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Kunsthalle - KIEL

Kunsthalle - KIEL

Adresse: Düsternbrooker Weg 1, 24105 Kiel.

Telefon: (0431) 5973751.
Telefax: (0431)5973754.

Eintrittspreise: DM 8,-; Erm. DM 5,-; Schulklassen frei; (bei Sonderausstellungen ggf. erhöht).

Öffnungszeiten: Di.- So. 10.30 -l8.00 Uhr, Mi. 10.30-20.00 Uhr, Mo. geschlossen.

Gastronomie: im Museum.
Santmlungsschwerpunkte: Deutsche und internationale Kunst, besonders aus dem Ostseeraum, 19. Jh., Expressionismus, Neue Sachlichkeit, Kunst seit 1945, Künstlerdeos, Grafische Sammlung (16.-20. Jh.), Mappenwerke.

Museumspädagogik: Malschule, Kurse.
Führungen: Mi. 18.00 Uhr, So. 11.30 Uhr und nach Vereinbarung.
Führer: Reihe museum, Braunschweig 1989. Kunsthalle zu Kiel -Christian-Albrechts-Universität, Hamburg 1986.

Die Kunsthalle zu Kiel ist eines der zwölf Museen der Christian-Albrechts-Universität und eine der größten Universitätskunstsammlun-gen Deutschlands. Die Gründung einer Gemäldesammlung durch den Schleswig-Hol-steinischen Kunstverein geht auf das Jahr 1854 zurück. Zunächst auf dem Schlossareal untergebracht, musste sie dieses später wegen Belegung durch den Kaiserenkel Wilhelms I. räumen. 1909 wurde ein neuer Kunsthallenbau errichtet. Der Neueröffnung 1958 nach der Kriegszerstörung folgte 1986 ein Erweiterungsbau. Die Sammlungen umfassen heute Kunstwerke des 16. und 17, vor allem aber des 19. und 20. Jahrhunderts. Der Ausbau der modernen Abteilung schließt darüber hinaus eine möglichst breite Dokumentation der deutschen und internationalen Szene ein. Mit Meistern wie A. Bloemaert, C. v. Haarlem, J. D. de Heem, J. v. Hemessen, J. Liss, J. Ovens, P. de Ring und J. v. Ruisdael besitzt die Kunsthalle einige Arbeiten des 16.-l8. Jahrhunderts. Den Höhepunkt der Sammlung älterer Kunst aber bildet die deutsche Malerei von 1750 bis 1900, ergänzt durch skandinasche und russische Exponate.




