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Vom Albvorland ins Gebürg

Vom Albvorland ins Gebürg

Von der ehemals karolingischen Pfalz Forchheim übers Albrland und Effeltrichs Trachten pirschen wir uns allmählich ins Gebürg r, lernen mit dem Trubachtal samt dem ersten Höhepunkt Egloffstein eines der schönsten Täler der Fränkischen Schweiz kennen, das auch Kletterer zu schätzen wissen. Nach Zwischenstopp in Ebermannstadt schrauben wir uns auf die Albhochfläche und fallen ins nicht minder reizlle Leinleitertal mit dem Osterbrun-nen-Highlight Heiligenstadt.

Das Muggendorfer Gebürg wird entdeckt

Für Fürst Pückler-Muskau, den berühmten Gartenarchitekten des 19. )h., waren die Karsthöhlen lang nicht so spektakulär wie »die weit und breit ihres Gleichen nicht findende, ganz eigentümlich romantische Schönheit dieser Täler, und besonders die, auf einem verhältnismäßig geringen Raum fast unbegreiflich zusammengehäufte Menge teils noch erhaltener, teils zerstörter Schlösser und Burgen. Ein wahres I lornißnest von Raubrittern muß hier gehaust haben.»

Nach der fränkischen Sicdlerwel-le im 8. Jh. halten sich die Grafen von Schweinlurt als Verwalter der königlichen Güter etabliert. Streit mit Kaiser Heinrich II. führte im 11. Jh. zu ihrer Enlmachtung und zur Gründung des Hochstifts Bamberg, welches, reich mit Schenkungen bedacht, das politische Vakuum ausfüllen sollte. Der Aufstieg der Grafen von Andechs-Meranien und der Edelfreien von Schlüssclbcrg zu Terrilorialherren blieb ein Intermezzo. Letztere hatten ihre Machtbasis vor allem im Wiesenttal, von wo aus sie den Fernhandel kontrollierten. Mit dem TcxJ Konrads II. (1347) erlosch ein edelfreies Geschlecht, welches das Zeug dazu gehabt hätte, Ostfranken zu einen. So war bereits im 14. Jh. der Prozess der Aufteilung in drei große Machtblöcke weitgehend abgeschlossen, allenfalls ergänzt durch das Königreich Böhmen. Im Süden schnitt sich die Reichsstadt Nürnberg ein vergleichsweise kleines Stück vom Kuchen ab, ansonsten dominierten die ßamberger Bischöfe und die (Hohen) Zollern als Burggrafen von Nürnberg die Region.



Das sorgte für ein relativ stabiles Gleichgewicht, erschüttert allerdings durch Streubesitz, verzwickte Lehensverhältnisse, Verarmung des niederen Adels (Raubritter) und der leibeigenen Bauernschaft. Nicht zu vergessen die europaweiten, auch hier verheerenden Kriege und das Gerangel der Zollern mit der Reichsstadt. Im 15. und 16. Jh. eskalierte dies in zwei Markgrafenkriege, die voll auf dem Rücken der Landbevölkerung beider Parteien ausgetragen wurden. Im 19. Jh. teilte das Königreich Bayern die neuen Provinzen in Regierungsbezirke ein. Oberfranken umfasst im Wesentlichen ehemalige Besitzungen des Bistums Bamberg und der Markgrafen von Ansbach-Bayreuth, engen Verwandten der in Berlin residierenden Hohenzollern.

Alte Connections also, die nach dem Zweiten Weltkrieg unerwartet aufgefrischt wurden. Für die von der DDR eingeschnürten Westberliner wurde die Fränkische Schweiz zum »ersten Vorort von Berlin«. Einbußen brachte die Einheit. Seither versuchte man verstärkt auf den Zug Erlebnisurlaub' aufzuspringen. Die Romantiker, die Anfang des 19. Jh. als erste Touristen die Region besuchten, waren anspruchsloser darin, schmale und holprige Pfade durchs Muggendorfer Gebürg Abenteuer genug und im Übrigen ergötzten landschaftliche Reize. Muggendorf im Wiesenttal galt als das »eigentliche Herz der Fränkisehen Schweiz« (Karl Immermann). Von hier aus erkundete man das »zerklüftet Kalkgebirg mit abenteuerlich ausgewitterten Dolomitfelsnadeln und Felsspitzen« (Joseph Viktor von Scheffel), wo die Wiesent »die größten und wohlschmeckendsten Forellen hergibt« (Wackenroder, s. S. 19), und stieg in die Wunder-weit der Karsthöhlen ein.

Das trinkfeste Erlanger Studentenvölkchen nutzte solche Ausflüge auch, um der Tristesse der markgräflichen Kleinstadt zu entfliehen. »Wir hatten uns Bier hinaufbringen lassen, um uns vor der Höhlenfahrt abzukühlen«, vermerkt August Graf von Platen 1821 zum feuchtfröhlichen Besuch der Rosenmüllershöhle bei Muggendorf. In den Tälern stellten sich vor allem Kleinmüller auf das Zubrot ein. Die noch Ende des 19. |h. nachgewiesenen rund 150 Mühlen im Gewässernetz der Wiesen! konnten die Familien nicht ernähren, eine angegliederte Landwirtschaft mussle helfen. Daher richtete man kleine Gaststuben ein, 1829 in der Schottersmühle (Wie-scnttal) und der Ncumühlc (Ails-bachtal). Andere folgten dem Beispiel, wie die Stcmpfcrinühlc (Wiesenttal) oder die Kuchenmühlc (Aufseßtal), und hielten sich als studentische Exkneipen (ex = trinken ohne Absetzen) über Wasser.

Die luralandschafl deckt beides ab: Intimität und Weite. Droben das Weiträumige, in geologischen Prozessen als Flächenalb (etwa bei Hei-ligenstadl) bzw. unruhiger strukturierte Kuppenalb (z. B. nördlich Streilbergs) mit bizarren Dolomitriffen (Knock) ausgewiesen. Die Kuppen häufig von Wäldchen besetzt, die Hänge von Weiden, die Flächen von Wiesen und kargem Ackerland, dazwischen Dörfer und Weiler als Siedlungsinseln. Drunten die Täler mit Forcllenbachen und Mühlen, im Bereich der unleren Wiesen! Weite vorgebend, solern sie aber im tieferen Karst verlaufen, als Canon kaum oder - wie in einem Abschnitt des Aufscßlals gar keine Straße tragend, eingeklemmt in Riffe und Bankkalke. Keine unbedingt menschenfreundliche Gegend also, das tägliche Brot mussle hart erarbeitet werden. Als sie entdeckt wurde, umgab sie der Zauber des Unberührten. Ab den 60ern des 20. Jh. veränderte der Autoboom die Landschaft. So manches Strälschen wurde ausgebaut, für die Pendler und als Ausflugsschneisen für die Großstädter.
Noch immer findet man aber genug idyllische Winkel, um auf den Spuren der Romantiker die Lande dies- und jenseits der Wiesent für sich zu entdecken. Bei einer Reise durch die Fränkische isl immer auch der Weg das Ziel, Täler und Höhen nicht bloß Überbrückung von Entfernungen zum nächsten Sightseeing, sondern zentrales Erlebnis. Vor 150 lahren tourte man auf Schusters Rappen, nutzte allerdings auch moderne Verkehrsmittel. »In Forchheim jenseits Bambergs verließ ich die Eisenbahn«, notierte 1859 von Scheffel.

Kreisstadt Forchheim -Karpfen und Keller

Die Kreisstadt Forchheim mit ihren rund 30 000 Einwohnern kann über Wassermangel nicht klagen. In die Regnitz, die seit 1968 an dieser Stelle zum Main-Donau-Kanal umgebaut wurde, mündet die stark verästelte Wiesent in einem weiten Schwemmlachertal, die Trubbach sorgt zusätzlich für Nachschub. Durst hat man dennoch, und so konnten sich trotz allgemeinen Brauereisterbens vier Betriebe halten, die beste Qualität produzieren, wovon sich alljährlich tausende beim Annafest »auf den Kellern« immer wieder aufs Neue überzeugen. Über Jahrhunderte diente der Kellersandstein im Nordosten Forchheims zur Bierlagerung. Dem Rcgnilzlal werden durch das Albvorland Grenzen gesetzt, das im Osten und Südosten ausgiebig Wiese trägt. Zur Blöih (Blüte) fallen ganze Schwärme naturhungriger Großstädter in die ausgedehnten Kirschhaine ein. Ist fruchtbares Land in den Sanden der Tallage Mangelware, so kettet eine Feuerlettcnzone im Umkreis Karpfenteiche aneinander, Brutstätte einer weiteren Spezialität.

Forchheims Plus ist die günstige Infrastruktur. Zwischen Nürnberg und Bamberg gelegen, profitiert die Wirtschaft vom Anschluss an den Frankenschncllweg (A 7.1), das Bahnnetz und den Main-Donau-Kanal. Neben mittelständischen Unternehmen sorgen u. a. eine Siemens-Dependance und die Schokoladefabrik Piasten für Arbeitsplätze. Anders als im mittelalterlichen Fernstraßennetz hat die West-Ost-Verbindung heute eine untergeordnete Bedeutung. Als Mittelzentrum fürs Hinterland aber spielt Forchheim eine wichtige Rolle.

Geschichte
»Vorchemii nalus est Pontius ille Pilatus / Tcutonicae gentis crueifixor omnipotcnlis« (Zu Forchheim geboren ist jener Pontius Pilatus aus deutschem Geschlecht, der Kreuziger des Allmächtigen). Die verblüffende genealogische Zuordnung, die in diesem spätlateinischen Knittelvers wie auch in klösterlichen Chroniken auftaucht und als Gerücht durch das Mittelalter geistert, ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, und das nicht nur, weil sich die Forchheimer mit dem nahen Hausen um den zweifelhaften Ruhm streiten.
Auch ohne Pilatus weist alles auf eine frühe Besiedlung hin. Auf der Ehrenbürg (s. S. 146) entdeckte man steinzeitliche Relikte und beim Ortsteil Gosberg ringförmig gelegte Zeichensteine aus der Bronzezeit. Die Stadt selbst entwickelte sich um 700 aus einem fränkischen Königshof, dessen Name wohl eher von Föhrc als den seit der Sladterhebung (13, Jh.) im Wappen geführten Forellen abzuleiten ist. Für die mittelalterlichen Herrscher war Forchheim Verwaltungszentrum, Handelsplatz und strategischer Punkt gegen slawische Einfälle. Die Bedeutung als Pfalz unterstreicht eine ganze Anzahl von Hof- und Fürstentagen, angefangen mit Karl dem Großen (805) über Ludwig den Deutschen, Konrad I., Otto II. bis zu I leinrich II. Auch nachdem dieser das Königsgut 1007 dem I lochstift Bamberg geschenkt hatte, tauchte Forchheim in den Schlagzeilen abendländischer Politik auf. Während z. B. Kaiser Heinrich IVom Albvorland ins Gebürg 1077 auf seinem Canossa-gang über die Alpen kletterte, wählten die Fürsten im Pilatushof seinen Gegenkönig. Nach dem zweiten Markgrafenkrieg (1552/53) befestigte das Bistum den Ort mit Bastionen italienischen Stils, die dem Irrwitz des Dreißigjährigen Krieges tatsächlich standhielten. Nach 1874, das Städtchen war schon rund 80 Jahre lang bayerisch, entledigte man sich weitgehend der im 17/18. Jh. nochmals verstärkten Fortifikationen.

Rundgang
Treffpunkt Paradeplatz. Unter der Erde suchen die Autos Parkbuchten, oben dröhnen Motoren und Mega-box-Rhythmen der jungen Forchhei-mer beim endlosen Umrunden der Altstadt, Käufer schleppen schwere Einkaufstüten, Straßcncafcs locken. Vor der Alten Hauptwache (1), heute ein Bistro-Cafe, wärmen sich Yup-pies an den ersten Sonnenstrahlen. Der Sandsteinbau mit Säulenüberda-chung (ca. 1800) ist ebenso Teil der Bamberger Geschichte Torchheims wie die stattliche Fürstbischöfliche Kommandantur (2; 1744-47) gegenüber, die nun der Gesundheit und dem Geldumlauf dient. Beim Schlendern durch die verkehrsberuhigte Hauptstraße, vom der Wiesent abgezweigten Bächla-Rinnsal begleitet, dabei in windschiefe Winkel wie die Schlossergasse oder das Rosengäßchen hineinschnuppernd, stimmen farbenfrohe Häuser samt kleinen Läden erwartungsvoll auf den Rathausplatz ein.

Hier überwältigt schier die Schönheit des in Fachwerk und Massivbauweise errichteten Rathauses (3). Es gliedert sich in einen spä't-gotischen Giebelbau (1491), dessen strenge Fassadenlinic ein Uhren-türmchen wirkungsvoll unterbricht, und einen Frührcnaissancc-Flügcl (1535), den Magistratsbau. Neben dessen reichem Gefachschmuck mit Andreaskreuzen fallen besonders die Balustcrsäulcn auf, deren derbe Schnitzfiguren den Baumeister »Hans Ruhalm ein Meister gebesen diese Paus« mit Spruchband und Kapitell-Kopf, aber auch Unheil abwehrende Figuren verewigen. Selbst sie konnten einst einen diebischen Bürgermeister nicht stoppen, der als Selbstmörder endete. Seither spukt es, und sobald zur Geisterstunde gar die feurigen Augen des Rathauspö-pelsi an einem der oberen Fenster erscheinen, kündigt das der Sage nach den Tod eines Stadtrats an. Probleme dürfte dem Gespenst der Weihnachtsmarkt bereiten, wenn sich die 24 Fenster des Rathauses in den weltweit schönsten Adventskalender verwandeln.

Die katholische Pfarrkirche St. Martin (4; offen) nahebei, deren Turm aus dem 14. Jh. sich unmissverständlich ins Bild setzt, trägt viel zum Flair des Platzes bei. Teile des Mauerwerks reichen ins 11. Jh. und damit auf die einstige Domänenkirche des karolingischen Königshofs zurück, der 38 Siedlungen zugeordnet waren. Um 1200 entstand die 1994/95 unter dem südlichen Seitenschiff freigelegte Krypta, die durch ein Gitter einsehbar ist. Eine Serie beidseitig bemalter, spätgotischer Tafelbilder entlang des Hauptschiffs blieb der mehrfach veränderten Basilika erhalten. Im 16. Jh. wurde ein Treppenturm angefügt, die einschneidendste optische Korrektur erfuhr sie aber im Barock. Verspielte Stuckdecken Johann lakob Vogels im Kreuzgewölbe der Seitenschiffe korrespondieren mit prachtvollen Altären.

Die St. Martinstraße und Wallstraße entlang, gelangt man treppauf zu Resten der im 19. |h. geschleiften l)i-schöflichen Bastionen (5). Der Abstieg zur kalh. Marienkapelle (6; offen) lässl noch tiefer in die bambergische Ära geraten, denn Bischof Otto der Hl. (1102 39) ließ sie anstelle einer karolingischen Pfalz-kapellc erbauen. Im Innern überzeugt der seit der Restaurierung noch deutlichere Kontrast zwischen romanischen Elementen und heiterbarocker Zutat Nur wenige Schritte sind es dann zur ehemals bischöflichen Wasserburg und Sommerresidenz, die der Volksmund Jeharrlich Kaiserpfalz nennt, in Anspielung auf den Königshof, der aber womöglich im Ortsteil Burk zu lokalisieren ist. Um einen Innenhof, dessen malerischer Atmosphäre man sich bei einem Open-Air-Konzert völlig losgelöst überlassen kann, gruppiert sich eine vierflügclige Anlage verschiedener Stilepochen. Der ehemalige Palas, mit Ausnahme des Renais-sancc-Treppenturms ins 14. Jh. zu datieren, beheimatet seit 1911 das Pfalzmuseum (7; s. S. 21 7) mit wertvollen Sammlungen zur Regionalgeschichte. Er ist zudem ein Dokument der späten Gotik, bis hin zu Wandmalereien, den ältesten Frankens in einem Profanbau (bis ca. Frühjahr 2002 geschlossen).

Wir bleiben am Wasser und passieren in der Wiesentstraße die zur Weinstube umfunktionierte Kammerers Mühle (11), wegen ihrer schon 1698 verbürgten Absenkung auch Schiefe Mühlei genannt. Wir sind jetzt mitten in Klein Venedig. Über 300 Jahre alle biberschwanzgedeck-tc Fischkästen auf Eichenholzpl'äh-len dienen dazu, die Karpfen vom Modergeruch des schlammigen Wassers der Teiche am Stadtrand klarzuspülen, ehe die Köstlichkeit serviert wird. Quer über den Marktplatz in die Vogelstraßc eingebogen, kommt man unter Bewunderung eines reizvollen Flussabschnittes mit Miniwasserrad zum Paradeplatz zurück.

Information: Tourist-Information im Kathaus, 91301 Forchhein), Tel. 0 91 91/71 43 .18, Fax 71 42 06; Stadtführungen (Mi 15, Sa 10.1!) Uhr), Kasematten (Apr.-Okt" 1. So im Monat, 14 Uhr), Osterbrunnen-Safari, Infos zu Kad- und Wandertouren.

Unterkunft: / lolel Pilatushof, Ka-pellenslraßo 1.1, Tel. 8 99 70, Fax 6 58 35, mittel; Hotel Am Kronengarten, Bamberger Straße 6a, Tel. 6 67 6H, Fax 6 63 31, mittel; Hotel Franken, Ziegeleistraße 17, Tel. 62 40, Fax 6 24 80, mittel; Hotel Schweizergrom, Röthenstraße 5, Forchheim-Burk, TeL/Fax 39 55, mittel.

Gasthöfe: Weinstube Kammerers Muhle, Wiesentstraße 10, Tel.
7(1 45 55, Di-So, Tafeln im Renaissance-Ambiente; Braustübl, I lornschuchallce 22, Tel. 1 58 03, Di-So, fränkische Küche im gemütlichen Fach werk; Koter Ochs, Kirchplatz 3 (Burkl, Tel. 45 11, Mi-So, herzhaft fränkisch; Brauereigasthöfe: Eichhorn, Bamberger Straße 9, Tel. 23 79, seit 1835; Neder, Sattlertorstraße 10, Tel. 24 00, Mi-Mo, seit 15.54; Heben-danz, Sattlertorslraße 14, Tel. 26 19, seit 1579; Kellerwirtschaften: im Kellerwald, stimmungsvoll vor allem die Obe-ren Kellert wie Schützen-, Neder-, Glo-ckenkeller.

Kultur: junges Theater Forchheim, s. S. 218: Forchheimer Theatertage, s. S. 218; Feste: Altstadtfest, Fnde Juni; Annafest, letzte Juliwochc im Kellerwald, s.S. 219

Märkte: Wochenmarkt, werktags am Paradeplatz; Trachtenmarkt s. S. 229; Weihnachtsmarkt, Advent.

Wandertipp: ca. 14 km, Karte: s. S. 214; von Forchheim (Buslinie 261) zur Haltestelle Kellerwald (s.o.), dort erste Straße rechts und den ersten Waldweg hinein (Gelber Strich) auf den Spuren der St.-Anna-Pilger durch den Wald, rechts an Serlbach vorbei, mit Kadweg7eichen durch den Wald nach Weilcrsbach (zuletzt herrlicher Blick aui Walberla und Vexierkapelle, s.S. 147), nach der Mariahilf-Kapelle den Waldweg (Irampelpfad. kein Zeichen} rechts, den Weg links (Gelber Strich) und durch den Friedhof zur Wallfahrtskapelle St. Anna; zurück (Grüner Diagonalstrich) oberhalb der B 470 bis ans Nordende Reuths, durch den Wald und an Forchheims Peripherie zur Vesper im Kellerwald. Tourenvorschläge hält auch die Tourist-Information Forchheim (s. o.) bereit.

Radtipp: ca. 40 km; Karte: s. S. 214; Grad: mittel/schwierig. Von Forchheim auf dem Radweg an der Wie-sent nach bbermannstadt, dort steil (!) hinauf zur Burg Feuerstein, hinunter (!) nach Drosendorf; kurz vor Weigelshofen links in den Wald zum iSchwarzen Kellen (s.S. 164) und nach Kauernhofen, links hinauf nach Rettern und von Serlbach durch den Kellerwald nach Torch-heim zurück. Tipp: Touren vorschlage der Tourist-Information Forchhoim (s. o.), auch im Internet abrufbar.

Rund ums Walberla

Fünf Ortschaften gruppieren sich ums Walberla: Kirchehrenbach und Leutenbach im Ehrenbachtal, Schlaifhausen, Dietzhof und Wie-senthau im Süden. Der Anstieg aus dem Wiesentlal nach Wiesenthau ist sicher der reizvollste. Über dem 1062 erwähnten Ort taucht vor dem I Untergrund der Ehrcnbürg das imposante Renüissiinceschloss aul, das Wilhelm III. von und zu Wiesenlhau 1560 66 nach Zerstörungen im I lussiten- und Bauernkrieg auf den Resten der spätmittclalterlichen Burg seiner Vorfahren erbaute. 1805 kassierte das Königreich Bayern das vom Bistum Bamberg zwangsver-waltetc Rittergut. Diese starben bald danach aus, das Schloss wechselte mehrmals den Besitzer. Um den Innenhof gruppiert sich eine dreiflügc-lige Anlage, von deren Gärtla aus man sich am Wiesentlal nicht satt sehen möchte.

Während Dietzhof und Leutenbach für Liebhaber hausgebrauten Gerstensafts interessant sind, wartet Kirchehrenbach im Tal des Ehrenbach mit der kath. Pfarrkirche St. Bartholomäus auf. Eine Freitreppe und das mit dem Bischofswappen verzierte Portal geleiten in reiches Frührokoko. Grabmäler der Wiesenthaus und der um 1200 ertaute, gotisch erhöhte Chorlurm lezeugen eine lange Ortsgcschichle, die 1007 mit Heinrichs II. Schenkung ans Bistum Bamberg urkundlich begann.

Information: V'G Kirchehrenbach, Straße zur Ehrenbürg 1, 91356 Kirchehrenbach, Tel. 0 9191/7 98 90,
Fax 79 89 33.

Unterkunft: Gasthaus Zur Sonne, Hauptstr. 25, Kirchehrenbach, Tel. 92 65, mittel, gemütlich seit 1650; Brauerei-Gasthof Meister, 91362 Unterzaunsbach 8, Tel. 0 91 94/91 26, günstig; Brau-erei-Gasthof Drummer, Dorfstr.10, 91359 Leutenbach, Tel. 0 91 99/4 03, günstig.

Gasthöfe: Weinstube im Schlosshotel Wiesenthau, Tel. 7 95 90, Mi-So, Biergarten (Brotzeiten); Sponsel, Hauptstraße 45, Tel. 9 44 48, Gärtla, literarische Events; Zum Wallx'da, Straße zur Fhrenbürg 21, Tel. 9 47 65, Fr-Mi, Jura-Lamm: Brauereigasthöfe in der Umgebung: Köstliche Gerstensäfte mit exzellent bodenständiger Küche: Georg Meister, s. o., Mi-Mo; Drummer, s. o., Di So; Reimund Alt, Dietzhof 8, Tel. 0 91 99/2 67, Di-So; Penning-Zeililer, Hetzelsdorf 9, Tel. 0 91 94/2 52, Mi-Mo.

Feste: Walberlafest, s. S. 146; Ebrabacher Kärwa, Ende Aug., mit ßaamaufstelln (Kirchweihbaum).

Auf nach Gräfenberg!

Wer landliche Ruhe sucht, ist in den Dörfern im Umkreis Gräfcnbergs bestens aufgehoben, mit einer Einschränkung allerdings: Wochenenden sollte man meiden, denn dann schwärmen die Großstädter aus. Ein Paradebeispiel dafür ist das hoch gelegene Regensberg, das ein kleines Paradies am Ende der Welt sein könnte mit einem herrlichen Blick ins Regnilztal und darüber hinaus, lockle nicht ein Gaslhofkomplex mit gutem Essen. In die Autoschlange eingekeilt, wird das Ganze schnell zum Albtraum. Da bleibt nur die flucht in die winzige kath. Filialkirche St. Margarctha (1374/1448, offen) mit bemalten Emporen, Orgel und dem berühmten Nolhelferaltar, dessen fromme Naivität eigentümlich berührt. Dann doch lieber das fast 1000jährige Thuisbrunn, ein malerischer Anblick in buckeliger Landschaft mit der Burgruine auf dem Bergsporn, oder Hohenschwärz und die Hofmannslrop-fen, ein samtig-dunkles Bier und schließlich Kasbergs archaisch-bizarre 1000-jährige Linde am Orls-ausgang, der erst jüngst ein Windrad als Wahrzeichen Konkurrenz macht.
Im jäh abfallenden Tal der Kalkach liegt Gräfenbergs Bahnhof (334 m), Endstation der Grafenbergbahn, die 1908 den Ort an Nürnberg-Nordost anschloss und jüngst auf der gesamten Strecke eine umfassende Renovierung erfuhr. In die waldreichen Hänge nagten sich Neubauviertel und Schulen. Bis vor 50 Jahren war alles ländlich, das Brot verdient mit dem, was der Boden hergab. Im 18. Jh. kam zu Ackerfrucht und Vieh systematischer Obstbau, zwei Kalksleinbrüche sind ein wichtiger brwerbsfaktor. Vom Kriegerdenkmal (470 m) auf dem Michelsberg aus begreift man, weshalb dem in Steilhänge eingezwängten Ort mit steigender Attraktivität für Zuzügler nur die Expansion auf die Höhen blieb. Drei Ebenen also, auf der mittleren liegt das alte Grä-fenberg (435 m), Kristallisations-punkt einer liebenswerten Kleinstadt.

Am Marktplatz erregt unter all den hübschen Bürgerhäusern mit hohen Giebeldächern das Wolfsber-ger Schloss dank üppiger Bemalung spontane Aufmerksamkeit. Ritterszene und Verse sind eine Reminiszenz an Wirnt von Gravcnberc, dem um 1208 mit dem Epos Wigalois, der Ritler mit dem Rade der große Wurf gelang. Die Ritter von Graven-berc beeinflussten das Ortsgeschick nachhaltig. Sie beerbten die Wolfs-berger im Trubachtal, erwarben sich als Nürnberger Patrizierfamilie Graf Ansehen und Reichtum, heirateten u. a. bei den noblen Hallers ein. Bertold Haller erwirkte 1347 bei Kaiser Karl IV Stadtrecht und Befestigung. 1538 kaufte die Reichsstadt den Ort zur Arrondierung ihres Gebiets auf, nicht zuletzt auch, weil die wichtige I landelsstraße von Nürnberg nach Sachsen mittendurch ging. Heute die B 2, verlegte man sie im 19. Jh. weitsichtig nach draußen.

Ritter Wirnt begegnel uns nochmals als Marktbrunncn-Figur, die Stadtgeschichte im erkergeschmück-len barocken Rathaus. Von vier Stadttoren sind drei erhalten: das Nürnberger (zum Bahnhof), Cgloff-sleiner (beim Rathaus) und Hiltpolt-steiner Tor, durch das sich der Regionalverkehr quält. Von Gräfenbergs reicher Tradition erzählt die ev. Dreifaltigkcitskirche (offen). Das Turmuntergeschoss (1248) stammt aus Wirnts Epoche, der Chor aus dem 1.5. Jh., Langhauserweitcrung und Innenausstattung bis hin zur Pflegerloge sind überwiegend barock. Epitaphien reichsstädtischer Pfleger (Verwalter) und deren Wappen in den Kirchenlenstern verweisen auf die lange Präsenz der Reichsstadt, die ersl 1806 mit der Eingliederung ins Königreich Bayern endete.

Information: VC Gräfenberg, Kirchplatz 8, 91322 Gräfenberg, Tel. 0 91 92/70 90, Fax 62 16.


