Es gibt fünf traditionelle, wissenschaftliche Konzepte, die versuchen, das Phänomen "Straßenkind" zu erklären.
1. Medizinisch-psychiatrisches Konzept
Dieses Konzept war bis zum Ende der 60er Jahre das dominierende Modell. In ihm wird als Ursache eine angeborene bzw. erworbene Abnormität der Psyche angenommen. Die Jugendlichen, die n zu Hause ausreißen, leiden nach dem Modell unter einer sog. Poriomanie, so die Bezeichnung für den "Wandertrieb", der r allem in der Pubertät auftritt und die Jugendlichen dazu treibt, n zu Hause fortzulaufen. Für Außenstehende ist keine Konfliktsituation ersichtlich, die das Fortlaufen begründen könnte. Es wird dan ausgegangen, dass es sich um "Spontanfortläufer" handelt.
2. Psychologisch-pädagogisches Konzept
Bei diesem Erklärungsmodell wird das Umfeld der Jugendlichen in die Überlegungen zu den möglichen Ursachen des Fortlaufens mit einbezogen. Trotzdem wird der Blick noch auf die psychologischen Defizite und Abnormitäten der Jugendlichen geworfen. Die "Ausreißer" werden oft als psychisch gestörte und leicht zu beeinflussende Persönlichkeiten dargestellt. Das Fortlaufen wird in erster Linie als Hinweis auf Verwahrlosung der Jugendlichen angesehen.
Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen