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Deutsches Museum - MÜNCHEN

Deutsches Museum - MÜNCHEN

Adresse: Museumsinsel 1,80538 München.

Telefon: (089) 21791.
Telefax: (089) 2179324.

Verkehrsrbindungen: S-BahnholTsartor, U-Bahnhof Frauenhofer-slraße Tram 18, 20. Eintrittspreise: Erw. DM 12,-; Erm. DM 5,-; mit etarium Erw. DM 15,-; Erm. DM 8,-.
Öffnungszeiten: Mo.-So. 9.00-l7.00 Uhr, Sondersammlungen: Mo.-Fr. 13.00-l7.00 Uhr.

Gastronomie: im Museum.
Sammlungsschwerpunkte: Entwicklung der Technik und der Naturwissenschalten von den Ursprüngen bis zur Gegenwart.
Museumspadagogik: Kerschensteiner Kolleg: telefonische Auskunft (089) 2179243. Führungen: nach Voranmeldung.
Führer: Führer durch die Sammlungen, 1991.

Die Sammlungen des Deutschen Museums in München zeigen die Entwicklung der Technik und der Naturwissenschaften von den Ursprüngen bis heute. Sie beinhalten fast alle Gebiete der Technik und die wichtigsten Naturwissenschaften. Das Museum geht auf das Lebenswerk Oskar von Millers (1855-l934) zurück. Sohn des Bronzegießers Ferdinand von Miller, studierte er Ingenieurwesen, trat 1878 in den Staatsdienst ein und wechselte 1883 zur Deutschen Edison Gesellschaft in Berlin. 1889 gründete er in München ein Ingenieurbüro, das vor allem Wasserkraftanlagen und Elektrizitätsrsorgungssysteme projektierte: die Einrichtung des Bayernwerkes oder der Bau des Walchenseekraftwerkes gehören zu seinen großen Erfolgen. Auf einer Reihe von Reisen nach Paris und London lernte von Miller die dortigen naturwissenschaftlich-technischen Museen kennen. Schon damals befasste er sich mit dem Gedanken, ein solches Museum auch in Deutschland anzulegen. 1903 war von Miller Vorsitzender des Bayerischen Bezirksreins des Verbandes Deutscher Ingenieure VDI, der im gleichen Jahr seine Jahreshauptrsammlung in München abhielt. Von Miller nutzte die Gelegenheit, seinen Gedanken eines naturwissenschaftlich-technischen Museums in die Tat umzusetzen. Unter Beteiligung einflussreicher Ingenieure, Wissenschaftler, Industrieller und Politiker und unter der Schirmherrschaft des damaligen Kronprinzen Ludwig konnte am 28. Juni 1903 mit der konstituierenden Sitzung das Museum gegründet werden. Bereits im Herbst 1906 konnten die provisorischen Sammlungen des Museums im früheren Nationalmuseum (ab 1909 auch in der Isarkaser-ne) eröffnet werden. Ebenfalls 1906 fand unter der Beteiligung von Kaiser Wilhelm II. die Grundsteinlegung auf der heutigen Museumsinsel statt. 1916 sollte das Museum fertiggestellt sein: Krieg und Inflation erlaubten aber erst am 7. Mai 1925 - am 70. Geburtstag Oskar von Millers - die Eröffnung des Museumsneubaus. Die Sammlungen sollten einerseits einen enzyklopädischen Überblick über naturwissenschaftliche und technische Fachgebiete geben, zum anderen die historische Entwicklung dieser Fachgebiete aufzeigen. Von Millers Konzept beschränkte sich aber nicht allein auf das Sammeln und Ausstellen naturwissenschaftlicher und technischer Objekte. Von Anfang an galt sein besonderes Interesse der didaktischen Vermittlung: leicht rständliche Erklärungen, funktionsfähige Originale, Nachbauten oder Modelle und Demonstrationsrsuche, die der Besucher selbst betätigen konnte, sollten ein lebendiges Museum schaffen. Zum didaktischen Konzept von Millers gehörte ferner eine Bibliothek als umfassende Informationseinrichtung für jedermann, die 1932 eingeweiht wurde. Ein Jahr später trat Oskar von Miller von der Leitung des Museums zurück: Am 9. April 1934 rstarb er. Sein Nachfolger wurde der Physiker Jonathan Zenncck (1871-l959), der das Museum durch die schwierige Zeit des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkriegs leitete. Nach den Kriegszerstörungen war das Deutsche Museum 1956 im Wesentlichen wieder hergestellt. Bauliche Veränderungen ergaben sich zwischen 1969 und 1975 durch die beiden Verbindungstrakte zwischen dem Sammlungs- und dem Bibliotheksbau sowie 1984 durch die neue Luft- und Raumfahrthalle. Der Sammlungsbau, das eigentliche »Museum«, rfügt heute über eine Ausstellungsfläche von 55 000 nf und gehört damit zu den größten Museen der Welt. Um die wachsende Zahl von Großobjekten ausstellen zu können, errichtet das Deutsche Museum ein Zweigmuseum in Ober-schlcißhcim.




Neben den Sammlungen und der Bibliothek rfügt das Museum heute über eine Reihe weiterer Quellensammlungen. Die Sondersammlungen und die Archi der Bibliothek umfassen eine umfangreiche Handschriften- und Urkundensammlung, eine sammlung, femer das Luft- und Raumfahrtarchiv, eine Sammlung von Firmenschriften, eine Porträtsammlung, eine Gedenkmünzen- und Medaillensammlung sowie ein großes Bildarchiv. Diese Dokumentensammlung steht Forschern aus dem In- und Ausland zur Verfügung. Bei einem einmaligen Besuch »das Deutsche Museum« kennen lernen zu wollen, ist nicht möglich: zu groß sind die Ausstellungen, zu viele Objekte sind zu sehen und die Informationen würden jeden überfordern. Es empfiehlt sich deshalb, sowohl einige Sammlungsbereiche des Museums auszuwählen, als auch deren didaktischem Aufbau zu folgen. Im Folgenden seien drei Rundgänge vorgeschlagen, die einige Bereiche des Museums vorstellen.

Der erste Rundgang beginnt - von der Eingangshalle aus gesehen - auf der linken Seite. Oberhalb der kleinen Treppe führt die Ausstellung »Mensch und Umwelt« in das Ökosystem Erde ein. Die Ausstellung Erdöl und Erdgas befasst sich mit der Gewinnung und Verarbeitung einer der wichtigsten Primärenergien des 20. Jahrhunderts. Im Untergeschoss dieser Abteilung wird Technik und Entwicklung der Erdbohrrfahren erläutert. Der Rundgang durch das etwa 800 m lange Schaubergwerk beginnt mit einem Besuch der Betstube. Einen ersten Höhepunkt bildet das Kehrrad, das zusammen mit dem Füllort und der Fahrkunst Bergbautechnik aus dem 19. Jahrhundert zeigt. Eindrucksvoll schildert der Pechkohlenbergbau am Beginn des Steinkohlenbergwerks die Arbeitsbedingungen vor der Einführung des mechanisierten Kohleabbaus. Modernere Bergbautechnik wie Schrämmaschinen, Kohlehobel und Walzenschrämlader leiten zum vollmechanisierten Kohlebergbau über. Die Gewinnung von Metallen und ihre Weiterrarbeitung durch Gießen und Umformen zeigt die folgende Abteilung im Erdgeschoss. In chronologischer Reihenfolge werden technische Entwicklungen und Verfahren zur Eisen- und Stahl- bzw. Buntmetallgewinnung präsentiert. Den Abschluss dieses Bereiches bildet die moderne Gießerei mit dem Vorführraum »Formen und Gießen«. Die sich anschließende Ausstellung widmet sich der Entwicklung der spanabhebenden Werkzeugmaschinen. Der erste Bereich zeigt eine mechanische Werkstatt aus dem 19. Jahrhundert mit Dreh-, Hobel-, Fräs- und Zahnradbearbeitungsmaschinen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Es folgen Ausstellungen mit Werkzeugmaschinentypen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts und modernsten Entwicklungen. Die Nutzbarmachung des Dampfes begann mit der kolbenlosen Dampfpumpe, aber erst die Erfindungen von James Watt rbesserten die Dampfmaschine so entscheidend, dass sie eine weitrbreitete Anwendung fand. Die Ausstellung Kraftmaschinen zeigt einen Nachbau der Watt'schen Dampfmaschine und ihre Weiterentwicklung. Gasmotor und atmosphärische Gasmaschine führen die Entwicklung der Kraftmaschinen fort: Der Viertaktmotor von Nikolaus August Otto aus dem )ahre 1876 bildet die Grundlage des heutigen Ottomotors. Ein bemerkenswertes Exponat ist der erste funktionsfähige Dieselmotor aus dem Jahre 1897. Den Abschluss des Rundgangs bildet der Bereich Starkstromtechnik mit Einzelheiten zur Entwicklung von Gleich-, Wechsel- und Drehstromtechnik. Am Ende der Abteilung steht die Hochspannungsanlage, mit der dreimal täglich Experimente mit hohen Spannungen (und großen Lautstärken) vorgeführt werden.

