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Gotha - Thüringen

Gotha - Thüringen

Theaterstadt mit Tradition
Dass Gotha (49000 Einw.) einst Residenzstadt war, ist kaum zu übersehen. Schon n der Autobahn kann man das imposante Schloss Friedenstein erspähen, lange ber die Stadt in Sicht ist. Das Barockgebäude war das erste Schloss, das nach dem Dreißigjährigen Krieg fertig gestellt wurde (1654). Es ist zum unerreichten Vorbild für viele Thüringer Schlösser geworden. In Gotha drängen sich die Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum. Die Museen sind im Schlosskomplex mit dem Schlosspark vereint, und direkt unterhalb der Brunnenterrasse erstreckt sich übersichtlich die Altstadt, in der man die einzelnen Phasen der Stadterneuerung nachllziehen kann.

Geschichte

An der Stelle des heutigen Gotha ist für 775 ein fränkisches Königsgut belegt, das Karl der Große dem Kloster Hersfeld vermachte. 1640 wurde Gotha mit Teilung der ernestinischen Lande Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Gotha. 1643-1654 wurde an Schloss Friedenstein gebaut, 1683 das Ekhof-Theater eingeweiht. Die von lustus Perthes geschaffene »Geographische Anstalt« spielte eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Kartografie.

Trotz Schloss, Theater und bedeutsamer Bücher: Beim Namen »Gotha« denkt man heute zuerst an Versicherungen - und das nicht zu Unrecht. 1820 wurde hier die erste deutsche Feuer- und 1827 die erste Lebensversi cherung durch den Kaufmann Arnoldi gegründet. Die schönen Villen zwischen Schlosspark und Bahnhof belegen, dass man auch damals schon mit Versicherungen viel Geld verdiente.


Schloss Friedenstein und Schlosspark

Unser Rundgang beginnt am Höhepunkt und Wahrzeichen der Stadt, dem Schloss Friedenstein. Es soll so viele Räume umfassen wie das Jahr Tage hat. Eindrucksvoll in seiner Geschlossenheit ist der Innenhof, der nach Süden hin durch eine eingeschossige Galerie begrenzt ist. Die Einrichtung des Schlosses stammt aus der Zeit des Barock, des Rokoko und des Klassizismus; der Thronsaal ist an Prunk kaum zu überbieten. In der Schlosskirche (1646) stehen die Prunksärge der gothaischen Herzöge.

Schlossmuseum
Das Museum beherbergt eine umfangreiche Sammlung wertvoller Kunstwerke. Am berühmtesten ist das Bild »Gothaer Liebespaar«. Um 1480/85 von einem unbekannten Künstler der Dürer-Zeit gemalt, gehört es zu den großen Schöpfungen der spätmittelalterlichen Malerei. Weitere Attraktionen sind der Gothaer Tafelaltar mit 160 Tafeln (erste Hälfte des 16. Jhs.), einige Gemälde von Lucas Cranach d.Ä. sowie Werke niederländischer Meister, u. a. von Rubens, van Dyck und Hals. Neben der Dauerausstellung werden viele Sonderausstellungen organisiert (Mai-Okt. Di-So 10-17, Nov. bis April 10-6 Uhr).

Kunstkammer
In der Kunstkammer sind Kleinodien und Kuriositäten wie das in einen Kirschkern geschnitzte Porträt von Ernst dem Frommen zu bewundern. Die klassizistischen Plastiken von Houdon finden im Marmorzimmer ein angemessenes Ambiente.

Ekhof-Theater
Das Schlosstheater im südwestlichen Pavillon wurde 1683 gebaut. Conrad Ekhof, zu Lebzeiten »Vater der deutschen Schauspielkunst« genannt, leitete hier das erste deutsche Theater mit einem fest angestellten Ensemble. Das Theater ist jetzt Teil des Museums für Regionalgeschichte und Volkskunde mit dem Kartografischen Museum. Eine faszinierende Ausstellung veranschaulicht dort auch die Geschichte dieser berühmten Bühne (Mai-Okt. Di-So 10-17, Nov.-April 10--16 Uhr).

Museum der Natur
In dem stattlichen Gebäude an der Parkallee im Neorenaissancestil hat das größte Naturkundemuseum Thüringens seine Räume. Hauptattraktion ist die Ausstellung »Ursaurier -zwischen Thüringer Wald und Rocky Mountains« (Mai-Okt. Di-So 10-17, Nov.-April 10-16 Uhr).

Beim Ekhof Festival (Juli und August) werden Theaterstücke und Kompositionen historischen Inhalts zu neuem Leben erweckt. Neben historischen Kostümen und Bühnenbildern verwendet man auch die dem Original nachempfundene Bühnenbeleuchtung und die hölzerne Maschinerie der Kulissenverwandlungsmaschine aus dem 17. Jh. Da das Theater nur 165 Plätze hat, sollte man rechtzeitig Karten besorgen (Tel. 03 61/3 74 20).

Schlosspark
Der Schlosspark wurde als Landschaftspark 1770 angelegt. Am Tee-schlösschen © (1786) vorbei gelangt man zur Orangerie O. Mit ihren Orangen- und Treibhäusern bildete sie einst den oberen Teil des Barockgartens. Der idyllisch angelegte Garten lädt heute noch zum Verweilen ein. Im nördlichen »Orangenhaus« ist die Stadtbibliothek untergebracht.
Östlich gegenüber liegt bereits außerhalb des Parks das Schloss Friedrichsthal 0 (1708-1711), eine zweigeschossige Dreiflügelanlage aus der Zeit des Barock.


Altstadt

Zurück durch Park und Schlossinnen-hof erreicht man den Vorplatz des Schlosses. Von hier hat man einen schönen Blick über die Altstadt mit dem Hauptmarkt. Auf dem Weg trepp-ab kommt man an der Wasserkunst © (1895) vorbei. Über ein Röhrensystem wurden früher von hier die Hauptstraßen Gothas mit Wasser versorgt.

Hauptmarkt
Am oberen Hauptmarkt steht das Cranach-Haus mit dem Wappenzeichen der Malerfamilie Cranach, der geflügelten Schlange.
Das 'Rathaus am Hauptmarkt, der von schönen Bürgerhäusern gesäumt ist, wurde 1567-1574 als Kaufhaus errichtet. Bis zur Fertigstellung des Schlosses diente es dem herzoglichen Hofstaat als Unterkunft. Bemerkenswert ist das Portal (Nordseite) und der markante Turm (Südseite).

Weitere Gebäude in der Altstadt Im Waidhaus 0 (1577) wurde aus der Waidpflanze der berühmte blaue Farbstoff gewonnen - für Gotha wie für viele andere Städte in Thüringen eine der wichtigsten mittelalterlichen Handelswaren.
Im ältesten Teil der Stadt wurde 1223 von der Landgräfin Elisabeth das Maria-Magdalenen-Hospital © am Brühl gegründet. Der Barockbau (1716-1719) zeichnet sich durch ein imposantes figurenbekröntes Portal aus. Das Haus Zum König Salomon © ist das einzige mittelalterliche Bürgerhaus von Gotha. Ein Abstecher über die Marktstraße führt zur Margarethenkirche ©, die gotische und barocke Stilelemente vereint (Mo-Fr 10-12 Uhr, Sa 10-12, So 14.30-16 Uhr).

Der ursprünglich gotische Bau des Augustinerklosters wurde mehrfach umgebaut und barockisiert. In der Kirche predigten der Gothaer Reformator Friedrich Myconius und der Augustinermönch Martin Luther (Mo-Fr 10-16 Uhr, Sa, So 14-16 Uhr).

Vom Hauptbahnhof ©aus kann man mit der Überlandstraßenbahn Linie 4 einen Ausflug in den Thüringer Wald machen. Über Reinhardsbrunn und Friedrichroda führt sie bis Tabarz. Für die 21,7 km braucht die Bahn etwa 70 Minuten.








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