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Reliquien, Pilger und Wallfahrten - Unterwegs zur Himmelsstadt

Reliquien, Pilger und Wallfahrten - Unterwegs zur Himmelsstadt

Unterwegs zu den großen Gnadenstätten, an denen Überreste n Heiligen in ihrer Funktion als Fürsprecher im Himmel verehrt wurden, liefen die mittelalterlichen Pilger nicht selten quer durch Europa - eine Tradition, die in den letzten Jahren wieder einen eindrucksllen Aufschwung erlebt. Als Aussteiger auf Zeit verließen sie ihre Heimat und brachen zu einer oft sehr gefahrllen Reise auf. Doch die Aussicht auf ein Rendezus mit einem Heiligen, das günstige Folgen für das eigene Seelenheil nach sich zog, ließ die Wallfahrer zu einem Massenphänomen des Mittelalters werden.

Unterpfand des Glaubens - die Reliquien

Zu den faszinierendsten und uns zugleich fremdesten Erscheinungen des Mittelalters gehört der Reliquienkult. Gerade im Spätmittelalter nahm dieser immer mehr den Charakter einer hysterischen Massenbewegung an, bis ihn die Reformation auf seinem Höhepunkt radikal abschaffte. In katholisch gebliebenen Gebieten sorgte wenige Jahrzehnte später das Konzil von Trient für eine Klärung und Beruhigung.

Reliquien sind in erster Linie körperliche Überreste von Heiligen, daneben aber auch Textilien oder Gegenstände, die von ihnen benutzt wurden. Schließlich galten auch Dinge, die mit den heiligen Gebeinen in Berührung gekommen waren, als Reliquien. Dem mittelalterlichen Glauben nach waren die Heiligen unter Umgehung des Jüngsten Gerichts, das der gemeine Christ erst noch hinter sich bringen musste, bereits bei Gott im Himmel. Da aber ihre Gebeine weiterhin hier auf der Erde ruhten und sich erst bei der Auferstehung der Toten wieder mit ihrer Seele vereinigen würden, bestand solange ein wie auch immer gearteter Kontakt zwischen ihnen. Gläubige, die vor den heiligen Gebeinen beteten, konnten diese Direkt-Verbindung nutzen, damit ihre Bitten bei den Heiligen besser Gehör fanden. Natürlich war es auch möglich, Heilige von zu Hause aus anzurufen, doch machte das persönliche Aufsuchen auf den Heiligen einen besseren Eindruck nach dem Prinzip Leistung-Gegenleistung.



Während bei uns die mittelalterlichen Heiligen doch sehr aus der Mode gekommen sind und wir uns mit unseren Gebeten direkt an Gott wenden, wäre dies für die Menschen des Mittelalters ein Unding gewesen. Denn sie stellten sich den Himmel genauso vor wie den Hof des Kaisers. Wie dort wandte man sich nicht direkt mit seinen Gesuchen an den Herrscher, sondern sprach bei Mitgliedern des Hofstaates vor, um sie als Fürsprecher zu gewinnen. Bei Gott bildeten die Heiligen dank ihrer Lebensverdienste oder ihres Märtyrertodes den Hofstaat, an den sich die Gläubigen wandten. So wie es auf Erden bestimmte Hofämter gab, so waren die Heiligen jeweils für gewisse Nöte und Krankheiten besonders zuständig.

Ihre wichtige gesellschaftliche Ventil-und Stabilisierungsfunktion versteht man erst, wenn man sich die zahllosen Ängste und Gefährdungen des damaligen Lebens vor Augen hält.
Um bei den Tausenden von Heiligen nicht den Überblick zu verlieren, systematisierten die Gläubigen den Himmel etwas. Hoch verehrt waren der Kreis der Apostel sowie der Vierzehn Nothelfer. Maria erhielt als Himmelskönigin mit den hll. Jungfrauen Barbara, Katharina und Margaretha ihren engeren Kreis himmlischer Hofdamen. Für jede Krankheit und Notsituation war schließlich ein bestimmter Heiliger besonders zuständig.
Unter den Reliquien gab es eine gewisse Hierarchie. An der Spitze standen natürlich Hinterlassenschaften von Christus und seiner Mutter Maria. Da aber beide dem Glauben der Kirche nach leiblich in den Himmel aufgenommen worden waren, konnten es natürlich keine Gebeine sein. Äußerst beliebt waren bei Jesus vor allem Passionsreliquien, d. h. Splitter vom Kreuzesholz, Blutstropfen, Dornen der Dornenkrone, Geiselstricke sowie alles rund um sein Grab wie Steine oder Tücher. Der Wunsch, Gegenstände aus dem Umfeld des Religionsstifters zu bekommen, führte zu so kuriosen Sammelstücken wie Teilen der Krippe oder der Windeln, Resten der Vorhaut, Tränen, die er beim Tod des Lazarus geweint hatte, das Messer, mit dem er das Paschalamm beim Letzten Abendmahl teilte samt Tischtuchresten, Krüge von der Hochzeit von Kanaa etc. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt und orientalische Händler werden sich dank der Naivität der Wallfahrer ins Heilige Land wunderbar bereichert haben. Ähnlich kreativ bemühte sich der immer mehr zunehmende Marienkult, handfeste Gegenstände der Verehrung aufzutreiben. Vom Schleier, den sie wahlweise bei der Verkündigung oder unter dem Kreuz trug, bis hin zu Gürtel, Haaren, Milch, Ring, Spiegel etc. findet sich auch hier ein staunenswertes Sammelsurium.
Nach Christus und Maria folgten in der Hierarchie der Heiligenverehrung die zwölf Apostel. An der Spitze stehen hier die Gräber der Apostelfürsten Petrus und Paulus in Rom sowie Jakobus des Älteren im spanischen Santiago de Compostela. Ein weiteres Apostelgrab, das des hl. Matthias, »entdeckten« die Mönche der gleichnamigen Trierer Abtei im frühen 12. Jh. auf dem ersten Höhepunkt der Wallfahrt zum hl. Jakobus. Ganz offensichtlich wollte man hier von der Erfolgsgeschichte des Jakobsweges profitieren, indem man das einzige deutsche Apostelgrab kreierte. Unter den zahlreichen weiteren Apostelgebeinen, die besonders zur Zeit der Kreuzzüge und vor allem nach der Plünderung Konstantinopels 1204 nach Mitteleuropa schwappten, kommt dem Apostel Thomas eine besondere Bedeutung zu. Dessen rechte Hand, mit der er dank seines Zweifels den Auferstandenen berühren durfte, findet sich gleich mehrfach. An der Spitze der übrigen Heiligen stehen die Märtyrer, da sie ihr Leben für Christus geopfert hatten und ihm so am vollkommensten nachgefolgt waren. Sie galten vom Frühchristentum bis ins Frühmittelalter zunächst allein als Heilige. Erst danach übertrug sich die Verehrung auch auf Menschen, die nur durch ihren Lebenswandel, aber ohne dramatischen Opfertod, Zeugnis für Christus abgelegt hatten. Dadurch war auch der Reliquien-Engpass gerade in den Ländern nördlich der Alpen beseitigt worden, die nur wenige Märtyrer aus römischer Zeit aufzuweisen hatten. Unter den Heiligen gibt es absolute »Stars« wie Martin, Nikolaus oder Katharina, denen Tausende von Altären, Kirchen und Kapellen geweiht waren, aber auch zahllose »no-names«, die nur lokale Verehrung genossen. Die Legenden, die ihr Leben beschreiben, wurden zuerst mündlich tradiert und entsprechend variiert. Erst im späten 13. Jh. fasste Jakob von Varazze die Überlieferungsstränge der beliebtesten Heiligen zusammen. Sein Werk, »Legenda aurea« (Goldende Legende) genannt, entwickelte sich zu einem absoluten Bestseller des Mittelalters.


Mittelalterlicher Reliquien-Boom

Der Bedarf an Reliquien stieg im Verlauf des Mittelalters ins Gigantische. Grundsätzlich wurden sie nur als kleine Partikelchen benötigt, um einen Altar funktionsfähig zu machen. In einer Eintiefung, sepulcrum (Grab) genannt, wurden sie bei der Weihe verschlossen. Dank vieler Stiftungen für das Seelenheil stieg die Zahl der Altäre im Spätmittelalter immens an und damit der Bedarf an Reliquien. Langsam aber stetig verbreitete sich außerdem ab dem Frühmittelalter der Gedanke der Heilsmaximierung. Demnach versuchten vorrangig Klöster, Stifte und Kathedralen, später auch städtische Pfarrkirchen, immer mehr Reliquien und damit himmlische Fürsprecher in ihre Mauern zu holen. Konnte noch in karolingischer Zeit das Herrscherhaus etwa komplette Textilien aus dem Umfeld des Heilands erwerben, war der Vorrat daran aber schnell erschöpft. Da der Reliquien-Bedarf dennoch rasant anstieg, ging man dazu über, zu teilen. So sind Reliquien oft kleinste Partikelchen. Sehr erleichtert wurde die Teilung durch die Vorstellung, dass die gesamte Kraft des Heiligen auch noch im kleinsten Stückchen seines Besitzes innewohnte. Erst dadurch war der mittelalterliche Reliquien-Boom möglich. Reliquien wurden gehandelt, geschenkt, verpfändet, geraubt oder als Mitgift mit in die Ehe gebracht. Es wurde sogar mit ihnen Politik gemacht. Von den Reliquienschätzen (Heiltümern) der Herrscherhäuser, die die fromme Sammelleidenschaft ebenfalls gepackt hatte, führt die Entwicklungslinie über die Wunderkammern der Neuzeit bis zu den Museen unserer Tage.

Interessant ist es, den Wandel der Reliquien-Verehrung näher zu betrachten. Zunächst ruhten die Gebeine »kompletter« Heiliger in unterirdischen Kammern (confessio), die dem Pilgerverkehr durch Krypten erschlossen wurden. Ab dem späten 10. Jh. bis zum absoluten Höhepunkt im 12. Jh. wurden die heiligen Gebeine transportabel gemacht. Die Gräber wurden feierlich geöffnet und ihr Inhalt in prachtvolle Schreine gelegt, bei deren Herstellung alles aufgeboten wurde, was mittelalterliche Goldschmiedetechnik hergab. Die Schreine dienten vorrangig dem Zweck, den Heiligen würdevoll zu mobilisieren, indem er nun in Prozessionen durch Kirche und Stadt getragen werden konnte. Dadurch sollte sein Heil auf die ganze Gemeinschaft ausstrahlen, er aber auch mehr Verehrung bekommen.
Die Schreine wurden als Blickfang hinter dem Hochaltar aufgestellt. Pilger konnten unter ihnen durchziehen, und am Heil, das von oben auf sie herabströmte, teilhaben. Darüber hinaus ließen die Schreine sich öffnen, so dass Pilger an bestimmten Tagen dem zuständigen Priester Bildchen, Medaillons, Rosenkränze etc. reichen konnten, die dieser an die Gebeine hielt. Ein wenig vom Heil des Heiligen übertrug sich so auf diesen Gegenstand, den die Pilger dann mit nach Hause nehmen konnten. Später wurden oft der Schädel und die Unterarme samt der Hand entnommen und in Reliquiaren gefasst, die den betreffenden Körperteil darstellten. In der Hierarchie unter den Gebeinen waren sie die wichtigsten. Die metallenen Armbehälter nahmen die Haltung des Segnens ein, so dass die Heiligen den Gläubigen den Segen erteilten. Der Wunsch, dem Heiligen immer näher zu rücken, führte schließlich ab dem 13. Jh. dazu, dass die immer kleiner werdenden Reliquien-partikelchen von den Gläubigen gesehen werden wollten. Daher ließen die Kleriker nun vorrangig Kristall- oder Glasgefäße mit reicher Goldschmiedeverzierung anfertigen, um den direkten Blick auf das Heiltum zu ermöglichen.

Besonders sorgfältig inszenierten Kleriker die öffentlichen Reliquienzeigungen an ganz bestimmten Tagen im Jahr. Gewöhnlich wurden die zahlreichen Gefäße des Reliquienschatzes auf dem Hochaltar ausgesetzt. In größeren Wallfahrtsorten, an denen Zehntausende zusammenströmten, mussten jedoch andere Vorkehrungen getroffen werden, um die Reliquien zu schützen und tödliches Gedränge zu verhindern. So nahm der Klerus hier die Zeigung von erhöhten Standpunkten wie Galerien, Baikonen und Fenstern der Kirche vor. Teilweise ließ man eigens sogenannte Heiltumsstühle auf einem großen Platz vor der Kirche oder Kathedrale errichten, hölzerne Tribünen, reich verziert mit Teppichen und Stoffen. Der provisorische Aufbau hatte einzig den Zweck, das Heiltum der großen Masse sichtbar zu machen. Umliegende Häuser verkauften nicht nur Fensterplätze. Selbst die Dächer waren mit wagemutigen Pilgern besetzt. Wichtig war in erster Linie der Sichtkontakt, da sich nur so das Heil auf die Gläubigen übertrug. Immer wieder wird überliefert, welche tiefe seelische Erschütterung mit teils hysterischen Zügen das Ereignis einer solchen Reliquien-Zeigung bei den Pilgern hervorrief, annähernd vergleichbar dem Verhalten von Teenagern auf Pop-Konzerten. Sie schluchzten, weinten und fielen auf die Knie. Erschien das Heiltum, entstand ein unglaublicher Lärm aus den Schreien der Pilger nach Barmherzigkeit und dem Blasen eigens für die Wallfahrer hergestellten Hörnern, wie es aus Aachen berichtet wird.

Unterwegs zum Seelenheil - die Wallfahrten

Die Menschen des Mittelalters sind teilweise erheblich weiter herumgekommen als wir uns das heute in unserer mobilen Gesellschaft vorstellen können. Neben den Fernkaufleuten waren es vor allem die Pilger, die zu Fuß den Kontinent durchstreiften. Ihr Hauptmotiv war neben Erlösung von ganz irdischen Dingen wie Krankheit oder Kinderlosigkeit die Vorsorge für das eigene Seelenheil. Um dies zu erreichen, hatte sich die Annahme herausgebildet, dass Gebete an heiligen Stätten wirksamer seien als die zu Hause gesprochenen. Gott oder die Heiligen sahen dadurch, so die Vorstellung, dass Pilger große Mühen und Entbehrungen, teilweise sogar Lebensgefahr auf sich nahmen, um zum Wallfahrtsziel zu gelangen. Durch diese Vorleistung des Pilgers wurden sie demnach wie die launischen Götter der Antike gnädig gestimmt und motiviert, zu helfen. Dankesgaben flössen reichlich. Große Ablässe waren zu erwerben.

chen an Gott, dass man an der eigenen (Lebens)Welt nicht allzu sehr hing, da man sie immerhin für eine längere Zeit völlig aufgeben konnte. Nicht vergessen sollte man aber bei allen religiösen Motiven, dass eine Fernwalliahrt für Normalbürger oft die einzige allgemein anerkannte Möglichkeit war, dem Alltagstrott und der Familie für einige Zeit zu entrinnen und ferne Länder zu bereisen. Pilger sind daher auch die Vorfahren heutiger Touristen. Wallfahrer finden sich in allen Gesellschaftsschichten und waren beileibe nicht nur Männer, sondern auch Frauen und Kinder.
Am Anfang des Pilgerwesens standen Wallfahrten zu den beiden heiligsten Orten der Christenheit, Rom und Jerusalem. Während im Heiligen Land in Jerusalem die Orte des Leidens und Sterbens Christi und der Geburt in Bethlehem besucht wurden, waren in Rom die Gräber der Apostelfürsten Petrus und Paulus und der zahlreichen römischen Märtyrer die grojsen Anziehungspunkte. Nachdem Wallfahrten ins Heilige Land durch das Vordringen der Sarazenen immer schwieriger geworden waren, entwickelte sich ab dem späten 11. Jh. das Grab des Apostels Jakobus des Älteren im spanischen Santiago de Compostela zum dritten grojsen Pilgerziel der Christenheit. Von hier aus gingen viele Pilger noch die kurze Strecke zum Kap Finisterre, um das meerumtoste westliche Ende der damals bekannten Welt zu sehen, ein sicher unvergessliches Erlebnis.

Nach dem Vorbild Christi und der Apostel verliefen die Pilger ihr Heim und zogen zu Fuß durch die Lande. Da Beherbergung und Speisung von Pilgern als ein Werk der Barmherzigkeit galt, womit man sich Verdienste im Himmel erwerben konnte, fanden sie meist überall kostenlose Aufnahme. Gerade an den Hauptrouten, die meist den grojsen Handelswegen folgten, entwickelte sich eine ganze Kette von Hospitälern. Dort gab es für eine Nacht kostenlos ein Bett, das sich meist mehrere teilen mussten, und eine Mahlzeit. Bei Pilgern besonders beliebt waren natürlich die Klöster, die allesamt ein großes Gästehaus besaßen. Denn schon die Benediktsregel gebot, Fremde wie Christus aufzunehmen. Allerdings endeten manchmal die Tagesetappen an Orten, wo es keine Hospitäler gab. Dann mussten die Pilger wohl oder übel auf die schlecht angesehenen kommerziellen Gasthäuser zurückgreifen. Denn immer wieder gab es im Mittelalter Klagen über schlechtes Essen, gepanschten Wein, überteuerte Preise, diebische Wirte und sich prostituierende Mägde, die das Sündenkonto der männlichen Pilger wieder auffüllten.
Im Ausland verständigten sich Pilger wie heutige Touristen mit Händen und Füßen. Schon vor Reiseantritt informierte man sich bei Mitbürgern, die schon einmal das anvisierte Ziel besucht hatten. Unterwegs tauschten sich die Pilger ständig untereinander aus, wie der Weg weiterging und welche Besonderheiten die jeweilige Etappe hatte. Wer es sich leisten konnte, heuerte schon im Heimatland einen Fremdenführer an, der die Strecke kannte und begleitete. Schriftliche Pilgerführer als Vorläufer unserer Reiseliteratur entwickelten sich erst allmählich im Spätmittelalter. Pilger schlössen sich schon von Anfang an oder erst unterwegs oft zu Gruppen zusammen, um sich vor allem vor den Gefahren unterwegs zu schützen. Denn neben Krankheiten, Hunger, Durst, Flüssen ohne Brücken oder schwindelerregenden Gebirgspfaden waren Räuber die Hauptplage der Wallfahrer. Sie hatten es auf deren Bargeld abgesehen, das viele mit sich führten, um Herbergen bezahlen zu können oder dem Heiligen ein Geschenk zu machen. Pilger durften sich wie Mönche nicht bewaffnen, so dass sie ein ideales Opfer gerade in einsamen Gegenden waren. Die Amtskirche versuchte zwar, Angriffe auf die eigentlich sakrosankten Pilger durch Strafen zu verhindern, doch war dies ein recht unwirksamer Schutz. Daher forderte sie auch die weltlichen Gewalten dazu auf. Aufgrund der großen Gefahren, die drohten, mussten potentielle Pilger vor der Abreise die Erlaubnis ihrer Familie und des Ehepartners einholen, sofern dieser nicht mitging. Spätestens jetzt wurde ein Testament aufgesetzt. Auch der Ortspfarrer musste gefragt werden, stellte ein Beglaubigungsschreiben aus und erteilte schließlich den Pilgersegen.
Nicht alle, die eine Wallfahrt gelobt hatten, konnten diese persönlich durchführen. Daher entwickelten sich einige für uns sehr merkwürdige Sonderformen des Pilgerwesens. So konnte man zu Lebzeiten einen Stellvertreter schicken oder im Testament eine bestimmte Summe Geld hierfür zur Verfügung stellen. Da dem Glauben nach die positiven Auswirkungen auf das Seelenheil vollständig dem Auftraggeber zugute kamen, konnten reiche Bürger so wiederum ohne persönlichen Einsatz ihre Sündenlast mindern. Auch Städte gingen dazu über, Straftätern als Sühne eine Fernwallfahrt aufzuerlegen. Damit sollte zum einen die Seele des Übeltäters geläutert, zum anderen dieser möglichst lange von der Gemeinschaft fern gehalten werden.

Um auf einen Blick als Pilger erkennbar zu sein, bildete sich eine allgemeine Tracht heraus. Da Wallfahrten meist zu Fuji durchgeführt wurden, waren gute Schuhe samt Ersatzsohlen dringend erforderlich. Ein weiter, dicker Wollumhang schützte tagsüber vor Nässe und Kälte. Nachts diente er oft als Decke. Die Pelerine unserer Tage erinnert nicht nur in der Form, sondern auch im Namen an den Pilgermantel. Ein breitkrempiger Filzhut war Sonnen- und Regenschutz zugleich. Pilger hatten immer die lebensnotwendige Wasserflasche umgehängt. Da sie möglichst leicht sein sollte, bestand sie aus Leder oder aus einem ausgehölten Flaschenkürbis (Kalebasse). An sonstigem Gepäck gab es nur noch eine meist hirschlederne, wasserdichte Umhängetasche, in der etwas Proviant mitgeführt wurde. Auf die Mitnahme von Kleidung zum Wechseln wurde verzichtet. Zerschlissenes musste durch mildtätige Gaben der Klöster und Spitäler oder durch Kauf ersetzt werden. Am breiten Gürtel, in dem auch das Bargeld verwahrt wurde, hingen Messer und Löffel. Zur Stütze und manchmal auch zur Verteidigung vor Hunden und Räubern führte der Pilger einen langen Holzstab mit.
Ähnlich unserer heutigen Wanderplaketten zeigten die Pilgerzeichen, die am Hut befestigt wurden, welche heiligen Stätten man bereits »abgeklappert« hatte - bekanntestes Pilgerzeichen ist die Jakobsmuschel. Im Spätmittelalter, der Hochphase des Pilgerwesens, konnte in allen größeren Wallfahrtsorten gegen Geld ein solches Abzeichen erworben werden. Es bestand aus einer gitterartigen Blei-Zinn-Legierung und stellte in primitiven Formen den jeweils verehrten Heiligen dar. Die Pilger konnten so beweisen, dass sie tatsächlich vor Ort gewesen waren. Schließlich wurde es ihnen in ihr Grab mitgegeben, damit sie auch vor dem Jüngsten Gericht sofort als Pilger erkennbar wären und dadurch besser beurteilt würden. Pilgerzeichen finden sich auch auf mittelalterlichen Glocken als Abgüsse. Sie sollten deren Schutzwirkung vor Unwettern verstärken (Wetterläuten).
Neben den großen Fernwallfahrten Rom, Jerusalem und Santiago entwickelten sich im Laufe des Mittelalters auch im deutschen Sprachraum mit Aachen, Köln und Einsiedeln drei große Konkurrenten, die jährlich Hunderttausende anzogen. Dank der riesigen Menschenmassen, die sich so durch Europa bewegten, wurden Wallfahrten für Städte und Klöster zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor. So nimmt es nicht Wunder, dass diese nicht nur Durchgangsstationen zu den großen Wallfahrtsorten sein, sondern auch selbst Pilgerziele werden wollten. Die großen Kirchen "fanden plötzlich in ihren Mauern Gebeine von Heiligen, kauften oder bekamen diese von hochrangigen Gönnern geschenkt. Nicht selten kam es sogar zu spektakulären Reliquiendiebstählen, die dadurch legitimiert wurden, dass sich der jeweilige Heilige ja nicht gewehrt und dem Ortswechsel dadurch zugestimmt hatte. Für Städte war es zudem ein wichtiger Imagegewinn, in ihren Mauern einen berühmten Heiligen oder gleich eine ganze Schar davon zu beherbergen. Ablässe, die teilweise teuer erkauft werden mussten, machten die Orte noch attraktiver.

Bei den so plötzlich aufkommenden neuen Wallfahrtsorten ist eine regelrechte Wechselwirkung mit den großen Hauptrouten der Pilger zu beobachten. Weil sie an diesen Strecken lagen, versuchte man, die Pilger durch eigene Heiltümer unterwegs »abzufangen«, und weil manche Orte dadurch besonders interessant wurden, verlagerten sich hierhin die Hauptrouten. Denn die mittelalterlichen Pilger konnten ja ihre Routen ganz individuell planen, je nachdem, welche Heilige man unterwegs besuchen wollte.
Das Wallfahrtswesen strahlte im Spätmittelalter bis hin zu den kleinsten Dörfern aus. Dort entwickelten sich an heiligen Quellen oder Bäumen, Bildstöcken oder auf markanten Bergen eine Fülle lokaler Verehrungsstätten bestimmter Volksheiliger. Ein wahres Überangebot herrschte nun auch an kleinsten Verehrungsstätten der Gottesmutter, deren Kult immens anstieg. Durch die breite regionale Streuung konnten nun ganz einfach Wallfahrten an einem Tag durchgeführt werden. Es entwickelte sich zudem der Brauch, dass ganze Gemeinden oder Städte an einem bestimmten Tag ein solches gut erreichbares Heiligtum in der Nähe mit einer feierlichen Prozession aufsuchten. Oft war ein Gelöbnis in großer Not wie Seuchen, Brand- oder Kriegsgefahr der konkrete Auslöser.
So wie wir auf einen Millionengewinn im Lotto hoffen, der auf einen Schlag all unsere Sorgen vertreiben und lebenslanges Glück sichern soll, so hofften die Menschen des Mittelalters beim Besuch eines Wallfahrtsortes auf Wunder. Wunder waren die spektakulärste Form der Gebetserhörung, die alle Pilger herbeisehnten. Durch sie wurden alle Zweifel an den verehrten Reliquien zerstreut, zumal sich die Pilger gegenseitig bestärkten und allein die Masse der Gläubigen für sich sprach. Himmlische Erscheinungen der Gottesmutter oder Heiligen, plötzlich blutende Hostien oder Heilung hoffnungslos Erkrankter waren meist Auslöser gerade des spätmittelalterlichen Booms an Wallfahrtsstätten. Den einsetzenden Pilgerstrom versuchte die geistliche wie weltliche Ortsherrschaft nach Kräften zu fördern, damit er nicht so plötzlich versiegte, wie er aufgekommen war. Beliebte Werbemaßnahmen, die jeder verstand, waren in erster Linie im Innern der Kirche angebrachte Bilder, die die hier geschehenen Wunder darstellten. Nach Erfindung des Buchdrucks konnten auch die schriftlichen Aufzeichnungen des himmlischen Eingreifens für die Pilger in Mirakelbüchern publiziert werden.
Doch nicht zuletzt zeugten die Votivgaben, die nach einer Gebetserhörung gestiftet wurden, von der Bevorzugung der angesteuerten Wallfahrtsstätte durch den Himmel. Wallfahrtskirchen füllten sich mit Wachskerzen, nicht mehr benötigten Krücken oder Ketten als Zeichen der Befreiung von schwerer Sündenlast. Wer Heilung gefunden hatte, ließ das betroffene Körperteil in Wachs herstellen, um es in der Kirche aufzuhängen. Bei erfülltem Kinderwunsch war es ein Wickelkind aus diesem Material. Reiche leisteten sich Silber anstelle von Wachs. Äußerst behebt wurden ab dem Spätmittelalter kleine Bildtafeln, die auf schlichte Weise die himmlische Rettung aus großer Not darstellten. Einst in ganz Deutschland verbreitet, erhält man heute nur noch in einigen bayerischen Kirchen wie St. Walburga in Eichstätt oder der Gnadenkapelle in Altötting den Eindruck einer von Votivgaben überquellenden Wallfahrtskirche.


Aachen

Die Pfalzkapelle Karls des Großen entwickelte sich dank eines kostbaren Rcliquienschatzes zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte des Spätmittelalters. Vermutlich direkt vom Patriarchen aus Jerusalem erhielt Karl Windeln und Lendentuch Christi, das Kleid Mariens, das sie bei der Geburt trug, sowie das Enthauptungstuch Johannes des Täufers. Verwahrt werden sie bis heute im 1238 vollendeten Marienschrein. Ab 1349 ist der siebenjährige Turnus bezeugt, bei dem die Reliquien von den Galerien des Münsters gezeigt werden. 1355 begann das Kapitel des Marienstiftes aufgrund des großen Gedränges mit dem Bau des gotischen Chores nach dem Vorbild der Sainte-Chapelle in Paris. Die frisch gekrönten Könige, allen voran Karl IV., und hochrangige Pilger stifteten kostbare Gaben, die zu Reliqui-aren verarbeitet wurden. Die Schatzkammer des Münsters, in der diese ausgestellt sind, ist eine der reichhaltigsten in Europa!

In den Aachener Stadtteilen Burtscheid und Kornelimünster blieben zwei durch kaiserliche Gründung entstandene Reichsabteien erhalten, die ebenfalls ihren reichen Reliquienschatz samt bedeutenden Reliquiaren bewahrt haben. Während die Burtscheider Kirche als barocke Kopie des Aachener Münsters im 18. Jh. neu errichtet wurde, hat sich in Kornelimünster eine gotische Abteikirche erhalten, die ganz auf den Pilgerverkehr ausgerichtet ist.
Dom geöffnet Montag bis Samstag 11 -19
Uhr; Sonntag 13 -19 Uhr, in der Winterzeit nur bis 18 Uhr
www.aachendom.de

Domschatzkammer Aachen geöffnet von Apr.-Dez.: Montag 10-13 Uhr; Donnerstag 10-21 Uhr; Dienstag, Mittwoch, Freitag bis Sonntag 10-18 Uhr; Jan. bis März: Montag 10 -13 Uhr; 1. Donnerstag im Monat 10 - 22 Uhr; Dienstag bis Sonntag 10 -17 Uhr

Trier

Trier war dank wertvoller Reliquien eine wichtige Etappe eines der deutschen Wege zum Grab des hl. Apostels Jakobus des Älteren in Santiago de Compostela. In der Benediktinerabtei St. Eucharius und Valerius konnten die Pilger die Gräber der ersten frühchristlichen Bischöfe der einstigen Kaiserresidenz verehren. Beim Neubau der Kirche »entdeckten« die Mönche 1127 die schön beschrifteten Gebeine des Apostels Matthias und besaßen damit plötzlich das einzige Apostelgrab nördlich der Alpen, das entsprechende Pilgerscharen anzog. Nun bemühten sich auch die anderen Abteien der Stadt um Reliquien, damit die Wallfahrer auch bei ihnen Station machen und ihre Gaben hinterlassen sollten. Im frühen 16. Jh. erhielt das Trierer Pilgerwesen einen gewaltigen Schub, nachdem 1512 Kaiser Maximilian I. wünschte, anlässlich des Reichstages die Reliquie des Gewandes Christi öffentlich zeigen zu lassen. Jahrhundertelang war sie im Hochaltar verborgen gewesen und musste entsprechend mit einer neuen Stoffhülle in Tunikaform gefasst werden. Seit dieser Zeit ist die Verehrung des Heiligen Rocks ungebrochen. Nach dem Vorbild von Aachen entstand im frühen 16. Jh. eine Heiltumsfahrt, bei der auch die übrigen Schätze des Domes präsentiert wurden.

Domschatzkammer geöffnet von 1. Nov. bis
31. März: an Werktagen 11 -16 Uhr, an Sonn- und Feiertagen: 14 -16 Uhr; 1. April bis31. Okt.: an
Werktagen 10 -17 Uhr; an Sonn- und Feiertagen:
14 -17 Uhr

www.trier.de
www.dominformation.de

Eichstätt

Das ins Altmühltal geschmiegte Eichstätt kann als Musterbeispiel einer bischöflichen Residenzstadt gelten, die zudem bis heute drei mittelalterliche Pilgerstätten aufzuweisen hat. Nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges wurde das Stadtbild Eichstätts allerdings barock überformt. Bonifatius gründete hier 741 ein Bistum und setzte seinen angelsächsischen Missionsgefährten Willibald ein. Sein Grab im Dom, das im frühen 13. Jh. mit frühgotischem Westchor und eigenem Stift besondere Verehrung erhielt, wurde Pilgerziel. 1514 schuf der Bildhauer Loy Hering aus Augsburg eine großartige Figur des Heiligen, die auf der Schwelle zwischen Spätgotik und Renaissance steht. Noch im späten 15. Jh.

entstanden die großen Schnitzfiguren des Hochaltars, die Willibald mit seinen heiligen Geschwistern Wunibald und Walburga sowie den Eltern zeigen.
Die Gebeine seiner Schwester Walburga, die in Heidenheim als Äbtissin wirkte, kamen erst um 870 nach Eichstätt. Die doppelgeschossige Gruft im Chor der barocken Abteikirche gehört zu den eindrucksvollsten deutschen Heiligengräbern, gehütet von einer der ältesten Benediktinerinnenabteien des Landes. Hinter einem spätgotischen Steinretabel ruhen Walburgas Gebeine, an denen sich im Winter Kondenswasser bildet, das als sogenanntes Walburgisöl bis heute an Wallfahrer abgegeben wird. Im Obergeschoss der Gruft stehen die spätgotischen Figuren Walburgas, ihrer Brüder und Eltern. Im Querhaus der barocken Kapuzinerkirche hat sich als einziger Überrest des Schottenklosters der romanische Nachbau des Heiligen Grabes in Jerusalem in eindrucksvoller Größe und seltener Vollständigkeit erhalten. Es ist das älteste erhaltene seiner Art in Deutschland und wurde von Pilgern stellvertretend für eine Jerusalem-Wallfahrt aufgesucht.

