REFERAT-MenüArchaologieBiographienDeutschEnglischFranzosischGeographie
 GeschichteInformatikKunst und KulturLiteraturMarketingMedizin
 MusikPhysikPolitikTechnik

Kunstgewerbemuseum - DRESDEN

Kunstgewerbemuseum - DRESDEN

Adresse: Schloss Pillnitz, 01326 Dresden.

Verkehrsrbindungen: Bus 85. Eintrittspreise: Erw. DM 3,-; Erm, DM 1,50.

Öffnungszeiten: täglich 9.30 -l7.30 Uhr; Mo. Bergpalais, Di. Wasscrpalais geschlossen.
Sammlungsschwerpunkte: Keramik, Glas, Textilien, Möbel, Metall. Führer: Igor A.
Jenzen: Schloss und Park Pillnitz, Deutscher Kunstrlag, München/Berlin, 1998. Jugendstil in Dresden. Aufbruch in die Moderne.

Ausstellungskatalog/bearb. Kunstgewerbemuseum Dresden, Edition Minerva. Wolfratshausen, 1999. Meisterwerke des 18. u. 19. Jhs., Auswahlkatalog, bearb. von G. Haase/I. A. Jenzen, R. Richter. Dresden, 1996.

Seit 1962 hat das 1876 in Verbindung mit der Kunstgewerbeschule gegründete Museum für Kunsthandwerk eine neue Heimstatt: das vor den Toren der Stadt inmitten eines herrlichen Parks am Eibufer gelegene Schloss Pillnitz. Auf dem Areal eines Renaissanceschlosses ließ August der Starke durch seine Hofbaumeister Pöp-pelmann und Longuelune eine Schloss- und Parkanlage konzipieren, die wie vieles bei ihm gigantomanisch war und schließlich in erheblich kleinerer, dafür aber intimerer Form rwirklicht wurde. Die Besonderheit an Schloss Pillnitz ist sein ostasiatischer Charakter, eine gebaute Chinoiserie, mit gemalten chinesischen Szenen an den Außenwänden und ausladend konkan Hohlkehlen unter den getreppten Walmdächern. Pillnitz gehört zu den bedeutendsten Schlossanlagen des deutschen Barock und ist von der Zerstörung Dresdens 1945 rschont geblieben. Die Sammlungen des Kunstgewerbemuseums umspannen einen Zeitraum vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Zu den frühesten herausragenden Objekten gehört das Pirnaer Antependium, ein mit Seide gesticktes Altartuch, das in Böhmen vor 1350 gearbeitet wurde. Es zeigt die Marienkrönung, von Heiligen assistiert. Ebenfalls eine große Rarität ist der Erfurter Ofen aus einer sächsisch-thüringischen Werkstatt mit ürlich reliefierten Kacheln, der 1473 im Kapitelhaus neben dem Erfurter Dom aufgestellt wurde. Ein Wunderwerk der Kunstfertigkeit ist der 1615 vom Dresdner Hoftischler Hans Schifferstein angefertigte Kunstschrank des Kurfürsten Johann Georg I., mit Ebenholz furniert und mit Arabesken- und Schweifwcrk-marketerie aus Zypressenholz und Elfenbein eingelegt. Im Zwischenfach zwischen Tischuntersatz und Schrank lässt sich ein Spinett herausziehen, ebenso eine Platte mit einer in Elfenbein gravierten Erdkarte nach Ortelius.




In den Türinnenseiten sind Ölbilder auf Kupfer eingelassen. Insgesamt enthält der Schrank mit Geheimfächern 119 Schubladen für Schreibutensilien und Kostbarkeiten. Ostasiatische Lacktafeln, die im 17. und 18. Jahrhundert begehrte Objekte für fürstliche Kunstkammern waren, gaben den Anstoß, selbst solche Lackarbeiten herzustellen. Die früheste deutsche Werkstatt für Lackmöbel war die von Dagly in Berlin, in der der berühmteste sächsische Lackkünstler, Martin Schnell, gelernt hatte.

Von ihm stammt ein in Dresden um 1730 angefertigter Schreibschrank mit rotem Lack, dessen Bemalung ostasiatische Architekturlandschaften mit Blüten und Vögeln zeigt. 1700 wurde in Dresden die »königl. Pohl, und Churfürstl. Sachs. Glasfabrique« gegründet. Sie erzeugte geblasene, geschnittene und emailbemaltc Gläser. Von besonderer Kostbarkeit waren die für den Hof gefertigten Gläser wie der Deckelpokal mit Bildnis Augusts des Starken von 1731 mit Hoch-, Matt- und Klarschnittdekor. Die Raumkunst um 1800 reflektieren die sog. Weinlig-Zim-mer, benannt nach dem Architekten dieses Schlossflügels. Sie leiten über zu Objekten des Biedermeier, wie die mit Landschafts- und Stadtduten bemalten Gläser, die in Wien und Dresden zwischen 1810 und 1820 entstanden. Kunsthandwerk und Industrieform des späten 19. und 20. Jahrhunderts führen schließlich zu den Keramiken der Werkstätten der Stadt Halle Burg Giebichenstein (gegründet 1920), zu den Erzeugnissen des Staatlichen Bauhauses in Dessau und den Möbeln der Deutschen Werkstätten Hellerau.







Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen