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Hasenheide

Hasenheide

Der Name »Hasenheide« stammt aus dem Jahre 1678, als Kurfürst Friedrich Wilhelm in der Tempclhofer Gemarkung ein Waldstück als Hasengehege einzäunen ließ. Die dadurch in ihren Hütungs-rechten geschmälerten Bauern erhielten erst 1851 Ersatzland. 1904 wurde die Hasenheide nach Rixdorf (seit 1912: Neukölln) eingemeindet. 1939 ging der Teil, der noch dem Staat gehörte, auf die Stadt Berlin über. Das von F.rdmann Encke geschaffene Jahn-Denkmal, 1872 aufgestellt, erinnert an den Ursprung der deutschen Turnbewegung. Im Frühsommer 1811 war der Lehrer Friedrich Ludwig Jahn mit seinen Schülern in die Hasen-heidc gezogen, neben den dort 1808 angelegten militärischen Schießplatz. Ihr Turnen stand nicht nur räumlich in engem Zusammenhang mit dem Militär, sondern Jahn wollte während der Franzosenzeit seine Schüler auch »streitbar durch Waffenübungen, schlagfertig durch erneuerte Kriegsspiele und Immer-gerüstetsein, kriegskühn durch Vaterlandsliebe« machen.

Schon der An- und Abmarsch der Turner durch das Hallesche Tor galt als körperliche Übung. Auf dem Turnplatz selbst standen Barren, Recke, Seitpferde, Hochsprunganlagen und ein Schwebebalken. Im Wald fanden Geländespiele statt. Jahn erzog seine Turner zu bescheidenem Auftreten und zu einfacher Kleidung und Ernährung. Die Kaffeehäuser und agien, die sich an der Hasenheide angesiedelt hatten, empfand Jahn daher als schlechten Einfluß auf seine Schüler. Er rlegte den Turnplatz 1812 tiefer in die Hasenheide hinein, in die Nähe der heutigen Wissmannstraße. Seit 1814 feierten dort jährlich am 18. Oktober, dem Gedenklag der Leipziger Völkerschlacht, etwa 10000 Menschen ihr Turnfest. Die Turner hatten mit Kriegsende ihre Schuldigkeit getan; Jahn, dessen nationale Zielsetzung den Behörden mißfiel, wurde nun als »Demagoge« angeschen. Im Juli 1819 wurde Jahn rhaftet und im Spandauer Gefängnis festgesetzt. Im Dezember 1819 rbot Friedrich Wilhelm III. das Turnen; der Platz wurde geschlossen. Erst 1844 erhielten die Turner wieder ein Gelände, neben der heutigen »Neuen Welt«. Der demokratische Gedanke blieb wach. Im Nomber 1848 rbrannten Berliner Bürger in der Hasenheide ein Bildnis des Generals von Wran-gel, der mit seinen Truppen die preußische Nationalrsammlung aufgelöst hatte.




In der zweiten Jahrhunderthälfte avancierte die Hasenheide zum ständigen Berliner Rummelplatz. Hier reihten sich Karussels und Schaukeln, Kaffeeküchen und Biergärten. Würfel- und Schießbuden aneinander. Im Zentrum des Budenzaubers aber stand die »Neue Welt«, gegründet 1865 als Vergnügungs- und Ausflugslokal, doch gleichermaßen bekannt geworden als Versammlungsort der Berliner Sozialdemokratie. Bismarck tadelte vor dem Reichstag: »Die Politik wird nicht in der Hasenheide, sondern im Reichstag gemacht.« - Am 5. Oktober 1978 kamen in der »Neuen Welt« 3000 Personen zusammen, um eine neue politische Partei zu gründen: die »Alternati Liste - Für Demokratie und Umweltschutz«. Das Ziel war, die Forderungen von Bürgerinitiatin und oppositionellen Gruppen - hauptsächlich auf dem Gebiet des Umweltschutzes - in das Parlament hineinzutragen.







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