Der an der Antike orientierte Klassizismus prägte auch die Kopenhagener Akademie und die dort tätigen skandinaschen und norddeutschen Künstler. Bluncks Thorvaldsen-Bildnis gibt Einblick in das Atelier des dänischen Bildhauers. Von J. A. Koch besitzt die Kunsthalle die Wasserfälle von Tivoli. Kers-tings Sujets mischen die Intimität romantischer und biedermeierlicher Interieurs, während die Historienmalerei der Romantik mit Schwinds Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe belegt ist. Eines der Hauptwerke der Sammlung, die in die zweite Jahrhunderthälfte verweisen, ist Feuerbachs mehrfigurige Komposition Im Frühling. Norddeutsche Akzente setzen die Maler Jessen und Feddersen mit heimischen Interieurs und Landschaften. Eine Besonderheit stellen die zwölf Gemälde russischer Malerei des 19. Jahrhunderts dar. Die Unbekannte von Kramskoi und Im russischen Wald von Schischkin sind schöne Beispiele für Porträt und Landschaft der sog. »Wandermaler«, einer Gruppe russischer Realisten. Die deutsche Malerei der Jahrhundertwende ist u.a. repräsentiert mit Arbeiten von Liebermann, Co-rinth, Slevogt, Trübner, Olde, Kuehl, Modersohn-Becker und einem Waldbild des bekannten Jugendstilarchitekten Behrens. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ist vor allem mit Beispielen des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit vertreten. Neben Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff und Künstlern wie Rohlfs und Beckmann bildet die umfangreiche Noldc-Sammlung das Kernstück dieser Abteilung. Wichtigste Sujets der Neuen Sachlichkeit sind der vereinzelte Mensch und das Stillleben. Aerebocs Blumenstrauß und Der Einsiedler transzendieren die sachliche Ebene ins Symbolistische, während sich Ka-noldt auf die ausschnitthafte Darstellung der starkes Eigengewicht erhaltenden Dingwelt beschränkt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg dominieren zunächst die abstrahierenden Tendenzen. Die Künstlergruppen Cobra im europäischen Nordwesten (Appel, Jörn, Lucebert) und »Spur« in München (Fischer, Prem, Sturm, Zimmer) entwickelten eine ungebärdig freie Farbgestik. In das Spektrum der gegenstandslosen Malerei gehören die Strömungen des In-formel. Im Tachismus als radikalerer Form des Informel entstehen spontane Malhandlungen, wie sie Sonderborgs Bildtitel 27.10.58/20.37 -21.58 Uhr verrät und wie sie vergleichbar bei Brüning, Dahmen, Götz, Hoehme, Schultze und Trier formuliert sind. Täpies bezieht Materialien ins Bild ein und vertritt damit einen Aspekt des sich erweiternden Kunstbegriffs. Hierher gehört auch Schumachers Alterswerk. Die ausgestellten Konstruktisten und Konkreten, die sich vom zufällig Subjektiven abwendeten, stammen vorzugsweise aus dem mittel- und nordeuropäischen Raum. Dazu gehören Lohse, Fruhtrunk, Schoonhoven, Stazewski und Baertling. Als Reaktion auf Po-lychromie und gestische Betonung bildeten sich serielle, monochrome, immer aber anonyme Strukturen in Op-Art und Kinetischer Kunst. Während sich bei Riley und Gonschior das kinetische Moment in der Fläche entfaltet, tritt die Gruppe Zero vorwiegend mit lichtkinetischen Objekten hervor. Aus diesem Umfeld zeigt die Kunsthalle Arbeiten u. a. von Uccker, Ihme und v. Graevenitz oder ein Werk des Polen Opalka. Der norddeutsche Realismus der 70er-Jahre (Duwe, Grützke, Heise, Nagel, Petrick) zeigt sich politisch sozial orientiert. Auf direkte politische Ereignisse bezieht sich in den 70/80er-|ahren neben Vostell auch Neuenhausen, so in seiner erschütternden Folterszene Denkmal für Joäo Borges de Souza. Gertschs Les Saintes Maries-dc-la-Mcr I ist ein Paradebeispiel für den Fotorealismus. Die letzten Jahrzehnte sind durch Baselitz, Rainer, Polke und Richter vertreten. Die Skulptur nimmt mit etwa 200 Objekten vom Klassizismus bis zur Gegenwart breiten Raum ein. Die dänische Bildhauerei ist mit Thorvaldsen und Jacobsen vertreten, die Plastik der Jahrhundertwende mit Arbeiten von Hildebrand und Rodin.

Von Barlach konnte ein Exemplar der 1937 konfiszierten Wiedersehensgruppe zurückerworben werden. Die klettenbesetzte Klettenjacke des gebürtigen Kielers Rheinsberg, Lechners Bodenplastiken und Ruthenbecks Tisch markieren zeitgenössische Positionen. Kirkebys Backsteinskulptur und Nörgaards Eisenguss-ur sind wie Breiks Tor aus Diabas Elemente des Skulpturengartens im Außenbereich. Schwerpunkte der Grafischen Sammlung sind Druckgrafik der Dürerzeit, italienische und niederländische Grafik des 16./17. Jahrhunderts, deutsche Expressionisten und zeitgenössische Arbeiten internationaler Künstler.







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