An der Bundesstraße 5, zwischen Perleberg und Kyritz, steht das Hinweisschild: Hotel und Gasthof »Zum alten Quitzow«.

Erinnert: Die Quitzows - das war doch hier im Brandenburgischen ein mächtiges Adelsgeschlecht. Fontane hat ausfuhrlich darüber berichtet. Aber warum trägt dieser Gasthof den Namen Quitzow? Also abgefahren n der B 5 und hinein in die Ortschaft Kletzke. Der Gasthof, direkt an der Dorfstraße, gegenüber der Kirche, ist leicht gefunden.

»Herr Wirt, wie kommt Ihr Gasthof und Hotel zu diesem Namen?«

urentafel des Achatz zu Quitzow (geb. 1605) und seiner Gemahlin Magdalena, geborene Münch-hausen, an der Außenwand der Kirche zu Kletzke

Inhaber Klaus Prokop berichtet:
»Unsere Gaststätte ist eng verbunden mit ge-schichtsträchtigen Ereignissen in und um unseren Ort Kletzke, ehemals Kliezke. Er wurde durch die Quitzows begründet. 1271 erscheint erstmalig ein Bertold de (n) Quitzowe in einer markgräflichen Urkunde. Die n Quitzows mehrten im Laufe der Zeit ihren Besitz und ihre Macht, die sich mit Klugheit, Kriegserfahrung und Tapferkeit paarte.
So nahmen sie es mit zwei Herzögen auf, die n ihnen um 1390 in der »Schlacht bei Kletzke« besiegt wurden. Dabei spielte die Burg Kletzke eine maßgebliche Rolle.

Vor dem Dreißigjährigen Kriege um 1560 gaben die Quitzows den um die Mitte des 14. Jahrhunderts an der Stegen erbauten Krug (Gaststätte) in Erbpacht an einen Krüger (Gastwirt). Er hatte nach Anweisung der Burgherren das Bier zu brauen und die Pflicht der Meldung n Reisenden, die bei ihm um Unterkunft nachsuchten.
Die Grundmauern dieses Kruges blieben nach dem Dreißigjährigen Krieg, der das Dorf fürchterlich heimsuchte, erhalten. Auf ihnen steht noch heute unsere Gaststätte. Sie ist seit Generationen im Familienbetrieb. Den Namen »Zum alten Quitzow« trägt sie seit dem 19. Dezember 1991.

Zur Geschichte der Quitzows gibt unsere um 1350 erbaute Kirche bemerkenswerte Auskünfte. In ihr befinden sich Särge, Gedenksteine, Grabschmuck der Quitzows und eine einmalige Kostbarkeit: Sieben Bände der Originalwerke Luthers in Pergament gebunden und im Folio format, 1603 ein Geschenk Anna n Quitzows an die Kirche.«

Prunkstück der Quitzowschen Grabmäler in der Kirche ist die fast lebensgroß gearbeitete ur des 1616 verstorbenen Philipp n Quitzow. Weißer Alabaster, schwarzer und weißer Marmor sind das rherrschende Material dieses Epitaphs. Auch in der äußeren Kirchenmauer, links und rechts neben der Eingangstür, blieben uren- und Wappentafeln derer n Quitzow erhalten. So das Bildnis des 1605 geborenen Achatz n Quitzow neben seiner Gemahlin Magdalena, einer geborenen n Münchhausen. Auch die zugehörigen Wappentafeln fehlen nicht. Eine Kirchenführung mit Christina Streese, Mitglied des Kirchengemeinderates, ist zu empfehlen. Ebenso zum guten Schluß des Reiseabstechers nach Kletzke ein zünftiges Essen nach Art der Prignitz bei Familie Prokop im Gasthof. Beispielsweise gefüllte Täubchen mit Sahnesauce. Oder Knieperkohl nach >geheimem< Familienrezept.