Ein zweiter Rundgang widmet sich dem Thema Verkehr und beginnt mit der Schifffahrt. Von der Eingangshalle geradeaus gelangt man direkt in die Ausstellung. Gleich auf der linken Seite erläutern die Sammlungen die Nutzung der Windkraft für die Segelschifffahrt. Im 19. Jahrhundert setzt sich die Dampfkraft auch im Bereich der Schifffahrt durch: Die beiden Originalexponate in der Mitte des Raumes markieren diese Veränderungen. Das Untergeschoss der Schifffahrtsabteilung beinhaltet Themen wie Schiffsantrieb. Schiffbau, Navigation, Tauchtechnik oder U-Boote. Das Thema Verkehr wird fortgeführt mit der Luft- und Raumfahrteilung. Werden historischen Weg von den Anfängen des Fliegens bis hin zur modernen Luftfahrt gehen will, beginnt im 1. Obergeschoss in der alten Luftfahrthalle. Fortgesetzt wird der Weg im ersten Stockwerk der neuen Luftfahrthalle. Dominiert wird dieser Bereich von der Ju 52, einem der zurlässigsten Flugzeuge, die seit 1932 in über 5000 Exemplaren gebaut wurde. Während das 1. Stockwerk Flugzeugen mit Propeller und Kolbenmotorantrieb vorbehalten ist, zeigt das Erdgeschoss die Entwicklung der Strahl- und Propellerturbinenwerke. Flugzeuge wie die Me 262 A (1944) stehen am Beginn. Ein abgedecktes Strahl-turbinenwerk des Airbus A 300 rmittelt einen Eindruck von der Größe moderner Flugzeuge. Die Zwischengeschosse in der neuen Luftfahrthalle zeigen Spezialthemen wie Flugsicherung, Navigation oder Flugmodelltechnik. Im zweiten Obergeschoss der neuen Luftfahrthalle befindet sich die Raumfahrtausstellung. Mit dem Landrkehr beschäftigen sich die Abteilungen Kutschen und Fahrräder, Automobile und Motorräder sowie Eisenbahn, die vom Erdgeschoss der neuen Luftfahrthalle leicht erreichbar sind. Die Eisenbahnhalle zeigt imposante Lokomotin, Eisenbahnsignaltechnik, Gleisbautechnik und eine Ausstellung zur Geschichte der Eisenbahn. Unter der Eisenbahnhalle liegt eine der beiden Automobilhallen. Sie schildert die historische Entwicklung des Automobils, ausgehend von den motorisierten Fahrzeugen von Benz und Daimler von 1886 bis hin zur Automobiltechnik der 50er-Jahre. Die anschließende Halle enthält moderne Automobiltechnik, ferner finden sich hier Nutzfahrzeuge, Motorräder und Rennwagen. Einen weiteren Museumsrundgang mit mehr wissenschaftlichen Schwerpunkten bietet das 1. Obergeschoss an. Im 1. Obergeschoss, nach dem Durchqueren des Ehrensaals, schließen sich die wissenschaftlichen Abteilungen an. Zunächst die Physikabteilung, die mit der klassischen Mechanik beginnt und zur Mechanik von Flüssigkeiten und Gasen überleitet. Ein interessantes Objekt sind hier die Magdeburger Halbkugeln von Otto von Guericke (1663). Physikalische Themen wie Wärme, Elektrizität und Optik führen die Ausstellung weiter bis zur Atom- und Elementarteilchenphysik. Von hier aus lohnt sich ein Abstecher in die Musikinstrumentensammlung. Dort finden mehrmals täglich hörenswerte Vorführungen statt. Vom Ausgang der Musikinstrumentenabteilung gelangt man in die Abteilung wissenschaftliche Chemie. Am Beginn führen mehrere nachgebaute Laboratorien in die Anfänge der Chemie ein. Daran schließt sich der Bereich experimentelle Chemie an, in der der Besucher eine Vielzahl von Reaktionen und Demonstrationen durch Knopfdruck selbst durchführen kann. Anschließend lädt die Abteilung technische Chemie zu einem Rundgang ein. Verfahren und Methoden der Herstellung von Kunst- und Farbstoffen werden erläutert und zum Teil auch vorgeführt. Wer sich für moderne Technik, Stichwort »Hightech«, interessiert, ist im 3. Obergeschoss richtig. Hier befinden sich die Ausstellungen Informatik und Automatik, Mikroelektronik, Telekommunikation sowie Geodäsie. Die Abteilung Informatik zeigt die Entwicklung mathematischer Instrumente, analoger und moderner digitaler Rechengeräte. Der Bereich Automatik zeigt Vorläufer von Unirsalrechnern wie die historischen Maschinen von Konrad Zuse sowie Unirsalrechner mit Elektronenröhren und Halbleiterbauclementen. Die Ausstellung Mikroelektronik widmet sich der rasanten Entwicklung der Halbleitertechnik in den letzten Jahrzehnten. Schwerpunkte bilden die Gewinnung von Reinstsilizium und die Fertigung von Chips in Reinsträumen. Verfahren und Techniken, die dem Informationsaustausch dienen, beinhaltet die Ausstellung Telekommunikation. Nach einer Einführung in die Nachrichtenübermittlung greift die Ausstellung einzelne Themenbcrcichc auf: Kabelübertragungstechnik und die Entwicklung der Fernsprechnetze, Funktechnik und Geschichte der Rundfunk- und Fernsehtechnik.

Diese drei Rundgänge können natürlich nur ein Vorschlag zur intensin Beschäftigung mit dem Deutschen Museum sein. Längst nicht alle Abteilungen wurden angesprochen. Im 2. Obergeschoss befinden sich eine Reihe weiterer Ausstellungen zu Themen wie Glastechnik, Papier-, Schreib- und Drucktechnik, Fotografie, Textiltechnik und Astronomie. Im 5. und 6. Obergeschoss befinden sich weitere Ausstellungen zum Thema Astronomie sowie das etarium.







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