Gemeinde Berlins heute die größte in Deutschland.







Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen