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Tanz

Tanz


Musiksoziologische Aspekte des Tanzes


Tanz ist ein Phänomen, das in allen Kulturen und Epochen auftritt. Die Tänze haben ihren Ursprung nicht nur in der Freude an der Bewegung, sondern in dem Wunsch, tanzend mit Gottheiten und Geistern in Verbindung zu treten.


Die Gründe weshalb Menschen tanzen

Menschen fragen beim Tanzen nicht nach dem Endzweck, Schädlichkeit oder Nützlichkeit, sondern tanzen zum Vergnügen und zur Erheiterung.90 %



Manche tanzen aus diätischen Gründen und betrachten Tanz als ein gymnastisches Stärkungsmittel und als eine Art Turnübung.9 %

beachtet Tanz vom idealen Standpunkt aus, dem Körper schöne Form und Haltung zu geben, Leidenschaften zu zähmen und die Harmonie der Seelenkräfte herzustellen.

Was kann Tanz alles sein

Kult:

In dem in Brasilien weit verbreiteten Candomblé - Kult verehrt man Gottheiten afrikanischer Herkunft und vertraut seltsamen Zauberpraktiken. Vor allem Tänzerinnen bewegen sich zum Rhythmus der immer schneller gespielten Röhrentrommeln.

Das Ziel ist die Ekstase.

Mythologische Erzählung:

Nach der Vorstellung der Hinduisten hat Gott Shiwa den Kosmos mit einem Trommelschlag geschaffen und mit seinem Tanz hält er nun die Schöpfung in Gang.

In einem südindischen Kunsttanz werden durch Mimik und Gestik Gefühle und unter anderem auch Episoden aus dem Leben des Gottes Krishna und seiner Geliebten Radha dargestellt.

Repräsentation:

Das ca. ab 1580 am französischen Hof gepflegte Ballett, eine Vereinigung von höfischem Festzug und Maskenspiel, diente dazu den König zu unterhalten.

Bevorzugter Tanz der höfischen Gesellschaft war das Menuett.

Geschichte:

Vor der Ankunft der spanischen Eroberer stellten die zentralamerikanischen Indios in ihren Tanzdramen sagenhafte und religiöse Themen dar. Diese "heidnischen" Tänze erinnerten zum Teil auch an Menschenopfer bei den Azteken und Mayas. Deshalb verbot die katholische Kirche die Ausführung dieser Tänze, man vernichtete die dabei verwendeten Musikinstrumente und gab den Tänzen neue Inhalte.

Ausdruck:

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts strebten schöpferische Tänzerinnen andere Formen des Tanzes an, nicht die starren Formen des klassischen und romantischen Balletts, sondern den Modern Dance.

Improvisation und Ausdruck stehen im Vordergrund und das Streben nach Natürlichkeit und Ausdruck prägt auch die verschiedenen Varianten des modernen Tanzes.

( z.B. Afro-Dance und Jazz-Dance )

Dramatisches Spiel und Schönheit der Bewegung:

Am Beginn des klassischen Balletts stand der aristokratische Tanz, der in der frühen Barockzeit an den Höfen in Wien oder Paris dazu verwendet wurde, um die Monarchen zu unterhalten. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts verband man Tanz und Pantomime, um dramatische Handlungen wiederzugeben.

Das enge Korsett und die bis dahin üblichen Masken der Tänzer verschwanden, das Trikot und der mit dem Spitzenschuh möglich gewordene Spitzentanz haben dem Ballett neue Ausdrucksweisen eröffnet.


Freude an der Bewegung, Sport, Akrobatik:

Es gibt verschiedene Arten:

+Aerobic ist eine rhythmische Gymnastik zu Musikbegleitung. Damit kann man die zum Tanzen nötige Beweglichkeit und Kondition erlangen.

+Der Afro-Dance läßt dem Tänzer viel Freiheit, deshalb braucht er Phantasie und die        Fähigkeit zur Improvisation.

+Im Blues-Tanz gibt es festgelegte Schritte und das Bemühen um schöne, harmonische    Bewegungen.

+Der Jazz-Dance enthält Elemente von Afro- und Blues-Tanz, des gesellschaftlichen Balletts, der Gesellschaftstänze und des Ausdrucktanzes mit dem Ziel einer klaren, rhythmischen Bewegung.

Von der Gesellschaft vorgesehene Art der Unterhaltung und Begegnung:

Tanzen war seit den Anfängen eine Form, sich einem möglichen Partner zu nähern und um seine Liebe zu werben. Die Bewegung im Tanz musste dabei immer schon berücksichtigen, was "Sitte" und "Anstand" jeweils erforderten.


Jedoch das Wichtigste ist, dass die Freude, das Vergnügen und der Spaß an der Bewegung nicht verloren gehen.


Unterscheidung von Tanzformen

Paartanz:

Im Bereich des heutigen Tanzsports ist der Paartanz mit wenigen Ausnahmen

( Jazzdance und Moderndance ) die dominierende Tanzform. Tendenzen der 60-er Jahre zum Solo- oder Gruppentanz sind rückläufig. In Österreich ist er der häufigste Tanz

Solotanz:

Dazu gehören das Ballett und der moderne Tanz ( Disco ).Man möchte die Augen der Zuseher auf sich ziehen und mit seinen Bewegungen beeindrucken.

Reihentanz:

Reihentanz ist der deutsche Ausdruck für Polonaise und diese Tanzform wird vor allem für die Eröffnung von Bällen verwendet ( z.B. Opernball)


Der Volkstanz


Der Begriff Volkstanz wurde erst im 18. Jahrhundert geprägt, um ihn von den Tänzen der höheren Gesellschaft abzugrenzen. Er wurde durch den ersten Weltkrieg verdrängt und am Ende des Krieges wieder ins Leben gerufen. Die ersten Volkstanzkurse fanden in der Urania statt und in der Nachkriegszeit wurde die Entwicklung der Volkstanzfeste zerstört, die jedoch nach dem zweiten Weltkrieg wieder in Erinnerung gerufen worden sind.

Dieser ist aus urtümlichen Tänzen eines Volkes gewachsen und wurde von Generation zu Generation mit Lied und Brauchtum vererbt, außerdem kann man ihn als ältestes Gesamtkunstwerk auffassen. Er umfasst mehrere Künste in sich: Bewegung, Musik, Gesang und rhythmische Bewegungen. Der ausgeprägte Volkscharakter wird besonders deutlich in Geschicklichkeitstänzen, wie z.B. dem Schuhplattler

Auch der Reigen ( Rundtanz ) zählt zu den Volkstänzen, dessen Merkmal ist, das man um ein Symbol herumtanzt. Das früheste Symbol war der Tanz um das goldene Kalb, bis heute lebendig geblieben ist der fröhliche Tanz um den Maibaum.


Der Gesellschaftstanz


Den heutigen Gesellschaftstanz findet man auf Bällen und Festen, aber auch in Tanzlokalen und Diskotheken.

Man kann ihn aufteilen in die "klassischen" Gesellschaftstänze, die schon von Generation zu Generation weitergegeben wurden und die sich nicht mehr ändern ( z.B. Walzer ) und in die Modetänze bzw. "freien" Tänze, die sich jederzeit ändern können, da jeder einen anderen Stil hat.

Das Erlernen der Gesellschaftstänze übernimmt noch immer die Tanzschule.

Der Trend bei den modernen Tanzformen geht seit den frühen 60er Jahren in Richtung des afro-amerikanischen Stils und Rhythmus. Die Bewegungen sind häufig sehr eingeschränkt, sie gehen nicht in die Weite oder Höhe, sondern es wird meistens ein Bewegungsmuster getanzt, das permanent wiederholt wird. Dabei gehen die Tanzpartner sehr selten auf einander ein, denn in der Disco tanzen die meisten alleine ( für sich selbst ) und beachten nicht was rund um sie herum geschieht.

Anfang 1970 wurde die Musik der Beat und Hippie Generation nach und nach durch die Disco-Musik verdrängt. Durch diverse Filme ( z.B. Dirty Dancing ) wurden Salsa und Lambada die Modetänze der 80er.

Der Gesellschaftstanz war ursprünglich der Tanz der vornehmen Gesellschaft und war erst in den letzten Jahrhunderten für alle Schichten zugänglich. Dieser Tanz wird meistens von zwei oder mehreren Personen gleichzeitig getanzt und die Elemente dieses Tanzes lernt man in der Tanzschule.

Die große Krise des Gesellschaftstanzes war zwischen 1965-1975 durch das Aufkommen der Beat- und Discotänze.


2) Musikhistorische Aspekte


2.1 Mittelalter


Im frühen Mittelalter hatte man eine sehr feindliche Haltung gegenüber dem Tanz. Das Tanzen galt als ein " aus der Reihe tanzen". Die christliche Kirche war der Meinung, der altrömische sowie der gregorianische Choral seien reiner Gesang, ohne Beziehung zum Tanz.

Im 12. Jahrhundert war dann Bischof Odon von Paris gezwungen, seinen Priestern den Tanz bei Prozessionen in Kirchen und auf Friedhöfen zu verbieten.

Die Carole, d.h. der Reigen, war beim Volk ein überaus beliebter Gemeinschaftstanz: Kette, Kreis, Schlange, bei der man sich an den Händen hielt, war überaus wild .

Aber auch beim bäuerlichen Paartanz ging es nicht anders zu: Mädchen wurden durch die Luft geschleudert oder sogar absichtlich umgeworfen.

Nur der nun aufkommende höfische Paartanz wurde feierlich und angemessen getanzt.