Dom tagsüber geöffnet bis 19 Uhr; Barocke Abteikirche St. Walburg geöffnet tägl. 8-19 Uhr

www.eichstaett.de

Erlebnistipp: Köln

Die Domstadt war nicht nur die größte und reichste deutsche Stadt des Mittelalters, sie galt aufgrund ihres unüberbietbaren Reichtums an Reliquien als das »Rom des Nordens« und als »heiliges Köln«. 1164 überführte Erzbischof Rainald von Dassel als Kriegsbeute die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand an den Rhein. Er verfolgte dabei zwar vordergründig politische Ziele, machte aber den Dom damit auch zu einem großen Wallfahrtsort. Als erste christliche Könige und Pilger nahmen die Heiligen Drei Könige einen besonderen Rang ein. Entsprechend wurde für sie aus den Pilgergaben der größte Reliquienschrein des Mittelalters geschaffen. Schon rein mengenmäßig unübertroffen war in Europa der Kult der Elftausend Jungfrauen, die angeblich bei einer Belagerung Kölns durch die Hunnen ihr Martyrium erlitten hatten. Die Kirche St. Ursula, die unweit des Domes liegt, erhebt sich über dem antiken Gräberfeld der römischen Großstadt Köln. So erklärte man alle Gebeine, die bei Baumaßnahmen und planmäßigen Ausgrabungen zutage gefördert wurden, zu Überresten der Jungfrauen. Noch heute bietet die »Goldene Kammer« an St. Ursula mit ihren knochenbedeckten Wänden und reich verzierten Schädeln einen Eindruck von der Fülle an Reliquien, die quer durch Europa verschickt wurden. Die Kirche St. Gereon, die noch Reste eines ovalen Memorialbaus des 4. Jh. enthält und zur schönsten spätromanischen Kirche des Rheinlands ausgebaut wurde, war Kultort der Thebäischen Legion. Auch hier erklärte man die Gebeine aus einem römischen Friedhof zu Reliquien der Märtyrer. Ab dem 14. Jh. brachte die aufblühende Aachen-Wallfahrt auch tausende Pilger nach Köln, wo sich alle Kirchen und Klöster um weitere Reliquien bemühten, damit auch bei ihnen die Wallfahrer vorbeischauten und ihre Gaben spendeten.

Dom tägl. geöffnet: 6-19.30 Uhr

www.willkommeninkoeln.de
www.koelnerdom.de

St. Gereon und St. Ursula geöffnet Montag bis Samstag: 10-12 und 15-17 Uhr, Sonntag: 15-17 Uhr

www.stgereon.de

Altötting

Im Zentrum dieser Stadt hat sich vom Spätmittelalter bis heute eine höchst lebendige, große Wallfahrtstradition erhalten, die wie an keinem zweiten Ort in Deutschland das Eintauchen in diese uns heute so fremde Welt ermöglicht. Die Heilige Kapelle inmitten des weiten Platzes ist ein kleiner achteckiger Kuppelbau mit Nischen, der im 9. Jh. als Pfalzkapelle König Ludwigs des Deutschen errichtet worden war. Dessen Sohn Karlmann stiftete daneben ein Maria und Philipp geweihtes Stift, für das er Reliquien besorgte. In der Spätgotik entstand ein Neubau der Stiftskirche. Die ehemalige Pfalzkapelle wurde 1489 durch die wunderbare Wiederbelebung eines ertrunkenen Kindes auf einen Schlag zu einem der populärsten Marienwallfahrtsorte Deutschlands. Das Gnadenbild ist eine kleine, vom Kerzenrujs geschwärzte Holzfigur der Muttergottes aus dem 14. Jh. Im Umgang der Kapelle führen oberhalb der unzähligen Votiv-tafeln 57 um 1510 entstandene, großformatige Mirakelbilder den Pilgern die ersten wichtigen Wunder vor Augen. Das Innere der Heiligen Kapelle quillt über vor wertvollen Votivgaben. Die Witteisbacher liejsen hier als Landesherren jahrhundertelang ihre Herzen in silbernen Kapseln anbringen. Auch die Schatzkammer der Stiftskirche kann mit bedeutenden Goldschmiedearbeiten aufwarten, allen voran das »Goldene Rössel«, einst Neujahrsgeschenk der bayerischen Prinzessin Isabeau an ihren Gemahl König Karl VI. von Frankreich. 1506 kam es als Pfand gegen ausgeliehenes Kapital durch den bayerischen Herzog nach Altötting.

Heilige Kapelle (Knabenkapelle) tägl geöffnet
6-19 Uhr
www.altoetting.de







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