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Rotttal

Rotttal

Das fruchtbare niederbayerische Rotttal ist fest in bäuerlicher Hand. Einer langen Tradition erfreut sich vor allem die Pferdezucht. Neu sind dagegen die mondänen Thermalbäder.

Ein Bilderbuch-Flüsschen im Bauernland

Pfarrkirchen
Die Stadt ist seit Jahrhunderten Hauptort des Rotttals. Bereits im 7. Jh. wurde Pfarrkirchen als Mittelpunkt einer Urpfarrei erwähnt, was im Namen seinen Niederschlag gefunden hat. Der weiträumige Marktplatz verrät, welche Bedeutung das Städtchen von jeher als Zentrum einer ganzen Region innehatte. Die wohlhabenden Stadtbürger versteckten ihren Reichtum nicht, sondern bauten stattliche Häuser mit schmucken Erkern.
Alte Renaissance-Gasthöfe mit pittoresken Arkaden künden noch von den Zeiten, als Kaufmannsvolk aus ganz Süddeutschland ins Rotttal kam, um dort vor allem Pferde zu kaufen. Das lebensgroße bronzene Pferdedenkmal mitten auf dem Stadtplatz erinnert an die traditionelle Bedeutung Pfarrkirchens als Pferdestadt. Dass die Pferdezucht im Rotttal und ganz besonders in Pfarrkirchen noch immer lebendig ist, beweist eine andere Attraktion: Die älteste Trabrennbahn in Bayern ist Schauplatz viel beachteter Rennen.
Bis heute spielt das religiöse Leben eine wichtige Rolle im Rotttal. Die Wurzeln der kath. Stadtpfarrkirche St. Simon und Judas reichen bis ins Mittelalter zurück. Allerdings wurde der ursprüngliche romanische Bau im 14. Jh. zur dreischiffigen Anlage erweitert und mit einem schlanken Turm versehen. Innen befinden sich Grabmäler aus Renaissance und Barock. Auf dem Gartlberg ragen die beiden Zwiebeltürme der Wallfahrtskirche Zur schmerzhaften Muttergottes auf, erbaut 1662-69 im stilreinen Barock. Innen besticht die Kirche mit üppigen Stuckverzierungen in Chor und Langhaus.



Bierfreunde sollten sich einen Besuch der Brauereigaststätte Steiner-Bräu nicht entgehen lassen. Hinter diesem Namen verbirgt sich die anerkannt kleinste Weißbierbrauerei der Welt. Der Sudkessel reicht gerade für den Bedarf in den beiden Gasträumen, und der Wirt führt seine Brauanlage gerne vor.
Die Altstadt von Pfarrkirchen wird von der einzigen Ringallee Ostbayerns umschlossen. Von diesem grünen Gürtel führt die Reiseroute aus der Stadt hinaus über die Rott und schlängelt sich dann auf hochwassersicheren Gestaden parallel zum Flüsschen Richtung Bad Birnbach. Still und beschaulich präsentiert sich auf diesem Abschnitt die grüne Talaue.

Bad Birnbach
Mit seinen modern und mutig gestalteten Badethermen präsentiert sich Bad Birnbach selbstbewusst als einer der jüngsten Kurorte Bayerns. Wie ein großes Dorf auf einer Anhöhe nördlich der Rott gelegen, bietet das Heilbad Entspannung inmitten einer unübersehbar ländlichen Atmosphäre. Die Anlagen sind überschaubar, klar gegliedert und für jedermann, also auch für Tagesbesucher, geöffnet. Übrigens sollte man sich nicht über die Aufschrift Rotttal Tenne auf den offiziellen Schildern wundern. Die Schreibweise ist kein Druckfehler, vielmehr schreibt sich Therme als Besonderheit der Region ohne "h. Das 70 °C heiße Wasser aus 1600 m Tiefe speist in den diversen Becken und Thermen eine Wasserfläche von insgesamt 1650 m2.

Sammarei
Dass das Rotttal keineswegs topfeben ist, zeigt die Fahrt durchs bewegte Hügelland Richtung Sammarei. Das Sträßchen windet sich durch Täler und über Kuppen, die immer wieder den Blick freigeben auf ein vor Fruchtbarkeit strotzendes Land. Es ist durchsetzt von einer unüberschaubaren Zahl bunter Tupfer, die sich bei genauem Hinsehen als Gehöfte und Weiler entpuppen. Das Rotttal weist die höchste Dichte an Streusiedlungen in Deutschland auf.
Beherrschende Attraktion im Dörfchen Sammarei ist die Wallfahrtskapelle Maria Himmelfahrt, lautsprachlich zusammengezogen zu Sam-Marei. Dass das Leben in dieser Gegend nicht immer ungefährlich war, verraten die rund 1300 Votivtafeln in der Kirche. Vor allem "Unglück mit Ross und Wagen fürchteten die Menschen und dankten daher fromm für jeden glücklichen Ausgang. Bekannter aber als die gemalten Tafeln ist das Bildnis eines Engels. Weil dieser darauf müde und in lässiger Haltung dargestellt wird, heißt er "g'schlamperter Engel und ist fast schon ein Wahrzeichen des Rotttals.

Ortenburg
Eine Besonderheit gibt der Ort im Wolfachtal erst auf den zweiten Blick preis: Er ist eine der ganz wenigen protestantischen "Inseln im katholischen Altbayern. Sichtbarer Ausdruck der konfessionellen Tradition ist die mächtige ev. Pfarrkirche aus dem 14. Jh. Graf Joachim von Ortenburg, dessen Geschlecht im Mittelalter zu den wichtigsten in Bayern zählte, hatte 1563 die Reformation eingeführt. Das lutherische Glaubensbekenntnis durfte bestehen bleiben, weil der Graf zusicherte, die umliegenden Gebiete nicht zu reformieren. Die Kirche birgt gräfliche Grabdenkmäler aus dem 16.-l8. Jh. Graf Joachim selbst ist als ur auf der Grabplatte seiner Gruft verewigt. Von der Höhe grüßt das gräfliche Renaissance-Schloss, das unübersehbare Wahrzeichen Ortenburgs. In einem Teil des Gebäudes ist ein sehenswertes Heimatmuseum untergebracht.

St. Salvator
Wie Perlen reihen sich entlang der so genannten Klosterstraße nach Griesbach die Zeugnisse geistlicher Baukunst auf. Vor allem das turmbewehrte Klosterge-viert von St. Salvator sticht als Edelstein hervor - die imposante Anlage des ehem. Prämonstratenserklosters gilt als eine der schönsten im Rotttal. Die frühbarocke Klosterkirche, geweiht 1751, ist ein Werk des italienischen Baumeisters Bartholomäus scardi. Von beglückender Schönheit sind die spätbarocken Gemälde in dem Gotteshaus.
Die Route quert anschließend das "Holzland, eine ausgesprochen hügelige Landschaft mit zum Teil ausgedehnten Waldstücken. Die kurvige Strecke mit ihren zahlreichen Kuppen verlangt vom Autofahrer große Aufmerksamkeit.

Bad Griesbach
Die Kurorte des niederbayerischen Bäderdreiecks zapfen alle -denselben riesigen Thermalwasser-speicher tief unter der Erde an, doch an der Oberfläche zeigen sich manche Unterschiede. Während Bad Birnbach seinen ländlichen Charakter pflegt, gibt sich Bad Griesbach deutlich mondäner. Die gesamte Kuranlage ist vor allem im südlichen Bereich wie eine eigene Stadt mit Gässchen, Plätzen und Flanierstraßen angelegt.
International bekannt wurde das Heilbad als Zentrum einer gigantischen Golfanlage mit fast einem Dutzend Plätzen. Erfreulicherweise ist es den ern gelungen, die Flächen überaus harmonisch in die Kulturlandschaft des Rotttals einzugliedern.

Beachtung verdient aber auch das "alte, trotz des Kurbetriebs nostalgisch angehauchte Griesbach. Ein Schmuckstück ist neben dem von bunten Hausfassaden umrahmten Stadtplatz das Schloss. Bereits im 10. Jh. gab es an dieser Stelle eine Ritterburg, die schon im 11. Jh. von Kaiser Heinrich VI. zerstört wurde. Für die Nachfolgebauten kam der endgültige Niedergang nach einem verheerenden Brand 1805. Der heutige Schlossbau lädt mit seinem gepflasterten Innenhof zum Verweilen ein. Ein eindrucksvolles Relikt aus besseren Tagen ist der tiefe Burgbrunnen.

Asbach
Am rechten Talrand der Rott liegt der kleine Ort mit der großartigen Kirche des ehem. Benediktinerklosters. Die klaren Linien des Klassizismus bestimmen das Außere des 1771-80 erbauten Gotteshauses. Hinter der nüchternen Tuffsteinfassade verbirgt sich indes ein Kleinod süddeutscher Sakralkunst: Die spätbarocken Altarbilder stammen alle von Martin Johann Schmidt aus dem österreichischen Krems. Die Ende des 18. Jh. entstandenen Werke sind - zumindest auf bayerischem Boden - die einzigen des als "Kremser Schmidt bekannt gewordenen Malers. In den reich mit prächtigem Stuck verzierten Klosterräumen ist eine Außenstelle des Bayerischen Nationalmuseums mit sakraler Kunst untergebracht.

Rotthalmünster
An der Nahtstelle zwischen Rott- und Inntal liegt der Markt Rotthalmünster, einst ein wichtiger Handelsplatz und Tor zum nahen Österreich jenseits des Inns. Noch heute zeugt der mächtige Marktplatz von dieser großen Zeit, als Händler aus Bayern, Österreich und sogar aus Böhmen nach Rotthalmünster kamen.

Der Platz steigt nach Süden leicht an und wird an seiner Stirnseite von der spätgotischen Pfarrkirche und dem Portalstöckl, einem Torturm aus dem 15. Jh., bewacht. Zu einem Bild heiterer Geschlossenheit vereinen sich die im charakteristischen Inn-Salzach-Stil gehaltenen Bürgerhäuser, die den Platz einrahmen.

Kößiarn
Wahrzeichen Kößlarns ist die Kirchenburg: ein zur Festung ausgebautes Areal rund um die spätgotische Pfarrkirche, die den lang gezogenen Ort an der höchsten Stelle beherrscht.
Im Herbst blüht Kößiarn im wahrsten Sinne des Wortes auf: Das Erntedankfest gilt als das farbenprächtigste in Ostbayern. Zahllose aktive Teilnehmer aus der nahen und weiteren Umgebung verwandeln den Ort mit ihrem Umzug in ein wahres Volksfest. Tausende von Schaulustigen aus der gesamten Region zieht das Fest alljährlich an.

Triftern
Auch in dieser Gemeinde bestimmt, wie in Niederbayern üblich, die Pfarrkirche das Bild - hier schlicht durch ihre Größe. Schon von weitem beherrscht das Gotteshaus das harmonische Ortsbild. Es weist zugleich den Weg zum "Dach des Rotttals, so ein Beiname der Ortschaft. Nirgendwo sonst bietet sich eine schönere Aussicht über das Niederbayerische Hügelland als rund um Triftern. Aus der Ferne grüßen die Höhen des Bayerischen Waldes, bei klarem Wetter auch die Gipfel der Alpen.

Wittibreut
Ein Blick auf den Aigner-Hof am Ortsrand von Wittibreut macht stutzig: Das Gebäude entspricht kaum der typischen niederbayerischen Bauernhofarchitektur. Der etwas seltsam anmutende Bau hat seinen Ursprung im Optimismus vergangener Generationen um 1870, die fest daran glaubten, eine Eisenbahnlinie werde dort gebaut. Der Aigner-Bauer errichtete mutig ein Stationsgebäude und eine Bahnhofsrestauration.
Doch die Hoffnung trog: Wittibreut erhielt keinen Bahnanschluss. Geblieben ist der als Wohnhaus genutzte Bahnhof "auf der grünen Wiese.

Schildthun
Warum Mitte des 16. Jh. auf einem Bergrücken über dem Türkenbachtal ein knapp 80 m hoher Kirchturm errichtet wurde, weiß heute niemand mehr. Wahrscheinlich war es der Ehrgeiz, das bauliche Vorbild in der Nachbargemeinde Taubenbach zu überbieten. Heute jedenfalls besitzt der kleine Ort Schildthun den höchsten Dorfkirchturm der Welt. Der imposante Tuffsteinbau erscheint inmitten der anmutigen Landschaft aus Wiesen und Wäldern fast wie aus einer anderen Welt - besonders im Abendlicht, wenn der helle Tuffstein den Turm wie einen monströsen Obelisken im dunklen Land wirken lässt.

Eggenfelden
Das waldumkränzte Städtchen an der Rott empfängt seine Besucher mit auffälliger Betriebsamkeit und städtischem Flair - immerhin ist Eggenfelden das Einkaufszentrum des Rotttals. Stattliche Bürgerhäuser umsäumen den Stadtplatz, die Bürgersteige sind breit wie Straßen. Schmucke Fassaden sorgen für Eleganz. Die Pfarrkirche, um die Wende vom 15. zum 16. Jh. erbaut, ist der größte Kirchenbau des Rotttals; der knapp 80 m hohe Turm gilt als Wahrzeichen der Stadt. Im Innenraum überraschen die ausladenden gotischen Netzgewölbe. Sie gehören zu den größten in Süddeutschland.

Schönau
Mitten in einem bezaubernden Landschaftspark steht das Wasserschloss Schönau. Aus einer ursprünglich bescheidenen gotischen Anlage entwickelte sich der heutige imposante Schlosskomplex. Den Park hat Carl von Effner gestaltet, der Oberhofgärtner von Ludwig II. und Schöpfer des Schlossgartens von Linderhof. Besonders gelungen ist der fast unmerkliche Übergang des Landschaftsgartens in die freie Natur.

Info
Anfahrt
A 3 von Passou Richtung Linz bis zur Ausfahrt Pocking; weiter auf der B 12, dann vor Pocking auf die B 388 nach Pfarrkirchen

Auskunft
Tourismus information
Rotttal-Inn Ringstr. 4-7 84347 Pfarrkirchen
Telefon: 08561/20268 Fax 08561/963814
www.rottal-inn.de

Gasthof Wasner
Passauer Str. 9 84364 Bad Birnbach
Telefon: 08563/871
Träger des bayerischen Staatspreises für regionale Kochkultur. Beliebt sind Spezialitäten wie saures Lüngerl und Bierbraten. Eigene Metzgerei.

Hotel Schwaibacher Hof
Neudeckerstr. 2
84364 Bad Birnbach-Schwaibach
Telefon: 08563/96680
Moderne Zimmer in einem typischen erseithof







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