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Sachsenburger Pforte

Sachsenburger Pforte

Burgen, Ruinen und Stadtmauern sind Zeugen für die stolze Vergangenheit dieser heute eher stillen, sanft gewellten Landschaft, die einst den Kern des Thüringer Königreichs bildete.

Wo sich die Unstrut durch eine Pforte drängt

Sömmerda
Seit dem 16. Jh. umschließt die Stadtmauer mit den sechs spitz behelmten Wehrtürmen die einstige Ackerbürgerstadt. Der Turm am Parkweg beherbergt eine Ausstellung zum Thema Ackerbau. Von der reichen Vergangenheit künden außerdem das malerische Rathaus, das Pfarrhaus - ein Fach werkbau von 1589 und ehem. kurmainzisches Amtshaus - und die spätgotische Bonifati-uskirche mit einem schönen Schnitzaltar (um 1495) und einer spätbarocken Orgel. Eher moderne Freizeitangebote sind die Kanu-Slalomanlage und Fahrten mit einem Heißluftballon über die heutige Kreisstadt.

Weißensee
Die Hauptattraktion der ehem. Residenz der Thüringer Landgrafen ist die Runneburg, eine der größten erhaltenen romanischen Burganlagen im deutschsprachigen Raum. Ihre größte Anziehungskraft übt sie am vierten Juli-Wochenende zum großen Mittelalterfest aus. Das Städtchen selbst wartet mit einem der ältesten Rathäuser Deutschlands (12. Jh.) und weiteren mittelalterlichen Bauten auf. Im originellen Milchmuseum erfährt man Wissenswertes über die Verarbeitung dieses vielseitigen Nahrungsmittels.



Mit Weiden gesäumte Wasserläufe und ausgedehnte Obsttagen bestimmen das Bild der fruchtbaren Lösslandschaft vor dem nächsten Ziel.

Kindelbrück
Das Städtchen an der Wipper ist von einer fast vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben, die drei Türme besitzt. Im Schutz der Mauer findet sich das ansehnliche Ensemble aus Rathaus (nach 1788) und St.-Ulrich-Kirche. Vor dem Gotteshaus steht die 1762 gegossene und später beim Läuten zersprungene Glocke aus der berühmten Gießerei in Laucha. Das von alten Bäumen umgebene Gründelsloch entstand 1611 als Erdfallquelle: Mehr als 15 0001 Wasser entströmen pro Minute dem mächtigen Quelltrichter.
Im nahen Bilzingsleben rasteten vor etwa 400000 Jahren an einer ähnlichen Quelle wohl Urmenschen, denn die seit 1969 andauernden Grabungen brachten Fundmaterial ans Tageslicht, das in Fachkreisen als sensationell bezeichnet wird.

Kannawurf
Rekordverdächtig dürfte Deutschlands wohl längste Heimatstube sein: Im ehem. Stallgebäude des Schlosses präsentiert sich auf 60 m Länge die Lebensund Arbeitswelt unserer Großeltern vom Klassenzimmer bis zur Waschküche, von der Schusterei bis zur Strohpresse. Zunächst dem Verfall preisgegeben, gewinnt das originelle Renaissance-Schlösschen (1563/64) zunehmend seine Gestalt zurück, auch wenn die Renovierungsarbeiten noch einige Jahre dauern werden. Nahezu vergessen scheint indes, dass in Kannawurf 1657 Goethes Großvater geboren wurde.

Sachsenburg
Bei diesem kleinen Ort durchbricht die Unstrut den nordöstlichen Rand des Thüringer Beckens. Der Engpass zwischen den Höhenzügen von Hainleite und Schmücke, die Thüringer Pforte oder porta Thuringia, diente seit Menschengedenken Heerscharen und Handelsleuten als Durchzugs- und Verkehrsstraße zwischen Ost und West und von den deutschen Küsten nach Süddeutschland und Italien. Beizeiten wurde dieser wichtige Durchlass von Burgen gesichert. Ein Aufstieg zu den Ruinen lohnt auch wegen der schönen Ausblicke in die Weite des Thüringer Beckens und über die Flussauen der Unstrut.

Heldrungen
Das Zwiebelstädtchen blickt auf eine jahrhundertealte Tradition beim Anbau des scharfen Gemüses zurück. Berühmt wurde der Ort aber durch seine Wasserburg, die ein Musterbeispiel moderner Festungsbaukunst in Mitteleuropa darstellt. So präsentiert sie sich noch heute: mit zwei Wassergrabensystemen, ausgedehnten Kasematten und den fast vollständig erhaltenen Erdwällen. Eine Gedenkstätte und ein Denkmal sind Thomas Müntzer gewidmet, der im alten Rundturm bis zu seiner Hinrichtung am 27. Mai 1525 gefangen gehalten wurde. Heutzutage sind die Anlagen glücklicherweise schöner Hintergrund für die Kultur, beispielsweise für Konzerte oder Ausstellungen im ehem. Marstallgebäude.

Wiehe
Obwohl Wiehe nie einen Bahnhof besaß, ist die ländliche Kleinstadt an den Ausläufern der Hohen Schrecke seit November 1997 Ziel Tausender Eisenbahnfans: Hier gibt es Europas größte Modellbahnanlage zu bestaunen. Auf rund 900 m' Fläche sind die Thüringer Landschaft und die Harzbahnen detailgetreu nachgebildet. Die Anlage umfasst etwa 3000 m Gleise, mehr als 140 Züge sowie historische Bauwerke vom Kyffhäuserdenkmal bis zur Wartburg. Tauschbörse, Modellbahnshop und Parkbahn für die Kleinen lassen die Besucher fast vergessen, dass die Stadt auch Historisches zu bieten hat: Geburtshaus, Museum und Denkmal erinnern an Leopold von Ranke (1795-l886), den großen Historiker des 19. Jh.; Bartholomäuskirche, Schloss oder Alter Friedhof sind weitere interessante Stationen bei einem Rundgang.

Rastenberg
Bis zum Versiegen der eisenhaltigen Heilquellen herrschte hier reger Kurbetrieb, und schon 1699 flanierte man vor dem ersten Kurkaffeehaus Europas. Die idyllische Lage am Südhang der Finne, etwa 70 km markierte Wanderwege durch teils mehr als 100-jährigen Eichen- und Hainbuchenwald sowie ein herrlich gelegenes Waldschwimmbad ziehen nun die Feriengäste an. Am zweiten Juli-Wochenende wird das traditionelle Kirschfest mit einem Festumzug gefeiert. Die historischen Gebäude lohnen einen Stadtrundgang.

Beichlingen
Die ausgedehnte Schlossanlage beherrscht das Dorf. Ursprünglich eine wehrhafte Burg, erfuhr das Bauwerk unter den Grafen von Werthern ab 1544 die Umgestaltung zum Renaissance-Schloss. Viele Kostbarkeiten aus dieser Zeit erfreuen den Betrachter, beispielsweise Bemalungen an den Wänden und Decken, Stuckelemente und die Portale im Hohen Haus und in der Schlosskapelle. Das Schlossrestaurant sorgt für das leibliche Wohl, und am Schlossberg liegt ein attraktives Waldschwimmbad. Dagegen zieht es Wanderer hinaus in die weiten Wälder der Schmücke, wo sich beispielsweise die ausgedehnten Wallanlagen der vorgeschichtlichen Monraburg aufspüren lassen.

Info
Anfahrt
Nach Sömmerda von Norden über die B 85 und B 176, von Süden Abfahrt Weimar von der A 4, dann über die B 85

Auskunft
Fremdenverkehrsverband Landkreis Sömmerda e. Bahnhofstr. 9 99610 Sömmerda Telefon: 03634/354416 Fax 03634/354394
www.kernland.de







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