Die ablehnende Haltung gegenüber den Tänzen wurde in verschiedenen Dokumenten sichtbar. z.B  das Buch "Der Tantzteuffel", in dem Tanz als wahres Instrument des Teufels dargestellt wurde.

Das Mittelalter war in Europa gekennzeichnet von Kriegen und Missernten, von Epidemien und Armut. Der Tod war allgegenwärtig. In manchen Gegenden starb sogar ein großer Teil der Bevölkerung. Durch dieses Elend entstanden dann die Totentänze.

Tanz zwischen Toten und Lebenden stand als Sinnbild für Todesverkündigung. Machtlos folgt der Mensch dem Zugriff des Todes - eine phantastische Traumversion, die erst in der Renaissance überwunden wurde. Weite Teile der mittelalterlichen Bevölkerung war von einer epidemischen Tanzwut befallen, dem sogenannten Veitstanz.

Dies zeigte sich in heftigen Zuckungen der Extremitäten und der Gesichtsmuskulatur. Die befallenen Leute gerieten in eine Ekstase bis zum völligen Erschöpfungszustand.

Ob jetzt Hysterie oder ein Virus der Grund war, ist heute unergründlich.

Auch die Legende vom Rattenfänger von Hameln gehört in das Gebiet des Tanzes. Die Bewohner der Stadt hatten einem Rattenfänger für die Befreiung von der Rattenplage einen vereinbarten Lohn verweigert. Er rächte sich dadurch, dass er die Kinder tanzend zu einem Berg führte und sie, als sich dieser öffnete, dort einschloss. Nur ein Knabe konnte entkommen und der Stadt die Schreckensnachricht überbringen.


2.2 Renaissance


Renaissance bedeutet soviel wie "Wiedergeburt"; gemeint ist die Kunst, die im Mittelalter nach Ansicht der neuen Zeit "brachgelegen" war.

Die Blüte des höfischen Tanzes, war in der Zeit ein wichtiger Impuls für die Entwicklung des Tanzes.

Bis etwa 1600 kennen wir die Verbindung des feierlichen Schreittanzes ( Basse Danse ) mit dem lebendigen Springtanz ( z.B der Moriske )

Basse Danse: *Erster Gesellschaftstanz, bei dem uns die Schrittfolge genau bekannt ist

*Hoftanz, der in Frankreich, Italien und den Niederlanden nachweisbar ist

Moriskentanz: *Bestandteil der zahlreichen Feste.

*Kostümiert als Narr, versteckt hinter einer Maske, wusste der Tänzer, dass er

sein Publikum durch kraftvolle Sprünge und kunstvollen Verrenkungen der

Arme und Beine unterhalten kann.

An den Fürstenhöfen der Renaissance waren noch immer die mittelalterlichen Tanzformen populär, vor allem der Basse Danse, und der Gruppentanz Branle ( franz. branler = von einer Seite auf die andere wiegen  war im 1500/1600 ein Seitenschritt mit Balance).

Der Volta ( franz. volte = Umdrehung ) hingegen war ein schneller höfischer Paartanz im ¾ Takt mit heftigen Sprüngen und Drehungen in engem Kontakt mit dem Partner.

Es gab aber dann auch noch eine Vielfalt an Mischformen von Schau -und Gesellschafts-

Tänzen.

Die Anfänge von Tanztheorien, Tanztabulaturen und Tanzlehrbüchern reichen zurück ins frühe 15 Jahrhundert. Damals hatte man an den italienischen Fürstenhöfen bereits eigene Tanzlehrer, als an den provenzalischen und burgundischen Höfen noch Troubadours als Vortänzer dienten oder Spielleute das Tanzen lehrend vermittelten.

Schon vor Beginn der eigentlichen Ballettgeschichte wurde nach Methoden gesucht, Tanzschritte und Choreographien zu notieren, aber erst seit dem 20 Jahrhundert gibt es 2 Notationen, die von Tänzern, Pädagogen und Choreographen entziffert werden können. Der erste Weg dorthin begann bei ersten Beschreibungen in Lehrabhandlungen italienischer Tanzmeister.

In Frankreich entstand als zentrale und älteste Quelle das "Manuscrit dit des Basses Danses", das aus dem französisch-burgundischen Bereich stammt und sich im Besitz der Margarete von Österreich befand ( Heute besitzt es die königliche Bibliothek in Brüssel ).Dieses Manuskript enthält 59 Melodien mit beigefügten Tanzschritten. Die erste grundlegende Tanzschrift, vor allem für die Gesellschaftstänze des 17/18 Jahrhunderts stammt von R.A Feuillet ( geb.1660 ).

Feuillet arbeitete in diesem klassischen Werk der linearen Aufzeichnung mit Bodenwegzeichnungen: links und rechts der Weglinien waren Zeichen für die auszuführenden Bewegungen und diese wurden aufgeschrieben.

Im 16 Jahrhundert traten bei den Tänzen musikalisch - künstlerische Gesichtspunkte in den Vordergrund, die alten "Gebrauchstänze" wurden "stilisiert" und zu einer Folge von Instrumentalsätzen zusammengeschlossen.

Diese Folge von verschiedenen, meist zweiteilig aufgebauten Tanzsätzen, oft mit einem nicht tanzbaren Einleitungsstück ( Präludium, Ouvertüre ) nennt man Suite.


2.3 Barock


Barock bedeutet im ursprünglichen Wortsinn verschroben, übertrieben und unschön.

Das Barockzeitalter war an den Höfen eine Zeit der Repräsentation. Die Fürsten wollten zeigen, welche Macht und welchen Reichtum sie besitzen und dazu mussten sie große Feste veranstalten und dazu benötigte man die geeignete Musik und Musiker Tanzkapelle

Zu den wichtigsten Tänzen des Barock gehören:

Allemande gerader Takt, auftaktig

"deutscher Tanz "; ruhiger Schreittanz; höfisch im 17.Jh.; erster Satz der Suite

Courante ungerader Takt

"eiliger Tanz"; höfisch ab 17.Jh.;2-ter Kernsatz der Suite

Sarabande ungerader Takt, ohne Auftakt

Vermutlich spanischer Schreittanz; höfisch ab 17.Jh.; feierlich und gravitätisch;

3-ter Kernsatz der Suite

Gigue ungerader Takt

Giga = Geige; nach schottischem oder irischem Tanzlied; rasch; Schlusssatz der Suite

Menuett ungerader Takt

"zierlicher Schritt"; urspr.Volkstanz; ab ca. 1650 bevorzugter Hoftanz; ruhig

Gavotte gerader Takt, auftaktig

Reigentanz; ab ca.17.Jh. höfisch; nicht zu rasch


Boureé gerader Takt

Reigentanz; ab 17.Jh. höfisch


Es war üblich mehrere Tänze hintereinander zu spielen und zu tanzen Suite ( siehe Renaissance)

Freude an den Melodien war so groß, dass das Bedürfnis bestand sie nicht nur beim Tanz zu hören. Man ging dazu über Tanzmelodien zu stilisieren ( d.h Melodien und Grundformen blieben gleich, man tanzte jedoch nicht mehr zur Musik, sondern hörte sie nur an).

Daher ergab sich, dass man dem ersten Tanz eine Eröffnung voranstellte, die sogenannte "Ouvertüre"

Häufig heißen Suiten auch nach diesem ersten Eröffnungssatz "Ouvertüre".

Alle Tänze einer Suite haben einen inneren Zusammenhalt, einmal durch die Tonart und dann auch durch eine melodisch - harmonische Verwandtschaft.

Viele Komponisten der Zeit schrieben Suiten oder Einzelsätze in Tanzform. Zu den bekanntesten Werken zählen die Ouvertüren des Johann Sebastian Bachs.

Tatsächlich spielte das Tanzen in der Barockzeit eine große Rolle bei der Erziehung adeliger Nachkommenschaft; tanzen zu können war ein absolutes Muss für jeden, der sich in der gerade höfischen Gesellschaft befindet. Der uns am bekanntesten Barocktanz ist zweifellos das Menuett. Viele Menschen sehen heute im Menuett ein Symbol für Eleganz und den Adel des 17. Und 18 Jahrhunderts. Der Ursprung ist jedoch unklar. Die Herkunft des Wortes könnte jedoch im Zusammenhang mit seiner Ausführung ( pas menu = kleiner Schritt ) stehen. Die ersten Menuette wurden um ca. 1660 am französischen Hof getanzt. Um ca. 1680 wurde das Menuett als Gesellschaftstanz eingeführt und war Anfang des 18 Jahrhunderts an den europäischen Höfen der beliebteste Tanz. Das Menuett breitete sich über alle Gesellschaftsschichten aus und war über Hundert Jahre der vorrangige Tanz in Europa und in den europäischen Kolonien Amerikas. Ein Menuett korrekt auszuführen galt, wie bereits erwähnt als Bestandteil vornehmer Bildung. Ein Tanzmeister dieser Zeit brauchte viel Ausdauer und Geduld, ein Menuett ansprechend zu tanzen. Als Gesellschaftstanz ist das Menuett ein Tanz für ein bis zwei Paare, dabei wird der einfache Menuett-Grundschritt verwendet und hat einfache Bodenwege.

Das Menuett wurde in der Barockzeit auf zweierlei Arten getanzt:

J Figuriertes Menuett : Die Musik dieses Menuetts ist für eine spezielle Choreographie komponiert und jedem Takt sind bestimmte Schritte und Bodenwege zugeordnet. Diese Form ist kompliziert, nur für gute Tänzer und für die Bühne gedacht.

J Simple Menuett : Diese Form des Menuetts ist der Gesellschaftstanz für ein Paar und                         konnte zu jeder Menuettkomposition getanzt werden. Es hatte ein Merkmal, an dem man es immer erkannte: Die Paare tanzten in Form eines umgekehrten "S" oder "Z" und bestimmten so den Ablauf.


Das Menuett wurde im lebhaften Tempo getanzt und dies erforderte kleine Schritte

( pas menu ) und wird mit "légére" (leichtfüssig) bezeichnet.


2.4 Romantik


Tanzkultur ist immer ein Spiegel der jeweiligen Epoche. Der gesellschaftspolitische Umbruch nach der Französischen Revolution, die Erleichterung der Menschen über das Ende der Napoleonischen Kriege, das Aufstreben des Bürgertums prägen die Kunst und die Kultur.

Die Tänze des Adels - kunstvolle Menuette, figurenreiche Kontratänze - treten mehr und mehr in den Hintergrund und werden von neuen Paartänzen abgelöst, die von allen Klassen gleichermaßen mit Begeisterung aufgenommen wurden ( z.B. Polka, Galopp, Cotillon, ). Vor allem ein Tanz trat den Siegeszug an, der Walzer.

Seine Wurzeln reichen weit in die Vergangenheit zurück. Wann und wo er genau entstand lässt sich nicht genau feststellen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wird der Name "Walzer" für das ländliche Tanzen gebräuchlich. Anfänglich tanzte man den Walzer anders als heute: Ein Paar nach dem anderen bewegte sich in einem festgelegten Tanzkreis, die Drehung wurde gemäßigt ausgeführt und die Partner blieben mehr auf Distanz.

Der Siegeszug des Walzers lässt sich aber nicht aufhalten. Wie eine Epidemie greift die Tanzbegeisterung in allen Schichten der Gesellschaft um sich. Der Walzer lässt eine Besessenheit entstehen, die immer mehr neue Tanzmusik fordert und eine regelrechte Sucht nach Vergnügen und musikalischer Unterhaltung auslöst.

Wien, das Zentrum der österreichisch-ungarischen Monarchie, ist der ideale Nährboden für die Entstehung und die Ausbreitung der sprichwörtlichen Tanzwut.

Hier ziehen Joseph Lanner und Johann Strauß Vater ein Publikum heran, das von Johann Strauß Sohn und seinen Brüdern Josef und Eduard unzählige Melodien für Walzer, Polkas und Quadrillen verlangt und erhält. Also komponiert die Strauß - Dynastie für fast jedes Fest neue Walzer, neue Polkas usw.

Die Vergnügungssucht der Wiener im 19. Jahrhundert kennt keine Grenzen. Für die zahllosen Bälle reichen die traditionellen Veranstaltungsorte, wie der Redoutensaal in der Hofburg oder die "Mehlgrube" auf dem neuen Markt nicht mehr aus. In den Vorstädten eröffnen immer mehr "Ball-Lokalitäten".

Tanzen genügt nicht mehr, man muss das Publikum mit Sensationen anlocken um konkurrenzfähig zu bleiben. Zehntausende vergnügen sich jeden Abend in den riesigen prunkvollen Tanzsälen der Stadt oder am Wochenende bei Open-Air Veranstaltungen für die ganze Familie.

Der Komponist Richard Wagner war der erste, der Johann Strauß als Walzerkönig bezeichnete.

Johann Strauß komponierte 600 verschiedene Walzer und im wohl berühmtesten Walzer "An der schönen blauen Donau" kommt eine Walzerkette von 5 Walzern mit jeweils 2 Themen vor.


2.4.1 Johann Strauß


Johann Strauß ist am 25.10.1825 in Wien, in einer Familie aus Musikern, geboren. Sein Vater   hieß ebenfalls Johann und war ein hochgeachteter Wiener Komponist und Dirigent. Johann Strauß jr. durfte von seinen Eltern auf keinen Fall die Künstlerlaufbahn einschlagen, da sein Vater die Härte und Ungewissheit dieses Berufes nur zu gut kannte. Statt dessen sollte der Sohn eine Bankausbildung machen, wozu er aber überhaupt keine Lust hatte. Heimlich nahm er dann an einem Geigenunterricht teil. Als sein Vater 1842 zu seiner Geliebten zog, hatte sein Sohn die ideale Gelegenheit, sich vollkommen der Musik zu widmen. Am 15.10.1844 fand das Debüt des Sohnes mit eigenem Orchester statt und das Publikum war begeistert. Johann Strauß - Sohn wurde zu einem ernsthaften Rivalen für seinen Vater, woraufhin sein Vater ihm anbot, die beiden Orchester zusammenzulegen, was der Sohn, wegen seines Erfolges, ablehnte. 1849 starb sein Vater, da er sich bei seinen unehelichen Kindern mit Scharlach ansteckte. Mehr als 100.000 Wiener folgten seinem Sarg. Zwei Tage nach der Beerdigung vereinigte nun Strauß - Sohn die Kapelle des Vaters mit seiner eigenen und damit begann eine Reihe von Konzertreisen durch Österreich, Holland und Polen. 1853 hatte er einen Nervenzusammenbruch und fuhr zu einer Kur nach Bad Gastein. Um nichts absagen zu müssen, bot er seinen Bruder Josef, der bis dahin als Architekt gearbeitet hatte, ihn als Dirigent zu vertreten. Anfangs weigerte er sich, für seinen Bruder einzuspringen. Mit der Zeit bekam er dann so viel Spaß daran, dass er nie wieder in seinen Beruf als Architekt zurückkehrte. 1862 heirate Strauß zum ersten Mal und zwar eine bekannte Sängerin, namens "Jetty" Chalupetsky, die sieben Jahre älter war als er.

Als Komponist von Tanzmusik befand sich Strauß auf dem Höhepunkt seines Schaffens und sein Walzer "An der schönen blauen Donau", eine Auftragsarbeit aus dem Jahr 1867 erhielt sogar internationalen Ruhm.

Das Jahr 1870 wurde zu einem Unglücksjahr: Im Februar starb seine Mutter, im Juli sein Bruder Josef. 1872 dirigierte er in Boston vor 100.000 Zuschauer ein Orchester mit 2000 Mann. Er kehrte als reicher Mann nach Europa zurück. 1878 starb Jetty und nur 2 Monate später heiratete er seine Geliebte, die Sängerin Lily Dittrich, die ihn jedoch 1882 verließ. Strauß tröstete sich mit der 24jährigen Adele Deutsch, die 1878 geheiratet haben. 1899 dirigierte er sein letztes Mal und zwar "Die Fledermaus". Einige Tage später zog er sich eine Erkältung zu und starb schließlich am 3.Juni 1899 im Alter von 74 Jahren, an einer Lungenentzündung.

Er erhielt ein Ehrengrab am Zentralfriedhof.

Einige Werke:

a)     An der schönen blauen Donau

In diesem Stück unternahm Strauß den Versuch, einen gesungenen Walzer zu komponieren. Komponiert wurde er im Jahre 1867 für den "Narrenabend". Strauß hatte mit diesem Stück wenig Glück, wohl aufgrund des banalen Textes. Mit neuer Orchestrierung wurde "An der schönen blauen Donau" bald ein Hit und fand weltweite Verbreitung.

b)    Kaiserwalzer

Dieser Walzer wurde komponiert anlässlich des 40jährigen Kronjubiläums von Kaiser Franz Josef im Jahre 1888. Da Strauß von 1863 - 1872 musikalischer Leiter war, sah er sich veranlasst ein Werk zur Feier dieses Tages zu verfassen.




c)     Tritsch - Tratsch Polka

Der Titel ist ein einfaches Wortspiel. Strauß fügte dem Wort "Tratsch" ein völlig sinnloses "Tritsch" hinzu. Die Musik ist so schnell, dass Strauss annahm, viele Tänzer würden plaudernd bis zum nächsten Walzer pausieren.

d)    Geschichten aus dem Wienerwald

Dieser 1868 entstandene Walzer ist eine Liebeserklärung an die Wiener Lebensart. Das lebendige, sprühende Thema fängt die vergnügte Atmosphäre in den Ausflugslokalen in der Wiener Umgebung ein, wo die Stadtbewohner ihren "Heurigen" trinken.


2.5 Moderne


Am wichtigsten in der Moderne erschienen die Tanzschulen.

Schon seit Beginn der Geschichte hat man das Bedürfnis zu tanzen. Somit war es nur mehr eine Frage der Zeit, dass die Tanzlehrer sesshaft wurden und Tanzschulen gründeten.

Im Gegensatz zu früheren Zeiten steht heute der Tanzunterricht, diverse Tanzveranstaltungen und die Tanzschulen jeder gesellschaftlicher Schicht offen.

Tanzschulen sind in einer Gesellschaft mit ständig zunehmender Freizeit, ein idealer Treffpunkt für geselliges Vergnügen und für Sport ohne Leistungsdruck.

Aufgaben der Tanzschule:

Eine der traditionellen Aufgaben der Tanzschule ist die Erziehung und zur Vermittlung von Anstandsregeln.

Strenge Kleidervorschriften sollten das Niveau der Tanzschulen stets hoch halten. Die Einsicht, dass das sture Festhalten an Traditionen, die Beliebtheit sinken läßt und beschweren würde, ließ die Kleidervorschriften allmählich lockerer werden.

Heute ist in fast allen Tanzschulen bereits elegante Freizeitbekleidung erlaubt.

Die wichtigste Aufgabe ist jedoch jungen Menschen das Tanzen beizubringen, jedoch ohne Zwang, aber mit viel Spaß und Vergnügen.

Dies sollte immer im Vordergrund stehen.

Die Tanzschule ist zweifelsohne mit dem Gesellschaftstanz verbunden, bei dem man zwischen Standardtänze und Lateinamerikanischen Tänzen unterscheiden kann.

Zu den Standardtänzen gehören, der Walzer, Polka und Foxtrott ( sind die wichtigsten ).

Beispiel:

Walzer

Der langsame Walzer:

Er ist ein Standardtanz der im ¾ Takt mit 30 Takten in der Minute getanzt wird.

Entwickelt hat er sich  in England in den 20-iger Jahren, dessen gerade und lineare Bewegungen sich in raumgreifende Drehungen verwandelten.

Obwohl der langsame Walzer als schwierigster der Standardtänze gilt, ist er bei den Tänzern sehr beliebt.

Der Tanz mit seinen gefühlvollen Pendelbewegungen ist seit 1926 Turniertanz.

Der Wiener Walzer:

Er ist ein Standardtanz der im ¾ Takt mit 60 Takten in der Minute getanzt wird.

Er verkörpert unbestritten die Königsdisziplin der Standardtänze und kann auf eine jahrhundertlange Tratition zurückblicken.

Seit Reiz liegt zweifelsohne in seinem berauschenden Körperschwung. Unermüdliche Drehungen in Perfektion getanzt verleihen diesem Tanz den Charme.

Seit 1825 ist der Wiener Walzer europäischer Gesellschaftstanz und seit 1932 Turniertanz.

Walzer allgemein:

Um 1800 wurde der Walzer als Gesellschaftstanz eingeführt. Er wurde der herausragende Tanz der Ballsäle des 19. Jahrhunderts und behauptete sich auch nach der Einführung des Jazz Dance und anderer moderner Tänze im 20. Jahrhundert. Von vielen Komponisten wurden Walzer als Konzertmusik geschrieben, wie z.B von Johann Brahms und Frederic Chopin.


Zu den Lateinamerikanischen Tänzen gehören, Samba, Cha- Cha- Cha, Rumba, Jive und Tango.

Beispiel:

Cha-Cha-Cha

Dieser Tanz ist ein Lateinamerikanischer Tanz im 4/4 Takt mit 32 Takten in der Minute und stammt ursprünglich aus Kuba und wurde bereits Mitte der 50-er in Deutschland eingeführt.

Im Cha-Cha-Cha wird Munterkeit, Flirten und ein wenig Übermut zum Ausdruck gebracht, der auch das Publikum in seinen Bann zieht. Da im Gegensatz zum Rumba weniger Dialog zwischen den Partnern stattfindet sind die Bewegungen folglich synchroner und paralleler.

Der Cha-Cha-Cha ist ein sehr beliebter Tanz, da dieser Rhythmus in vielen Pop-Songs zur Anwendung kommt und 1962 wurde er erstmals in das offizielle Turnierprogramm aufgenommen.


2.5.1 Stepptanz


Stepptanz ist eine Art akustischer Bühnentanz, der durch einen schnellen Bewegungswechsel zwischen Fersen und Hacken gekennzeichnet ist. Dadurch entstehen die charakteristischen rhythmischen Geräuschmuster, die häufig durch Metallplättchen an den Schuhsohlen zusätzlich betont werden.

Dieser Tanz entwickelte sich Mitte des 19.Jahrhunderts, aus dem Clog Dance, einem englischen Volkstanz mit Holzschuhen und afroamerikanischen Gesellschaftstänzen.

In den 20-er und 30-er Jahren trugen besonders afroamerikanische Tänzer und Tanzgruppen zur Weiterentwicklung des Stepptanzes bei, den sie häufig mit akrobatischen Einlagen verbanden, verstärkt durch Elemente des Jazzdance.

Gegen Ende des 19 Jahrhunderts setzten sich dann zwei Tanztechniken durch: die schnellere und mit Holzsohlen sowie die mit Ledersohlen getanzte Variante. Nachdem beide Formen allmählich miteinander verschmolzen, begann man in den 20-er Jahren, Schuhe mit Ledersohlen und Metallplättchen herzustellen.

"Riverdance" und "Lord of the Dance" sind die bekanntesten Stepptanz-Formationen, die durch atemberaubende Tanzeinlagen und ausgefeilter Fußarbeit versuchen, die Leute in ihren Bann zu ziehen.

Aber am wichtigsten beim Stepptanzen ist, das nur die Füße arbeiten und der Oberkörper dabei ruhig bleibt.


2.5.2 Techno


Der schnelle aggressive Rhythmus ist das wichtigste Merkmal der Musik.

Als Techno in Deutschland Ende der 80-er Jahre aufkam, wurde er von Plattengroßindustrien "totgesagt" und als eine weitere schnelllebige Verrücktheit der Jugend belächelt. Sie dachten es wäre nur ein Trend, der bald wieder von einem Neuen angelöst werden würde.

Doch Techno hat all diese Jahre überlebt und wurde größer und größer.

Wie bei vielen musikalischen Stilrichtungen ist auch bei der Techno- Musik der Sound in erster Linie Ausdruck von Bedürfnissen, die weit über die rein akustische Erfahrung hinausgehen ( vor allem der Bass macht Techno zu dem was es ist eine unbeschreiblicher Musikstil )

Techno muss praktiziert werden und das ist nur tanzend und in der Masse möglich. Auf der Tanzfläche präsentiert er sich dann als freie Bewegung.

Im Gegensatz zu den akrobatischen Verrenkungen der Breakdancer verzichten die Raver auf inszenierte tänzerische Ausdrucksmöglichkeiten. Ihre Bewegungen sind reine Ekstase.

Die monotonen Bewegungen und der einpeitschende Rhythmus versetzen die Tänzer in einen tranceartigen Zustand.

Alle gewohnten Empfindungen treten zurück : Der Frust des Alltags, persönliche Probleme oder Sorgen um die Zukunft werden einfach weggetanzt.

Techno ermöglicht sich selbst zu vergessen. Dieses ekstatische Tanzen erscheint Aussenstehenden oft als stupides und manisches Verhalten.

Die Raver erleben die vollständige Reduktion auf den eigenen Körper. Dieses Aufgehen in sich selbst ist eine Erfahrung, die sich nur in der Masse erfahren lässt. Ekstatische Techniken gehören im übrigen zum Repertoire jeder Kultur von afrikanischen Stammesritualen bis hin zu rasanten Tänzen, wie dem Techno-Tanz.

Die Techno- Musik hat eine psychoaktive Wirkung durch den speziellen Einsatz von Rhythmus und Frequenzen.

Techno ist heute überall. Eine neue Generation ist herangewachsen!


2.5.3 Breakdance


Breakdance hat eine gewaltige Geschichte, die in den 70-er Jahren begann und sich bis heute fortsetzte. Inspiriert durch Persönlichkeiten wie James Brown und Michael Jackson wurde der Tanzstil entwickelt und von einer neuen Generation Breakdance-Boys ( B- Boys ) und Breakdance-Girls ( B- Girls )angenommen.

Viele Bewegungen haben Ahnlichkeit mit akrobatischen Kampfstilen, die in Kung-Fu und anderen Kampfsportarten vorkommen.

Der Name "Breakdance" kommt von der Musikart, die ihn hervorgebracht hat- Breakbeat, in dem der Beat auf die Unterbrechung fällt oder ganz aus dem Takt ist. Die Geschichte des Breakdance begann in den Straßen von New York City. Tänzer versammelten sich in der

116-ten Straße und begannen nach der Reihe abwechselnd durch akrobatische Einlagen Respekt zu erhalten. Breakdance wurde ein aggressiver Tanzstil mit seinen Wurzeln in Haltung und Sicherheit.

1980 wurde die Rocksteady Crew, eine der bedeutendsten Gruppen gegründet. Sie waren für die Entwicklung eines neuen Stils, den Breakdance verantwortlich, der in seiner Präsentation viel akrobatischer war.

Obwohl der Breakdance immer wieder von der Hauptbühne vertrieben worden war diente dieser Tanz für die Unterhaltungsindustrie und deren Vergnügen.


3) Das Ballett


3.1 Ursprünge des Balletts


Ballett kann man als eine Kunstgattung der Bühne bezeichnen, wie dies auch im Schauspiel und in der Oper mit dem gesungenen Wort geschieht. Erst nach einem langen Entwicklungsprozess ist das Ballett das geworden, was wir auch heute darunter verstehen.

Das Ballett ist die Frucht verschiedener Elemente des dramatischen Kunstschaffens, die erst im Laufe von Jahrhunderten zum Bühnenkunstwerk Ballett verschmolzen sind.

Es gab:

Intermedien: diese wurden zwischen den einzelnen Akten oder Szenen eines Schauspiels

aufgeführt, die in keinem Zusammenhang mit diesen standen.

Entremets: kurze dramatische Spiele, die während eines Festmahls zwischen den einzelnen            Gängen und dem Nachtisch gezeigt wurden. Diese wurden mit der Zeit zu

eigenständigen theatralischen Kunstwerken, deren szenische Gestaltung viel Mühe

verlangte.

Schon 1473 war in Rom ein mythologisches Tanzspiel des Kardinals Riario aufgeführt worden, über das es keine genauere Angaben gibt. Sämtliche Spiele, die wir als Vorgänger des Balletts bezeichnen, brachten mythologische Figuren zur Darstellung.

Die Tanzspiele fanden nicht immer in Gebäuden statt.

In Florenz, der Hochburg der italienischen Renaissance, waren die sogenannten Trionfi ein wesentlicher Bestandteil der höfischen Belustigungen. Auf gewaltigen Prunkwagen wurden atemberaubende Dekorationen aufgebaut.

Großen Einfluss auf das Ballett nahmen auch die Mauresques. Diese waren ursprünglich dramatische Spiele, die den Kampf der spanischen Christen gegen die maurischen Eindringlinge darstellten und dann, getanzt, große Popularität bekamen.

Einen eigenständigen Beitrag zur Entwicklung des Balletts lieferte die italienische Stegreifbühne: "Commedia dell´arte" ( die Darsteller improvisierten nicht nur Texte, sondern sie sangen und tanzten, so wie es ihnen spontan einfiel ).

Im Zentrum der damals in Italien, besonders in Florenz, aufblühenden ballettartigen Spiele stand der Hof der Medici. Katharina von Medici war der Mittelpunkt der Festlichkeiten. Bei ihrer Hochzeit im Jahre 1533 brachte sie eine Reihe von Künstlern mit, denen die erste theatralische Darbietung, die als Ballett bezeichnet werden kann, zugeschrieben wurde.


3.2 Ballett im Barock


Jenes Ballett, das als erstes in der Ballettgeschichte genannt wird, nennt sich

"Ballet comique de la Reine", wobei das Wort comique nicht als "komisch" verstanden werden darf, sondern es meint viel mehr "dramatisch".

Es war damals nichts Ungewöhnliches, dass sich Choreographen auch mit der Musik beschäftigten, waren sie jedoch nicht fähig die Musik selbst zu schreiben, gaben sie einem Komponisten die entsprechenden Rhythmen an.

Wie auch bei späteren Hofballetten handelte es sich bei dem "Ballet comique de la Reine" um eine typisch barocke Mischung aus Instrumentalmusik, Gesang, Rezitation und Tanz. Dieses Ballett wurde anlässlich der Vermählung des Herzogs von Joyeuse mit Marguerite von Lothringen zur Aufführung gebracht.

Das "Ballet comique de la Reine" ist für die Entwicklung des Balletts von größter Bedeutung, da nach seiner Aufführung ganz Frankreich und bald ganz Europa von einer Lust zur Aufführung von Hofballetten befallen wurde.

Allein bis 1610 sind über 800 Hofballette zu zählen, die entweder am Königshof selbst oder in Schlössern der Adeligen zur Aufführung gelangten.

Allein schon wegen der Bedeutung ihres Komponisten, Claudio Monteverdi , wird auf die beiden Werke: Das Ballett der spröden Damen ( 1608 )

"Ballo pastorale concertato Tirsi e Clori" ( 1616 ) besonders hingewiesen.

Getanzt wurden in erster Linie Volkstänze in ihrer zum Gesellschaftstanz verfeinerten Form.

Schon 1661 hatte Ludwig XIV erkannt, dass die adeligen Amateure, welche die Hofballette tanzten, den technischen Anforderungen nicht weiter genügten. Diese Erkenntnis führte im selben Jahr zur Anregung des königlichen Ministers, Kardinal Mazarin, zur Gründung der "Académie Royale de Danse". Eines der größten Verdienste der Akademie war zweifellos, dass sie den noch jungen klassischen Tanz in festgelegte Regeln fasste. So ist damals der Grundstein zum klassischen Tanz gelegt worden.

Die anderen großen europäischen Städte folgten zuerst nur langsam dem Beispiel von Paris, das Hofballett in den Mittelpunkt des künstlerischen Lebens zu stellen.

Das wichtigste Ereignis war die Aufführung des Hofballetts mit dem Titel "Orpheus".

Auch in München wurde das Hofballett zu Beginn des 17 Jahrhunderts gepflegt und in Wien war es das Rossballett, das in Mode kam. Aber erst 1667 gab es auch in Wien ein großes Ereignis. Aus Anlass der Hochzeit von Leopold I. mit der Prinzessin Margaretha-Theresa von Spanien wurde mit prächtiger Ausstattung das Ballett "Il Pomo d'oro" mit Musik aufgeführt.

In der Frühzeit der Hofballette waren noch vereinzelt adelige Damen aufgetreten und diese wurden mit der Zeit immer mehr vom Tanzgeschehen isoliert. Weibliche Rollen wurden nur noch von Tänzern gegeben.

1669 hatten der Dichter Pierre Perrain und der Komponist Robert Cambert von König Ludwig XIV die Erlaubnis erhalten ein eigenes Theater zu bauen, sie durften sogar eine Akademie gründen. Das erste Stück, das aufgeführt wurde, "Pomone" genannt, war zwar erfolgreich, jedoch machte ihnen die Finanzierung Schwierigkeiten.

Barocke Aufführungen dauerten meist viele Stunden und die Anwesenden, meist von der obersten Schicht, verbrachten viel Zeit im Theater. Unter "Theater" verstand man zu der Zeit nur einen rechteckigen Festsaal.

Die Balletthistoriker sind sich nicht einig, wann Berufstänzerinnen, im Ballett aufgetaucht sind. Bisher hat man angenommen, dass es die Tänzerin Mademoiselle Lafontaine gewesen sei, die als erste Berufstänzerin in die Geschichte einging. Neueste Forschungen zeigen auf, dass Mademoiselle Giraut bereits 1661 in der Ballettkomödie "Les Fácheux" als Beruftänzerin aufgetreten sein soll.

Die letzten Jahrzehnte des barocken Balletts sind auch deshalb interessant, weil das Jahrmarkttheater eine wichtige Rolle im Bereich des Handlungsballetts bekommen hat. Man missgönnte dem Jahrmarkttheater den außergewöhnlichen Zuspruch des Publikums und verbot, um den Erfolg einzuengen, den Schauspielern, Dialoge zu sprechen. Diese fanden jedoch ihre eigenen Wege, indem während eines Dialogs der jeweils nicht Sprechende die Bühne verließ und beim Einsetzen seines Textes erneut erschien, denn es durfte immer nur ein Schauspieler auf der Bühne zu sehen sein.

Das Publikum war in diesen Spektakeln sehr stark in die Handlung miteinbezogen, indem bekannte Melodien von Darstellern und Publikum gemeinsam als Couplets gesungen wurden.

Die beste Waffe gegen das Verbot, Dialoge zu sprechen, war sie mimisch darzustellen.

Auch Tänze wurden mehr und mehr zu einem wichtigen Bestandteil für die Entwicklung des Jahrmarkttheaters. Das Verbot des Dialogsprechers wurde zeitweise wieder aufgehoben und das Jahrmarkttheater konnte sich, da Musik und Gesang eine wichtige Rolle spielten, zu einer Art frühem Totaltheater entwickeln.

Für das Ballett und seine Entwicklung sind die akrobatischen Tänze des Théáter de la foire, seine virtuosen Körperspiele und vor allem seine Kunst der stummen Darstellung, die Mimik, von großer Bedeutung.

Im sich langsam entwickelnden Handlungsballett lernten nun die Tänzer, durch ihren Körper das auszudrücken, was man durch Worte nicht wiedergeben konnte.


3.3. Ballett von der Romantik bis zu Ende des 19 Jahrhunderts


In den skandinavischen Ländern, in England und Schottland, aber auch sehr ausgeprägt in Deutschland, begann sich die Romantik Ende des 18 Jahrhunderts in Malerei, Musik und Dichtung abzuzeichnen. Es sollte jedoch Frankreich sein, die das romantische Ballett einführen sollten.

Die Geburt des romantischen Balletts ist eng mit dem Aufkommen des Spitzentanzes verbunden. Man ist der Meinung, der Spitzentanz sei eine Erfindung der großen Tänzerin Maria Taglioni gewesen, jedoch richtig ist, dass sie als erste große Tänzerin den Spitzentanz zum Sieg geführt hat. Die Technik des Spitzentanzes ist jedoch das Resultat einer Entwicklung die schon viel früher einsetzte.

In einigen früheren theoretischen Abhandlungen zum Ballett begegnet man auch dem Begriff "sur la pointe" ( auf der Spitze ), wobei dabei nur die halbe Spitze gemeint war. Von verschiedenen Tänzerinnen wird behauptet, sie hätten als erste auf den Spitzen getanzt. Dazu gehören:

Geneviéve Gosselin

Amalia Brugnoli

Awdotja Istomina


Der eigentliche Spitzentanz war deshalb schon unmöglich, weil die zum Tanzen verwendeten Schuhe ein Bleiben auf der Spitze keinesfalls erlaubt hätten. Um die Mühen zu verringern, stopften die Tänzerinnen Baumwolle in die Kappen und erst dann kam man auf die Idee, die Spitzen durch härteres Material zu verstärken Der Spitzentanz entwickelte sich mit dem Fortschritt in der Herstellung der Schuhe.

Ein wichtiges Datum in der Entwicklungsgeschichte des Balletts ist der 12.3.1832. An diesem Tag kam an der Pariser Oper das große romantische Ballett "La Sylphide" zur Uraufführung.

In den ersten Jahren des romantischen Balletts war Taglioni eine Art "Alleinherrscherin".

Zweifellos ist Maria Taglioni als romantische Ballerina in die Geschichte eingegangen. Ohne Konkurentinnen ist sie trotzdem nicht geblieben. Jahrelang war sie der Inbegriff einer lyrischen, ätherisch-schwebende Tänzerin. Ab 1834 hatte sie dann die Wienerin Fanny Elßler, einer Gegenspielerin von dramatischer Aussagekraft, eine ernstzunehmende Konkurentin.

Sie ist in der Ballettgeschichte als großartige Verkörperung der wichtigen Ballerinarollen eingegangen. Den stärksten Erfolg hatte sie mit ihren Charaktertänzen, die sie in die Ballette einbrachte. Zu den Balletten gehört z.B "Der Glöckner von Notre-Dame"(1851). In dieser Zeit waren die Ballerinen viel auf Reisen. Ihre häufigsten Reiseziele waren: St. Petersburg, London, die Städte Italiens, aber auch Deutschland.

