REFERAT-MenüArchaologieBiographienDeutschEnglischFranzosischGeographie
 GeschichteInformatikKunst und KulturLiteraturMarketingMedizin
 MusikPhysikPolitikTechnik

Ursachen für das Leben auf der Straße

Ursachen für das Leben auf der Straße

Es gibt fünf traditionelle, wissenschaftliche Konzepte, die versuchen, das Phänomen "Straßenkind" zu erklären.

1. Medizinisch-psychiatrisches Konzept

Dieses Konzept war bis zum Ende der 60er Jahre das dominierende Modell. In ihm wird als Ursache eine angeborene bzw. erworbene Abnormität der Psyche angenommen. Die Jugendlichen, die n zu Hause ausreißen, leiden nach dem Modell unter einer sog. Poriomanie, so die Bezeichnung für den "Wandertrieb", der r allem in der Pubertät auftritt und die Jugendlichen dazu treibt, n zu Hause fortzulaufen. Für Außenstehende ist keine Konfliktsituation ersichtlich, die das Fortlaufen begründen könnte. Es wird dan ausgegangen, dass es sich um "Spontanfortläufer" handelt.
2. Psychologisch-pädagogisches Konzept

Bei diesem Erklärungsmodell wird das Umfeld der Jugendlichen in die Überlegungen zu den möglichen Ursachen des Fortlaufens mit einbezogen. Trotzdem wird der Blick noch auf die psychologischen Defizite und Abnormitäten der Jugendlichen geworfen. Die "Ausreißer" werden oft als psychisch gestörte und leicht zu beeinflussende Persönlichkeiten dargestellt. Das Fortlaufen wird in erster Linie als Hinweis auf Verwahrlosung der Jugendlichen angesehen.




3. Sozialisationstheoretisches Konzept

In diesem Modell wird das Ausreißen nicht mehr als Krankheit, sondern als Problemlösungsversuch betrachtet und nicht als individuelle Abweichung gesehen, sondern auf die Hintergründe der sozialen Bezüge, wie z.B. problematische Familie oder belastende Schulsituationen der Kinder und Jugendlichen zurückgeführt. Es wird zwischen "Wegläufern", bei denen eine massive Eltern-Kind-Entfremdung rliegt, und "Rausgeschmissenen", die n ihren Eltern ausgestoßen werden, unterschieden.

4. Sozialstrukturelles Konzept

Dieses Modell sucht die Ursachen des Weglaufens in unserer Gesellschaft und nicht in der Familie oder den sozialen Bezügen des Einzelnen. Nach diesem Modell führen gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse zu ungleichen Möglichkeiten, die als erstrebenswert definierten kulturellen Ziele zu erreichen. Oft sind die Chancen sehr gering, diese mit legitimen Mitteln zu erfüllen. Das Fortlaufen ist also eine Reaktion auf das Unvermögen, den kulturellen Zielen gerecht zu werden.
5. Konzept des labeling approach

Dieses Modell geht dan aus, dass Jugendliche, die in gewissen Hinsichten n den gesellschaftlichen Normen abweichen, deshalb aus der Gesellschaft ausgestoßen werden. Sie entwickeln keinerlei Motivation, sich in die Gesellschaft zu integrieren, sondern versuchen sich noch weiter n dieser abzugrenzen.







Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen