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Das Schauspielhaus

Das Schauspielhaus

Ahnlich wie der Hauptbahnhof steht auch das Bochumer Schauspielhaus (10) an der Königsallee für Architektur und Design der 1950er Jahre. Im Foyer hängt die erste und angeblich schönste >TuI-penlampe< der Bundesrepublik Deutschland - ein dreistuer Kronleuchter, bei dem die Arme floral hochschwingen und die Lampenschirme wie Tulpenblüten gestaltet sind. Beim Zuschauerraum, der die demokratische Gesellschaftsordnung widerspiegeln soll, hat das antike Amphitheater Pate gestanden. Die stark ansteigende Anordnung der halbrund angelegten Sitzreihen ermöglicht auch n den billigeren Plätzen< aus eine intensive Teilnahme am Bühnengeschehen. Bei diesem Theaterbau >für die schwerarbeitende Bevölkerung, lehnte der Architekt Gerhard Graubncr separate Ränge und Logen als Ausdruck n Klassenunterschieden ganz bewusst ab. Parkett und Balkon sind nur durch eine schmale Barriere neinander getrennt.

Aufweite Strecken hin war die Bochumer Theatergeschichte spektakulär. Im Wesentlichen begann sie erst 1907/08, als eine private >Apollo-Thcatcrgesellschaft< südlich des Stadtzentrums ein riesiges Jugendstil-Gebäude mit 1400 Plätzen errichten ließ. Als diese Gesellschaft bereits 1909 in Konkurs ging, übernahm die Stadt das Haus und ließ es durch den renommierten Architekten Carl Moritz zweckdienlich umgestalten, wobei die Platzzahl auf realistische 980 Sitze reduziert wurde. 1915 konnte das Theater neu eröffnet werden. Nachdem man sich zunächst mit Gastspielen beholfen hatte, wurde 1919 der Aufbau eines eigenen Schauspielensembles beschlossen. Unter der Intendanz n Saladin Schmitt gewann das Haus bald ein überragendes künstlerisches Profil und erregte - speziell durch eine zyklische Aufführung sämtlicher Königsdramen Shakespeares im Jahr 1927 - auch überregional Aufmerksamkeit. Der >hcraldische< Inszenierungsstil Schmitts, der durch hochgestimmte Sprachtektonik, feierliche Bewegungsabläufe und prunklle Kostüme geprägt war, stand allerdings in einem krassen Gegensatz zur schnöden Revier-Realität und war nicht unumstritten.




Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schmitt 1949 schließlich durch Hans Schalla abgelöst, der die überfällige Neuorientierung des Bochumer Theaters in Angriff nahm, den Anschluss an den internationalen Diskurs herstellte und die Klassiker >m Sockel holte







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