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Checkpoint Charlie

Checkpoint Charlie

Der Grenzübergang Friedrichstraße, genannt »Checkpoint Charlie«, bestand seit dem Mauerbau 1961. Der Übergang hatte seinen Namen nach der amerikanischen Buchsiertafel (»Alpha« für Helmstedt, »Bravo« für Dreilinden, »Charlie« für Friedrichstraße). Am 13. August waren noch dreizehn Übergänge zwischen den drei Westsektoren und dem sowjetischen Sektor offen geblieben. Am 14. August wurde der Sektorenübergang Brandenburger Tor geschlossen. Am 23. August erfolgte die Schließung weiterer fünf Übergänge. Einer der übriggebliebenen Übergänge lag an der Kreuzung Friedrichstraße / Zimmerstraße im Bezirk Kreuzberg, der zum amerikanischen Sektor gehörte. Dieser Übergang wurde für Ausländer, Diplomaten und Angehörige der Alliierten zugelassen.

Ungeklärt war noch, wer die Personenkontrollen ausführen und wer sie über sich ergehen lassen sollte. Dieses Problem berührte Statusfragen der Alliierten. Nach den Vorstellungen der sowjetischen Besatzungsmacht und der DDR-Regierung sollten DDR-Vertreter Angehörige der Westmächte kontrolüeren. Das hätte die Anerkennung Ost-Berlins als Teil der DDR bedeutet und das Recht der Wcstalliierlen auf Bewegungsfreiheit in ganz Berlin eingeschränkt. Wegen dieser Frage gab es 1961 einen »heißen Herbst«. Am 15. Oktober wurde einem PKW mit US-Bürgern die unkontrollierte Einreise nach Ost-Berlin rweigert. Das Auto kehrte um und passierte später mit dem amerikanischen Berlin-Beauftragten Lucius D. Clay und mit General Watson ungehindert die Schlagbäume. Eine Woche später war dies nur noch unter Gewaltandrohung möglich. Mililärpolizisten mit aufgepflanztem Bajonett eskortierten den Chef der US-Militärmission Allan Lightner durch die Kontrollstelle; am Meh-ringplatz standen Panzer bereit. Zehn von ihnen und vier Schützenpanzerwagen fuhren am 25. Oktober direkt bis an die Grenze vor, als sich Mililärpersonal beim Grenzübertritt wieder ausweisen sollte. Die Panzer wurden abends zurückgezogen, fuhren am folgenden Nachmittag wieder auf und erzwangen die freie Durchfahrt von Militärangehörigen. Am 27. Oktober standen sich erstmals in ihrer Geschichte Panzer der beiden Weltmächte USA und UdSSR in direkter Konfrontation gegenüber, etwa 200 Meter voneinander entfernt. Erst am folgenden Vormittag wurden sie zurückgefahren, zum Mehringplatz und bis zur Straße Unter den Linden. Erst am 19. Januar 1962 rollten die amerikanischen Panzer zurück in die Kaserne. Als Regel am Grenzübergang Friedrichstraße blieb bestehen: Alliierte Militärpersonen in Uniform werden beim Passieren der Grenze nicht kontrolliert.




Der Checkpoint Charlie blieb in den Schlagzeilen. In unmittelbarer Nähe, an der Ecke Zimmerslraße / Charlottenstraße, wurde am 17. August 1962 der 18jährige Maurer Peter Fechter bei einem Fluchtrsuch niedergeschossen. Etwa 50 Minuten blieb er ohne ärztliche Hilfe und rblutete vor der Mauer. In den Jahren 1973 und 1974 erschossen Volks-armisten flüchtende Kameraden. Spektakulär rliefen zwei Fluchtrsuche mit Lastwagen. Einer scheiterte am 24. Oktober 1966, ein anderer glückte einer dreikopen Familie am 29. August 1986. Häu wandten sich am Checkpoint Charlie Demonstranten an die Öffentlichkeit, sei es mit Forderungen nach Familienzusammenführung, sei es mit Aktionen für den Frieden. 29 Jahre lang war Checkpoint Charlie in Funktion. Mehr noch als an anderen Orten trennte die Grenzlinie auf der Friedrichstraße nicht nur zwei Stadthälften, sondern zwei politische Blöcke: West und Ost, Nato und Warschauer Pakt. Am 22. Juni 1990 wurde eines der letzten Relikte des »Kalten Krieges« beiseite geräumt. In Anwesenheit der Außenminister der vier Sie-germächle des Zweiten Wellkriegs Baker (USA), Schewardnadse (UdSSR). Hurd (Großbritannien), Dumas (Frankreich) sowie der Außenminister der damals noch zwei deutschen Staaten, Genscher und Meckel, hob ein Kran das alliierte Wachhäuschen von der Straße. Es wurde als Ausstellungsstück dem Deutschen Historischen Museum übergeben. Seit 1963 zeigt das »Haus am Checkpoint Charlie« Dokumente zur Geschichte der Mauer sowie vieler gescheiterter oder geglückter Fluchtrsuche.







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