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Duisburg

Duisburg

Die Stadt wird durch ihre Lage an der Mündung der Ruhr in den Rhein maßgeblich geprägt. Bereits im Mittelalter zeigte sich auf dramatische Weise, wie eng die Geschicke Duisburgs mit dem Rhein verbunden sind. Im Gefolge einer Naturkatastrophe verlagerte der Strom kurz nach 1200 seinen lauf von der Stadt weg nach Westen. Für den Handel und Wohlstand Duisburgs bedeutete dies einen jahrhundertelangen wirtschaftlichen Niedergang., der erst mit dem Beginn der Industriellen Revolution in einen neuen Aufschwung umgekehrt werden konnte. Nun grub man einen Stichkanal zum Rhein und erweiterte ihn später zur Ruhr hin, die ihren Lauf ebenfalls von der Stadt wegverlagert hatte. Der eigentliche Mündungshafen entstand dann allerdings bei Ruhrort, einer bis zur späten Eingemeindung machtvollen Rivalin Duisburgs. Der Landhandel benutzte in Richtung Osten von alters her den Hellwcg, der in Duisburg seinen Anfang nahm.
Erst seit wenigen Jahren wissen wir mit Bestimmtheit, dass das Gebiet der heutigen Duisburger Altstadt bereits im 5. Jh. n. Chr. besiedelt war. Zur Sicherung des Hcllwegs entstand hier dann im 8. Jh. ein fränkischer Königshof. In der lateinisch geschriebenen Chronik des Regino von Prüm wird der Name genannt: 883/84 hätten die Normannen auf einem ihrer zahlreichen Einfälle ins Rhcintal das Oppidum >Duisburch< besetzt. Seit der ersten Hälfte des 10. Jh. wurde der Königshof zu einer Pfalz ausgebaut, von der bei neuzeitlichen Grabungen unter Rathaus und Salvatorkirche noch Mauerreste entdeckt werden konnten. 1145 legalisierte König Konrad 111. im Nachhinein den bereits erfolgten Bau von Bürgerhäusern im Pfalzbereich. In den folgenden Jahrhunderten führte die rlagerung des Schwerpunkts deutscher Königsmachl in den Süden des Reichs zu einem Bedeutungsvcrlust für Duisburg. Die Könige nutzten ihre Stadt mehr und mehr als Pfandobjekt, das sich zur Geldbeschaffung verwerten ließ. 1290 verpfändete Rudolf von Habsburg sie an den Grafen von Kleve, und seine Nachfolger lösten sie nicht mehr aus. Duisburg verlor de facto seine Reichsunmillclbarkeit und sank trotz Zugehörigkeit zur Hanse allmählich zu einer kleinen Landstadt ab. Zusammen mit dem Herzogtum Kleve kam die Stadt 1614 an Brandenburg. 1655-l818 unterhielt sie immerhin eine Universität.




Seit dem Ende des 17. Jh. brachte die Einrichtung von regelmäßigem Schiffsverkehr zu holländischen Städten einen bescheidenen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich. Der große Durchbruch kam aber erst mit der Industrialisierung im 19. Jh. Neben zahlreichen Kohlenzechen entstanden im Duisburger Raum vor allem riesige Hütten- und Stahlwerke sowie chemische Fabriken. Die Häfen entwickelten sich zum größten Binnenhafensystem der Welt. 1905 erfolgte der Zusammenschluss der Städte Duisburg, Ruhrort und Meiderich. 1929 wurde Duisburg durch die Großstadt Hamborn sowie durch einige Ortschaften im Süden erweitert. 1975 erfolgte schließlich neben der Eingliederung von Walsum der Sprung über den Rhein. Mit Duisburg vereinigt wurden nun u. a. die Städte Hom-berg und Rheinhausen. Die Stadt überstieg damit für kurze Zeit die 600 000-F.inwohncr-Marke. Heute leben ungefähr 530 000 Menschen in Duisburg.

Das Kircheninnere beeindruckt durch Einheitlichkeit und Schlichtheit. Die mittelalterliche Ausstattung ging während der Reformation weitgehend verloren. Manches musste verkauft werden, um Kriegssteuern aufzubringen, anderes fiel 1613 einem Bildersturm zum Opfer. Als vermeintlicher »Ölgötz , der Salvator genannt« wurde ein Gnadenbild des Erlösers bereits 1555 auf Grund eines Ratsbeschlusses entfernt. Die Christusskulptur war im späten Mittelalter als wundertätig verehrt und in Prozessionen durch die Stadt getragen worden. Sie fand bald Zuflucht in der Dorfkirche von Nie-venheim bei Neuss. In die Stirnwand des Südchors ist ein spätgotisches Sakramentshaus eingelassen. Ein sechscitiges Taufbecken aus dem 15. Jh. steht heute auf einem modernen Sockel. Die Kanzel von 1644 wurde nach Kriegsbeschädigung neu zusammengesetzt und ergänzt.
Das Bemerkenswerteste der Kirchenausstattung von St. Salvator sind 18 Epitaphien und neun Wappenschilder, hölzerne oder steinerne Gcdächtnistafeln aus dem 16.-l8. Jh. Sie erinnern an Duisburger Bürger, Professoren, Studenten oder auch fremde Soldaten, die in oder neben dem Gotteshaus bestattet worden sind. Die quadratischen Wappenschilder sind übereck aufgehängt, die Epitaphien jeweils von einem Giebel bekrönt. In der südlichen Chorkapelle hängt das Epitaph von Georg Mercator (1512-l594). Der berühmte Geograph und Kosmograph stammte aus Flandern und wirkte zunächst an der Universität Löwen. 1544 entging er nur knapp der Hinrichtung, nachdem er unter der spanischen Zwangsherrschaft der lutherischen >Ketzeren angeklagt worden war. Acht Jahre später siedelte er in das tolerantere Duisburg über, wo man ihm anscheinend eine Lehrtätigkeit an der geten Universität (die dann erst nach seinem Tod eröffnet werden konnte) in Aussicht gestellt hatte. In Duisburg lehrte Mercator zeitweilig am Gymnasium und entwickelte das nach ihm benannte rfahren einer winkelgetreuen Projektion der gekrümmten Erdoberfläche auf das ebene Kartenblatt. Er schuf damit eine entscheidende Grundlage für die Zeichnung brauchbarer Seekarten. Ein Jahr nach seinem Tod erschien ein von ihm zusammengestelltes Kartenwerk der ganzen Welt, dem er den Namen >Atlas< gegeben hatte.
Südöstlich der Salvatorkirche ziert ein gründerzeitlicher Mcrcator-Brunnen den Burgplatz vor dem Duisburger Rathaus (2), einem breit ausladenden Monumentalbau mit heimattümelnden Fachwerk-Akzenten und reichem Fassadenschmuck (Architekt: Friedrich Ratzel, 1897-l902). Über dem Haupteingang flankieren die Kaiser Karl und Wilhelm >der Große< das Mittclfenster des großen Ratssaals. Außerdem zieren der Ritter Roland, der Vater Rhein sowie Adam und Eva das repräsentative Bauwerk, das Elemente aus Neugotik, Neubarock und Jugendstil vereinigt. Im Innern blieb die originale Ausstattung teilweise erhalten. Im Ratssaal hängen Kaiser- und Historiengemälde.
Hinter dem Rathaus wurden die Grundmauern und einige Kcller-gewölbe der spätmittelalterlichen Markthalle durch die Archäologische Zone Alter Markt für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Die ursprüngliche Höhe des Baukomplcxes wird mit Hilfe eines Metall-Gestells verdeutlicht, das auch die Konturen der beiden Giebelfassaden - darunter befindet sich ein Staffelgiebel -wiedergibt. Getreppte Giebel besitzt auch das älteste erhaltene Wohnhaus Duisburgs: Beim Baukomplex des Dreigiebelhauses (3) an der Nonnengasse lässt sich das mittlere Gebäude bis in das Jahr 1536 zurückverfolgen. 1606 wurde es zum Zufluchtsort für die Zisterzienserinnen aus dem 1582/90 zerstörten Kloster Duisscrn und diente bis zur Säkularisation als Fraucnkloster.
Ein Minoritenkloster ist in Duisburg bereits für 1265 nachgewiesen; nordwestlich der Salvatorkirche wurde 1315 eine gotische Klosterkirche geweiht. Der Kreuzgang diente 1778 kurzfristig als Spiclort für das Drama >Die NebcnbuhlerSchatzkammer< für den Mercator-Nachlass ein. Als Prunkstücke werden ein Erd- und ein Himmelsglobus von 1541 bzw. 1551 gc/.cigt. Erwähnenswert ist auch eine Abteilung über die ostpreußische Haupt- und Hafenstadt Königsberg, für die Duisburg 1952 - unter Berufung auf Handelsbeziehungen, die bis in die Zeit des Deutschen Ritterordens zurückreichen - eine kommunale Patenschaft ins Leben rief. Im Umfeld des Museums sind Erinnerungsstücke an die traditionellen Duisburger Industriebranchen aufgestellt: eine Seilscheibe von einem Fördergerüst der Schachtanlagc Rheinpreußen, ein Kokillenwagen der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann und ein manuell betriebener Hafenkran von 1904 zur Be- und Entladung von Rheinschiffen. Ein nahe gelegener Museumsgarten ist historischen Vorbildern aus vor-industrieüer Zeit nachempfunden. Die Pflanzung besteht aus Obstbäumen, Heilpflanzen und Küchenkräutern.
Seit 1994 erfolgt die weitere Umgestaltung des Hafengeländcs im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) nach einem preisgekrönten Master von Sir Norman Foster. Eine Mischnutzung vereinigt dabei die Bereiche Wohnen, Arbeiten und Stadtkultur. Eingebettet in eine neu angelegte Grachtcnlandschaft, die von aufgefangenem Regenwasser gespeist wird, entsteht z. B. ein modernes Wohnviertel nach sozialen und ökologischen Leitgedanken. Vor allem aber werden mehrere historische Mühlengebäude und Lagerhäuser am Innenhafen saniert und neuen Nutzungen zugeführt. So mutierte die Küppersmühle (8) von 1908 bereits zu einem Museum für Gegenwartskunst. Dabei wurde das monumentale Backsteingebäude zunächst entkernt, wobei man die historische Inneneinrichtung an Mahlwerken, Schütten, Abfüllanlagen etc. komplett entfernte. Durch die Demontage von Zwischendecken wurde die Raumhöhe im Ausstellungsbereich verdoppelt. Um einen optimalen Lichteinfall zu erreichen, schnitt man senkrechte Schlitze in die Außenhaut des Gebäudes ein. Präsentiert werden Stücke aus der Sammlung Grothe, die seit den 1970er Jahren vom Kunstmuseum Bonn wissenschaftlich betreut wird.
In symbolträchtiger Architektur entsteht gegenwärtig ein Jüdisches Gemeindezentrum (9) nach einem Entwurf des Architekten Zvi Hecker (Berlin/Tel Aviv). Die Gestalt des Gebäudes, aus dem an der Nordseite fünf markante Vorsprünge (>DoppelspcichenDesign-Ruinen< tragen, wie eine moderne rsion der >romantischen Ruinen







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