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Bakkalaureatsarbeit - Fallstudie des Unternehmens Rosenbauer



Institut für Betriebswirtschaftslehre
Lehrstuhl für Produktion und Logistik
Kurs im WS 2009/10


Bakkalaureatsarbeit

Fallstudie des Unternehmens
Rosenbauer

aus dem Kurs BW VM: Produktionsmanagement
LV-Nr.: 040489

Vorwort
Die folgende Bakkalaureatsarbeit wurde im Rahmen des vertiefenden Kurses „Produktionsmanagement“ redaktiert. Diese wissenschaftliche Arbeit beinhaltet eine nähere Betrachtung einer der wichtigsten österreichischen Unternehmen, die Rosenbauer International AG.

Die Arbeit ist folgendermaßen strukturiert: eine Motivation sowie eine Einleitung (erarbeitet von Tiberiu Lucaciu), eine Marktanalyse (Mehmet Copuroglu), eine Wettbewerbsanalyse (Myriam Bertsche) und eine Unternehmensanalyse (Carina Huber). Die Zukunftsprognosen wurden immer am Ende von jeder Analyse hinzugefügt.

Als weltweit zweitgrößter Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen, spielt der Rosenbauer Konzern eine sehr wichtige Rolle in dieser Industrie. Die internationale Orientierung (in mehr als 100 Länder präsent) macht unsere Analyse besonders interessant, da sich ein österreichisches Unternehmen weltweit in einer Nische durchsetzen konnte.

Bei der Erstellung der Arbeit haben wir leider den Geschäftsbericht des Jahres 2008 benützen müssen, da der Bericht aus dem Jahr 2009 erst Ende Februar 2010 (lt. Homee) erscheinen wird.





















Myriam Bertsche, Mehmet Copuroglu, Carina Huber und Tiberiu Lucaciu


1 Das Unternehmen
Die Rosenbauer International AG erzeugt verschiedene Produkte für Feuerwehren in aller Welt, deren Ziel die Lebensrettung von Menschen und die Sicherung von wichtigen Vermögenswerten ist.

Das Unternehmen produziert bzw. assembliert abhängig von dem Land wo die Maschinen eingesetzt werden Flughafenlöschfahrzeuge (z.B. Panther 8x8 oder Panther CA5), Industrielöschfahrzeuge (GTLF 8000/2000), Kommunalfahrzeuge, Hubrettung (Metz Drehleiter L32), Löschsysteme (UHPS, Werfer) und Ausrüstung für die Feuerwehrmänner (z.B. Feuerwehrhelmsystemen, Feuerwehrstiefel oder Schutzanzug). Die Produktion und Qualität entspricht den europäischen sowie den US-Normen (NFPA). Deswegen dient das größte Teil der Waren dem Export.

Der Konzern Rosenbauer ist Mitglied mehrerer Vereinigungen und Verbände wie z.B. ÖBFV (Österreichischer Bundesfeuerwehrverband), VFDB (Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes) sowie auch internationaler Gremien, CTIF (Internationales technisches Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen).

Eine sehr wichtige Rolle wurde auch der Umwelt gewidmet, indem das Unternehmen in der Produktion Energieeffizienz sowie ein umfassendes Umweltmanagement anstrebt.

Da es sich um einen internationalen Konzern handelt, mit Niederlassungen in vielen Ländern die auf sechs Kontinenten liegen, ermöglicht das auf der nächsten Seite repräsentiertem Organigramm eine klare Übersicht.



Abbildung 1 – Organigramm der Rosenbauer International AG

Quelle: Rosenbauer


1.1 Geschichte
Die Gründung der Gesellschaft fand im Jahre 1866 statt, als Johann Rosenbauer das erste oberösterreichische Feuerwehr-Ausrüstungsgeschäft in Linz öffnete. Nachdem in 1888 die Geschäftsleitung des Unternehmens vom Konrad Rosenbauer übernommen wurde, begann 1906 auch die Produktion eigener Feuerwehrlöscher.

1910 wurde die erste Rosenbauer Benzinmotorspritze und 1913 die Rosenbauer Benzinmotorspritze Marke „Linz“[1] produziert. In weiterer Folge verlässt 1919 das erste Feuerwehrfahrzeug die Produktionswerkstatt. Das Unternehmen entwickelt sich weiter und schafft im Jahre 1932 die eigene Fertigung von 2 Takt Motoren. Schon im Jahre 1926 nehmen die Exporte des Unternehmens nach China massiv zu.

Wegen einer immer steigenden Nachfrage, müsste im Jahre 1968 das Stammwerk in der Industriegegend von Leonding bei Linz verlagert. Nach ständiger F&E Ausgaben sowie mehrerer Innovationen erreicht die Exportquote im Jahre 1976 50% der gesamten Produktion. Im selben Jahr folgt eine Beteiligung an der Rosenbauer AG, Schweiz.

Zwischen 1983 und 2008 folgen mehrere Beteiligungen, Neugründungen sowie Verschmelzungen mit Unternehmen aus mehreren Ländern. Von allen vermerken wir die wichtigsten:

· 1983: Beteiligung an Rosenbauer Espanola S.A., Spanien

· 1991: Übernahme von SK Rosenbauer PTE Ltd, Singapur

· 1998: Übernahme der Metz-Gruppe in Karlsruhe, Deutschland

· 2006: Gründung der Rosenbauer South Africa

1992 ändert sich der Rechtformzusatz der Rosenbauer International von GmbH auf AG, um 1994 einen Börsegang zu ermöglichen. 2008 überschreitet der Konzernumsatz zum ersten Mal die 500-Millionen-Euro-Marke und 2009 folgt die größte Bestellung in der Geschichte des Unternehmens: Feuerwehrfahrzeuge im Wert von 100 Millionen Euro an saudi-arabischen Flughäfen.



1.2 Das Unternehmen heute
Die Rosenbauer International AG beschäftigt derzeit rund 1800 Mitarbeiter weltweit und hat im Jahr 2008 einen Umsatz von ca. 500 Millionen Euro erreicht. Das Unternehmen notiert seit 1994 an der Wiener Börse. Im Juli 2007 wurde ein Aktiensplit im Verhältnis von 1:4 durchgeführt. Derzeit gibt es am Markt 6,8 Mio. Aktien die ein Grundkapital von 13,6 Mio. aufsummieren. Der aktuelle Kurs einer Rosenbauer International AG Aktie beträgt 30,01 Euro (Stand 20.01.2010).

In der unterstehenden Grafik, wird die Beteiligung am Unternehmen repräsentiert.



Abbildung 2 – Die Akktionärsstruktur

Quelle: Rosenbauer



Zum derzeitigen Stand befinden sich ca. 44% der Aktien im Streubesitz und ca. 5% in Besitz von Investoren in der Schweiz und im Vereinigten Königreich. Die Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH bleibt mit 51% der Hauptaktionär der Gesellschaft. Der Konzern wird von einem 4-köpen Vorstand geleitet: als Vorstandvorsitzender fungiert Herr KommR Julian Wagner, weitere Vorstandsmitglieder sind Mag. Manfred Schwetz, Mag. Robert Kastil und DI Robert Gastil. Zur Überwachung des Vorstands besteht das Aufsichtsrat aus 6 Mitgliedern unter der Leitung des Herrn Dr. Alfred Hutterer. Die nächste Hauptversammlung findet am 21. Mai 2010 statt.

1.3 Strategie und Leitbild
Sowie in jeden anderen Konzern dienen das Leitbild und die Strategie als Basis für das Handeln und die Weiterentwicklung des Unternehmens. Eine nähere Betrachtung wird der Qualität, des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit gewidmet. Die Erfüllung der Erwartungen der Kunden, die Einhaltung der Gesetze und Vorschriften betreffend Umweltschutz sowie die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten, sind klare Bestandteile der Strategie der Rosenbauer International AG.

Eine offene Informationspolitik gegenüber den Mitarbeitern sowie der Öffentlichkeit und den stattlichen Behörden, sowie die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter spielen eine sehr wichtige Rolle in der Entscheidungstreffung. Das Qualitätsmanagement ist nach ISO 9001:2000 zertifiziert worden. Die Schonung der Umwelt wird durch aktuelle Technologien massiv abgegrenzt. Da es sich am meisten um Montagetätigkeiten handelt, sind die Auswirkungen sehr gering.

Als Technologie- und Innovationsführer der Branche erhielt der Rosenbauer Konzern im Jahr 2009 folgende Auszeichnungen[2]:

· Austrian Leading Companies/Sieger in der Kategorie Big Player
· Wiener Börse Preis 2009 in der Kategorie Small and Mid Cap
· Nominierung „red dot award: product und design 2009“ für den Feuerwehrstiefel „Twister“



1.4 Forschung und Entwicklung
Ein wichtiger Unternehmensbestandteil ist die F&E. Da sich in dieser Branche die Anforderungen laufend ändern, ist eine permanente Innovationsarbeit durch kräftige Unterstützung (z.B. F&E Ausgaben) notwendig.

Der Konzern entwickelt und implementiert derzeit das Projekt: EMEREC. Es handelt sich um ein Informationsmanagement für Feuerwehreinsatzkräfte indem folgende vier Punkte erörtert werden:

Umfassende und topaktuelle Information aus mehreren Datenquellen

· die mit Hilfe moderner Kommunikationslösungen direkt am Einsatzort zur Verfügung stehen
· die durch eine schnelle und effiziente Filterverfahren auf das wichtigste sich reduzieren lassen
· und die problemlos an andere Einsatzeinheiten weitergeleitet werden kann, um die Zusammenarbeit zu vereinfachen[3]



Abbildung 3 – Das EMEREC System

Quelle: EMEREC


2 Marktanalyse
Mit den wichtigen Zweigniederlassungen in den USA, Süd Afrika, Deutschland, Spanien, Singapur, Brunei und China ist die Rosenbauer AG eine der größten Industriebetriebe Europas. Der Konzernumsatz besteht hauptsächlich aus der Produktion und Verkauf von Feuerlöschsystemen und Ausrüstung[4].



2.1 Produktsegmente
Fahrzeugproduktion ist das wichtigste Segment im Konzern Rosenbauer. Die Standorte für die Produktion von den Fahrzeugen befinden sich in Europa, Asien und USA. Mit der führenden Technologie und Innovation ist die Rosenbauer AG der weltgrößte in dieser Branche. Die Fahrzeugproduktion setzt einen 70%iger Teil des Konzernumsatzes zusammen. Das Segment ist um 20% größer als im Jahr 2007. Die Märkte in den USA und in Österreich haben sich entwickelt. Die Exportgeschäfte haben eine immer größer werdende Bedeutung für die Firma. Im Jahr 2008 hat die AG weltweit über 2000 Fahrzeuge geliefert

Hubrettungsgeräte (12% vom Umsatz) wurden in Karlsruhe produziert und in die ganze Welt geliefert. Auch Feuerwehrdrehleitern und hydraulische Rettungsbühnen gehören zur Produktpalette der Branche.

Im Segment Feuerlöschsysteme ist die AG ein führender Anbieter und ein weltweiter Partner für Aufbau seit mehr als 100 Jahren. Diese Systeme haben einen Anteil von 4% im Umsatz. Die Entwicklung und Fertigung von Feuerlöschsystemen ist ein großes Ziel für das Unternehmen. Die Pumpenanlagen, Tragkraftspritzen, Schaumzumischsysteme und Werfer gehören zu dieser Branche. Im Jahr 2008 hat das Segment mehr als 4500 Produkte fertiggestellt.

Das Unternehmen ist ein Komplettanbieter im Bereich Feuerwehrausrüstung. Es produziert auch Geräte für technische Hilfeleistungen und Spezialausrüstungen für Chemie- und Umwelteinsätze. Die Branche setzt einen 10%iger Teil des Konzernumsatzes.

Als letztes verfügt die Rosenbauer AG über ein internationales Service- und Ersatzteil Netzwerk. (24/7). Das Segment ist ein 4%iger Teil des Umsatzes. Obwohl der Gewinn nicht so hoch ist, ist das Segment sehr wichtig für die AG.

Die AG bietet ein umfassendes Schulungs- und Trainingsprogramm an. (Anwender-, Reparatur- und Wartungsschulungen)



2.2 Heutige Situation
Trotz Finanzkrise hat die Rosenbauer AG zum dritten Mal in Folge das beste Geschäftsjahr präsentiert. Eine positive Entwicklung ist ganz klar. Die Krise hat bis jetzt keine Auswirkungen auf die Branche und die Firma profitiert von der langen beherrschenden Internationalisierungspolitik der letzten Jahre. Die EBIT-Marge und die Bilanzsumme sind höher als die Werte von 2007. Wegen dieser Entwicklung hat die Firma in neue Standorte investiert. Diese Investitionen sind wichtige Gründe für den Erfolg im Jahr 2008. Der Auftragseingang ist mit € 557 Millionen ein Rekordniveau.



2.2.1 Marktentwicklung[5]
Nordamerika: Das Absatzvolumen ist um 10% gestiegen. Viele US-Hersteller haben ihre Marktanteile verloren. Wegen der Krise hat es einen echten Preiskampf im Jahr 2008 gegeben.

Europa: Der deutsche Markt ist um 10% gestiegen. Die Entwicklung war über die Durchschnittswerte von letzten fünf Jahre. In den osteuropäischen Märkten war die Situation nicht so gut.

Asien: China, Indien und Japan sind die größten Märkte in Asien. Das jährliche Absatzvolumen beträgt in China 3000 und in Indien die Hälfte davon. Lokale Anbieter dominieren den Markt mit niedrigen Preisen. Ausländische Anbieter finden auch einen Platz im Markt, weil in Flughafen und Industriebetrieben die Fahrzeuge mit einer besseren Technologie gebraucht wurden.

2.2.2 Segmententwicklung[6]
Österreich: Ein stark gewachsenes Exportgeschäft führt zu einer Erhöhung im Umsatz (20% mehr als 2007) und in EBIT (50% mehr als 2007). Der Standort Leonding ist ein wichtiger Produktionspunkt für die Rosenbauer AG mit der Herstellung von den Industrie- und Flughafenlöschfahrzeuge, Löschsysteme und Ausrüstung. Der Standort Neidling/ St. Pölten ist zuständig für die Produktion von Kompaktfahrzeugen. Wegen der erhöhten Nachfrage plant die Rosenbauer AG in diesem Standort eine Kapazitätserhöhung. 88% des gesamten Konzernumsatzes wurden vom Export erhalten.

USA: Rosenbauer ist der zweitgrößte Hersteller in den USA. Dieser Prozess hat erst im Jahr 1995 begonnen und bis jetzt erfolgreich kontinuiert. Holding-Gesellschaft Rosenbauer America LLC., General Division, Central Division, Rosenbauer Aerials Division und Rosenbauer Motors sind die Hauptteile des US Segments. Im Jahr 2008 ist der Umsatz um 2% und EBIT um 10% höher als im Jahr 2007. Die Gründe für diese Entwicklung sind, die Prozessoptimierung an den Fertigungsstandorten, das erfolgreiche Dealer-Network und die Zunahme im Export. Das Unternehmen “General Division” ist auf dem US-Markt und Exportmärkte tätig. Eine Erweiterung von Produktionsanlagen war auch in General Division nötig. Die freiwilligen Feuerwehren sind die Hauptkunden von Central Division. In den letzten Jahren investiert das Unternehmen auch in den Export. Wo die US-Normen nachgefragt werden ist ein Exportmarkt für Central Division. Eine Kapazitätserhöhung war hier auch notwendig. Das Unternehmen Rosenbauer Motors, die für die Produktion von den Chassis für das Flughafenlöschfahrzeuge Panther zuständig ist, hat die Produktionskapazität auch erweitert.

Deutschland: Metz Aerials, Rosenbauer Feuerwehrtechnik und Rosenbauer Deutschland sind die Hauptstandorte des Konzerns in Deutschland. Der Umsatz war um 25% besser als im Jahr 2007. Die Gründe dafür sind der verbesserte Handel von Sonderfahrzeugen und Kommunalfahrzeugen der Baureihe “Aluminium-Technologie und erhöhte Auslandslieferungen.

Spanien: Spanien ist das einzige Segment mit einem geringeren Umsatz im Vergleich zum Jahr 2007. (um 20% weniger). Die Gründe dafür sind die reduzierten Exportlieferungen und schwacher Markt. Das Unternehmen befindet sich in Madrid und produziert alle möglichen Systeme. Rosenbauer AG plant noch einen Betrieb in Spanien und hat dafür eine Investition in der Höhe von €1,5 Millionen durchgeführt.

Schweiz: Das Unternehmen in Zürich ist für die kompletten Produktionselemente der Rosenbauer AG ausgestattet. Der Umsatz des Betriebes hat sich im Jahr 2008 um 50% erhöht. Die Währungsumrechnung ist der Hauptgrund für die Entwicklung.



2.3 Sicherung der Marktposition[7]
2.3.1 Investitionen
Wegen des Unternehmenswachstums waren die Investitionen im Jahr 2008 generell über die Kapazitätserweiterung von Produktionsanlagen und Fertigungsstandorten wie Leonding und Neidling, Luckenwalde, Lyons und Wyoming. Es wurden € 12,2 Millionen investiert, davon:

52 % in den Ausbau von Produktionskapazitäten,

35 % in Ersatzinvestitionen,

13 % in Rationalisierungsmaßnahmen.

Der Kapazitätsausbau in Leonding (fertig Ende 2009), der Ausbau in Neidling (fertig), die Neustrukturierung in Luckenwalde (fertig), der Ausbau in Lyons (fertig), der Ausbau Wyoming (fertig) waren im Jahr 2008 die größten Investitionsprojekte.



2.4 Trendanalyse
2.4.1 Umweltmanagement[8]
Seit Ende des 20. Jahrhunderts ist der Umweltschutz ein noch wichtigeres Thema. Rosenbauer AG verfolgt auch dieses Ziel. Das Umweltmanagementsystem verbessert die Umweltschutzbilanz im Wege einer Abbildung von gewissen Prozessen der Umwelt- und Arbeitssicherheit in einem einheitlichen Kennzahlensystem. Die Lacksysteme, die zur Fertigung von Feuerwehrfahrzeugen erforderlich sind, sind lösemittelhaltig. Die AG versucht die Optimierung dieses Prozesses und hat dies auch geschafft, die Umwelt mehr zu schützen.

Mit einem mehrjährigen Sanierungsprogramm hat das Unternehmen das Ziel die Energieeffizienz der Gebäude zu erhöhen. Sie renovieren die Dächer und die Fenster um mehr Energie zu sparen.



2.4.2 Qualitätsmanagement
Beherrschendes Unternehmenssystem in der Rosenbauer AG besteht aus dem Qualitätsmanagementsystem, Umweltmanagementsystem und einem neuen Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement. Das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement wurde erst 2009 zertifiziert.



2.4.3 Zukünftige Entwicklung
EMEREC[9] Rosenbauer AG entwickelt ein neues Informationssystem, Das System wurde für die Einsatzkräfte zum mobilen Einsatzmanagement konzipiert.

Die Partner von der Rosenbauer AG bei diesem Projekt waren österreichischer Bundesfeuerwehrverband, FH OÖ Forschungs- & Entwicklungs- GmbH (Research Center Hagenberg), Mobilkom Austria und Siemens. Die Unterstützung der Führungsarbeit von Einsatzkräften war das Ziel der Forschung. Das wird durch bessere Kommunikation und mit Hilfe von aktuellen einsatzrelevanten Informationen. Anfang 2010 wird das System erstmals benutzt.



Abbildung 4 – EMEREC Informationssystem

Quelle: Sonderlage


3 Unternehmensanalyse
Die Unternehmensanalyse bedient sich mehrerer Verfahren zur Untersuchung der eigenen Stärken und Schwächen.

Im Folgenden werden das SWOT-Modell, die Bilanz- und Kostenanalyse zur Untersuchung des Unternehmens herangezogen. Mögliche Zukunftsstrategien werden anhand der Resultate der angewandten Methoden am Ende der Analyse betrachtet.

3.1 SWOT-Analyse
3.1.1 Aufbau
Die Zuteilung der „Internal und External Factors“ in folgender Darstellung (siehe Tabelle 1) basiert auf den Aspekten der vier Konstellationen:

“SO-Situation – Einsatz von Stärken zur Nutzung von Chancen

WO-Situation – Überwindung der eigenen Schwächen durch Nutzung von Chancen

ST-Situation – Nutzung der eigenen Stärken zur Abwehr von Risiken

WT-Situation – Einschränkung der eigenen Schwächen und Vermeidung von Risiken“[10]


3.1.2 SWOT-Matrix[11]


Internal

Factors



External

Factors



Strenghts

Innovationen

Spezialisierung

Diversifikation

Kernkompetenzen



Weaknesses

Personalmangel (am Einsatzort)

Abhängigkeit zu Metz Aerials





Opportunities

Vorteile „first-mover“

„Vollsortimenter“

branchenweiter Einsatz

neuer Technologien

„EMEREC“

„Service4fire“

Kernkompetenz Löschtechnik

Metz Aerials GmbH & Co. KG

Innovationen – “first-mover”

„Vollsortimenter“ – Diversifikation

Personalmangel – Innovation





Threats

Nachteile „first-mover“

Konkurrenz

Kerngeschäft durch

Diversifikation nicht

klar ersichtlich

Spezialisierung

Diversifikation

Metz Aerials GmbH & Co. KG



Abhängigkeit zu

Metz Aerials GmbH & Co. KG

Patente für Innovationen

Tabelle 1 – SWOT Matrix

Quelle: Eigene Darstellung



3.1.2.1 Analyse
Die bereits oben erwähnte Innovation „EMEREC“ gewährleistet die Effizienz und die Vorbereitung der Feuerwehr auf den bevorstehenden Einsatz, und ist somit für die ganze Branche interessant. Rosenbauer könnte diese neue Technologie branchenweit in der ganzen Welt vertreiben und sich somit wieder einen Vorsprung zur Konkurrenz erarbeiten.

Eine weitere Innovation des Rosenbauer Konzerns ist der Telematikdienst „service4fire“. Diese Plattform dient dem Service und der Diagnose von Feuerwehrfahrzeugen. Sobald das Fahrzeug in Betrieb genommen wird, verbindet sich ein Telematikmodul mit dem Onlineportal, das die gesammelten Daten auswertet. Probleme oder Fehler werden per E-Mail zusammengefasst an den Kunden weitergeleitet[12].

Zusatzleistungen dieser Art bietet keiner der österreichischen Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen, somit differenziert sich Rosenbauer von der nationalen Konkurrenz und geht als sogenannter „first-mover“ in diesen Technologien in den Mitbewerb.

Nicht nur im Bereich Zusatzprodukte und Zusatzleistungen hebt der Konzern von der Konkurrenz ab, sondern auch durch die Kernkompetenz in Löschtechnik, die kontinuierlich weiterentwickelt wird. So wurde mitunter um dem Problem des Personalmangels zu entgegnen, der tragbare RB 6 Monitor (siehe Abbildung 5) entwickelt. Eine weitere Innovation im Bereich Löschtechnik ist die Raumlöschanlage für Fördergurte (siehe Abbildung 6 und Abbildung 7), die im Bergbau Anwendung findet.



Metz Aerials GmbH & Co. KG ist seit 1998 Mitglied der Rosenbauer-Gruppe und das Kompetenzzentrum für Hubrettungsgeräte (siehe Abbildung 8) im Konzern. Diese Form der Arbeitsteilung bringt zwar den Nachteil der Abhängigkeit von diesem Unternehmen mit sich, wird jedoch dadurch abgeschwächt dass das Unternehmen im Konzern eingegliedert ist. Da Metz Aerials Spezialist im Bereich Hubrettungsgeräte ist, können Gefahren die durch Konkurrenz ähnlicher Firmen entstehen, abgeschwächt werden.
















Abbildung 5 – RB 6 Monitor

Abbildung 6 – Brand im Versuchsstollen

Abbildung 7 – Raumlöschanlage im Einsatz

Quelle: Rosenbauer



In Österreich gibt es sechs Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen[13], die zwar auch diversifizieren, jedoch auf eine andere Art und Weise wie der Konzern Rosenbauer.

Das Kerngeschäft der Konkurrenz, ausgenommen Iveco Magirus, besteht in der Herstellung von Nutzfahrzeugen jeglicher Art, so auch Feuerwehrfahrzeuge. Die Iveco Magirus Gruppe bietet ähnlich dem Konzern Rosenbauer ein breiteres Sortiment. Die Auswahl von Rosenbauer reicht von der Mannschaftsausrüstung über Flughafen- und Industriefahrzeugen über modernste Löschsysteme, bis hin zum Online-Shop, bei dem sogar Geschenksartikel erworben werden können. Nicht umsonst bezeichnet sich der Konzern als „Vollsortimenter“. Die Spezialisierung auf Produkte die ausschließlich von Feuerwachen, seien es kommunale Feuerwachen oder jene der Industrie oder Flughäfen, benötigt werden, garantiert eine kontinuierliche Verbesserung und Innovationen. Wobei die Neuerfindungen oder die Weiterentwicklung auch die Mannschaftsausrüstung betreffen.

Durch das breite Sortiment bringt jedoch auch die Gefahr mit sich, dass das Kerngeschäft, nämlich die Herstellung von Feuerwehrfahrzeugen, für potenzielle Kunden nicht so leicht ersichtlich ist.

Bei einem „first-mover“ wie Rosenbauer besteht immer die Gefahr dass deren Innovationen von sogenannten „follower“ imitiert werden, außer die Erfindungen werden patentrechtlich geschützt.





Abbildung 8 – Hubrettungsgerät

Quelle: Metz Aerials



3.2 Bilanzanalyse
3.2.1 Allgemeines[14]
Die Instrumente der Bilanzanalyse sind die Bilanzkennzahlen und die Kapitalflussrechnung.

Die Problematik der Bilanzanalyse liegt darin, dass nur die innerbetriebliche Bilanzanalyse tatsächliche Aussagen über die Stellung des Unternehmens Aufschluss bieten kann, externen Analysten fehlen wichtige Informationen hinsichtlich z.B. der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchhaltung (GoB) und angewandten Bilanzierungswahlrechte. Weiters sind die Daten der Bilanz aus der Vergangenheit, wodurch die Stellung des Unternehmens nur für das vorige Jahr bzw. für die vorhergehenden Jahre bestimmt werden kann.



Dieses Problem weitet sich in diesem Teil der Arbeit folgendermaßen aus, dass, wie bereits im Vorwort erwähnt, die vorläuen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2009 erst mit 24. 02. 2010 veröffentlicht werden, und somit nur die Daten des Geschäftsberichts und des Jahresfinanzberichts aus dem Jahr 2008 zur Verfügung stehen.



3.2.2 Bilanzanalyse 2008
3.2.2.1 Vorwort
Der Konzern Rosenbauer verfolgt hinsichtlich der Finanzierungsstrategie konservative Grundsätze. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer gesicherten Liquidität und einer möglichst hohen Eigenkapitalausstattung[15].

Das Ziel des Kapitalmanagements des Konzerns ist eine langfristige Kapitalplanung und die Aufrechterhaltung einer Eigenkapitalquote von mindestens 30%.

Zur Überwachung des Kapitals bedient sich das Unternehmen der Kennzahl „Gearing ratio“ („Verhältnis der Nettoverschuldung zum Eigenkapital“[16]).



3.2.2.2 Analyse
Die bereits erwähnte hohe Eigenkapitalausstattung macht sich auch im „Gearing ratio“, unter Betrachtung der Jahre 2006 bis 2008, durch kontinuierliches Sinken bemerkbar was die gute Finanzlage des Unternehmens unterstreicht. Die Eigenkapitalquote, die von 31,8% im Jahr 2007 auf 36,7% im Jahr 2008 steigt und das langfristige Ziel von 35% übertrifft.

Die Eigenkapitalrenilität (Return on equity), die den Wert 39,2% annimmt, gibt an, wie renel eine Investition in dieses Unternehmen ist. Diese Kennzahl zeigt dem Unternehmer die Verzinsung des investierten Eigenkapitals[17]. Die Bilanzsumme 2008 ist mit € 251,0 Mio. um € 22,2 Mio. zum Vorjahr gestiegen, was das organische Wachstum des Unternehmens widerspiegelt. Durch Kapazitätserweiterungen an diversen Standorten stiegen die Investitionen von € 7,1 Mio. auf 12,2 m€ (Mio. Euro).

Ein hohes Working capital („Differenz von Umlaufvermögen und kurzfristige Verbindlichkeiten“[18]), im Fall Rosenbauer € 77,3 Mio. ist durch eine mehrmonatige Durchlaufzeit branchenbedingt, aufgrund der sich in der Fertigung befindlichen Fahrzeuge.

Rosenbauer International AG, die alle Beteiligungen an dem Konzern hält, erzielt 88% des Umsatzes aus Exportgeschäften und weist somit „die größte internationale Ausrichtung der Branche auf“[19].



3.3 Kostenanalyse[20]
Die im letzten Quartal niedrigen Zinsen im europäischen Raum hatten einen positiven Effekt auf die Finanzierungskosten, somit fielen die Zinsaufwendungen um

863,1 t€ (Tausend Euro) geringer aus als im Geschäftsjahr 2007.

Die Kosten von Forschung und Entwicklung sind verglichen zum Vorjahr annähernd gleich geblieben:



Abbildung 9 – Kosten und Quote von Forschung und Entwicklung

Quelle: Rosenbauer



Obwohl der Konzern seine Produkte kontinuierlich verbessert und in einigen Bereichen als Innovationsführer gilt, liegt die Quote der Kosten von Forschung und Entwicklung nur bei 2,1%. Durch die sich verkürzenden Innovationszyklen werden die F&E Kosten voraussichtlich steigen.

Diverse Versicherungen decken Ertragsrisiken die durch Störung der Produktion, Feuer, Explosion oder ähnlichen elementaren Gefahren entstehen ab, was wiederum zusätzliche Kosten für das Unternehmen bedeutet.

Durch die hohen Energiepreise die erst Ende 2008 wieder gefallen sind, steigen die Fixkosten, wobei mit 2009 wieder mit niedrigeren Kosten gerechnet werden kann.

Das Qualitätsmanagement stellt hohe Anforderungen an wichtige Unternehmensprozesse, was die Entwicklung der Qualitätskosten widerspiegelt. Sie konnten im Geschäftsjahr 2008, trotz einer Vielfalt neuer Produkte und hoher Produktionsleistung jedoch leicht reduziert werden.

Neben Qualität ist Qualifikation der Mitarbeiter ein wichtiger Faktor für den Konzern. Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung, betrugen sie im Geschäftsjahr 2007 noch 362,0 t€, belaufen sie sich im Jahr 2008 auf 557,0 t€.

Nicht nur im Bereich Qualitätskosten konnten der monetäre Aufwand reduziert werden, sondern auch im Bereich Beschaffung wird eine Kostenreduktion durch sinkende Rohstoffpreise für 2009 erwartet.



3.4 Zukunftsstrategien
Die von dem Konzern angewandten Strategien sollen in Zukunft weiterverfolgt werden. Eine hohe Eigenkapitalausstattung, bzw. die Eigenkapitalquote die zum besseren Vergleich errechnet wird[21], sagt viel über die finanzielle Silität aus, und hat den Vorteil dass das Unternehmen Wirtschaftskrisen und mögliche Verluste leichter überwindet.

Das Unternehmen bemüht sich durch Diversifikation und Innovationen wettbewerbsfähig zu bleiben, bzw. der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein.

Bezüglich der F&E Kosten, die durch kürzere Innovationszyklen in den kommenden Jahren vermutlich steigen wird, sollte der Konzern sich etwas überlegen. Möglich wäre dass das Unternehmen nicht immer die Stellung als „first-mover“ sondern auch als „follower“ in Betracht zieht, da diese durch bereits von „am Markt agierende Konkurrenten lernen und dementsprechend die Risiken der Markteinführung“[22] und F&E Kosten minimieren dadurch bestehende Produkte nur mehr modifiziert werden müssen[23].

Die hohe Exportquote von 88% lässt auf den ersten Blick auf eine immense Abhängigkeit des Unternehmens auf das Exportgeschäft schließen.

Bei näherer Betrachtung der Segmententwicklung des Konzerns wird sichtbar, dass „nur“ 43% aus Österreich exportiert werden. 46% werden von den Produktions- und Vertriebsstätten im Ausland abgewickelt und der Rest wird in Österreich vertrieben.



Abbildung 10 – Segmententwicklung 2008

Quelle: Rosenbauer


4 Wettbewerbsanalyse
Nachfolgend soll mit der Wettbewerbsanalyse die Wettbewerbssituation von Rosenbauer näher betrachtet werden. Vor allem geht es in diesem Kapitel darum die Position Rosenbauers am Markt mit dem anderer Unternehmen aus der selben Branche zu vergleichen.

Allgemein soll gesagt sein, dass das besondere an dem Feuerwehrmarkt ist, dass es sich hier um einen Nischenmarkt handelt. Laut Definition ist ein Nischenmarkt ein besonderer Markt in dem vergleichsweise wenige Anbieter handeln, welche sehr spezielle Produkte anbieten, die wiederum nur für wenige Kunden interessant sind.[24] Diese Erklärung macht, im Bezug auf den Feuerwehrmarkt, durchaus Sinn und umso interessanter wird es nun, sich die wenige Konkurrenz in den nächsten Unterpunkten genauer anzusehen.



4.1 Die Konkurrenz
Das Unternehmen ist weltweit tätig und einer der größten Feuerwehrfahrzeughersteller der Welt. Die Zahl der großen Konkurrenten gegen welche Rosenbauer seine Führungsposition verteidigen müsste ist relativ gering, da das Unternehmen durch ein durchdachtes Marketingkonzept, traditionelle Innovationsstärke und ein institutionalisiertes Ideen- und Entwicklungsmanagement die Technologieführerschaft am Markt erlangt hat.[25]

Die exakte Konkurrenzanalyse ist allgemein schwierig, da die wenigen Konkurrenten Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge oft nur als Untergruppe in das Unternehmen integriert haben.[26] Jedoch kann gesagt werden, dass Rosenbauer als „Vollsortimenter“ seiner Branche mit seinem Angebot an Feuerwehrfahrzeugen, -ausrüstungen und den dazugehörigen umfangreichen Services als vertriebsstärkste internationale Gruppe im mobilen abwehrenden Brand- und Katastrophenschutz gilt.[27]

Wie schon in 3.1.2.1 erwähnt gibt es in Österreich diverse Anbieter von Feuerwehrfahrzeugen. Jedoch ist Rosenbauer als einziger „Vollsortimenter“ allein mit einem kompletten Sortiment auf dem österreichischen Markt zu Hause. Die Konkurrenz, welche in Österreich angesiedelt ist, ist auch meist nur auf dem heimischen Markt tätig. Ausgenommen ist hier natürlich das schon genannte Unternehmen Iveco Magirus, welches ein Tochterunternehmen der Iveco Eurofire ist und somit ebenfalls zu einem weltweit agierenden Konzern gehört.

Im internationalen Vergleich ist Rosenbauer die Nummer zwei im Bereich der Feuerwehrfahrzeuge und kann mit den lokalen Geschäften einen beachtlichen weltweiten Marktanteil von 18% verzeichnen.[28] Der größte Konkurrent für Rosenbauer ist hier eindeutig das Unternehmen Pierce aus den USA.[29] Das Unternehmen aus Amerika macht ist vor allem auf dessen Heimatmarkt Rosenbauers erbittertster Konkurrent. Am amerikanischen Markt, welcher der größte Einzelmarkt der Welt ist, kann Rosenbauer zwar einen Marktanteil von 12 bis 15 Prozent nachweisen und ist stark dabei diese weiter auszubauen, jedoch hat Pierce hier mit 40% noch eindeutig die Nase vorn.[30] [31] Vorteile hat Pierce hier sicherlich durch den Heimvorteil, da Rosenbauer erst seit Mitte den 90er Jahren auf diesem Markt agiert und sich die US-Normen in mehrfacher Weise von denen in Europa unterscheiden. Optisch, technisch und in Abmessung und Größe unterscheiden sich die Anforderungen.[32] Daher musste sich Rosenbauer erst einmal auf diesen Markt einstellen und holt nun erst die Konkurrenz auf diesem Markt langsam ein.



4.2 Portfolio-Analyse
Unternehmen sind meist in strategische Geschäftseinheiten (SGE) unterteilt, welche jeweils einzelne strategische ziele haben und auf diese Ziele abgestimmte Ressourcen zugeteilt bekommen. Im Unternehmensportfolio sind nun sowohl SGEs zu finden, welche ihre beste Zeit schon hinter sich haben und als auch andere die in Zukunft hohe Gewinne versprechen. Anhand analytischer Methoden gilt es nun herauszufinden, welche SGEs zu welcher Gruppe gehören und dementsprechend zu handeln. In der Vergangenheit hat sich zu diesem Zweck die Matrix der Boston Consulting Group (BCG) als beliebtes Mittel erwiesen. Hier werden einzelne SGEs in einer Matrix platziert, welche als Achsen, vertikal das jährliche Marktwachstum und horizontal den relativen Marktanteil hat, um so die weitere Strategie für die Einheiten des Unternehmens abzulesen zu können.[33]



Der relative Marktanteil eines Unternehmens wird wie folgt berechnet:





Relativer Marktanteil =





Das jährliche Marktwachstum wird folgendermaßen berechnet:






Jährliches Marktwachstum =





Die Matrix der BCG soll nun auch in weiterer Folge herangezogen werden um das Unternehmensportfolio von Rosenbauer näher zu analysieren.

Vorangehend sollen aber noch die einzelnen Felder der BCG-Matrix, welche in Abbildung 11 dargestellt ist, näher erläutert werden.



Abbildung 11 – Marktwachstums-Marktanteil-Matrix der BCG-Group

Quelle: Eigene Darstellung nach Kotler, P.; Keller, K. L.; Bliemel, F. (2007), S. 96



Die Matrix ist in folgende vier Felder gegliedert anhand welcher sich die SGEs unterscheiden lassen:

„Fragezeichen“ - Die Geschäftseinheiten in diesem Typ sind meist an Wachstumsmärkten operierend und verfügen über einen relativ geringen Marktanteil. Meistens sind die SGEs hier noch in der Anfangsphase und sollen in Zukunft dem Unternehmen Zutritt zu neuen Märkten verschaffen in welchem bereits ein Marktführer erfolgreich agiert. Nach gewisser Zeit muss hier entschieden werden, ob wirklich eine Zukunft für die jeweiligen „Fragezeichen“ besteht.

„Stars“ – Diese SGEs sind „Fragezeichen“ welche erfolgreich sind und es somit geschafft haben zu Marktführer in einem Wachstumsmarkt zu werden. Die „Stars“ bringen aber nicht zwangsläu positive Geldflüsse.

„Milchkühe“ – In diesem Feld stehen „Stars“ wenn das jährliche Marktwachstum unter 10% sinkt und sie dennoch den größten Marktanteil halten. „Milchkühe“ sind Marktführer und liefern das Geld um die „Stars“ und „Fragezeichen“ zu finanzieren und auch die „Armen Hunde“ zu unterstützen.

„Arme Hunde“ – Bei den „Armen Hunden“ handelt es sich um Geschäftseinheiten mit geringem relativem Marktanteil in langsam wachsenden oder nachlassenden Märkten. Häu werden hier niedrige Gewinne oder rote Zahlen geschrieben.[34]



Die Produktbereiche Rosenbauers sind Fahrzeuge, Feuerlöschsysteme, Ausrüstungen, Hubrettungsgeräte und Service & Ersatzteile. Im Diagramm in Abbildung 12 sind die prozentualen Anteile der Produktbereiche am Konzernumsatz zu sehen.





Abbildung 12 – Anteile der Kategorien am Umsatz 2008

Quelle: Eigene Darstellung nach dem Geschäftsbericht Rosenbauer 2008



Mit 70% des Umsatzes ist der größte Bereich eindeutig der Fahrzeugbereich, der sich zum Vorjahr um über 20% gesteigert hat. Außerdem ist dieser Bereich am besten mit anderen Unternehmen aus der Branche vergleichbar, daher soll dieser für die Arbeit mit der BCG-Matrix herangezogen werden. Die drei Umsatzsegmente welche nun in die Matrix gesetzt werden sollen sind die Kommunal-, Industrie- und Flughafenfahrzeuge. Die prozentuale Verteilung dieser Bereiche ist wiederum in Abbildung 13 dargestellt und liefert somit die Grundlage für die Größe der „Umsatz-Kreise“ der BCG-Matrix.



Abbildung 13 – Fahrzeugumsatz 2008 nach Kategorien

Quelle: Geschäftsbericht Rosenbauer 2008





Abbildung 14 – BCG-Matrix für die Fahrzeugkategorien von Rosenbauer

Quelle: Eigene Darstellung



In der vorangegangen Matrix von Abbildung 14 sind die drei Fahrzeugkategorien eingetragen. Da alle drei Kategorien in der Zeit von 2007 zu 2008 um 20 Prozent des Umsatzes zugelegt haben sind sie im Marktwachstum auf jeden Fall im obersten Teil der Marktwachstums-Achse angesiedelt. Genaue Zahlen lassen sich für die relativen Marktanteile leider nur schwer ermitteln, da aber Rosenbauer mit den Industrie- und Flughafenfahrzeugen Marktführer ist[35] sind auch die relativen Marktanteile im hohen Bereich der horizontalen Achse. Damit lässt sich nun ableiten, dass die drei Fahrzeugkategorien auf jeden Fall in den „Stars“ anzuordnen sind. Die Definition der „Stars“ bestätigt somit, dass es sich bei diesen Segmenten um Marktführer auf einem wachsenden Markt handelt. Sie brauchen zwar umfangreiche Geldmittel sollten aber im Allgemeinen bereits Gewinne erwirtschaften und somit in Zukunft zu „Milchkühen“ werden. Das Unternehmen braucht sich daher also keine großen Sorgen machen, da mit diesen Stars schon einmal gute Vorraussetzung und großes Potential für einen weiteren wirtschaftlichen Erfolg gegeben ist.



4.3 Zukunftspotential und -strategien
In diesem Abschnitt soll gezeigt werden, wie es in Zukunft um den Wettbewerb von Rosenbauer stehen wird und wo die Potentiale im Unternehmen liegen.



4.3.1 Vorsprung durch Forschung und Entwicklung
Rosenbauer zeichnet sich durch seine innovativen Produkte und die mit großem Know-how ausgezeichnete Mitarbeiter aus, welche zum Teil selbst in Feuerwehren tätig sind. Somit sind die Produkte nicht nur technologisch auf dem neuesten Stand sondern auch praxisgerecht und bestens für den Einsatz geeignet. Natürlich können Projekte für neue Innovationen nur entwickelt werden, wenn die nötigen finanziellen Mittel dafür vorhanden sind. Wie in Abbildung 9 zu sehen, setzt Rosenbauer genau zu diesem Zweck daher jährlich mehrere Millionen Euro für die Forschung und Entwicklung ein.[36] Somit hat Rosenbauer auf jeden Fall schon einmal die besten internen Vorraussetzungen weiterhin die gute Marktposition zu halten und sogar weiter auszubauen.



4.3.2 Die Feuerwehrbranche und die Krise
Bisher ist die Feuerwehrbranche weitestgehend von der Wirtschaftskrise verschont geblieben und konnte trotz der schlechten Konjunktur hohe Gewinne erzielen, jedoch kann die Krise für Rosenbauer mit zeitlicher Verzögerung noch bevorstehen. Diese wird dann vor allem den Wettbewerb intensivieren und die verstärkte Konkurrenz einen höheren Druck auf die Margen ausüben.[37] Ebenfalls ist Rosenbauer von kommunalen Kunden abhängig und wenn diese nun beschließen Steuergelder zu sparen und weniger zu investieren, dann kann dies auch Rosenbauer zu spüren bekommen. Jedoch gibt sich das Unternehmen kämpferisch und wird versuchen diese eventuellen Verluste durch sein Engagement wieder auszugleichen.[38]



4.3.3 Marktenwicklung im Sicherheitsbereich
Zudem ist überall auf der Welt das Sicherheitsbewusstsein gestiegen. Somit sind auch Produkte rund um den Sicherheitsbereich gefragt. Sehr gefragt sind in diesem Bereich vor allem die Flughafenlöschfahrzeuge von Rosenbauer um die Flughäfen aufzurüsten. Flughäfen in Dublin, Dresden und Großbritannien zählen schon zu den Kunden Rosenbauers. Auch in den USA wurden die Budgetmittel für die Sicherheit erhöht und Rosenbauer konnte somit auf dem größten Einzelmarkt der Welt ebenfalls nach dem Unternehmen Pierce zur Nummer zwei aufsteigen[39] und verfügt somit auf diesem wichtigen Markt über einen Marktanteil von 12 bis 15 Prozent. Weiters haben Märkte wie Saudi-Arabien, Indien und Australien ebenfalls einen Nachholbedarf bei der Sicherung der Flughäfen und stellen hier weiteres Kundenpotential für Rosenbauer dar.[40] Daher ist die Strategie von Rosenbauer, mit der Vergrößerung der Produktionsstätte zur Fertigung von Flughafenfahrzeugen in Wyoming und der Weiterentwicklung der Produkte in diesem Segment, durchaus zu begrüßen.[41]



4.3.4 Vorsprung durch Nachhaltigkeit
Enormes Potential sehe ich meiner Meinung nach vor allem im Bereich der Nachhaltigkeit für Rosenbauer.

In den letzten Jahren ist das Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit immer mehr zu einem zentralen Thema geworden. Die neuesten Technologien werden heutzutage weitestgehend mit Hintergrund dieses Themas entwickelt. Auch Rosenbauer hat in der Unternehmensstruktur die Ressourcenschonung, Energieeffizienz und ein umfassendes Umweltmanagement fest verankert.[42]

Für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg ist jedoch vor allem die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien wichtig. Auch hier hat Rosenbauer schon Schritte in die richtige Richtung unternommen. So ist z.B. das neue PANTHER-Modell mit umweltfreundlichen Antriebsmotoren ausgestattet.[43]

Da in Amerika allgemein das Umweltbewusstsein noch viel weniger ausgeprägt ist, wie z.B. in Österreich sehe ich hier einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil für Rosenbauer. Sie haben das Potential in diesem Bereich schon erkannt und danach gehandelt. Weitere Entwicklungen in diesem Bereich werden sicher folgen und somit im Gegensatz zur Konkurrenz, welche hier noch Nachholbedarf hat, Vorzug haben.


5 Quellen- und Literaturverzeichnis
5.1 Literatur
KOTLER, P.; KELLER, K. L.; BLIEMEL, F.: Marketing-Management – Strategien für wertschaffendes Handeln, 12. Auflage, Pearson Education Deutschland GmbH, München, 2007



SCHAFFHAUSER-LINZATTI, M., Dr.: Grundzüge des Rechnungswesens: Bilanzierung, Bilanzanalyse und Kostenrechnung, 2. Auflage, facultas.wuv, Wien, 2006



STUMMER, C., GÜNTHER, M., KÖCK, A.: Grundzüge des Innovations- und Technologiemanagements, facultas.wuv, Wien, 2006



THEIS, H.,: Handbuch Handelsmarketing, Erfolgreiche Strategien und Instrumente in der Marktforschung, 3. Band, 2. Auflage, Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt am Main, 2008




[1] l. Homee Rosenbauer, Meilensteine [Zugriff am 20.01.2010]
[2] l. Homee Rosenbauer, Auszeichnungen [Zugriff am 23.01.2010]
[3] l. Homee Rosenbauer, EMEREC [Zugriff am 20.01.2010]
[4] l. Geschäftsbericht Rosenbauer 2008, S. 2
[5] l. Geschäftsbericht Rosenbauer 2008, S. 3
[6] l. Geschäftsbericht Rosenbauer 2008, S. 56
[7] l. Geschäftsbericht Rosenbauer 2008, S. 37
[8] l. ebenda, S.42
[9] l. Sonderlage.de [Zugriff am: 14.01.2010]
[10] Theis, H. J (2008), S. 509
[11] l. Theis, H. J (2008), S. 509
[12] l. Service4fire.com [Zugriff am: 15.01.2010]
[13] l. Wikipedia [Zugriff am: 15.01.2010]
[14] l. Schaffhauser-Linzatti, M. (2006), S. 93ff
[15] l. Geschäftsbericht Rosenbauer 2008, S. 35
[16] ebenda, S. 92
[17] l. Controllingportal.de [Zugriff am: 18.01.2010]
[18] l. Controllingportal.de [Zugriff am: 18.01.2010]
[19] l. Geschäftsbericht Rosenbauer 2008, S. 33
[20] l. ebenda
[21] l. Finanzlexikon online [Zugriff am: 18.01.2010]
[22] Stummer, C.; Günther, M.; Köck; A. M. (2006), S. 86
[23] l. ebenda
[24] Business-Wissen online [Zugriff am: 21.01.2010]
[25] l. Khan IT [Zugriff am: 22.01.2010]
[26] l. Depot-Optimierer [Zugriff am: 22.01.2010]
[27] l. Depot-Optimierer [Zugriff am: 22.01.2010]
[28] l. foonds.com vom 02.12.2009 [Zugriff am: 23.01.2010]
[29] l. Die Presse online vom 24.07.2007 [Zugriff am: 23.01.2010]
[30] l. foonds.com vom 02.12.2009 [Zugriff am: 23.01.2010]
[31] l. The Northwestern online vom 18.01.2010 [Zugriff am: 23.01.2010]
[32] l. Geschäftsbericht Rosenbauer 2008, S. 59
[33] l. Kotler, P.; Keller, K. L.; Bliemel, F. (2007), S. 96f
[34] l. Kotler, P.; Keller, K. L.; Bliemel, F. (2007), S. 97f
[35] l. Börse-Express online vom 10.11.2008, S. 5 [Zugriff am. 23.01.2010]
[36] l. Geschäftsbericht Rosenbauer 2008, S. 38f
[37] l. ebenda, S. 44
[38] l. Wirtschaftsblatt online vom 12.10.2009 [Zugriff am: 22.01.2010]
[39] l. Die Presse online vom 24.07.2007 [Zugriff am: 23.01.2010]
[40] l. fonds.com vom 02.12.2009 [Zugriff am: 23.01.2010]
[41] l. Geschäftsbericht Rosenbauer 2008, S. 38
[42] l. Geschäftsbericht Rosenbauer 2008, S. 41
[43] l. ebenda, S. 39








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