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Muldeland

Muldeland

Drei Flüsse namens Mulde winden sich in abwechslungsreichen Tälern durch Mittelsachsen: Freiberger Mulde und Zwickauer Mulde, die sich bei Colditz zur eigentlichen Mulde vereinigen.

Von Bura zu Bura an romantischen Flüssen

Grimma
Grimma, die altehrwürdige Burgenstadt im Tal der vereinigten Mulde, ist ein angemessener Auftakt der Drei-Flüsse-Reise durchs Sächsische Hügelland. Der Markgraf n Meißen war es, der die Burg bereits im 12. Jh. als Keimzelle einer Siedlung an einem Flussübergang erbaute. Das heutige Schloss, ein Nachfolgebau der Burg, erhielt seine Gestalt im Wesentlichen im 16. Jh.
Die historische Bedeutung n Grimma unterstreichen auch das Renaissance-Rathaus mit seiner ungewöhnlichen Freitreppe sowie die Muldebrücke, die 1716-l9 nach Plänen des berühmten Baumeisters Pöppelmann entstand. Bis heute versieht sie ihren Dienst.
Im Vorort Hohnstädt stößt man auf das Werk eines Mannes, der r 200 Jahren ein Loblied des Wanderns sang: "Man kann überall bloß deswegen nicht recht auf die Beine kommen und auf den Beinen bleiben, weil man zu viel fährt. Der Verfasser dieser Zeilen ist Johann Gottfried Seume (1763-l810), der den berühmten Spaziergang nach Syrakus im Jahr 1802 beschrieb. Seiner wird im Göschenhaus gedacht, das einst Joachim Georg Göschen, dem bekannten Verleger der Klassik, gehört hatte.




Nimbschen
Bei Nimbschen am linken Muldeufer erstreckt sich ein Waldgebiet, das Klosterholz. Hier liegen die Ruinen des Klosters Nimbschen. Katharina n Bora, die spätere Ehefrau Martin Luthers, gehörte zu den neun Nonnen, die in der Osternacht 1509 aus dem Zisterzienserinnenkloster flohen.
Zum anderen Muldeufer nach Höfgen verkehrt eine der letzten Muldefähren. Und dort, am Museum Wassermühle Höfgen, dreht sich noch wie ehedem ein Wasserrad. Im Museumsbackofen werden nach altem Rezept knusprige Brote gebacken.

El Großbothen
Die Straße folgt weiterhin der Mulde flussaufwärts in mehr oder minder großem Abstand. Manchmal entschwindet der Fluss im Hügelland dem Blick, doch in der Großbothener Flur kommt man ihm wieder näher. In Großbothen sollte man dem Haus Energie des Naturwissenschaftlers Wilhelm Ostwald, Nobelpreisträger n 1909, nach Möglichkeit einen Besuch abstatten. Rund 23000 Bände umfasst seine Bibliothek. Als er 1907 aus Leipzig hierher zog, musste er die Fundamente des Gebäudes verstärken, um zu verhindern, dass die Bücherlasten das Haus den Hang hinunterdrücken. Im benachbarten Kleinbothen verspricht das Muldetalbad Erfrischung in idyllischer Umgebung.

Sermuth
Bei Sermuth ist der Zusammenfluss n Freiberger und Zwickauer Mulde erreicht. Weit schweift der Blick über die weitläue grüne Auenlandschaft. Als noch die alte Poststraße n Leipzig nach Dresden durch Sermuth führte, nutzten die Kutscher oftmals die Muldefurten, um dem nicht unerheblichen Brückenzoll bei Colditz zu entgehen.

Colditz
Wenig oberhalb an der Zwickauer Mulde gelegen, grüßt Colditz n weitem mit seiner imposanten Schlossanlage hoch über dem Tal. Schon 1046 wird die Vorgängerburg urkundlich erwähnt. Im Zweiten Weltkrieg wurde in dem Schloss ein Kriegsgefangenenlager für alliierte Offiziere eingerichtet. Ihren mutigen Fluchtversuchen widmet sich ein Raum im Museum.
Malerisch gibt sich das eigentliche Städtchen Colditz, das sich aus dem Tal, n schmalen Gassendurchzogen, bis hinauf in Schlossnähe erstreckt. Am alten Markt zieht r allem das stattliche Renaissance-Rathaus die Blicke der Besucher auf sich.
Naturfreunden sei ein Abstecher in die reizlle Umgebung nahe gelegt, in den Colditzer Wald etwa oder ins Kohlbachtal, wo eine artenreiche Schmetterlingsfauna zu beobachten ist.

Rochiitz
Wie ein Wurm dreht und windet sich die Straße durchs Burgenland entlang der Zwickauer Mulde. Von seiner besten Seite zeigt sich das Tal im Abschnitt n Rochiitz, das n der Silhouette der doppeltürmigen Rochsburg beherrscht wird. Die Burg thront auf einem 50 m hohen, steilen Felsen. Das Mittelalter wird lebendig, wenn in diesem romantischen Rahmen Ritterspiele stattfinden. In der Stadt selbst ist r allem die gotische Kunigundenkirche mit ihren formllendeten Netz- und Sternrippengewölben zu bewundern.

Rochlitzer Berg
Die höchste Erhebung der Muldelandschaft erreicht eine Höhe n 348m u.d.M. Immerhin gut 200 m ragt der gewaltige Porphyrklotz über dem Fluss auf. Vom Aussichtsturm blickt man an klaren Tagen bis nach Leipzig und zu den Bergrücken des Erzgebirges. An den Bergflanken liegen die Brüche des roten Porphyrs, des "roten sächsischen Marmors.

Okopark Frankenau
Auf Nebenstraßen geht es über die sanften, welligen Höhen Richtung Zschopautal zum neuen Okopark Frankenau. Hier wird der Versuch unternommen, Umwelterziehung und Unterhaltung auf animierende Weise miteinander zu verknüpfen. Lernstationen und Erholungszonen, Feuchtbiotope und Wälder bieten Erlebnis und Einblicke in ökologische Zusammenhänge.

Talsperre Kriebstein
Seit 1930 Staut die Talsperre Kriebstein die Zscho-pau unterhalb n Mittelweida auf. Heute ist das Gewässer Mittelpunkt des wohl attraktivsten Erholungsgebiets im Muldeland. Auf dem 9 km langen Stausee verkehrt sogar eine kleine Dampferflotte. Baden, segeln, Boot fahren, Wasservögel beobachten - reichhaltig ist das Freizeitangebot rund um das Gewässer.

Burg Kriebstein thront wie ein Märchenschloss auf einer felsigen Anhöhe. Mustergültig erhalten ist der massige Wohnturm der erstmals 1384 erwähnten Anlage. Viele Elemente der kostbaren Innenausstattung blieben erhalten und können besichtigt werden, so etwa die originalen Wand- und Deckenmalereien aus dem frühen 15. Jh. in der Burgkapelle und dem sog. Kriebsteinzimmer.
Nur einen Katzensprung n der Burg entfernt liegt das Städtchen Waldheim, das zusammen mit Hartha und mehreren Dörfern die mittelalterliche Herrschaft Kriebstein bildete. Es lohnt sich, durch die n Jugendstilhäusern geprägten Straßen zu bummeln oder in die labyrinthischen Kellergänge abzusteigen, die den Untergrund der 800-jährigen Stadt durchziehen.

Hartha
Der Markt mit seinen malerischen Fassaden kündet n der langen Vergangenheit des Städtchens. Seine Wurzeln reichen bis ins 13. Jh. zurück. Die wichtigste Sehenswürdigkeit befindet sich jedoch im Ortsteil Nauhain (Abzweigung n der B 175 nach Döbeln): die Wallfahrtskapelle des 1525 aufgelösten Klosters Buch. Sie birgt einen kunstllen spätgotischen Flügelaltar. Zu Begegnungen mit einheimischen Tierarten lädt ein Wildgehege ein.

Limmritz
Das Muldeland mit seinen tief eingeschnittenen, gewundenen Tälern stellte im 19. Jh. die Eisenbahningenieure r erhebliche Probleme. Aufwändige Brückenbauwerke mussten errichtet werden. Ein eindruckslles Beispiel ist der Limmritzer Viadukt, eine kühne Ziegelbrücke, die in dem Döbelner Vorort die Freiber-ger Mulde quert.

Döbeln
Die traditionsreiche Stadt hat ihren Ursprung in einer Burg auf einer Muldeinsel. Kaiser Barbarossa schenkte die Burg 981 dem Kloster Memleben. Die Stadt mit ihrem bemerkenswerten Rechteckmarkt entwickelte sich seit dem frühen 13. Jh. in dem weiten Talkessel. Ein großer Teil der alten Bausubstanz ist erhalten geblieben und steht unter Denkmalschutz. Mit einem kunstgeschichtlichen Juwel überrascht die gotische Stadtkirche St. Nikolai: einem llendeten sechsflügligen Alter n lim Höhe, geschaffen im Jahr 1520.

Leisnig
Keimzelle der Stadt ist die auf einem lang gezogenen steilen Bergsporn thronende Burg Mildenstein, die wohl schon im 10. Jh. entstanden ist. Sie präsentiert sich als mittelalterliche Wehranlage wie aus dem Bilderbuch. Im Burgmuseum ist u.a. der größte Stiefel der Welt zu sehen. Sechs Meister der Döbelner Schuhmacherinnung fertigten 1925 das 3,70 m hohe Stück. Im Herzen des romantischen Städtchens liegt der rechteckige Markt mit einem hübschen Heimatbrunnen. Von hier stammt die Familie des bekannten Schriftstellers Ernst Jünger. Seinem Vater gehörte die Apotheke am Markt.

Thümmlitzwalde
Der beschauliche Ort liegt am Rand des größten geschlossenen Waldgebiets im Muldeland, des Thümmlitzwaldes. Idyllische Wege durchziehen den weitläuen Laubwald; r allem an heißen Sommertagen verheißen sie Erholung und Erfrischung.

Nerchau
Die Kleinstadt liegt am rechten Ufer der Mulde. Alte Bergkeller im Kirchenberg erinnern an die Tage, als die Bauern ihr Bier noch selbst brauten: Die unterirdischen Gewölbe boten ideale Lagerbedingungen für den Gerstensaft. Am bekanntermaßen guten Bier n Nerchau entzündete sich 1559 ein "Bierkrieg mit Grimma, der angeblich mit einem friedlichen Biergelage beendet wurde.

Trebsen
In der Kleinstadt vereinen sich Rittergut und Schloss zu einem reizllen Ensemble, das durch seine reich gegliederten Ziergiebel besticht. Eine Besonderheit birgt die romanische Pfarrkirche: einen Grabstein mit der ältesten ürlichen Reliefdarstellung Sachsens. Sie zeigt "Judita mit den langen Zöpfen, eine Sächsin, die r über 900 Jahren gelebt hat.







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