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Gotisches Haus - WÖRLITZ

Gotisches Haus - WÖRLITZ

Adresse: Wörlitzer Park, 06786 Wörlitz.

Telefon: (034905) 20302.

Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Rentner DM 3,-; Schüler/Ki. DM 2,-. Öffnungszeiten: Apr. und Okt.: täglich 10.00-l7.00 Uhr; Mai-Sept.: täglich 9.00-l8.00 Uhr.

Sammlungs-schwerpunkte: mittelalterliche Kunst, Gemälde, Schweizer Glasmalerei Ende 15. Jh.-Ende 17. Jh.
Führungen: Besuch nur mit Führung, Gruppen nach Voranmeldung.
Führer: Gotisches Haus Wörlitz, 3. Auflage, Wernigerode 1989.

Das Hauptgebäude des einzigartigen Bauwerks wurde 1773/1774 von G.C. Hesekiel und F. W. von Erdmannsdorff errichtet und bis 1813 mehrfach rändert. Es ist neben dem Nauener Tor in Potsdam das früheste Bauwerk der deutschen Neogotik. Obwohl das Vorbild des auftraggebenden Fürsten Franz von Anhalt-Dessau das englische Strawberry Hill war, ist die Fassade des Gotischen Hauses deutlich an nezianischen Vorbildern orientiert, namentlich an S. Maria dell'Orto. 1785/1786 wurde die Gärtnerwohnung als Refugium des Fürsten im schrägen Winkel zur Gartenseite erweitert, wobei nun die Tudorgotik Pate stand, doch war und blieb das Gebäude in erster Linie ein Ort für ältere Kunstwerke, die z. T. in die Ausstattung integriert waren.




Im Erdgcscltoss sind noch heute Decken- und Wanddekorationen aus den |ahren 1572-l580 des durch Rochus von Lynar und Peter Niuron errichteten Dessauer Schlosses, dem Vorgänger des 1945 zerstörten Bauwerks zu sehen. Laut einem Inntar von 1818 waren die Wände ursprünglich mit Gemälden vollkommen bedeckt, Waffen, Rüstungen, alte Möbel und Kunsthandwerk kamen hinzu. Vieles davon ist heute rloren oder an anderem Ort, doch ist v. a. die eingebaute Sammlung von kostbaren Glasmalereien erhalten geblieben. Sie wurde in erster Linie durch die Vermittlung des angesehenen Schweizer Philosophen und Theologen J. C. Lavater, der sich um die Erhaltung mittelalterlicher Kunst bemühte, erworben. Unter den mehr als 200 Scheiben sind deutsche, französische und flämische Werke von z.T. hohem Rang wie z. B. eine Darstellung der Geburt Christi durch einen Glasmaler aus dem Kreis M. Schongauers. Besonderen Wert aber haben die Schweizer Werke vom späten 15. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Es handelt sich um eine der umfassendsten Sammlungen außerhalb der Schweiz. Zu nennen sind Werke der Glasmaler Zeiner, Egeri, Bluntschli, Murer u.a.

Die übrigen Teile der Sammlung sind stark dezimiert. 1926/27 wurde ein Teil der Kunstwerke rkauft. Ein anderer Teil ging zur Begründung der Staatlichen Galerie Dessau ins Schloss Georgium. Große Verluste entstanden im Zweiten Weltkrieg; fast sämtliche Möbel, die gesamte Waffensammlung und ein Teil der Türkenbeute Georgs IL wurden zerstört, aber auch Gemälde wie die Kreuzigung von Petrus Christus. Dennoch gibt es wertvolle Stücke im heutigen Gemäldebestand, der Bilder des 16. bis 18. Jahrhunderts enthält. Unter den altdeutschen sind dies v. a. zwei Bilder von Cranach mit Szenen des Marienlcbens sowie Werke von G. Pencz, B. Bruyn und W. Krodel. Die Kopien Alter Meister, beispielsweise H. Oliviers Kopien nach Holbeins Madonna des Bürgermeisters Meyer und Rafläels Johanna von Aragoni-en, gehören zum ursprünglichen Programm der Ausstattung, die Originale und Nachbildungen nebeneinander zeigte. Unter den Bildnissen der Sammlung sticht das Porträt eines Mannes von Tintoretto hervor. Das Porträt der Mutter Karls V wird Veronese zugeschrieben. Von der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts sind Bildnisse von Netscher, van Miereit und Honthorst zu sehen; die beiden letztgenannten waren Hofmaler der Oranicr. Auch die niederländische Genremalerei ist mit Werken von Janssens und Palamedesz rtreten.







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