Drei Zinnen, Ritter und Mönche

Drei Zinnen heißen etwas hochstaplerisch die auf Schwamm- und Werkkalken basierenden, markanten Riffdolomit-Finger im bezaubernden Krummen Tal - Alpengeslein im Miniformat, karge Wacholderheide statt saftiger Alm, keine Kühe, allenfalls Schafe. Begleitet wird die unglaublich intensive Idylle vom leise plätschernden Croßenoher Bach, der sich allerlei Ableitungen in kleine Teiche gefallen lassen muss und, durchs beschauliche gleichnamige Dorf schlingernd, zur ehemaligen Spics-muhle treibt.

Ein wenig Berg- und Talbahn, um in den Bannkreis eines mächtigen Schlosses auf einem wahren Dolomitkoloss zu geraten. Hell zeichnet sich daneben die barocki-sierte ev. Matthäuskirche ab, zu Füßen wirft sich Hiltpoltstein mit seinen malerischen, steilen Gassen. Ein Blick zurück.

Während Ritter Hiltpoll mit dem Stauferkaiser Friedrich II. 1228 ins Heilige Land zog, raubte sein Vogt die Untertanen aus. Die Schätze ließ er vom Teufel in Drachcnge-stall auf der Burg bewachen. Eines Nachls gerieten die beiden in Streit, der Lindwurm tötete den Vogt und verschwand brüllend in einer Rauchwolke. Justamenl kehrte der gute Ritter nach langer Sarazenenhaft heim und half den Dörflern, seine brennende Burg zu löschen. Wie in jeder Sage sieckt auch hier ein Körnchen Wahrheil. Im 12. |h. erwarben die Staufer die kurz zuvor erbaute Burg samt dem Dorf. Nach Konradins Tod fiel das Erbgut Hiltpoltstein 1263 ans Herzogtum Baiern, knapp 100 Jahre später ans Königreich Böhmen, nach Verpfändungen im 16. Jh. an die Reichsstadt Nürnberg. Die Totalzerstörung im zweiten Markgrafenkrieg ließ 1560 ein Renaissance-schloss aus der Asche auferstehen, 1611 verstümmelte ein Blitzcin-schlag den Bergfried, im 19. Jh. drohte der Abriss. Statt des Teufels nun ein Schutzengel: Allgemeine Empörung, eine ausnehmend schlechte Presse für König Ludwig I., die ihn 1841 zum staatlichen Ankauf veranlasste. So blieb ein Kleinod erhallen, wenn auch nicht zu besichtigen, weil privat.

Soviel Glück hatte die Ruine Wildenfels östlich Hiltpoltsteins nicht. 1290 saß ein Dietrich von Wildenstein hier oben, Böhmens Könige traten zeitweise als Lehnsherrn auf. 155.3 schoss Markgraf Albrecht Alcibiadcs sie zum Trümmerhaufen, der sie seither ist. Am Ortsanfang links die Straße, beim verwitterten Schild einen Treppenpfad hoch, findet man sich in einem dichten I aubwald wieder, der zwar im Sommer die Sicht ins Tal verdeckt, aber zusammen mit den Burgresten eine unglaublich schöne Atmosphäre ausstrahlt.
Kurz vor Strahlenfels führt eine schmale Straße nach Großengsce. Hans spätmittelalterlicher Flügelal-tärc dürfte von hier aus ein Stcil-ausflug zum einstigen Wallfahrtsort St. Helena begeistern, denn Helenas wundersame Kreuzauffindung in der gleichnamigen ev. Pfarrkirche (Schlüssel: Bäckerei Sperber) ist eine wunderbare Nürnberger Arbeit, Bei Lilling besetzen mit einem Mal Hopfenfelder die Hochfläche. Sic stimmen bestens auf Weißenohe ein, denn im einstigen Bencdiklinerkloster hielt sich als mönchisches Relikt eine weithin berühmte Brauerei. Der mit der barocken kalh. Pfarrkirche St. Bo-nifatius verzahnte imposante Klosterkomplex lässt die um 1050 begründete Machtfülle noch erahnen. Damals pflanzten Mönche die ersten Kirschbäume, Startzeichen für den Obstanbau in der Gegend.

Gasthöfe: Zur Sägemühle, Gsoßenohe 19, Tel. 0 9192/72 50, Mi Mo, idyllisch; Scharrer, Großengsee, Tel. 0 91 55/4 07, Mi-Mo, gut fränkisch; Brauereigasthof: Klosterbrauerei Weißenohe, Tel. 0 91 92/63 57, mit Gärlla auf dem Klostergelände.

Wandertipp: Karte: s. S. 214; Natu] lufdenkmal Sinterstufen (Kalktuffe)
im Lillachtal; sehr gute Infotafeln! Von Dorfhaus (bei Weißenohe) den Lillinger Weg links, dann Rundwanderweg links der Lillach zur Quelle und rechts der I il-lach zurück.

Radtipp: Karte: s. S. 214; Kleine Tour von Ittling aus am Ittlinger (Radweg) und mühlenreichen Naifer-bach entlang, steil hinauf nach St. Helena, hinunter nach Großengsce und zurück.

Rund um den Hetzleser Berg nach Effeltrich

Der 549 m hohe Hetzleser Berg, durch eine Einsattlung mit dem Lin-delberg (545 m) verbunden, steht voll im Schallen des Walberla (s. S. 146). Ebenfalls Hochplateau und Zeugenberg und lang nicht so überlaufen, hat er eine Siedlungsgc-schichte auf dem Buckel, die auf dem Westsporn vermutlich bis in die Hallstatt- und Früh-La-Tene-Zeit zurückweist.

Von Gräfenberg nach Guttcnburg steil hinauf und danach den Albrand entlang wippend, zweigt man bei Walkersbrunn links ab. Als Zeuge einer ehemals intakten jüdischen Gemeinde überstand Ermreuths Synagoge (Wagnergasse, links der Hauptstraße), 1822 anstelle einer Vorgängerin erbaut, die Pogromnacht 1938 nur, weil ein Brand die Nachbarhäuser gefährdet halle. 1994 wieder geweiht, ist sie außerdem ein eindrucksvolles Museum, in dem auch Konzerte stattfinden und das 2003 durch das angrenzende, ehemals jüdische Schwarzhaupt-Haus (1792) erweitert wird.
Neuerliche Rodungen zu Gunsten eines Kranzes von Neubauvierteln ließen die Finwohncrzahl von Neunkirchen am Brand auf ca. 5000 schnellen. Mittelalterliches Flair kennzeichnet den Ortskern, in den wuchtige Torhäuser (16. |h.) einlassen. Von der Katharinenkapel-le und dem barocken Kathaus selzt sich die kath. Pfarrkirche Sl. Michael (offen) wirkungsvoll ab, die mehrere Epochen widerspiegelt. Teil des 1314 gegründeten, 200 lahre danach aufgelösten Augusliner-Chor-herrenstifts, wurde sie ab 1988 samt dem Klosterkomplex restauriert. Der im 19. Jh. verschollene*, in Stahl, Glas und Holzdesign reanimierte Kreuzgang führt in die herrlich gotisch wandbemalte Augustinuska-pelle (ehem. Kapitelsaal).

Hetzles zeigt reichlich fränkisches Fachwerk, aber auch einen ungewöhnlich exotischen Baustil in der Hauptstraße: auf hohem Ständer ein filigranes Taubenhaus in Form einer Pagode. Der Rennsport des kleinen Mannes* hat Tradition, und so schnitzte der aus Rosenbach stammende Hans Cullmann auch im nahen Honings ähnlich kunstreiche Gebilde.

Einen Taubenverein weist auch Effeltrich auf, den hohen Bekannt-heitsgrad verdankt es indes einer Fülle lebendig gebliebener Bräuche (s. S. 23) und zwei besonderen Sehenswürdigkeiten in der Dorfmitte, die leider die viel befahrene Burgenstraße spaltet. Gesperrt ist der Bereich um die berühmte Kirchenburg (15. Jh., offen) am Ostermontag während des Gcorgirilts, an dem auch der katholische Pfarrer hoch zu Pferde teilnimmt, und der stimmungsvollen Trachtenprozession. Vorher wird die Messe geleiert, in einem intimen, überraschend lichtbarocken Innenraum mit reichem Deckenstuck. So durchschreiten denn die Teilnehmer den mit einer Reiterfigur des Kirchenpatrons Georg und spätgotischen Holzskulpturen der Hll. Georg, Sebastian und Laurentius geschmückten Torturm und versammeln sich zunächst auf dem Kirchhof innerhalb der Mauer. Vier runde Ecktürrne geben sich be-wusst wehrhaft, denn aus dem Trauma des ersten Markgrafenkriegs entstand die eindrucksvolle Anlage. Der mit einem Spitzhelm versehene, ins spätgotische Langhaus gerückte Turm war mit dem Wehrgang verbunden.

Affcltcra, das 1174 als Besitz des I lochstifts Bamberg aktenkundig wird, wurzelt etymologisch in Ap-feh, signifikant für den Obstreichtum der Gegend. Das dürfte auch der 1000-jährigen Linde auf dem Dorfplatz die einmalige Form ihrer Krone mit rund 60 m Umfang gegeben haben, denn hochtreibende Zweige dienten früher der Bastgewinnung zum Veredeln junger Obstbäume. Noch bis 1900 übrigens reisten die Züchter per Zug bis Weißrussland, den mit Bäumchen vollbepacklen Handwagen im Gepäck. Bis heule sind Baumschulen und Obstverkauf ein wichtiger Fr-werbsfaklor.

Atmet Effeltrich katholische, so Kunreuth evangelische Tradition. Seit 1506 besitzt die Egloffsteiner Sippe hier ein idyllisches Wasser-schloss. Im zweiten Markgrafenkrieg (1553) eroberte Forchheims Stadtkommandant Klaus von Egloffstein die Festung für Bamberg zurück, worauf Albrecht Alcibiades im Gegenzug Schloss Kunreuth niederbrennen, die Besatzung und den Pfarrer aufhängen ließ. Im Vorhof lassen sich mächtige Mauern, wuchtige Rundtürme mit Kegeldach und Schießscharten des seit dem Wiederaufbau voll intakten, noch immer grällichen Domizils ausspionieren^ Auf dem Hügel Richtung Weingarts identifiziert das mit dem Bärenwappen geschmückte Portal der ev. Lukaskirche (offen) die Egloffsteiner als Patrone. Seltsam hochbeinig die Fassade, welcher der Turm entwächst, innen entpuppt sich das 1791-95 barockisierte Gotteshaus als einzigartig. Über dem Altar jubiliert die Orgel. Altes Gestühl, Doppelempore auf gedrehten Säulen, Kanzel und Reste gotischer Wandbemalung, alles wirkt heimelig altfränkisch. Zur Konfirmation noch intensiver, wenn Buchsgirlanden und -kränze, garniert mit weißen Papierblumen und Schleifchen, den Raum schmücken.

Information: Marktgemeinde, Klosterhof 2-4, 91077 Neunkirchen am Brand, Tel. 0 91 34/70 50, Fax 7 05 80 (auch für Hetzles); VC Effeltrich, Forchheimer Straße 1, 91090 Effeltrich, Tel. 0 91 33/7 79 20, Fax 13 24; VG Gosberg, Reuther Straße I, 91361 l'inz-berg, Tel. 0 91 91/7 95 00, Fax 79 50 40 (für Kunreuth).

Gasthof in Hetzles: Schwarzer Adler, Hauptstraße 12, Tel. 0 91 34/51 31, gemütlich im Fachwerk, Gärtla;... in Effeltrich: Zur Linde, Neun-kirchener Straße 5, Tel. 0 91 33/26 39, Fr-Mi, Karpfen und deftig Heischliches; ... in Kunreuth: Zum Schloss, Schloß-Straße 13, Tel. 0 9199/2 17, Karpfen, Spargel, feine Braten; ... in Pinzberg: Schrüfer, Hauptstraße 27, Tel. 0 91 91/ 7 09 70, feine Karpfen und Schaufele.

Museum: Synagoge Ermrculh: Beispielhaftes kleines Museum in der restaurierten, 1994 wieder geweihten Synagoge mit Exponaten zur jüdischen Ortsgeschichte. Erster So im Monat, 14-18 Uhr, Winter 14-17 Uhr, Wagnergasse 8 (links der Hauptstraße), Tel. 0 91 34/70 50, Konzerte Worl & Musik., Tel. 09 11/49 76 17.

Allerlei Viechereien n Hundshaupten nach Stierberg

Neben dem Haupttal der Trubach sind gerade die Seitentäler von urtümlichem Reiz. In einem solchen liegt Hundshaupten, dessen gleichnamiges Barockschloss für kulturell Interessierte die Reise wert ist, das Wildgehege nahebei für Naturverbundene und vor allem Familien mit Kindern (s. S. 221). Im 14./15. |h. war die Burg ein Raubritternest der Wiesenthaus, weswegen sie Burggraf und Rat von Nürnberg in seltener Einigkeit ausräucherten. Im Bauernkrieg zerstört, als Vierflügelanlage wieder aufgebaut, erwarben nach einem Lehensintermezzo des Bamberger Klosters Michclsbcrg die Freiherrn von Pölnitz 1661 die Burg und setzten auf das trutzige Unter-geschoss ein barockes Jagdschloss. Über .300 Jahre im Besitz der Familie, schenkte Gudila von Pölnitz 1991 das Anwesen samt Wildgehege dem Landkreis Torchheim. Nun ist das Schloss Museum, dank der Sammelleidenschaft derer von Pölnitz mit wertvollem Inventar ausgestattet und ein einzigartiges Dokument landadeligcn Lebens (s. u.).

Bei Oberzaunsbach über die Trubach gewechselt, verspricht die Fahrt von Schweinthal durchs Äpfelbachtal ein Erlebnis für felslie-bendc Leute - eng, steilhangig und garantiert ländlich -, bis sich alles zur Flochfläche öffnet. Hier landet Bieberbach jeweils einen Superlativ mit dem größten Osterbrunncn weil und breit, wobei er keineswegs wie ein Ei dem vorjährigen gleicht (s. S. 24). Obstgärten rings um den Ort als weitere Fruchtbarkcitssignale, Fels und Wald hingegen in Bärn-fels. Fürs bärenstarkc Renommee sorgen der fürs Winterparadies-Image wichtige Skilifl (wenn denn genug Schnee liegt), die zwiebeltür-mige Barockkirchc und die von den Bauern 1525 arg zerrupfte, mittlerweile konservierte, malerische, nach dem Wappentier der Egloff-steiner Besitzer benannte Ruine Bärnfels. Ein Geheimtipp ist die über Soranger, Weidenhüll und ein stilles Nebental anfahrbare Burgruine Leienfels, 1372 als Sitz einer Egloffsteiner Linie beurkundet. Der Löwe (Lei) zeigt keine Krallen mehr, denn nach allerlei Kriegen blieb wenig bauliche Potenz übrig, viel aber an Naturpoesie. Vom 590 Meter hohen Rondell auf dem Schloßberg blickt man in schier unendliche fränkische Weite.

Die Viechereien reißen nicht ab; nächste Station sind kurz vor Betzcnstein Dorf und Ruine Stierberg. Die 1316 an den Landgrafen Ulrich von Leuchtenberg geratene, mehrmals ramponierte Burg kam 1.504 an die Reichsstadt Nürnberg. Nur im Spätjahr schimmern Rundturm und Mauerreste durch die dichten Laubwälder des Höhenrückens, zu erwandern ist die Ruine von der Rückseite aus (Richtung Münchs, dann Feldweg). Eine beschauliche Gegend, zumal die schmale Straße hin zur B 2 bei Schnee nichl gschurt (geräumt) wird. Märchenwaldstimmung dann, nicht nur für Touristen.

Museum: Schlossmuseum Hunds-haupten, Ostem-Okt. Sa/So 14-17 Uhr, Besichtigung (für Gruppen jederzeit n. V.) nur mit Führung, Konzerte und Theater, Tel. 0 91 91/8 6181.

Das Trubachtal -Erlebnis nicht nur für Kletterer

Einheimische preisen das Tal der Trubach als schönstes der Fränkischen Schweiz: Mühlen am rauschenden Bach (von einst 19 ist nur noch die Reichelsmühlc als Sägewerk aktiv), saftige Auen, Obslhai-nc, ein Netz von Wanderwegen und Klclterfelsen alpiner Schwierigkeitsgrade. Schon ab dem zeitigen Frühjahr krallen sich Frceclimber in den Dolomit - nicht nur hier, sondern auch im Wiescnt-, Leinleiter-, Püttlach-, Ailsbach- und l'egnitztal (mit der berühmten Action Directe« am Waldkopf). Richard-Wagner-Fels, Dachlwand, Bicisteine, Gemsenwand und Mönch heißen die Stars im Trubachtal, wo auch Nebentäler wie das Todsfelder, Mostvieler, Zaunsbach- oder Äpfclbachlal einiges zu bieten haben. Kullstalus genießt der Röthelfels im Urspringtal mit Routen wie Amadeus Schwarzenegger oder Grautvornix (Klettern s. S. 226).

Von der B 2 kommend, geht's hinab in den Talkessel des schon steinzeillich besiedelten und 1007 beurkundeten Obertrubach. Inzwischen sind auch die Steilhänge ringsum wohnlich okkupiert, die beim Lichterfest (s. u.) eine hochromantische Kulisse zum schön restaurierten Ensemble aus kath. Lau-renliuskirche (1954) mit barockem Zwiebelturm, Begegnungsstätte und Pfarrhaus im Ortskern bilden. Nach der Trubachquelle am Dorfende werden Riffdolomit und Tafelbank-Dolomit immer mächtiger und wuchtiger mit teils grotesken Formen.

Angesichts einer mit Autokennzeichen gespickten Scheune ist die Nebenstraße rechts zur Ruine Wolfsberg nicht zu verfehlen. Auf ins l'rubachlal gefesselt, kann man die Ritter von Wolfsberg zur Wahl dieses Ausgucks im 12. Jh. nur beglückwünschen. Die Burg erlitt das Schicksal vieler anderer und verfiel schließlich ganz. Noch beherrschen Steingiganten das Gelände, treten aber bei Untertru-bach zurück.

information: Tourist-Information, Teichstraße 5, 91286 Obertrubach, Tel. 0 92 45/98 80, Fax 9 88 20.

Unterkunft/Gasthöfe: hol Alle Post, Trubachtalstra-ße 1, Tel. 3 22, Fax 6 90, mittel; Gasthof Fränkische Schweiz. Bergstraße 1, lel. 2 18, Fax 2 83, mittel; Gasthof Zum Signalstein, Obertrubach-Hundsdorf 6, Tel. 2 47, Fax 6 50, günstig, kinderfreundlich, Tiere.

Wandertipp: Naturlehrpfad im Drei-Täler-Fck; Kirchenwegi, als therapeutischer Wanderweg.

Tipp: Lichterfest, 3. Januar, Bo-schluss der Ewigen Anbetung, Prozession und Feuer auf den reishängen.

Egloffstein und Goethes Muse

Nach Wolfsberg ziehen sich die auf Schwammkalk anstufenden Dolomittürme auffallend zurück, das bezaubernde Tal geht in die Breite. Kirschhaine sind von nun an ständige Begleiter bis zur Mündung der Trubach in die Wicscnt, die Landschaft zur Blüte mit zahllosen weißen Tupfern überziehend. Und mit einem Mal taucht auf einer Felskuppe die malerische Silhouette von F.gloffstcin auf. Alte Häuser schmiegen sich auf Hanglerrassen aneinander, die schmuck-barocke ev. Bartholomäuskirche (offen, s. S. 44) fällt kaum auf, denn direkt darüber sitzt auf einer nach Osten hin vorspringenden Kalknase eine mächtige Burg, bewohnt vom Uraltadel derer von und zu Egloffstein.

Mehrere Linien spalteten sich in der Folge ab und bauten Eigenheime, z. B. Bärnfcls und Leienfels. Alle aber berufen sich auf den gemeinsamen Ahnherrn Agilolf, der vermutlich im 12. Jh. Burg, Ort und Dynastie den Namen gab. Urkundlich ausgewiesen ist Burg Egloffstein 1358, 20 lahre später schon hatte das Bistum Bamberg einen Fuß in der Tür und rund 150 Jahre danach mussten die Grafen vom Klerus zu Lehen nehmen, was ihnen ursprünglich gehört hatte. So nimmt es nicht wunder, dass Burg und Dorf in all die Fehden jener turbulenten /eilen gerieten, speziell im Baucrn-(1525J und Dreißigjährigen Krieg (1632/451 total demoliert wurden. Und immer wieder krempelte man die Ärmel hoch, baute auf, was eben noch ein Trümmerhaufen gewesen war, wenn auch nicht mehr ganz so groß, im 18. und 19. Jh. letztlich so, dass Egloffstein der attraktive Blickfang des Trubachtals blieb.

Anmutiger Blickfang für den alten Goethe und eine begabte Malerin dazu war Julie Gräfin Egloffstein (1792-1869). Mitglieder des Familienclans lebten bereits am Weimarer Musenhof, so auch die Oberkammerherrin Caroline von Egloffstein, geborene Aufseß. 1816 kam Julie in die Obhut dieser Tante, wurde in den Goethe-Kreis aufgenommen und blieb, zuletzt als Hofdame, bis 1829 in Weimar. Sie schuf bemerkenswerte Porträts des Gehcimrals, er schenkte ihr eigens für sie geschriebene Gedichte und eine lebenslange Freundschaft.

Mehr auf leibliche denn auf geistige Genüsse schwören indes die Großstädter, für die Egloffsleiner quasi ein Synonym für herzhaftes Baucrnbrol ist. Entsprechend anregende Düfte entweichen der Fabrik im Ortstcil Mostviel. Beim Gasthof Schloßblick sollte man auf jeden Fall nochmals auf die Burg zurückblicken, die sich hier von ihrer felsig-kühnsten Seite zeigt.
Am Ortsanfang Wannbachs unbedingt in ein weiteres typisches Ncbcntal abzweigen, denn Wich-senstein ist ein absoluter Höhe-Punkt, die Aussicht auf 587 Meter von der windumbrausten Plattform der Fclsnadel aus in alle Richtungen einfach gigantisch! Einst saß das Burgnest des Wikkeri obenauf, davon ist wenig zu sehen. Und auch die 1372 gestiftete Burgkapelle direkt darunter trägt als kath. Pfarrkirche St. Erhard seit 1628 ein barockes, 1922 verlängertes Gewand, im Innern mit Perlen verschiedener Epochen geschmückt. Vor der Rückkehr zur Trubach durchs idyllische Urspringtal - nahe dem Klctter-Kult-felsen Rötheifels - bietet sich das Dorf Wolkenstein als Tipp an. Ein Trip in völlige Abgeschiedenheit, denn hier kann man nichts als wandern und träumen - was will man aber mehr, manchmal wenigstens.

Information: Tourist-Information, Felsenkellerstraße 20, 91349 Egloffstein, Tel. 0 91 97/6 29 20, Fax 2 02; auc:h Infos zur Volksbühne Egloll-stein (s. S. 219) und Schlossbesichtigung,

Unterkunft: Gasthof Zur Po$t, Talstraße 8, Tel. 5 55, Fax 88 01, mittel; Pension Mühle, Talstraße 10, Tel. 15 44, Fax 5 54, mittel, mit kleinem Mühlenmuseum; Gästhof Zur Linde, Ra-bensteinstraße 25, Tel. 2 38, mittel, familiär; ... in der Umgebung: Landgasthof Berghof, 91.327 Wichsenstein 14, Tel. 0 9197/4 14, mittel, zünftige Rast bei der Kirche; Zur guten Einkehr, 91327 Morschreuth 40, Tel. 0 91 94/91 40, Fax 46 36, günstig, Bettenlager für Kletterer!

Gasthöfe: Zur Post, s. o., fränkisch inspiriert; Zur Linde, s. o., schmackhafte Karpfen, eigenes Geräuchertes; Schloßljlick, Mostviel 4, Tel. 2 97, Di-So, eigene Metzgerei; ... in der Umgebung: Schlehenmühlo I, lel. 2 91, Fr-Mi; Zur guten Zinkehr, s. o., speziell fränkisch, Spielplatz, Gärtla; Zur Burgruine, Wolkenstein, lel. 0 91 94/2 66, Do-Di, Brolzeilen.

Wandertipp: ca. 10 km; Karte s. S.
214; von Egloffstein hoch zum Dietersberg (Kapellenruine), nach Thuis-brunn (Roler Ring, dann Gelber Diagonalstrich), durchs pittoreske Todsfeldtal (Grüner Ring, dann Blaues Kreuz) zurück.

Kirschenparadies Pretzfeld

Die Kirche im Dorf lassen - in Pretzfeld ist das schon seit dem 9. Jh. so, denn hier entstand auf thüringischem Siedlungsgrund eine der fränkischen Urpfarreien, welche die neuen Herren gründeten, um sich territorial zu verankern. Zur Kirche im Dorf gehörten früher Friedhof, Pfarr- und Schulhaus. Ersterer ist ausgesiedelt, das andere ergibt ein ungemein malerisches Ensemble. Auch nach Bambergs Gründung noch lange dem Bistum Würzburg unterstellt, behielt die kath. Pfarrkirche St. Kilian (offen) den unterfrän-kischcn Nationalpalron bei, nicht aber ihr Aussehen. Als 1730 nach Plänen Johann Michael Küchels der Kirchturm der inzwischen gotischen Kirche erhöhl wurde, stürzte er ein und ruinierte dabei das Langhaus. Die Katastrophe bescherte den Pretzfeldcrn auf Kosten des Baumeisters ein spätbarockes Golleshaus samt Hochaltar, Küchel außerdem einen bis zum Rcichskammergericht gehenden Prozess - mit Balthasar Neumann als Gutachter der Gegenseite. Der letztendliche Vergleich lässt sich sehen, denn Küchels Neubau wirkt harmonisch, fast südländisch heiter, was Friedrich Theilers Rokoko-Nebenaltäre und Hirlenhei-ligcr Wendel in noch unterstreichen. Gegen Ende April wird das Zentrum des Kirschenanbaus ein einziges weißes Blütenmeer, zauberhaft dann die Angerkapelle in der Flur oberhalb Pretzfelds, stille Rast auf dem Weg nach Fbermannstadt. Und wie von selbst aber schweift der Blick hinüber zur Vexierkapelle, eigentlich Nikolauskapelle, die sich je nach Blickwinkel wie ein Vexierbild verändert. Man könnte also auch direkt in Prctzfeld ans andere Wiesentufer wechseln und sie steil hinauf nach Reifenberg anpeilen, wo sie sich am Ende der abenteuerlich schmalen Straße nahe dem Waldparkplatz zunächst versteckt. Die Sicht ins Tal und aufs Walberla ist großartig!

Information: Tourist-Information,
Hauptstraße 3, 91362 Pretzfeld,
Tel. 0 91 94/7 34 70, Fax 73 47 20; Infos zu: Fränkisches Kirschenfest (s. S. 219), Obstverwertung Prelzlcld (s. binkaufs-tipps, S. 228).

Unterkunft in Wannbach: Gasthof Mühlhaußer, 91362 Wannbach 18, Tel. 0 91 94/92 53, günstig, Tradition, schmackhaftes Fssen.

Gasthöfe: Herbst, Hahnhofstraße 5, Pretzfeld, Tel. 3 65, Di-So, fränkisch gut, Cärtla; Richter, Hagenbach 23, Tel. 2 62, Di-So, lura-Lamm, s. S. 158;
Brauereigasihöfe im Umkreis (s. S. 145); Bierkeller: im Kellerwald, Apr.-Mitte Nov., Fr Mo.

Wandertipp: ca. 10 km; Karte: s. S. 214; vom Wanderparkplatz nördlich Pretzfelds (Blauer Punkt) 711m Kreuzberg und zur Wallerwarie (Blick!), dann nach Ebermannstadt (Kreuzweg) und per Zug nach Prctzfeld zurück.







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