Die wichtigsten Ballette, deren Choreographie von Marius Petipa stammen, sind:

~ "La fille du Pharaon" ( Die Tochter des Pharaos ,1862 )

~ "Don Quixote" ( 1869 )

~ "La Bayadére" ( 1877 )


Petipa arbeitete auch mit Tschaikowsky und Glasunow zusammen und es entstanden:

"Schwanensee"

"Dornröschen"

"Nussknacker"

Diese drei Ballette sind auch heute noch das stolze Dreigestirn im Kreis der großen Handlungsballette.


3.3.1 Tschaikowsky


Tschaikowsky war ein ungewöhnlicher Mensch, der schüchtern und menschenscheu war. Seine Kindheit ist recht glücklich verlaufen. Er ist 1840 in Wotkinsk in Rußland als zweiter Sohn eines Bergwerkinspektors geboren. Eine Katastrophe im Leben Tschaikowskys bedeutete die Trennung seiner geliebten Mutter und zeitlebens hat er nun Schwierigkeiten, sich anderen Menschen anzuschließen, Freundschaften zu schließen oder eine Liebesbeziehung einzugehen. Trost fand er in der Musik. Schon als Kind bekam er Klavierunterricht und seine Begabung machte sich schnell bemerkbar. Er setzte seine Klavierausbildung am Konservatorium in St. Petersburg fort. Im Alter von 22 Jahren brach er das Jurastudium ab und widmete sich ganz der Musik. Schon drei Jahre später folgte sein erster Auftritt mit eigenen Kompositionen. Tschaikowsky reiste viel, weil er sich in Rußland immer eingeengt fühlte, aber wenn er sich jetzt im Ausland befand, hatte er jedoch starkes Heimweh. Ständig plagten ihn Gewissensbisse, weil er sich seine homosexuellen Neigungen nicht eingestehen konnte.

Seine Tage liefen nach einem strengen Plan ab: Jeden Morgen um 9.30 Uhr begann er zu komponieren, am frühen Nachmittag ging er dann spazieren, um über seine Arbeit nachzudenken, am späten Nachmittag überarbeitet er, was er am Morgen geschrieben hatte und sein Tag endete mit einem Kartenspiel und einem Glas Whisky.

Tschaikowsky war die meiste Zeit seines Lebens ein Außenseiter, da sich Freunde oft von seiner rücksichtslosen Kritik zurückgestoßen fühlten.

Er starb 1893 im Alter von 53 Jahren. Die Umstände seines Todes sind jedoch umstritten. Die offizielle Version lautet, er sei an Cholera gestorben, doch ein Gerücht besagt wiederum, er hätte Gift genommen, um sich selbst das Leben zu nehmen. Sein Tod war so widersprüchlich wie sein Leben. Die Emotionen, die er ein Leben lang unterdrückt hatte, brachte er in seiner Musik zum Ausdruck.

Die wichtigsten Werke:

a)     Die Nussknacker - Suite

Die Nussknackersuite basiert auf einer Erzählung des Dichters E.T.A. Hoffmann. Tschaikowsky fand an dieser Auftragsarbeit zunächst wenig Gefallen, aber je länger er daran arbeitete, desto größer wurde auch seine Begeisterung. In Europa blieb das Interesse zunächst aus, aber als es 1943 das erste Mal in London aufgeführt wurde, begann sein Siegeszug.

Die Aufführungen finden oft in der Vorweihnachtszeit statt.

Kurze Inhaltsangabe

Der Nussknacker führt uns ins Reich der Süßigkeiten.

Es ist heiliger Abend und Klara bekommt einen alten Nussknacker geschenkt. Vor lauter Aufregung kann sie in der Nacht nicht schlafen, somit kehrt sie in die Weihnachtsstube zurück und sieht, den Nussknacker an der Spitze einer Kompanie von Spielzeugsoldaten gegen einen bösen Mäusekönig und seine Mäuseschar. Klara vertreibt tapfer aller Mäuse und erklärt dem Nussknacker seiner Liebe. Sie erlöst ihn und verwandelt ihn in einen hübschen Prinzen. Er nimmt Klara zur Frau und bringt sie ins Reich der Süßigkeiten.

b)    Der Schwanensee

Schwanensee, eine Auftragsarbeit aus dem Jahr 1875, war Tschaikowskys erster Versuch, ein Ballett in der romantischen Tradition zu schreiben. Einen Teil der Partitur übernahm er aus früheren Kompositionen, die er für die Kinder seiner Schwester Sascha geschrieben hatte.

Die Uraufführung fand 1877 im Moskau statt, aber ein Erfolg war nicht in Sicht. Erst nach dem Tod Tschaikowskys wurde es immer beliebter.

Kurze Inhaltsangabe

Das Ballett spielt im Mittelalter und beginnt mit Prinz Siegfrieds Geburtstagsfeier. Seine Mutter besteht darauf, dass er an diesem Abend seine Braut wählt. Später, als die Sonne gerade untergeht, sieht Siegfried Schwäne über den Schlosspark ziehen und beschließt, zur Jagd zu gehen. Um Mitternacht nehmen die Schwäne menschliche Gestalt an. Die Menschen sind vom bösen Zauberer in Schwäne verwandelt worden und nur der Mann, der Treue schwört, kann den Fluch brechen. Odette, die Schwanenkönigin teilt Siegfried mit, dass der Bann nur gebrochen werden kann, wenn er sich opfert.Mit Liebe wird am Schluss der Zauberbann gebrochen und der Tod überwunden.


3.4 Das Ballett im Umbruch ( 1900-1929 )


Es ist der Franzose Francois Delsarte, der für sich beanspruchen darf, als erster den Tanz und die Bewegung erforscht und analysiert zu haben. Er erstellte eine Klassifikation der Bewegungen und stellte Zusammenhänge fest zwischen Psyche und Bewegung.

Das Wesentliche an der Arbeit Delsartes war, dass er den Tänzern zeigte, wie mit jedem Körperteil kontrollierte Bewegungen in Übereinstimmung mit Gefühlen und Gedanken ausgeführt werden können.

Auch der Schweizer Emile Jaques-Dalcroze wird zu den Pionieren des modernen Tanzes gezählt, da sein System der Rhythmik eine stärkere Rhythmisierung ermöglicht und Klang in körperliche Bewegung übersetzt wird. Es basiert, wie auch die Arbeit von Delsarte, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, nicht auf Emotionen.

Sicher ist, dass, beginnend mit Isadora Duncan, der moderne Tanz zu dem geworden ist, was an ihm schätzenswert ist: Ein Gegensatz zur Klassik, eine neuere Form körperlichen Agierens, das aus dem Ballettleben unserer Zeit nicht mehr wegzudenken ist. Wenn auch Duncan nicht als "Erfinderin" der tänzerischen Moderne bezeichnet werden darf, so war sie doch als "Revolutionärin" gegen die überkommende Klassik des Balletts erfolgreich.

Für das Ballett, ist der Russe Serge Diaghilew von überragender Bedeutung. Das eigentliche an Diaghilew ist, dass er nie selbst künstlerisch hervorgetreten ist.

Er war Anreger und Organisator und 1908 brachte er ein russische Oper, den "Boris Godunow" von Mussorgski zur Aufführung und schon ein Jahr später folgten die ersten Ballettaufführungen. Der Erfolg war umwerfend. Noch nie zuvor hatte das Ballett mit einem Schlag die ganze westliche Welt so im Sturm erobert. Ganz Paris wollte die Russen sehen. Die Bühnendekorationen von Alexander Benois waren nicht mehr verstaubte Prospekte, sondern künstlerisch wertvolle Dekorationen.Eine neue Ballettkunst war angebrochen.

Als eine Großtat Diaghilews muss seine "Entdeckung" des Komponisten Igor Strawinsky bezeichnet werden. Mit dem Ballett "Feuervogel", uraufgeführt 1910, leitete Strawinsky eine längere Reihe von Ballettkompositionen ein, die ihn zu einem der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts gemacht haben.

folgte wiederum ein Ballett, dessen Musik der Klaviermusik entnommen und von verschiedenen Komponisten instrumentiert worden war, Robert Schumanns "Carneval".

Der durchschlagene Erfolg des "Feuervogels" veranlasste Diaghilew bei Strawinsky eine neue Partitur zu bestellen: "Petruschka". 1912 brachte den Russen ein neues Ballett einen großen Erfolg: "Daphnis und Chloe" nach einer Partitur von Maurice Ravel.

Erst dem großen französischen Choreographen Maurice Béjart ist es im Jahre 1959 gelungen, eine Choreographie zu schaffen, die der ihrer Zeit ca. 50 Jahre vorauseilenden Musik entsprach.

In das Jahr1913 fällt die Uraufführung des Balletts "Jeux" mit der Musik von Claude Debussy. Hier wurde zum ersten Mal eine Alltagszene zum Ballettstoff.

Kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges brachten die Russen ein weiteres neues Ballett heraus. Das einzige Mal in der Geschichte des Russischen Balletts überhaupt, waren es deutschsprachliche Autoren: °Richard Strauss

°Hugo von Hofmannsthal

Die Kriegsjahre schränkten die Tätigkeit der Russen stark ein. Trotz vieler Schwierigkeiten kam aber im Jahre 1917 ein neues Ballett "Parade" heraus. Dieses Werk ist dadurch gekennzeichnet, dass erstmals der Name Pablo Picasso im Zusammenhang mit Bühnenbildern und Kostümen auftrat. Picassos Mitarbeit in einem Künstlerkollektiv, das an einem Ballett arbeitete, leitete eine lange Reihe von Werken ein, in welchen Diaghilews Idee vom "Gesamtkunstwerk Ballett" verwirklicht wurde.

Die Zeitspanne zwischen dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Tod Diaghilews 1929 ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ballettausstattungen fast nur noch von bedeutenden Malern übernommen wurden.

Noch während des Krieges, als Diaghilew und seine Leute in Spanien im Exil waren, wurde der nächste große Erfolg der Russen vorbereitet, der "Dreispitz". Für die Dekoration zeichnete wieder Picasso.

Das Jahr 1921 machte einen neuen Komponisten bekannt und zwar Serge Prokofjew, mit "Chout", einer russischen Clownfigur. Zur gleichen Zeit hatte sich Diaghilew mit einer aufwendigen Neueinrichtung des Dornröschen-Balletts in London schon fast ruiniert. Strawinsky hatte es übernommen, die Partitur Tschaikowskys zu ergänzen.

Eine Ballettversion von "Romeo und Julia", die Balanchine zusammen mit Nijinska schuf, blieb ebensfalls ohne Nachwirkung. Hier waren gleich zwei große Maler, Max Ernst und Joan Miró, für Kostüme und Bilder zuständig. Die Musik hatte Constant Lambert geschrieben.


Das letzte bedeutende Balanchine-Ballett vor Diaghilews Tod war 1929 "Le Fils prodigue"

( Der verlorene Sohn ) mit der Musik von Prokofjew.

Schlussendlich starb Diaghilew 1929 in Venedig.


3.5 Ballett in unserer Zeit


3.5.1 Ballett im deutschsprachigen Raum ( Deutschland, Österreich, Schweiz )


Es ist nachgewiesen, dass Wien, von allen großen deutschsprachigen Ballettstädten, die größte und bekannteste Ballettvergangenheit hat. In der demokratisch, regierten Schweiz hat das Ballett als typische höfische Erscheinung ohnehin nur in der unmittelbaren Vergangenheit eine Rolle gespielt.

Mit Ausnahme des zaristischen Russlands und Dänemarks war in ganz Europa in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts das Ballett vom Verfall bedroht.

Wie sehr die Meinung bestand, der klassische Tanz und mit ihm das klassisch-romantische Ballett sei veraltet, geht dadurch hervor, dass die ersten Versuche, das hergebrachte Ballett nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wieder zu beleben, oft mit verächtlichem Spott quittiert wurden.

Von 1933 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges sind Deutschland und Österreich jeglicher künstlerischen Entwicklung beraubt gewesen. Nach Kriegsende blieb auch auf dem Gebiet des Balletts nur ein Trümmerhaufen. Es fehlte auf der ganzen Linie an Choreographen, Ballettmeistern, Pädagogen, Schulen und Tänzernachwuchs.

In Berlin haben sich die Verhältnisse seit der Wiedervereinigung stark geändert. Die Stadt verfügt heute über drei große Kompanien: jene der Deutschen Oper, der Staatsoper und das Ensemble der Komischen Oper.

Einen erfreulichen Schritt voraus können die deutschen Ballettschulen zur beruflichen Tänzerausbildung verzeichnen. Neben den Staatlichen Musikhochschulen in Essen, Frankfurt, Hannover und Köln sind es besonders die Staatlichen Ballettberufschule in Berlin und diejenige der Hamburgerischen Staatsoper, die so einen guten Beruf besitzen, dass sie auch vielfach von Ausländern besucht werden.

In Österreich konzentriert sich das künstlerische Leben auf die Hauptstadt Wien. Die Bedeutung Wiens als Ballettstadt lässt allerdings zu wünschen über. Einen kräftigen Aufschwung war dem früheren Basler Ballettmeister Wazlaw Orlikowsky von 1966 bis 1971 zu verdanken, da er mit seinen Klassikern große Erfolge erzielte. Orlikowskys Nachfolger, der Journalist Gerhard Brunner, brachte genau das Gegenteil und enttäuschte, die Leute die gern ins Ballett gingen.

Seit Herbst 1993 liegt die Leitung des Balletts an der Staatsoper bei Anne Woolliams. Sie ist nicht selbst Choreographin und wird daher mit Gästen auskommen müssen.

Dank dem von Wien nach Graz verpflichteten Wazlaw Orlikowsky wurde die Hauptstadt der Steiermark rasch eine Ballettstadt von Bedeutung.

Als 1922 die "Josephslegende", wohl in erster Linie durch die Musik von Johann Strauss, zur Basler Aufführung gelangte, war man auf einen Notbehelf angewiesen: "Da Basel kein Ballett besitzt, wurden die Damen des Theaterchors und Herren des Bürger-Turnvereins eingesetzt, wobei sich die Letzteren besser schlugen, als die Chordamen."

Die Verhältnisse im Bereich des Balletts haben sich in der deutschsprachigen Schweiz um1960 dank Wazlaw Orlikowsky in Basel und Nikolas Beriozoff in Zürich deutlich verändert: Im Vordergrund des Publikuminteresses standen die großen Handlungsballette.

Besonders Orlikowsky verstand es, den Spielplan durch Werke seiner russischen Heimat zu erweitern. So kam es zur mitteleuropäischen Erstaufführung der "Steinernen Blume" ( Musik: Serge Prokofjew ).


3.5.2 Ballett in Frankreich

In Frankreich ist das ganze Ballettgeschehen auf die Hauptstadt Paris ausgerichtet. Es zählt auf fast allen Gebieten nur das, was sich dort bewährt und durchgesetzt hat.

In erstaunlicher kurzer Zeit sind gleich nach dem Kriegsende außerhalb der Oper Anzeichen einer wieder auflebenden Ballettpflege festzustellen gewesen.

Die überragende Figur des französischen Balletts ist zweifellos der 1928 in Marseille geborene Maurice Béjart. Schon sein Vater verzeichnete eine außerordentliche Karriere. Er stieg vom einfachen Kaufmann zum Professor der Philosophie und zum geistigen Führer des kulturellen Nachkriegszeit - Frankreich auf. Béjart fühlte sich schon früh vom Theater angezogen. Er gehört zu jenen zahlreichen Fällen, wo der Arzt zur Förderung einer schwächlichen Konstruktion zum Ballettunterricht rät und Béjart blieb dem Ballett treu!

Béjart wandte sich auch der Inszenierung zu. Mit seiner "Lustigen Witwe" überwarf er sich allerdings mit den Erben des Komponisten Lehár, da seine Neufassung deutlich politische Hintergründe hat. Auch in seiner Neufassung des Strawinsky -- Balletts 'Feuervogel" (1970 ) war die politische Aussage deutlich zu erkennen.

Béjarts Erfindungsreichtum scheint keine Grenzen zu kennen. Er erweiterte in der Folge seine Werke in Richtung auf das Totaltheater hin, wie z.B. "Notre Faust" ( 1965 ).

Um diesem Totaltheater die richtigen Interpreten zur Verfügung stellen zu können, gründete Béjarts in Brüssel seine Mudra - Schule zur Ausbildung "totaler Bühnenkünstler", die sowohl tanzen als auch singen und sprechen lernen sollten.

Die Pariser Oper, die Béjart schon mehrmals als Ballettdirektor zu gewinnen versuchte, war in den ersten Nachkriegsjahren im Umbruch begriffen.

Da sich unter Direktoren nie wirklich überragende Choreographenpersönlichkeiten befanden, half man sich in Paris eben mit Gastchoreographen, von Balanchine über Petit bis zu Béjart und vielen anderen.

Das französische Ballett ist weit besser als sein Ruf. Das Recht, sich Ballettstadt Nr.1 zu nennen, hat Paris jedoch an andere abgeben müssen. Wenn es gelingt, mit den künstlerischen und organisatorischen Problemen fertig zu werden, so kann es leicht möglich sein, dass Paris ihren alten Ruhm wieder zurück erlangt.


3.5.3 Ballett in Rußland

Der große Vorteil des Balletts liegt hier in den ausgezeichneten Ballettschulen und in der Riesenauswahl an interessierten Schülern, die zur Verfügung stehen.

So ergibt sich eine Qualität des Tanzes, die heute fast einzig in der Welt ist. Im Vordergrund des schulischen Interesses steht die St.Petersburger Waganowa - Schule, die auf die berühmte frühere Marientheater - Schule zurückgeht.

Aber auch die Choreographische Akademie des Bolschoi -Theater in Moskau steht im vordersten Rang der weltbesten Schulen. Im Zeichen einer Dezentralisation des Balletts, sowohl die Schulen als auch die Ballettensembles betreffend, sind viele zahlreiche weitere beachtliche Ballettzentren entstanden. Mit einigem Staunen nahm Europa 1956 anlässlich des ersten Gastspiels des Bolschoi - Balletts im Westen zur Kenntnis, dass der Tanz in der Sowjetunion einen erheblichen technischen Vorsprung vorzuweisen hatte. Von gelegentlichen Gastspielen der Ballette aus der Provinz abgesehen, kennt Ballett - Europa in erster Linie die großen Ensembles aus Moskau und St.Petersburg.




Der Unterschied zwischen den beiden ist offensichtlich: Das Bolschoi zeigt vor allem                                                             dramatisches Balletttheater der reinen Tanzklassik.

Das St.Petersburger Ballett war                                                             noch strenger in der Einhaltung der reinenTanzklassik und legte den Akzent vermehrt auf lyrische Ausstrahlung

Als Direktor und Chefchoreograph steht dem Boschoi - Ballett Juri Grigorowitsch vor. Er ist durch Neuinszenierungen der großen Klassiker - Schwanensee, Nussknacker, Dornröschen, Steinerne Blume und Romeo und Julia - aufgefallen.

Der Spielplan der großen russischen Ballettbühnen zeigt deutlich die Vorliebe für dramatische Handlungsballette ( z.B. Romeo und Julia ). Die erfolglose Uraufführung fand bereits 1938 in Brünn statt.

Kleinere Ballette, die gemeinsam ein Abendprogramm ausmachen, sind in Rußland, wie übrigens auch bei uns, beim Publikum weniger beliebt als die abendfüllenden.

Über die Tänzerausbildung in Rußland gibt die Bolschoi - Schule Auskunft:

Kann bis zu 600 Schüler aufnehmen

20 Studios, Theorieräume, Aufenthaltsräume und eine Bibliothek stehen ihnen zur Verfügung

Die Schüler werden im Alter von zehn Jahren aufgenommen. Diese müssen jedoch eine Aufnahmeprüfung bestehen. Geprüft werden die körperliche Eignung für den Tanz, Beweglichkeit, Muskelkraft und das Gefühl für den Rhythmus.

Die Dauer der Ausbildung beträgt 8 Jahre, jedoch ist die Anzahl der Fächer beträchtlich. Außer im klassischen Tanz wird Unterricht im Charaktertanz, Variationen, Pas de deux und Repertoire, in Solfége und in Kunstgeschichte erteilt.

Die Kinder lernen ein Instrument zu spielen und zur Förderung des darstellerischen Vermögens erhalten sie auch Schauspielunterricht.

Parallel zur Ausbildung in den eben genannten Fächern besteht ein Programm zur Fortsetzung der allgemeinen schulischen Ausbildung bis zum Abitur.

In regelmäßigen Abständen werden Schüleraufführungen durchgeführt und es besteht die Möglichkeit, an Vorstellungen des Bolschoi - Balletts mitzuwirken. Die besten Schüler werden dabei sogar solistisch eingesetzt und Schüler ausgesondert, dessen Fortschritt ungenügend ist.

Was die russischen Ballettschulen von denjenigen der meisten Schulen in Westeuropa unterscheidet, ist die Betonung der künstlerischen Gestaltung. Dazu stehen der Schule die großen Solisten zur Verfügung. Sie geben ihre Erfahrung an die jüngere Tanzgeneration weiter und helfen so, die Tradition fortzuführen.


3.5.3.1 Prokofieff


3.5.3.2 Strawinsky


3.5.3.3 Chatschaturjan




4) Tanz im Kindergarten


4.1 Bewegung, Tanz und Musik als Medien kindlicher Ausdrucks- und Erlebnisfähigkeit

Ein elementares Mittel zur Auseinandersetzung des Kindes mit sich selbst und der Umwelt ist die Bewegung. Durch Bewegung erlebt das Kind seine zunehmende Unabhängigkeit von erwachsenen Bezugspersonen, es erlebt sich als ein selbst schaffendes Wesen.

Im Kindergarten dürfen Körper- und Bewegungserfahrungen nicht auf festgelegte Zeiten beschränkt sein, sondern sie müssen zum integrierten Bestandteil des Kindergartenalltags werden. Impulse sollten ausgelebt werden können.

Bewegung und Musik werden vom Kind als zusammengehörig erlebt. Bewegung kann durch Musik angeregt und verstärkt werden. Das "innere Bewegtsein" infolge der Wahrnehmung von Klängen, Tönen und Rhythmus äußert das Kind, indem es klatscht, wippt, sich dreht oder tanzt. Musik hören und sich dazu bewegen bilden bei vielen Kindern eine Einheit. Ebenso werden Bewegungen vom Kind oft durch Singen oder Sprachspiele begleitet. Dies bewirkt, dass einfache Grundbewegungsformen, wie Gehen, Hupfen und Springen rhythmisiert, geordnet und in einen wiederholbaren Ablauf gebracht werden.

Aus der Sicht vor allem jüngerer Kinder sind Musik, Bewegung, Tanz und Sprache unmittelbar miteinander verbunden. Erst mit zunehmendem Alter wird aus ganzheitlichen Erleben dann eine Perfektionierung erlernter Bewegungsmuster: Tanzen wird verknüpft mit dem Erlernen von Schrittfiguren und dem Einüben von Bewegungsfolgen, Musik wird mit der Beherrschung eines Instruments und Bewegen mit dem Trainieren in einer Sportart gleichgesetzt. Musik hat im Musikunterricht, Bewegung im Sportunterricht ihren Platz, nur beim Tanzen sind beide Gebiete noch miteinander vereint.


4.2 Kinder tanzen was sie bewegt


Im Tanzen drücken Kinder oft aus, was sie bewegt. In ihrer Bewegung bringen sie Gefühle und Stimmung zum Ausdruck. Jedoch kann nicht jede Bewegungsäußerung des Kindes bereits als Tanzen bezeichnet werden. Zwar sind die Übergänge zwischen Tanz und Bewegung fließend. Tanz ist immer auch Bewegung, aber Bewegung ist nicht immer gleich Tanz. Somit umfasst Tanzen die breite Spanne zwischen dem spontanen Bewegungsausdruck und der festgelegten Tanzform. Die Palette der Angebote im tänzerisch - rhythmischen Bereich reicht also weit über das hinaus, was allgemein oft als Tanzen betrachtet wird: Kreis- und Reihentänze, die von den Kindern viel Disziplin und Konzentration verlangen. Es geht nicht um das Einüben von Tanzschritten und das Übernehmen vorgegebener Bewegungsformen und schon gar nicht um technische Perfektion. Vielmehr sollte die Freude an rhythmischer Bewegung, am Singen und Spielen, am Sichausdrücken und Darstellen in Bewegung im Vordergrund stehen.

"Nicht Tanzen und Üben gehören im Kindergarten zusammen, sondern Tanzen und Spielen"


4.3 Wann und wie getanzt werden kann


Im Kindergartenalltag gibt es viele Gelegenheiten, mit den Kindern zu tanzen. Impulse kommen oft von der Kindergruppe, wenn Kinder z.B den Wunsch äußern, Musik zu hören und dazu ein Bewegungsspiel zu entwickeln. Ein solcher situativer Anlass kann von der Erzieherin aufgegriffen werden und - entsprechend den räumlichen und personellen Voraussetzungen - mit einer Kleingruppe oder auch mit der Gesamtgruppe realisiert werden. Neben solchen spontan ergebenen Gelegenheiten, sollte das Tanzen auch in die regelmäßig stattfindenden Bewegungszeiten einbezogen werden. Schließlich kann auch eine feste Zeit in der Woche für "offenes Tanzen" genutzt werden.

Den Kindern sollte freigestellt werden, ob sie am gemeinsamen Tanzen teilnehmen wollen, oder nur zuschauen wollen, denn auch beim Zuschauen sind sie innerlich beteiligt, vielleicht aber noch nicht bereit, in der Gruppe mitzumachen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Einbeziehung von Bewegung und Tanzen in thematische Einheiten und in situative Anlässe. Diese sind meist an Erlebnissen aus dem Alltag der Kinder orientiert oder stellen ein Rahmenthema dar, das über längere Zeit auf vielfältige Art und Weise behandelt wird.

Hier haben Bewegung und Tanzen weniger einen eigenständigen Stellenwert, sondern sie sind eingebunden in ein Konzept der Erfahrungsvermittlung, in dem der Körper und seine Sinne als wesentliche Erkenntnis- und Erlebnisquellen im Vordergrund stehen. In jedem Fall sollte das Tanzen nicht auf ein Ergebnis ausgerichtet sein oder auf vorzeigbare Bewegungsabläufe, da dies die Kinder in ihrem Bewegungsbedürfnis und in ihrer spontanen Ausdrucksfähigkeit sehr einschränken würde. Tanzen sollte dem Kind vielmehr Spielräume eröffnen für:

Jden Gewinn intensiver Körper- und Bewegungserfahrungen,

Jdas Erweitern der eigenen Ausdrucksfähigkeit,

Jdas Erproben kreativer Gestaltungsformen,

Jdie Entwicklung von Bewegungsrhythmen und

Jdas Verarbeiten von Erlebnissen und Gefühlen


Der methodische Weg geht dabei also fast immer aus vom Finden und Erproben individueller Bewegungsmöglichkeiten zu einem Thema oder zu einer Spielidee. Zum Teil erschöpft sich diese Phase im Experimentieren und Improvisieren, zum Teil wird sie jedoch auch in festgelegten Raumwege und Bewegungsformen überführt, so dass der Abschluss eine gestaltete Tanzform darstellt. Eine wiederholbare Tanzform kann das Ergebnis vieler Bewegungs- und Improvisationsideen sein. Wesentlich dabei ist der Prozess, in dem die Tanzform aufgebaut wird.

Soll die Musik durch eine Tanzform gestaltet werden, ist es wichtig, dass sie deutlich gegliedert ist und dass Einschnitte und Absätze gut erkennbar und hörbar sind. Eine solche deutlich erkennbare Gliederung ( Unterscheidung in A - und B - Teil ) lässt beim Kind ein Gefühl für die Dauer der Abschnitte entstehen. Es kann sich vorstellen, wann ein Teil zu Ende ist und seine Bewegung darauf einstellen. So kommt man selbst bei komplizierten Tanzformen, bei denen ein häufiger Richtungs- und Bewegungswechsel erfolgt, ohne zählen oder verbale Hilfen der Erzieherin aus.






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