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Museum mechanischer Musikinstrumente

Museum mechanischer Musikinstrumente

Adresse: Schloss, 76646 Bruchsal.

Telefon: (07251) 742661.

Eintrittspreise: Erw. DM 8,-; Erm. DM 4,-; Gruppen DM 7,50. Öffnungszeiten: täglich 9.30-l7.00 Uhr, Mo. geschlossen, Besichtigung nur mit Führung.
Gastronomie: im Schlosshof.

Sammlungsschwerpunkte: Musikautomaten aus dem Schwarzwald und aus Leipzig.
Museumspädagogik: Notenzeichnen, u.a. für Kinder und Schüler.
Führungen: jede volle Stunde (mit Instrumentenvorführungen).

Ein Einzelsammler, )an Brauers, trug Anfang der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gut 200 mechanische Musikinstrumente zusammen, die nicht nur zwei Jahrhunderte Instrumentenbau repräsentieren, sondern auch als größte Sammlung in Deutschland angesehen werden können.
1983 übernahm sie das Badischc Landesmuseum und schuf ihr mit dem Barockschloss Bruchsal ein Ambiente, das dem Geist dieser Maschinen entspricht. »Deus ex machina«, die Theatermaschinen des Barock, stehen am Beginn einer Industriekultur, die Präzision und Asthetik in Einklang bringen wollte. Der Grundstein für Schloss Bruchsal wurde 1722 gelegt, Balthasar Neumann entwarf das Haupttreppenhaus, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es rekonstruiert.



Etwa zeitgleich, um 1730, wurde im Schwarzwald die erste Kuckucksuhr gefertigt, die über Walzen, Hebel und blasebalgähnliche Vorrichtungen zwei Pfeifen zum Tönen brachte und damit das Vorbild für Konstruktionen lieferte, die, losgelöst von der Zeitansage, bis in die 30er-)ahre des 20. Jahrhunderts Komponisten wie Claude Debussy oder Max Reger zu speziellen Musikwerken anregten. Die jeweilige Reproduktion der originalgetreuen Klänge wird durch mit Stiften bestückte Walzen, Lochscheiben und später - wie zu Beginn der elektrischen Datenrarbeitungsmaschinen - über Lochkarten und -streifen gewährleistet. Zu den muscumspädagogischen Aktivitäten des Museums zählt dementsprechend, dass Kinder Noten auf Kartenstreifen zeichnen, diese stanzen und auf kleinen Instrumenten abspielen können.

Bei der Besichtigung werden die Klänge der rgangenen Jahrhunderte herbeigezaubert und auch das sich rändernde Design vor Augen geführt. Das Orgelwerk von 1796, hergestellt in den von Friedrich dem Großen gegründeten Werkstätten, ist eingebaut in einem Empire-Sekretär. Das Biedermeier wird nacherlebbar durch Melodien aus winzigen Schmuckstücken, Taschenuhren, Nähkästchen und Fotoalben.
Ein Prunkstück der Sammlung ist das Pho-nolisztviolina, in Leipzig 1910 von Hupfeld gebaut: drei Geigen werden von einem mechanischem Klavier begleitet. Ebenfalls von besonderer Faszination ist ein französischer Münzautomat, der aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt: in einem rgoldeten Käfig singen einzeln und gemeinsam drei Vögel, die dabei Kopf, Schnabel und Flügel bewegen. Etliche dieser klingenden Möbel, Jahrmarktsorchestrien und Drehorgeln wurden in Werkstätten hergestellt, deren Namen Weltruhm erlangten: M. Weite & Söhne in Freiburg, Gebrüder Weber in Waldkirch, Blessing in Unterkirnach, lmhof & Mukle in Vöhrenbach. Karrussel- und Salonorgcln wurden in die ganze Welt exportiert, auch für die Titanic war ein Welte-Orchestrion vorgesehen.

Besondere Aufmerksamkeit ziehen Spielwerke auf sich, die mit sich bewegenden uren bestückt sind. Aus dem späten 19. Jahrhundert stammt eine Spieldose mit einem kostümierten Affen, der raucht und ein Stöckchen schwingt. Die Vision des Androiden rkörpert ein Szenarium, das die Firma J. Bodsen in Paris 1928 baute: das Jazz-Ensemble »Tino Rossi«, ein mittels Elektromotor angetriebener Musikautomat, dessen Akkordeonspielcr dem legendären Chansonier nachgebildet ist. Ein Schlagzeuger und ein Akkordeonspieler intonieren den Schlussakkord der Geschichte mechanischer Musikinstrumente.







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