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Das Erbe des römischen Weltreiches

Das Erbe des römischen Weltreiches

Das Römische Reich (Abb. 3.3) hat die griechische Kultur übernommen, jedoch anders als die griechische Polis den Bürgerbegriff internationalisiert. Gallier konnten ebenso wie Griechen römische Bürger sein. Über den Zusammenbruch des Weltreiches hinaus hat sich das römische Recht erhalten, das bis heute die Grundlage des europäischen Rechtssystems darstellt. Die Gleichstellung n Mann und Frau im Erbrecht und in allen Rechtsgeschäften gehört zu den ganz wesentlichen Errungenschaften, die n Plastiken und Reliefs eindrucksll dokumentiert werden.
Die Gleichstellung aller Erben und damit in weiterer Konsequenz die Realteilung n Besitz hat sich in Europa in unterschiedlichem Maße ausgebreitet. Beispielhaft sei angeführt, dass der Stamm der Alemannen die Realteilung übernommen hat, wahrend die unmittelbar benachbarten Bajuwaren das germanische Recht der Primogenitur beibehielten.

genschaften, die n Plastiken und Reliefs eindrucksll dokumentiert werden.
Die Gleichstellung aller Erben und damit in weiterer Konsequenz die Realteilung n Besitz hat sich in Europa in unterschiedlichem Maße ausgebreitet. Beispielhaft sei angeführt, dass der Stamm der Alemannen die Realteilung übernommen hat, wahrend die unmittelbar benachbarten Bajuwaren das germanische Recht der Primogenitur beibehielten.



Durch das Römische Reich wurde der im Naturraum verankerte Nord-Süd-Gegensatz in Europa wesentlich verschärft. Von größter Tragweite sind die n ihm geschaffenen Grundlagen des Städtewesens geworden, wenn auch diese Leistung keineswegs eigenständig ist, sondern die Traditionen der hellenistischen Stadtkultur fortgeführt und über das ganze Gebiet des Imperiums verbreitet wurden. Das Modell der 440v.Chr. gegründeten Stadt Milet mit zentralem Platz und Schachbrettschema der Straßen hat nicht nur die städtischen Neugründungen im Kolonialraum des Reiches bestimmt und den zwei Standardformen der Colonia und des Castrums den Zuschnitt verliehen, sondern hat später auch in der Zeit spanischer und portugiesischer Kolonialherrschaft die Grundlagen für die Abmessungen und funktionelle Gliederung lateinamerikanischer Städte geboten.
Bei diesen römischen Städten beeindruckt die Dominanz der Öffentlichkeit in den Bauten, n denen zahllose Tempel, Theater, Bäder, Amphitheater und Arenen ebenso wie die Reste der Wasserleitungen, Kanalisationsanlagen und Fortifikationen erhalten sind. In dem durchgängigen Gittersystem der Straßen war die öffentliche Kontrolle des Straßenraumes und des Verkehrs im Detail geregelt.
Die Unterschiede zwischen der klassischen griechischen und der römischen Stadt sind fundamental. Nirgends in der griechischen Stadt findet sich die markante hierarchische Ordnung des Raumes, welche die römische Stadt kennzeichnete, nirgends die Gliederung nach Nachbarschaften und sozialen Klassen, wie sie in den Ausgrabungen in Pompeji klar dokumentiert ist.

Das Handbuch n Vitruv, zur Zeit n Kaiser Augustus geschrieben, belegt die Professionalisie-rung der Architektur. Insgesamt ist der technische Standard der Städte des Römischen Reiches erst wieder am Ende der Gründerzeit erreicht worden. Dagegen wurde die Villenkultur mit ihrem ausgefeilten Badesystem, welches den heutigen Wellnesstempeln entspricht, bislang nicht überboten.
Die Millionenstadt Rom bietet erstaunliche Parallelen zur Gegenwart. Wenn man heute n Fes-tivalisierung spricht und diese als neuen Trend der Metropolen einer postindustriellen Gesellschaft auffasst, so sollte man die Zahlen für das antike Rom zum Vergleich heranziehen. Nahezu jeder Kaiser musste unter dem Druck der aus allen Teilen des weiten Reiches zusammenströmenden Bevölkerung neue riesige Bauten für immer spektakulärere Massenveranstaltungen bauen. Dan fasste das Kolosseum, dessen Reste man heute r den Millionen n Touristen "schützen muss, 50.000 Zuschauer.
Das viel zitierte "panem et circenses bezieht sich jedoch nicht nur auf die kostenlosen öffentlichen Spektakel, sondern bedeutete auch, dass im3.Jh.n.Chr. etwa 150.000 Personen, d.h. schätzungsweise 15% der Bevölkerung, aus öffentlichen Geldern erhalten wurden.
Überdies gab es in Rom zur gleichen Zeit die für unsere großstädtische Arbeitsgesellschaft unrstellbare Zahl n 182 Feiertagen jährlich, an denen die gesamte Bevölkerung gratis jede Art n Veranstaltungen besuchen konnte!
Geld, Material und die menschliche Arbeitskraft der Sklaven kamen aus allen Teilen des Reiches für die Repräsentation und das große Spektakel der Weltstadt im Weltreich. Das räumliche Nebeneinander n politischem Zentrum (Abb. 3.2) mit der multikulturellen Vielzahl n Tempeln und Märkten kann als Grundstein der europäischen Stadtkultur aufgefasst werden.

Das geistige Konzept der Stadt überdauerte die Stürme der Völkerwanderung und das Abreißen städtischen Lebens in großen Teilen der römischen Grenzprovinzen, wie r allem längs der Donaulinie und in Südosteuropa. Im Kerngebiet des Römischen Reiches hat dagegen die mittelalterliche Stadtentwicklung an die Fundamente des römischen Städtewesens angeschlossen. Überdies haben sich zahlreiche Arenen (Abb.3.







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