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Lebendige Vielfalt in der Mitte - Franken

Lebendige Vielfalt in der Mitte - Franken

Lage und Landschaft

Franken ist keine politische Einheit, auch wenn es Kräfte gibt, die dies seit lahrzehnten - ohne Aussicht auf Erfolg - ändern und Franken als deutsches Bundesland installieren möchten. Ganz konkret ist es vielmehr die Summe aus Ober-, Mittel- und Unter-franken, denn diese drei Teile bestehen in der Form von bayerischen Regierungsbezirken, die mit knapp 24000 km2 etwa ein Drittel des Freistaats abdecken.
Es grenzt im Osten an die Tschechische Republik, im Norden an Sachsen, Thüringen und Hessen, im Westen an Württemberg und den bayerischen Regierungsbezirk Schwaben, im Süden an Oberbayern, im Südosten an die Oberpfalz. Als »Land der Franken«, unabhängig von politischen Grenzen, würde es ein wenig weiter reichen, zum Beispiel ins Hennebergerland an der thüringischen Grenze oder nach Hohenlohe-Franken, das schon zu Württemberg gehört.
Die Vielzahl seiner Nachbarn macht es deutlich: Franken ist ein Land der Mitte. Es hat empfangen und gegeben, war nie isoliert, sondern immer auf europäischen Durchzug eingestellt, hat davon profitiert und darunter gelitten. Sein Kennzeichen sind sein Facettenreichtum und Gegensätze, die sich doch harmonisch ergänzen.




Statt eines einheitlichen, für das ganze Franken signifikanten Landschaftstyps weist es ein Mosaik unterschiedlichster Landschaftsbilder auf. Waldreiche Höhenzüge - Fichtelgebirge, Frankenwald, Spessart, Steigerwald und Haßberge - kontrastieren mit den »stromdurchglänzten Auen« (Victor von Scheffel im Frankenlied) von Main und Regnitz; Fränkische Schweiz und Frankenalb sowie am südlichen Auslauf des Fränkischen auch das Altmühltal bieten Iura in Bestform; dramatische Landschaftsbilder wechseln sanften Hügeln, und in der Rhön öffnen sich weite Fernen.

Auch der geologische Unterbau entspricht dieser Vielgestalt - vom Buntsandstein im Spessart bis zum Granit im Fichtelgebirge; Szenenwechsel in Topographie und Erdgeschichte gehören zur Normalität. Sie trugen mit dazu bei, dass der Fremdenverkehrsverband Franken nicht weniger als 14 Ferien- und Reiselandschaften auswies.
Der größte und bedeutendste Fluss Frankens ist der aus zwei Quellflüssen gespeiste, 411km lange und ab Bamberg schiffbare Main. Trotz vieler Windungen und Wendungen behält er seine Hauptrichtung bei: von Osten nach Westen. Trotz Maindreieck und -viereck sowie anderer Abweichungen ist es deshalb durchaus korrekt, von der Mainlinie zu reden.

Wichtigste Mainnebenflüsse sind auf dem rechten Ufer Rodach, Itz, Bau-nach. Fränkische Saale und Sinn, vom Süden her fließen ihm die Regnitz und die Tauber zu. Besonders attraktive Tallandschaften haben die Regnitzne-benflüsse Wiesent und Pegnitz aus dem weichen Dolomitgestein des Iura geformt; ebenso die Altmühl - sie allerdings mündet in die Donau.
Immer noch weitgehend unbekannt ist Frankens Reichtum an hübschen kleineren Gewässern. Dazu zählen vor allem die neuen fränkischen Seen. Sie wurden künstlich geschaffen in der Absicht, den Gegensatz zwischen dem wasserreichen Südbayern und dem wasserarmen Franken auszugleichen. Die europäische Wasserscheide wurde deshalb zweimal durchbrochen, Altmühl- und Donauwasser in die neu geschaffenen Stauseen geleitet. Mehr als 2000 Hektar Wasserfläche sind inzwischen geschaffen worden.
Ein erfreulicher Nebeneffekt ist die Tatsache, dass der Tourismus in der Region einen gewaltigen Aufschwung erlebt hat und noch erlebt; Bade-, Segel- und Surffreunde kommen voll auf ihre Kosten. Neue Radwanderwege erschließen eine uralte Kulturlandschaft - unweit der Seen verläuft der römische Limes -, die bisher im rborgenen blühte.

Klima und Reisezeit

Frankens Höhenlagen schwanken zwischen 125 m über Normalnull am Untermain, deutlich über 450 m auf Frankenalb und Frankenhöhe und noch einmal 150 Höhenmetern dazu in Frankenwald, Fichtelgebirge und Rhön. Zwischen Franken »ganz unten« und Franken »ganz oben« liegen 900 m! Solche Differenzen erzwingen klimatische Unterschiede. Während das Temperatur-Jahresmittel in den geschützten Lagen Unterfrankens auf deutlich über 8°C ansteigt, verharrt es in der Hochrhön bei gerade mal 5 °C.
Entsprechend verhält es sich auch bei den Niederschlägen. Während im Main- und Regnitztal bei Bamberg im Jahresverlauf nur 640 mm und in Würzburg noch weniger fallen, werden im Fichtelgebirge und Frankenwald mehr als 1000 mm gemessen. Langen, auch schneereichen Wintern in der Rhön, dem Frankenwald, der Frankenalb und dem Fichtelgebirge (mit der Möglichkeit, viele Wintersportarten zu betreiben) stehen kurze, schneearme Winter in den Tallagen gegenüber.
Während in Aschaffenburg und Würzburg Ende März schon der Frühling einkehrt, wartet man am Ochsenköpf im Fichtelgebirge, im Frankenwald und in der Rhön noch auf das Winterende.

Dennoch hat Franken Reisezeit rund ums )ahr. Das gilt besonders für den Städtetourismus. Er hat seine Hoch-Zeit in der Vor- und Nachsaison, im Frühsommer und im Herbst. Die Mittelgebirgslagen sind auch an schwülen Hochsommertagen frisch und für angenehme Wanderungen geeignet, das neue Fränkische Seenland in Mittelfranken (s. S. 8f.) bietet zur gleichen Zeit Bade- und Strandfreuden in Hülle und Fülle.
Im Herbst glühen die Laubwaldgebirge Spessart und Steigerwald in leuchtenden Rot- und Gelbtönen, die Vorweihnachtszeit lockt in die Städte, zu Krippen und Märkten, zu Lebkuchen und Punsch.

Natur und Tourismus

Natur und Tourismus sind in Franken kein Widerspruch, eine touristische Übernutzung ist nur selten zu erkennen. Zu einem großen Andrang kommt es nur an wenigen Tagen - und dann in erster Linie in den meistbesuchten Städten Rothenburg, Dinkelsbühl, Bamberg, Würzburg und Nürnberg, wenn beispielsweise Tausende von Rückkehrern aus dem im Süden verbrachten Sommerurlaub noch einen oder zwei Tage in Franken dranhän-gen.
Richtig voll kann's auch an heißen Sommerwochenenden oder in den Ferien an den Badestränden der neu entstandenen fränkischen Seen werden. Dann tummeln sich hier nicht nur Einheimische, und die Parkplätze können schon mal knapp sein. Gut frequentiert sind dann auch die Campingplätze (s. S. 25), die vor allem Familien mit Kindern gerne ansteuern.

Ansonsten leben Tourismus und Bevölkerung in Einklang miteinander. In den Zentren des Stadttourismus ist man ebenso wie in den auf den ersten Blick mitunter putzig wirkenden Kleinstädten ehrlich bemüht, dem Eindruck zu begegnen, als lebe man in solchen Gemeinwesen wie in einem Freilichtmuseum. Viele Besitzer denkmalgeschützter Häuser öffnen allerdings auf Bitten hin gern ihre Türen, lassen in Innenhöfe und Gärten schauen, Ausblicke genießen und erahnen, wie man heute in einer so alten Umgebungleben kann.
Wer in den Naturreservaten wandert, kann damit rechnen, dass ihm stundenlang keine Menschenseele begegnet. Denn von Städten und Dörfern einmal abgesehen ist Franken ein relativ dünn besiedeltes Land. Weite Teile sind von jeher von menschlicher Zivilisation ausgespart geblieben. In neun Naturreservaten sowie im Biosphärenreservat Hochrhön - hier befindet sich eines der letzten Hochmoore Europas - kann der Naturliebhaber diese unverfälschten Landstriche erleben.
Hier fällt es leicht, wieder zu sich selbst zu finden; das gilt nicht nur für die Begegnung mit der Natur, sondern auch für die Begegnung mit den Kunstwerken, den Andachtsstätten, den Menschen.

Naturparks

Den Reichtum an intakter, unverstellter Natur kann man u. a. daran erkennen, dass mehr als die Hälfte der Gesamtfläche der drei fränkischen Regierungsbezirke, das sind rund 14 000 km', auf insgesamt neun Naturparks entfallen.

Abgesehen von lokal begrenzten Schädigungen wie etwa dem vor ca. drei lahrzehnten aufgetretenen Waldsterben in einigen Gipfellagen des Fichtelgebirges, damals hauptsächlich verursacht durch Schadstoffemissionen aus DDR und CSSR, sind keine signifikanten Verluste an intakter Natur zu verzeichnen. Es hat im Gegenteil den Anschein, als ob durch naturnahen Waldbau wie im Steigerwald, durch Abkehr von forstlichen Monokulturen, Einschränkungen bei der Düngung im Weinbau, geringeren Schadstoffeintrag der Landwirtschaft und fortgesetzten Bau von Abwasserreinigungsanlagen die Hoffnung auf einen Stopp des- allgemeinen Artenschwundes berechtigt wäre.
So ist es beispielsweise gelungen, in den oberfränkischen Bächen wieder die Perlmuschel und den Flusskrebs einzubürgern, den Birkhuhnbestand in der Rhön zu sichern, Wildkatzen im Spessart und Steigerwald auszuwil-dern und Lebensräume für den selten gewordenen Schwarzstorch zu schaffen. Die botanischen Raritäten und Spezialitäten sind ebenfalls geblieben: zum Beispiel Seidelbast, Enzian, Märzenbecher, Küchenschelle, Anemone, blaublühendes Immergrün im Frühjahr, Türkenbundlilie, Knabenkraut und Frauenschuh im Iura. Im Begleitgrün an den Straßen leuchtet der gelbe Besenginster, an mediterrane Flora erinnern die Wacholderhänge in den Tälern der Fränkischen Schweiz und der Altmühl; und immer noch breitet sich um Nürnberg der mächtige Kieferngürtel des Reichswaldes, lassen die Buchenwälder um Ebrach den Reichtum des ehemaligen Klosters erahnen, prangt der Spessart mit seinen Eichen. Wer's noch einsamer haben möchte, genieße die Stille der Hochmoore in Fichtelgebirge und Hochrhön. Unbestritten ist allerdings, dass der Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals und die Flurbereinigung im unterfränkischen Weinland die Landschaft stark veränderten und entstellten.


Bevölkerung und Sprache

In den drei fränkischen Regierungsbezirken leben rund 4,1 Mio. Menschen. Größte Stadt Frankens und zweitgrößte Bayerns ist mit Abstand Nürnberg (rd. 500000 Einw.). Mit Würzburg, Fürth und Erlangen folgen die übrigen fränkischen Großstädte.
Die auffallendsten Unterschiede in der fränkischen Bevölkerung sind durch die Religionszugehörigkeit bedingt. In Ober- und Mittelfranken überwiegen die evangelischen Gläubigen, in Unterfranken die katholischen. Die Verschiedenartigkeit des Bekenntnisses ist deshalb von Bedeutung, weil die Religion vielerorts das Milieu der fränkischen Landesteile prägt.
Insbesondere in den katholischen oder katholisch dominierten Gebieten wird der Jahresablauf nach wie vor von Glaubensriten bestimmt: so zum Beispiel mit Stärk'-Antrinken und Sternsinger-Aussendung zu Dreikönig, Schmücken der heiligen Gräber und der Brunnen zur Kar- und Osterzeit, Wallfahrten und Prozessionen den ganzen Sommer über in Stadt und Land, Georgiritte, Kirchweihen.
Bleibt noch der Hinweis auf die Sprache der Franken. Natürlich zerfällt auch sie in eine Fülle von Dialektfärbungen und -Schattierungen. Gesamtfränkisch etwa sind der häufige Gebrauch von »a weng« (= ein wenig), »gell« und »nä« und das Verschlucken der »en«-Endung, also »bleibn« oder »bleim« statt bleiben und »gehn« statt gehen (»Gemä a weng nübä zum Schmitt seina Fraa« = Geh'n wir hinüber zu Frau Schmitt).
Die fränkische Lautverschiebung bringt es zuwege, dass das Bein in Oberfranken »das Baa« und in Unterfranken »das Bee« ist. Der Main mutiert in Fließrichtung vom Maa zum Mee (»Meefischli« sind in Würzburg Mainfischchen).

Eine nicht ganz einfache Beziehung
Die separatistischen Bemühungen mancher Franken, ihre Landsleute für ein eigenes Bundesland und für die Lösung von Bayern zu gewinnen, sind bisher gescheitert und werden wohl auch in Zukunft kaum Erfolg haben. Franken bleibt, wo es ist - im Freistaat Bayern. Und es fühlt sich hier recht wohl. Dennoch: Das Verhältnis der Franken zu den Bayern, vor allem den Altbayern (Oberpfälzer, Ober- und Niederbayern), wird ein freundlichkritisches bleiben. Das hat viele Gründe; einer davon ist der Frankenkaiser Karl der Große. Er hat 888Tassilo IM., den letzten bayrischen Agilolfinger-Herzog, abgesetzt, in Klosterhaft genommen und Bayern dem fränkischen Großreich einverleibt.

Knapp 1000 Jahre später, 1803, revanchierte sich das Kurfürstentum Bayern mit dem Rückenwind napoleonischer Zustimmung und nahm sich ganz Franken - und einiges dazu: Kunstschätze, Handschriften, Kronen, Frankens Tafelsilber. Vieles, was früher Franken gehörte, schmückt nun die Museen der Hauptstadt, die bayerische Schatzkammer in der Residenz vor allem. Beutekunst?
Dazu kommt die Furcht der Franken vor dem »Wasserkopf« München, dessen Entwicklung, so meint man an Main und Regnitz, oft auf Kosten Frankens gegangen sei. Gleichzeitig lieben sie aber das Bayerische. Trachten- und Brauchtumsvereine in Oberfranken z. B. nennen sich »Werdenfelser«, »Loi-sachtaler« und »Almrausch«, und statt des fränkischen Dreispitzes trugen sie lange Zeit vorwiegend »tiefbayerische« Folklore mit Lederhosen und Wadistrümpfen. Und natürlich hat der schöne König Ludwig auch in Franken seine Fans und seine Denkmäler, und die Sektionen des Alpenvereins blühen hier besonders üppig.

Steckbrief:
■ Größe: 24 000 km2.
■ Einwohner: 4,2 Mio.
■ Regierungsbezirke (mit Sitz der Bezirksverwaltungen): Ober-franken (Bayreuth), Mittelfranken (Ansbach) und Unterfranken (Würzburg); insgesamt 12 kreisfreie Städte und 25 Landkreise.
■ Höchste Gipfel: Schneeberg (1056 m), Ochsenkopf (1024 m), beide im Fichtelgebirge.
■ Größte Seen: Großer Brombachsee (9,3 km2), Kleiner Brombachsee (2,5 km') und Rothsee (2,2 kmJ), alle im neuen fränkischen Seenland südlich von Nürnberg.

Wirtschaft

Franken ist eine hochentwickelte Industrieregion. Dies gilt nicht für die Waldgebirge und den fränkischen Jura-Anteil. Industriezentren sind Nürnberg/Fürth, Erlangen, Schweinfurt, der ostoberfränkische Raum (Bayreuth-Hof), Würzburg und Aschaffenburg. In mehreren klassischen fränkischen Industriestandorten sind seit Mitte der neunziger Jahre Umstrukturierungen im Gange, die zum Verlust von vielen Arbeitsplätzen führten.
Goldenen Boden hatte in Franken seit dem Mittelalter das Handwerk. Franken gelten als erfindungsreiche Tüftler - ein Typ, für den u. a. der Nürnberger Peter Henlein als Erfinder der Taschenuhr steht.
Die Landwirtschaft ist kleinbäuerlich strukturiert. Das Höfesterben dauert an, es dominieren die Nebenerwerbsbauern. Dennoch sind die Dörfer nicht verwaist. Ausgeprägt ist der Anbau von Sonderkulturen in den Gartenbauzentren Kitzingen und Bamberg und dem Nürnberger Knoblauchland (u. a. Spargel, Hopfen, Gemüse, Obst, Tabak). Mit bewirtschafteten 6000 ha Weinland ist Franken das sechstgrößte deutsche Anbaugebiet (s.a.S.6f.).

Geschichte im Uberblick:
Als Durchgangsland war Franken Heimstatt vieler Völkerschaften. Deutliche Spuren haben die Sammler und )äger der Altsteinzeit, der Bronze-, Urnenfelder-und Hallstattkultur hinterlassen. Eine erste Prägung erfuhr der fränkische Raum durch die keltische Besiedlung. Auf dem Staffelberg bei Staffelstein am Obermain gründen die Kelten die »Großstadt« Menosgada. Kurz nach Christi Geburt stehen die Römer in Marktbreit und Miltenberg am Südufer des Mains. Im 6. Jh. beginnt die fränkische Landnahme. Das Gebiet des heutigen Franken wird Teil des fränkischen Großreichs und erhält so auch seinen Namen. 741 gründet der später »Apostel der Deutschen« genannte Angelsachse Bonifatius die Bistümer Eichstätt und Würzburg. Vorausgegangen war der Märtyrertod des irischen Missionars Kilian und seiner Gefährten Kolonat und Totnan 689 in Würzburg. 805 werden im Diedenhofer Capitular Karls des Großen zwei Königshöfe als Verwaltungszentren genannt: Hallstadt bei Bamberg und Forchheim zwischen Bamberg und Nürnberg. 911 ist das fränkische Großreich bereits zerfallen. In Forchheim wird Konrad der Franke zum König des aus diesem Großreich herausgeschnittenen deutschen Reiches gewählt. 1007 gründet der spätere Kaiser Heinrich II. das Bistum Bamberg. 1012 wird der erste Bamberger Dombau geweiht.

1135 beginnen die Grafen von An-dechs-Meran am Obermain ein Herrschaftsgebiet mit Kulmbach als Mittelpunkt aufzubauen. Das Geschlecht stirbt 1248 aus; aus seinen Erblanden formt sich die Markgrafschaft Bayreuth. 1156 feiert Kaiser Friedrich I. Barbarossa in Würzburg seine Hochzeit mit Beatrix von Burgund; 1168 verleiht er dem Würzburger Bischof die fränkische Herzogswürde. 1260 fallen Teile des Andechser Erbes an die Hohenzollern als Burggrafen von Nürnberg. 1331 erhält Coburg Stadtrecht. Landesherren in Coburg werden die Wettiner; sie bleiben bis 1918. 1524-1526 wütet in Franken der Bauernkrieg, der hier einen Schwerpunkt hat. Das Bauernheer rennt vergeblich gegen die bischöfliche Burg in Würzburg an. In Bamberg stürmen die Bauern das Kloster Michaelsberg. In ganz Franken brennen Burgen und Klöster. 1530 weilt Luther auf der Veste Coburg. Der größte Teil Frankens, darunter die Freie Reichsstadt Nürnberg, wird protestantisch. 1552-1554 bringt der sog. Mark-gräflerkrieg Not und Schrecken über Oberfranken. Die bischöfliche Altenburg geht in Flammen auf. 1631-1634 steht Franken im Dreißigjährigen Krieg unter schwedischer Herrschaft. 1642-1746 regieren in den Bistümern Würzburg und Bamberg die Schönborn-Bischöfe. In dieser Zeit wird Franken zu einer der reichsten Kunstlandschaften Europas. 1802/03 verändert die Säkularisation Frankens Strukturen. Die Hochstifte und Klöster werden aufgehoben, zahlreiche Kirchenbesitztümer fallen an den Staat, beginnend mit Bamberg werden alle fränkischen Territorien einschließlich der Reichsstädte bis 1814 dem Königreich Bayern eingegliedert. 1835 verkehrt zwischen Nürnberg und Fürth die erste deutsche Eisenbahn. 1846 wird der König-Ludwig-Kanal zwischen Kelheim und Bamberg eröffnet. Er erlangt keine verkehrspolitische Bedeutung.
1919 flüchten die Regierung des Freistaates Bayern und der Bayerische Landtag vor der in München ausgerufenen Räterepublik nach Bamberg und beschließen hier die sog. Bamberger Verfassung.
1920 stimmt die Bevölkerung des Herzogtums Coburg für den An-schluss an Bayern. '933-1945 wird die ehemalige Freie Reichsstadt Nürnberg von den Nationalsozialisten zur »Stadt der Reichsparteitage« erklärt und entsprechend ausgebaut. 1941-1945 vernichtet der mit der Zerstörung Coventrys ausgelöste Luftkrieg viele fränkische Städte. 1945-1950 tagt in Nürnberg der Gerichtshof der Alliierten zur Aburteilung von NS-Verbrechen. 1989/90 Die Öffnung der DDR-Grenze und die Wiedervereinigung sorgen v. a. in Oberfranken für einen erheblichen Aufschwung. 1992 ist der Rhein-Main-Donau-Kanal auf voller Länge fertig gestellt. 2001 Die 1970 in die Wege geleitete Schaffung von fünf neuen Seen im Regnitz-Main-Gebiet (Neues Fränkisches Seenland) ist offiziell abgeschlossen.







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