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Schloss Johannisburg

Schloss Johannisburg

Adresse: Schlossplatz 4,63739 Aschaffenburg.

Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Erm. DM 4,-.
Öffnungszeiten: Apr.-Sept: 9.00-l8.00 Uhr; Okt.
März: 10.00-l6.00 Uhr, Mo. geschlossen.

Gastronomie: im Schloss.
Sammlungsschwerpunkte: Fürstliche Wohnräume in historischer Ausstattung, Paramentenkammer mit kirchlichen Textilien, Sammlung n Korkmodellen römischer Bauten.

Führer: Burkhard n
Roda: Schloß Aschal'fenburg und Pompejanum, München 1989.

Die mächtige Vierflügelanlage des Straßburger Baumeisters Georg Ridinger zählt zu den bedeutendsten Schlossbauten der deutschen Renaissance. Sie entstand 1605 bis 1614 anstelle der mittelalterlichen Burg unter Einbeziehung des Bergfrieds aus dem 14. Jahrhundert. Die Innenräume wurden Ende des 18. Jahrhunderts nach Plänen n Emanuel Joseph n Herigoyen klassizistisch umgestaltet. Schloss Johannisburg diente bis 1803 den Mainzer Kurfürst-Erzbischöfen als zweite Residenz. König Ludwig 1. ließ 1840 bis 1849 durch Friedrich n Gärtner westlich des Schlosses das sog. Pompejanum erbauen, die veränderte und auf einen Weinberg am Mainufer versetzte Nachbildung eines Stadthauses aus Pompeji. Nach schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs konnten die Sammlungen und Schauräume 1964 wieder eröffnet werden. Sie umfassen neben dem Schlossmuseum und der Staatsgalerie die Para-mentenkammer mit Gewändern aus dem ehemaligen Mainzer Domschatz, eine Sammlung n Korkmodellen antiker Bauwerke, die fürstlichen Wohnräume mit der erhaltenen klassizistischen Ausstattung sowie Renaissance-Skulpturen n Hans Juncker (1582 bis um 1623/24) in der Schlosskapelle.




Die Stadt- bzw. schlossgeschichtlichen und die kunsthandwerklichen Sammlungen der Stadt sind im zweiten Obergeschoss des Schlosses untergebracht. Durch die umfangreichen Stiftungen Lautenschläger und Gentil 1942 bzw. 1951, auch durch den während der Wiederaufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg sprunghaft gewachsenen Komplex der Bodenfunde hatten sich die städtischen Sammlungen beträchtlich erweitert, sodass das Stiftsmuseum nicht mehr genügend Platz bot. Daher baute man bei der Wiederherstellung des kriegszerstörten Schlosses ab 1956 Räume für die Stadt- bzw. schlossgeschichtlichen und die reichen kunsthandwerklichen Sammlungen der Stadt aus. 1972 konnten sie mit einer Ausstellungsfläche n fast 2 000 m' eröffnet werden.
Den Rundgang eröffnet im Bergfried die Ausstellung n Bauplastik des Schlosses und n Werken Hans Junckers. Ansichten und Modelle belegen die Stadtentwicklung; ein eigener Raum ist dem Zunftwesen gewidmet. Es folgt der »Kurfürstensaal« mit Portraits der Mainzer Kurfürsten sowie Renaissancemöbeln, darunter Teile der ursprünglichen Möblierung des Schlosses. An fürstliche Vergangenheit erinnern auch die »Silberkammer« und der »Jagdraum«. Es schließen sich die Räume mit Kunsthandwerk an, die im wesentlichen Fayencen, Porzellan, Steinzeug, Glas und Zinn präsentieren, ergänzt durch Einrichtungsgegenstände des 17. und 18. Jahrhunderts, unter denen sich ein besonders schöner Mainzer Schreibschrank (1762) des Schreiners Franz Ortlauff befindet. In der Einrichtung der ehemaligen St.-Emmerans-Apotheke (18. Jahrhundert) sind Apothekengefäße und -gerate des 17. bis 19. Jahrhunderts ausgestellt. Das Biedermeierzimmer ziert eine im Handdruckverfahren gefertigte elsässische Jagdtapete des 19. Jahrhunderts. Es folgt der »Clemens-Brentano-Raum« mit Gegenständen aus dem Besitz des in Aschaffenburg verstorbenen Dichters (1778 bis 1842). Ein weiterer Saal zeigt die Produktion der im letzten Jahrhundert florierenden Steingut-Manufaktur im heutigen Aschaffenburger Vorort »Damm«. Nach kurzem Hinweis auf die Industrialisierung am Untermain beendet die Ausstellung moderner und zeitgenössischer Kunstwerke den Rundgang. Im 1. und 2. Obergeschoss des Schlosses ist eine Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlung untergebracht.

Die Gemälde stammen weitgehend aus den Kurmainzischen Sammlungen und wurden nach 1793 n Mainz in die Zweitresidenz der Kurerzbischöfe nach Aschaffenburg gebracht. Sie werden ergänzt durch altdeutsche Tafelbilder aus der im frühen 19. Jahrhundert säkularisierten Aschaffenburger Stiftskirche (deren Inventar zahlreiche n Albrecht n Brandenburg aus Halle mitgebrachte Stücke enthielt) und durch die Sammlung des Mainzer Domprobstes Graf n Eltz. Mit wenigen Unterbrechungen war die Galerie bis zum Zweiten Weltkrieg in den Räumen des Schlosses ausgestellt. Nach dem Wiederaufbau des zerstörten Baues konnte die Staatsgaleric 1964 wieder eröffnet werden. Lucas Cranach d. A. und sein Umkreis sind allein mit 35 Gemälden vertreten. Neben Werken holländischer und flämischer Meister des 17. Jahrhunderts sind zehn Szenen aus einem ursprünglich 22-teiligen Passionszyklus (um 1715) des Rembrandt-Schülers Aert de Gelder herrzuheben sowie Landschaftsbilder und Stadtansichten n Ferdinand Kobell (1740-l799) und Christian Georg Schüz (1717-l791).







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