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Eine Kanalfahrt durch die Stadt - Hamburg

Eine Kanalfahrt durch die Stadt - Hamburg

Der Elbe Schiffahrt macht uns reicher, die Alster lehrt gesellig seyn! Durch jene füllen sich die Speicher, auf dieser schmeckt der fremde Wein.« Hamburg ist nicht nur wie hier im Gedicht durch Elbe und Alster dem Wasser verbunden. Viele Kanäle bilden ein Netz von Wasserstraßen abseits von Flüssen und dem Hafen, das von den Hamburgern in der Freizeit vielfältig genutzt wird. Die Fahrt mit den Schiffen der Weißen Flotte geht vom Anleger Jungfernstieg über die Binnen- und Außenalster, an prächtigen Villen, gepflegten Gärten, reizvollen Lokalen, Parks mit uralten Laubbäumen und natürlichen Uferlandschaften vorbei.
Grünes Idyll pur in Innenstadtnähe verheißt von Ende März bis Ende Okt. die zweistündige Kanalrundfahrt, vorbei an Villen und Parkanlagen. Eine Variante der Rundfahrt führt einmal täglich zum Eppendorfer Mühlenteich. Mit einem besonders flachen Schiff der Alster Touristik kann man unter den in diesem Bereich tief liegenden Brücken hindurchfahren.

n der Binnenalster, an deren südlichem Ufer der lungfemstieg liegt, hat man einen Rundblick auf die Skyline der Hamburger Innenstadt. Zu einem neuen Wahrzeichen der Hansestadt hat sich die Alsterfontäne entwickelt. Das Schiff fährt von der Binnenalster unter der Lombards- und der Kennedybrücke hindurch auf die Außenalster und an deren Ostufer entlang zum ehemaligen Uhlenhorster Fährhaus. Dort biegt es in den Langenzug, wo am Anleger Mühlenkamp ein beliebtes Hamburger Terrassencafe liegt. Hier beginnt der Osterbekkanal. Fabrikgebäude, die längst zu Büros umfunktioniert wurden, nur noch wenige Gewerbebetriebe, das Gelände der ehemaligen Kampnagelfabrik (s. S. 40) in der Jarrestraße sowie Werften, Ruderclubs und Bootsverleihe säumen die Ufer. Der Schiffsführer steuert nordwärts in den Barmbeker Stichkanal und anschließend in den Goldbekkanal. Auf dem Stadtparksee dreht das Schiff eine Runde, bevor es in den nun enger werdenden und nur noch 1,35 m tiefen Goldbekkanal zurückkehrt. Wenig später erreicht das Schiff den Rondeelkanal und fährt durch den Rondeelteich, ein künstlich angelegtes Gewässer mit Villen und Gärten an den Ufern.




Es folgt ein Abstecher unter der Krugkoppelbrücke (s.S. 84) hindurch ans Ufer des Eichenparks (s.S.84), bevor die Fahrt am Westufer der Außenalster entlang zurückgeht zum Jungfernstieg, vorbei an prunkvollen Villen, am Gebäude des US-Generalkonsulats und dem Bootshaus des Vereins »Der Hamburger und Germania- und Ruderclub«.
Es heißt, an den Fleeten hätten die Kaufleute ihr Geld verdient und es vor allem am Leinpfad, einer der besten Wohnstraßen der Stadt, angelegt. An seinem Ende steht die St.-Johannis-Kirche, ein Fachwerkbau von 1622. Alter ist der Turm der Kirche: ein romanischer Rundturm aus Feldsteinen, der 1751 einen Mantel aus Backsteinen erhielt. Die alte Dorfkirche von Eppendorf ist bei Brautpaaren beliebt und heißt im lksmund Eppendorfer Hochzeitskirche. Hinter der Brücke erkennt man den Mühlenteich, das Winterquartier der Alsterschwäne (s.u.).

Pro Person kostet die Fahrt 12 € (Alster Touristik GmbH, Anleger lungfemstieg, Tel. 04 03 57 42 40, Fax 35 32 65, www.alstertouristik.de).

Mein lieber Schwan

»Die Alster ist der Mittelpunkt von Hamburg und der ganzen Welt. Wer einmal mit dem Fuß reintunkt, bleibt immer hier, weil's ihm gefällt.«
Das kleine Gedicht stammt von der Bühne des Ohnsorg-Theaters und besingt das Schau- und Paradestück der Stadt, die Alster - beides Hamburger Besonderheiten, die das Bild der Stadt geprägt haben.
Denn wie das Ohnsorg über viele Jahrzehnte ohne die legendäre Heidi Kabel unvorstellbar gewesen wäre, so untrennbar zusammen gehören die Alster und ihre Schwäne. Die gelten hierzulande als Insignien des »Bürgeradels« und werden entsprechend gepäppelt. Nicht nur, dass sie auf der Alster und den vielen Kanälen, die in sie münden. Vorfahrtsrecht haben vor Wassersportlern, die Stadt gönnt ihnen auch einen »Schwanenva-ter«, der die noblen Tiere im Herbst einfängt und sie in ihr Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich verfrachtet: vornedran der Schwa-nenvaterin seinem kleinen motorisierten Boot, im Schlepptau einen Kahn, aus dem nur die Schwanenhälse hervorgucken - ein Bild für Götter. Heimisch sind die majestätischen Tiere hier schon seit Urzeiten. Aus dem 17. Jh. ist ein Erlass überliefert, der den Hamburgern strengste Strafen androhte, die mit Schwanenfleisch ihren Speisezettel aufwerten wollten und überhaupt die Tiere nicht in Ruhe ließen.
Hamburgs Marotte für seine Schwäne blieb im In- und Ausland nicht verborgen, und so kam die Hansestadt zu der Ehre, 1953 von Queen Elizabeth II ein königliches Schwanenpaar als Geschenk zu erhalten. Seither herrscht auch auf der Alster und den einmündenden Kanälen der schönste Kosmopolitismus. Es gibt sogar Leute, die wollen Schwäne Englisch sprechen gehört haben.







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