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Ehem. Reichsbankgebäude

Ehem. Reichsbankgebäude

Auf dem Friedrichswerder, zwischen Kurstraße und Spree, erhebt sich der mächtige Bau der ehemaligen Reichsbank, errichtet 1934-38 von Heinrich Wolff. Es handelt sich um einen mit Sandsteinplatten verkleideten Stahlskelettbau, dessen Hauptfassade dem Wer-derschen Markt zugewendet ist. Der umfangreiche Komplex war als Erweiterungsbau für das Hauptgebäude der Reichsbank in der Jägerstraße gedacht. Dieses wurde im Kriege zerstört und später abgetragen.

Präsident der Rcichsbank war von Dezember 1923 bis April 1930 und dann wieder ab März 1933 Dr. Hjalmar Schacht, der Hitler vor der nationalsozialistischen Machtergreifung nachhaltig unterstützt hatte. 1934-37 war Schacht auch Reichswirtschaftsministcr und 1935-37 Generalbevollmächigter für die Wehrwirtschaft. In dieser Funktion förderte er intensiv die deutsche Aufrüstung. Nach seiner Entlassung als Reichsbankpräsident im Jahre 1939 ging Schacht in Opposition zu Hitler. Nach dem 20. Juli 1944 wurde er verhaftet, überlebte jedoch das Kriegsende und wurde im Nürnberger Prozeß freigesprochen.

Nach Gründung der DDR (1949) zog das Finanzministerium in das Reichsbankgebäude ein. Zehn Jahre später verlegte das Zentralkomitee (ZK) der SED seinen Sitz in das Gebäude. Damit befand sich hier das politische Zentrum der DDR. »Alle politische Macht wird von den Werktätigen unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei ausgeübt«, besagte das Staatsrecht der DDR. Das ZK, etwa 160 Mitglieder stark, bestimmte die Politik der SED und entsandte die rtreter der Partei in die höchsten leitenden Organe des Staatsapparats und der Wirtschaft. Die Arbeit des ZK leisteten seine Abteilungen, Kommissionen, Arbeitsgruppen und Institute, geleitet durch das mindestens zweimal jährlich tagende Plenum und das etwa zwanzigköpe Politbüro. Erster Sekretär des ZK der SED war seit 1950 Walter Ulbricht, der 1971 zum Rücktritt gedrängt wurde. Sein Nachfolger wurde Erich Honecker, der ab 1976 den Titel »Generalsekretär« trug.





Nach 18 Jahren an der SED-Spitze mußte Honecker im Oktober 1989, wenige Tage nach dem offiziellen Festakt zum 40jährigen Bestehen der DDR. sein Amt räumen. Die innenpolitische Krise hatte sich verschärft, der Flüchtlingsstrom von DDR-Bürgern in den Westen zugenommen. Egon Krenz, der Nachfolger Honeckers als Generalsekretär, suchte zwar das Gespräch mit der Bevölkerung, doch der Machtverfall der SED war nicht zu stoppen. Im Dezember bereits verlor Krenz alle Partei- und Staatsämter. Nach den ersten freien Volkskammerwahlen am 18. März 1990 diente das Gebäude als Notquartier der Abgeordneten, die den Palast der Republik wegen Asbestverseuchung räumen mußten. Mit der deutschen reinigung übernahm die rwaltung des Bundestages das Haus. Seit dem 1. Januar 1991 untersteht es dem Finanzministerium.







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