REFERAT-MenüArchaologieBiographienDeutschEnglischFranzosischGeographie
 GeschichteInformatikKunst und KulturLiteraturMarketingMedizin
 MusikPhysikPolitikTechnik

Aschaffenburg

Aschaffenburg

Fränkisches Finale am Untermain
As chaffenburg, im äußersten Westen Frankens an der Schwelle ins Hessische und ins Rheinland gelegen, fasst zusammen, was fränkische Stadtkultur kennzeichnet: die innige Verbindung zwischen Stadt und Landschaft, die Lesbarkeit eines in Jahrhunderten gewachsenen Stadtbildes, die gelassene Heiterkeit n Bürgern, die mit sich und ihrer Umwelt zufrieden sind, und ein pulsierendes, wirtschaftlich potentes Gemeinwesen, das sich anzupassen und zu behaupten weiß. Seiner Randlage wegen wird Aschaffenburg gelegentlich als die Quaste am Schwanz des bayerischen Löwen bezeichnet. In Wahrheit aber hat es die längste Zeit seiner Geschichte über zu Mainz gehört, und zwar keineswegs als Anhängsel des Erzstifts bzw. Kurfürstentums, sondern praktisch als dessen östliche Hälfte.

Geschichte

Das sich hier an beiden Ufern weit öffnende Maintal ist seit der Jungstein-zeit kontinuierlich besiedelt - zahlreiche Funde belegen dies. Zur Zeit der römischen Besetzung war das Mainknie bei Aschaffenburg Teil des sog. nassen Limes. Nach den Römern kamen die Alemannen, später die Franken. Seit Beginn des 8. Jhs. gehörte das Land zum fränkischen Großreich. 982 fiel das 974 erstmals erwähnte Aschaffenburg an die Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten, die hier zeitweise ihre zweite Residenz nahmen und Stadt und Land bis 1814 in ihrer Hand behielten - eine für fränkische Verhältnisse lange Kontinuität der Herrschaftsverhältnisse.


Während des Dreißigjährigen Krieges besetzten Heere fast aller Parteien mehrfach die Stadt. Gute Zeiten erlebte Aschaffenburg um 1800 unter den Mainzer Erzbischöfen und Kurfürsten Friedrich Carl von Erthal und Carl Theodor von Dalberg. Letzterer gründete 1808 eine Universität, wenige Jahre vor der Eingliederung des Untermaingebiets nach Bayern.
Bayern war sichtlich bemüht, seine westlichen neubayerischen Gebiete fest an die Stammlande zu binden. Im deutsch-deutschen Krieg von 1866 war der Raum Aschaffenburg Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen preußischen und bayerischen Truppen. Bereits Ende des 19. Jhs. wandelte sich Aschaffenburg zur Industriestadt, eine Entwicklung, die nach dem Zweiten Weltkrieg anhielt. Im Krieg musste die Stadt starke Zerstörungen hinnehmen; die Wunden sind heute gut verheilt. Aschaffenburg zählt jetzt über 67 000 Einwohner.

Stadtrundgang

Stiftsplatz
Die 1000-jährige 'Stiftskirche O St.
Peter und Alexander ist das älteste und ehrwürdigste Bauwerk der Stadt. Ihre 1722 errichtete barocke Freitreppe samt Kreuzigungsgruppe, die Arkadenvorhalle mit spätromanischen Säulen, der Altan vor den Stiftsgebäuden mit Maßwerkbrüstung und Pilgerkanzel und der neugotisch verblendete Giebel der Maria-Schnee-Kapelle geben mit dem gotischen Südturm ein ungewöhnlich schönes Platzbild. Die Raumstimmung des Langhauses (12. Jh.) wird von Pfeilerarkaden bestimmt, die wie ein Spalier zu dem reich ausgestatteten Hochaltar, einer Baldachinanlage aus den Jahren 1771/72, führen. Die bedeutendsten Kunstwerke im Mittelschiff sind ein romanischer Kruzifixus (frühes 12. Jh.) mit Originalbemalung und die Renaissancekanzel von Hans Juncker (1602). Die »Auferstehung Christi« im Querhaus stammt aus der Werkstatt von Lucas Cranach. Das bildnerische Hauptwerk birgt die erste südliche Seitenkapelle: die 'Beweinung Christi von Mathias Grünewald (um 1520).
Die Stiftsgebäude gruppieren sich um den Kreuzgang aus dem 13. Jh. und beherbergen das Museum der Stadt mit reichen Sammlungen zu Frühgeschichte sowie Kunst und Kultur der Region ab dem Mittelalter. (Öffnungszeiten: tgl. außer Di 10-13, 14 bis 17 Uhr.)
Das Rathaus O (1956-1958) von Diez Brandi ist ein gelungenes Beispiel für modernes Bauen in alter Umgebung. Es bildet die bürgerliche Dominante des Stiftsplatzes. An seinem Bronzeportal von Ursula Ullrich veranschaulichen einprägsame Szenen die Stadtgeschichte. Das Theater © von 1811 erstrahlt nach seiner Renovierung wieder im klassizistischen Glanz. Architekt war der Portugiese Emanuel Joseph d'Herigoyen (s. auch
S. 33).
Gegenüber in der Schlossgasse steht Unsere Liebe Frau, die älteste Pfarrkirche der Stadt: In der Nordwand des frühgotischen Turms hat sich ein vermauertes Tympanon aus dem 12. Jh. (Muttergottes zwischen der hl. Katharina und dem Evangelisten Johannes) erhalten. Den Kirchenraum von 1768-1775 schuf Franz Bockorni.

Schloss Johannisburg
Aschaffenburgs dominantestes und bekanntestes Bauwerk ist das mächtige Renaissanceschloss der Mainzer Bischöfe auf dem hoch gelegenen rechten Mainufer, Schloss lohannisburg. Es prägt nicht nur den Schlossplatz, sondern zugleich die Silhouette der Stadt. Ein faszinierendes Bauwerk, beeindruckend schon durch seine Größe und Wucht, die die Bedeutung des mächtigen Kurstifts Mainz spiegelt.
Das Schloss imponiert aber auch durch die Harmonie seiner Gliederung mit vier Flügeln um einen Innenhof und prägnanten Ecktürmen, durch die architektonische Qualität und den warmen Ton des rötlich schimmernden unterfränkischen Sandsteins, aus dem es 1605-1614 nach Plänen von Georg Ridinger entstand. Bauherr war der Mainzer Erzbischof und Kurfürst I. Schweickard von Kronberg. Das im letzten Krieg ausgebrannte und bis ins Detail wieder aufgebaute Schloss zählt zu den bedeutendsten Renaissancebauten Europas.

Von der Schlossterrasse haben Sie einen schönen Blick auf den Main, der das Bauwerk in einer schwungvollen Linkskurve passiert.
Das Schlossmuseum zeigt Sammlungen u.a. von Glas, Fayencen, Zinn, Porzellan und Keramik. Die Staatsgalerie im Schloss lohannisburg gilt als die bedeutendste bayerische Staatsgemäldesammlung außerhalb der Landeshauptstadt, u.a. mit Werken von Hans Baidung Grien, Correggio, Lucas Cranach d.Ä., Raffael, Rem-brandt und Rubens. (Öffnungszeiten: April-Sept. Di-So 9-18 Uhr; Okt. bis März Di-So 10-16 Uhr.)


Pompejanum und Grünanlagen
Der wohl schönste Aschaffenburger Weg führt am Mainufer entlang zum Pompejanum 0. Mitte des i9.|hs. nach Ausgrabungsplänen der pompe-janischen Villa »Castor und Pollux« für Ludwig I. erbaut, beherbergt die römische Villa Meisterwerke der Malerei im pompejanischen Stil. Bauherr war der königliche Architekt Friedrich von Gärtner. (Öffnungszeiten: April-Sept. Di-So 9-18 Uhr.)
lenseits des Mains, der der Stadt durch seinen glänzenden Spiegel fast südländische Heiterkeit verleiht, liegt der Park Schönbusch. Wo sich seit Ausgang des 18. Jhs. ein weiträumigerenglischer Landschaftsgarten erstreckt, der zu den schönsten Anlagen dieses Stils auf deutschem Boden zählt, befand sich einst das Nilkhei-mer Wäldchen. Unter Erzbischof Friedrich Carl J. von Erthal begann seine grüne Verwandlung. Die gärtnerischen Anlagen schuf Ludwig Sckell, die eleganten Pavillons und Staffagenbauten des Parks stammen von Emanuel Joseph d'Herigoyen. Die sommerlichen Schönbuschkonzerte passen zum zauberhaften Flair der Parkanlage.
Für noch mehr Grün sorgt der fast im Zentrum gelegene zweite Park Schöntal 0. Sein Magnolienhain vermittelt südländische Impressionen. Östlich liegt die Fasanerie.


infos

Tourist-Information, Schlossplatz 1,63739 Aschaffenburg, Tel. 0 60 21/39 58 00- Fax 39 58 02. E-Mail: tourist@info-aschaffenburg.de. Internet: www.info-aschaffenburg.de

Wilder Mann, Löhrer Str. 51, Tel. 30 20, Fax 30 22 34, info@hotel-wilder-mann.de. Altes Haus, günstig gelegen, mit viel Flair; Restaurant mit gutem Angebot.

Post, Goldbacher Str. 19-21, Tel. 3 34-0, Fax 134 83, www.post-ab.de. Vier-Sterne-Hotel mit ansprechendem Service mitten in der City.

Post, Goldbacher Str. 19,
Tel. 33 4-0. Hier geht die - kulinarische - Post ab.

Schloßweinstuben im Schloss lohannisburg, Tel. 124 40. Ausschank des Hofkellers Würzburg, preiswerte Schoppen, gemütlich, einfache regionale Küche.

Ausflüge

Das Renaissance-Wasserschloss Mes-pelbrunn ist von Aschaffenburg nur ca. 15 km entfernt (s. S. 97). Die waldreiche Umgebung eignet sich hervorragend für Wanderungen.
Knapp 50 km südlich von Aschaffenburg liegt Michelstadt, ein uraltes Städtchen, das die Zeiten fast unversehrt überstanden hat. Gesehen haben muss man das originelle Fachwerkrathaus. Das Odenwaldmuseum (Di bis Fr 10-12.30,14-17, Sa/So 10.30 bis 12.30, 14-7.30 Uhr) zeigt keltische und römische Funde und das Schwert des letzten hiesigen Scharfrichters.

Sportwagenschau
Die Rosso-Bianco-Collection, die »größte ständige Renn- und Sportwagenschau der Welt«, liegt etwas außerhalb in einer ehemaligen Textilfabrik. Der Superlativ ist berechtigt: Die hier ausgestellten über 200 Autos sind entweder legendär oder zum Streicheln schön. Beschilderung ab Aschaffenburger Autobahnabfahrt. Obernauer Str. 125, Tel. o 60 21/213 58, Öffnungszeiten: April bis Okt. Di-So 10-18, Nov. bis März So/Fei 10-18 Uhr.







Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen