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Kunstsammlungen zu Weimar - WEIMAR

Kunstsammlungen zu Weimar - WEIMAR

Adresse: Burgplatz 4, 99423 Weimar.

Telefon: (03643) 54 60.
Telefax: (03643) 546101.

Einlritlspreise: Schlossmuseum: Erw. DM 6,-; Erm. DM 3,-; Beldere: Erw. DM 5.50; Erm. DM 3,-;
Bauhausmuscum: Erw. DM 5,-; Erm. DM3,-.

Öffnungszeiten: Bauhaus-Museum, Neues Museum, Schlossmuseum: Apr.-Okt.: Di.-So. 10.00-l8.00 Uhr, Mo.geschl.; Nov.-März: Di.-So. 10.00-l6.30, Mo.ge-schl.; Schloss Beldere: 1. Apr.-l5. Okt.: 10.00-l8.00 Uhr; 16. Okt.-31.Okt. 10.00-l6.30 Uhr; Mo. sowie Nov.-März geschl.

Sammlungsschwerpunkte: altrussische Ikonen, mittelalterliche Kunst Thüringens, Lucas-Cranach-Galerie, niederländische Malerei 17. |h., deutsche Malerei 19. Jh., Werkstattarbeiten Bauhaus Weimar, grafische Sammlung, Münzkabinett, Kunsthandwerk des späten 17. und 18. )hs., historische Wagen. Museumspädagogik: Veranstaltungen für Kindergartengruppen, Schulklassen und Studenten.
Führungen: nach Vereinbarung.

Die neben Dresden, Berlin und Leipzig bedeutendste Kunstsammlung der neuen Bundesländer bietet mit ihren rschiedenen Baukomplc-xen ein ebenso heterogenes Bild wie die Sammlungen selbst. Die Kollektionen, die von antiker Kleinplastik bis zur zeitgenössischen Kunst reichen, spiegeln die historisch bedingten Sammelintentionen der rschiedenen Epochen wider. Das Stadtschloss und das Rokokomuseum Beldere (erbaut zwischen 1728-l740) mit der angeschlossenen Wagen- und Kutschensammlung in der Orangeric geht als musealer Komplex auf die Jahre 1921-l928 zurück. Die Kunsthalle am Theaterplatz, ein ehemals als Remise, dann als Kulissenhaus genutztes Gebäude von C. W. Coudray, beheimatet heute das Bauhaus-Museum. Neu hinzugekommen ist auch das Neue Museum Weimar in dem sorgfältig renovierten Gebäude des ehemaligen Großherzoglichen Museums. Das Weimarer Schloss ist ein in mehreren Jahrhunderten gewachsenes Ensemble. Die ältesten Teile stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert, als der Regierungssitz der ernestinischen Linie des Fürstenhauses Wettin nach Weimar rlegt worden war. Hier entstand als Kern der heutigen Sammlungen die Kunst- und Raritätenkammer der Herzöge von Sachsen-Weimar. Zwei Schlossbrände fügten den stetig wachsenden Kollektionen schwere Schäden zu. Auf den Wiederaufbau zwischen 1789 und 1803 geht die noble klassizistische Innenausstattung zurück. Unter der Agide Herzog Carl Augusts berief Goethe als Mitglied der Schlossbaukommission bedeutende Baumeister an den Weimarer Hof: Arens, Thouret und vor allem den Berliner Architekten Heinrich Gentz, auf den die Falkengalerie im Nordflügel, der sog. Weiße Saal und das obere Treppenhaus im Osttrakt zurückgehen. Im seit 1816 errichteten Westflügel von C. W Coudray ließ die Erbgroßherzogin Maria Pawlowna vier Dichterzimmer als frühe Memorialstättcn der Weimarer Klassik für Goethe, Schiller, Wicland und Herder einrichten. Wiederum Goethe war es, auf dessen Anregung 1809 Gemälde und Zeichnungen aus der herzoglichen Sammlung in das damalige Fürstenhaus gebracht und öffentlich zugänglich gemacht wurden. 1863-l869 entstand mit dem Großherzoglichen Museum der erste selbstständige Thüringer Museumsbau, 1880 zudem die sog. Permanente Kunstausstellung, die 1903, nunmehr als Großherzogliches Museum für Kunst und Kunstgewerbe, unter Leitung von Harry Graf Kessler stand, bis beide dann 1921 in die Staatlichen Kunstsammlungen Weimar eingingen. Die Mittelalterabteilung um-fasst Sakralkunst des 13. und 16. Jahrhunderts, überwiegend aus Thüringen, Franken und Sachsen, darunter Arbeiten aus der Werkstatt des Altenburgcr Bildschnitzers J. Naumann sowie drei sog. Einhorn-Verkündigungen des 15. und 16. Jahrhunderts, die einen in Thüringen beliebten Typus dieses Themas repräsentieren. Aus der Ikonensammlung mit vorwiegend Arbeiten der Moskauer und Nowgoroder Schule seien hier nur eine Siebenschläferdarstcllung und eine Lukasmadonna erwähnt. Die sog. Cranach-Galcric konzentriert sich auf deutsehe Gemälde des 16. Jahrhunderts. Mit über 20 Werken der beiden Cranachs und ihrer Werkstätten, darunter das berühmte Brautbildnis der Sibylle von Cle, ist sie eine der bestbestück-testen Cranach-Sammlungen Deutschlands. Weitere Spitzenwerke sind Dürers Doppelporträt von Hans und Felicitas Tucher sowie ein Einzelstück von Baidung Grien. Die kleinere italienische Sammlung zeigt u.a. Meisterwerke von A. Carracci, G. Tiepolo, Tintoretto und Vcronese. Die Niederländer des 16.-l8. Jahrhunderts sind mit typischen Sujets rtreten: Scorel, Mor und Coninxloo repräsentieren Porträt und Landschaft des niederländischen Manierismus; Honthorst, B. v. d. Helst und J. Li-ns die Bildnismalerei, J. Ruysdael, S. de. Vlie-ger, W. v. de Velde Landschaftsmalerei und Seestück des 17. Jahrhunderts. Genre ist mit I. v. Ostade, Stillleben mit Heda und Kalff belegt und die flämische Schule durch Rubens und de Coninck, Die umfangreiche Sammlung deutscher Malerei zwischen 1750-l850 zeigt neben klassizistischer Plastik von Carstens, Dannecker, F. Tieck, C. D. Rauch und Thor-valdscn Werke klassischer, romantischer und realistischer Malerei mit zentralen Künstlcrper-sönlichkeiten dieser Richtungen u. a. Dahl, Hackert, Graff, F. A. Tischbein, dann Friedrich (Huttens Grab), drei typische Kersting-Sujcts und Runge (Die kleine Perthes). Zu den beeindruckendsten Erwerbungen der letzten Jahre zählen zwei Gemälde von der international begehrten deutschen Malerin Angelika Kauff-mann. Ein vorwiegend realistisches Landschaftsrständnis prägt die Entwicklung der Weimarer Kunstschule mit Brendel, Hagen, Graf Kalckreuth, Buchholz, Baum und Rohlfs, zu denen später L. von Hofmann, Strathmann und Beckmann hinzutraten. Einzelwerke von Blechen, Böcklin, Liebermann, Monet und Ro-din bereichern dieses Spektrum über den Weimarer Wirkungsraum hinaus. Die Grafiksammlung gibt mit rund 11000 Handzeichnungen und 60000 Druckgrafiken einen Einblick in dieses künstlerische Medium von den frühen Einblattholzschnitten bis zum 20. Jahrhundert. Anschluss an die internationale Gegenwartskunst ermöglichte eine Schenkung des Kölner Galeristen Paul Maenz.




Darüber hinaus besitzt Weimar eine außerordentlich reiche kunsthandwerklichc Sammlung im Rokokomuseum Schloss Bclvcdere. Es gibt Bernstein- und Elfenbeinarbeitcn, darunter als ältestes Stück einen karolingischen Elfenbeinbuchdeckel des 9, Jahrhunderts, eine bedeutende Kollektion deutscher, böhmischer und nezianischer Gläser des 16.-l9. Jahrhunderts, europäische Porzellane und Biskuiter-zeugnisse aus den führenden Manufakturen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, Keramiken von der griechischen Antike bis zum 18. Jahrhundert, Kleidung, Tapisserien und schließlich kostbares Mobiliar, u. a. klassizistische Modelle aus der Rocntgcn-Werkstatt. Die Sammlung im Neuen Museum Weimar widmet sich ausschließlich der zeitgenössischen internationalen Kunst. Herzstück der Ausstellung bilden die 300 Werke der Sammlung Paul Maenz. Sie gilt als eine der wichtigen deutschen Privatsammlungen internationaler Avantgarde seit den 60er-Jahren und macht kunsthistorische Zusammenhänge und Bewegungen anschaulich. Werke der amerikanischen Concept-Art-Künstler Joseph Kosuth, Robert Barry oder Victor Burgin sind hier ebenso rtreten wie die Künstler der italienischen Arte pora. Eigens für das Museum entworfene Installationen der jüngsten Künstlergeneration erschließen die Gegenwartskunst. Das kleinste Museum der Kunstsammlungen birgt eine wachsende Anzahl von Werken, die in Zusammenhang mit der von 1921 bis 1925 in Weimar tätigen Bauhaus-Schule stehen. Die Ausstellung rmittelt ein facettenreiches Bild von der kreatin Ausbildungsstätte.







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