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Erzgebirgisches Spielzeugmuseum - SEIFFEN

Erzgebirgisches Spielzeugmuseum - SEIFFEN

Adresse: Hauptstraße 73, 09548 Seiffen.

Telefon/Telefax: (037362) 8239.
Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Erm. DM 4,-; Ki. DM2,50.
Öffnungszeiten: tägl. 9.00-l7.00 Uhr.

Sammlungsschwerpunkte: Holzspielwaren, Pyramiden, Reifentiere u. -produktion.
Führungen: nach Voranmeldung. Führer: Erzgebirgisches Spielzeugmuseum Seiffen, 1990. Sonderpublikationen zu Einzelthemen.

Seiften ist der wohl berühmteste Ort der erzge-birgischen Spielzeugwarenindustrie. Hart an der tschechischen Grenze, unter dem ca. 789 m hohen Schwartenberg gelegen, ist das idyllische Dorf bis heute Zentrum der sächsischen Volksund Handwerkskunstpflege. Grund für die Berühmtheit Seiffens ist nicht zuletzt auch das Erzgebirgische Spielzeugmuseum, welches 1953 gegründet wurde und auf eine Werbeschau aus dem )ahre 1936 zurückgeht. Seit 1971 ist dem Museum ein Freilichtmuseum angeschlossen. Die Seiffencr Volkskunst- und Spielzeugproduktion hat sich aus der sächsischen Montanindustrie entwickelt. Nachdem der Erzbergbau -n daher übrigens der Name Seiffen, als Kurzform für »cynsifen« (= Zinn waschen) - im späten 18. Jahrhundert ein Ende gefunden hatte, entstand aus der Tradition bergmännischer Holz-, Schnitz- und Drechselarbeiten eine heimgewerbliche Spielzeugindustrie, die es im späten 19. Jahrhundert zu Weltrang brachte. In einem stattlichen ehemaligen Fabrikgebäude der 30er Jahre sind auf drei Stockwerken die Produkte der Seiffener und erzgebirgischen Handwerkskunst ausgebreitet - seit der Rekonstruktion des Museums im Jahr 1999 weit mehr als 5000 Exponate! Im Zentrum des Museums-innern steht eine über mehrere Geschosse reichende, 6,30 m hohe Weihnachtspyramide. Der Ausstellungsrundgang beginnt mit einer Vorführung der Drechseltechnik, wobei besondere Beachtung der lokalen Spezialität des Rei-fendrehens geschenkt wird: Aus einem Holzstamm werden Reifen in der Weise herausgedrechselt, dass ihr Profil den Umriss n Tieroder Menschengestalten bildet. Aus den Reifen werden Einzelscheiben geschnitten, die zu kleinen Figuren beschnitzt werden. Das Wohn- und Arbeitsmilieu der Reifendreher und Drechsler wird mit zwei originalgetreu eingerichteten Stuben zur Anschauung gebracht. In einer weiteren Abteilung werden die einzelnen Epochen sowie herrragende »Volkskünstler« des Ortes und der Region rgestellt. Beeindruckend sind r allem die naiven Schnitzereien n Auguste Müller (1847-l930), Louis Hiemann (1857-l939) und des Ehepaars Hulda und Louis Hiemann (1857-l939) und des Ehepaars Hulda und Louis Haustein (ebenfalls erste Hälft des 20. Jahrhunderts). Die »Nußknackerfamilie« Füchtner - Wilhelm Füchtner (geb. 1844) gilt als »Vater« der erzgebirgischen Nussknacker -wird ebenso berücksichtigt wie der sogenannte »Soldaten-Ehnert«, Gustav Ehnert, der Musik-und Bermannskapellen, hauptsächlich jedoch Soldaten aller Länder, fertigte. In mehreren Abteilungen wird ein Überblick über die verschiedenen historischen Spielwarengattungen (Arche Noah, Bauernhof, Striezelkinder, Baukästen, Schwibbogen, Bewegungsspiele) gegeben.




Emotional ausgeleuchtet sind dutzende Weihnachtsleuchter und Pyramiden aus zwei Jahrhunderten ausgestellt; restauriert und gereinigt künden sie n der lichterfüllten Erzgebirgs-weihnacht. Das erste Obergeschoss ist r allem der Volkskunst- und Spielzeugproduktion des 20. Jhs. gewidmet. In zahlreichen Vitrinen werden die verschiedenen neueren Richtungen dokumentiert. Dabei überrascht die Fülle an einfallsreichen Neubildungen und das, auch in der Gegenwart noch überzeugende, künstlerische und handwerkliche Geschick. Eine eigene Abteilung im Dachgeschoss zeigt die aus der bergmännischen Tradition entstandenen »Bergspinnen« und andere Leuchter, kunstll aus Holz geschnitzte, mit Ketten geschmückte und bunt bemalte Hängeleuchter. Hier bringt sich in faszinierender Weise ein aus Holzminiaturen bestehender Bergmannszug zur Geltung. Er ist erst in den letzten Jahren entstanden und stellt mithilfe n sorgfältig geschaffenen Einzeluren und -requisiten eine historisch bezeugte Bergparade im Rahmen eines sächsischen Hoffestes dar. Dieses bemerkenswerte Zeugnis »lebendigen Volkskunstschaffens« bildet das Zentrum eines Raumes, der sich nicht nur mit der Geschichte des sächsischen Bergbaus sondern auch seinem folkloristischen Nachleben beschäftigt.

Neben einer wechselnden Sonderschau sind im Dachgeschoss in einer Kabinettausstellung »edle Hölzer« aus aller Welt präsent. Das Spielzeugmuseum ist heute mit Aufzug, Besuchergarderobe, Besucherarchiv, Videokabinett und vielerlei Spielmöglichkeiten ausgestattet. Das etwas oberhalb des Ortes gelegene Freilichtmuseum informiert in höchst anschaulicher Weise anhand n verschiedenen translo-zierten Gebäuden und Werkstätten über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Seiffener Spielzeugmacher, Hier wird täglich das Handwerk des Reifendrehens in einer Wasserkraftanlage n 1760 gezeigt.







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