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Luch und Lüche

Luch und Lüche

Nördlich n Fehrbellin in der Richtung n West zu Ost zu Südost erstreckt sich die Region Rhinluch. Südlich dan, ungefähr zwischen dem Ländchen Bellin und dem Ländchen Friesack, schließt sich das Havelländische Luch an. Das Rote Luch findet sich südlich n Strausberg und Buckow im Naturpark Märkische Schweiz.

Für den Gast aus Schleswig-Holstein, erstmals im Brandenburgischen auf Reisen, ist der Begriff »Luch« interpretationsbedürftig.
Meyers Kleines Konversationslexikon in sieben Bänden des Jahres 1914 erläutert, Luch sei eine analoge Bezeichnung für Bruch, in anderen deutschen Landen auch Peel, Lohr, Ried oder Moos genannt. Und unter Bruch sei feuchtes Land in Niederungen im Übergang zwischen Sumpf und Moor zu verstehen, nur zur Weide geeignet. So ein Luch, also Bruch, gäbe nach Entwässerung fruchtbaren Ackerboden.
69 Jahre später, 1983, hat sich in Meyers Lexikon die Begriffserläuterung gewandelt. Zu lesen ist jetzt: »Luch (Mrz. Lüche, Lücher) [niederdt.] Bez. für Wiesenflächen auf Flachmoorboden in den brandenburgischen Jungmoränengebieten.«
Und wie denn: Der, die oder das Luch? Der Duden (1986) ist für die, läßt aber auch das gelten.


Brandenburgische Kurfürsten und preußische Könige haben Luch für Luch durch herbeigeholte Kolonisten entwässern lassen. Der Jahrgang-l914-Meyer hat recht: Daraus sind, wie durch Augenschein leicht erkennbar ist, nicht nur Wiesenflächen, sondern auch fruchtbare Acker entstanden.



Damit die Gebiete nicht wieder versumpfen oder gar, wie r ein paar Jahrhunderten üblich, zeitweise ganz überschwemmt werden, sorgen Gräben, Kanäle, Fließgewässer, einschließlich Schieber und kleiner Stauwehre, auch weiterhin für angemessene Entwässerung.
Die ebenflächigen Luchlandschaften haben so ihren eigenen Charakter.
Angrenzende Gebiete mit den netten Namen Ländchen Bellin, Ländchen Friesack, Ländchen Rhinow (nördlich n der Stadt Rathenow) sind etwas höher liegende »Sandinseln«. War die/das Luch früher überschwemmt, im Ländchen behielt man trockene Füße.
Sand und Sumpf - in Brandenburg waren sie immer dicht beieinander.

Seelentankstelle
Die Landschaft links und rechts der Brücke über den Rhinkanal an der klitzekleinen Straße zwischen Dreetz* und Bartschendorf- ein verstecktverträumter Winkel. Es ist Anfang August, Haupturlaubszeit also. Aber hier ist - außer dem Chronistenehepaar - stundenlang kein Mensch. Nur ab und zu quert ein Auto die Brücke. Sonst: Natur in Stille und Frieden.
Die Uferrandbüsche und die feinen weißen Wattewolken am blauen Himmel spiegeln sich gleichermaßen im Kanalwasser. Libellen schwirren. Ein Schwan zieht majestätisch-gelangweilt kleine Runden, auf dem nördlichen, sandig-trockenen Uferrandstreifen blüht es sommerlich in Weiß, Gelb, Rot, Rosa und Blau. Dazwischen stehen die kurzen, dichten Büschel des Blauschwingels.
Die Sonne wärmt. Ans Ufer gesetzt und genießen: die Ruhe, die Natur, den Tag, das Leben!
Die Seele tankt auf.

Dreetz liegt wenige Kilometer südlich n Neustadt/ Dosse, östlich der B 102, westlich der B 5.
Blüten im Trockenrasen







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