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Die Todesstrafe

 

Die Todesstrafe ist noch längst nicht abgeschafft!!!!

„Warum Töten wir Menschen, die Menschen getötet haben? Etwa um zu zeigen, dass es Unrecht ist, Menschen zu töten?“

Zitat: Amnesty international

 

 

 

Inhalt Seiten

  1. Worterläuterungen 3

  1. Tötungsarten

    1. Giftspritze 4 bis 6

    2. Gaskammer 7 bis 10

    3. Elektrischer Stuhl 11 bis14 37259szh14kro8p

  1. Fakten und Statistiken

    1. Fakten zur Todesstrafe 15 bis 16



    2. Statistiken 17 bis 18

    3. Pro und Contra 19 zr259s7314krro

  1. Die Gefahr des Justizirrtums 20

  1. Alltag im Todestrakt

    1. Das Leben in den „death rows“ 21 bis 22

  1. Zitate der Menschenrechtsorganisation „Amnesty international“ 23 bis 26

  1. Fotogalerie 27

  1. unsere Stellungnahme 28

  1. Quellen 29

 

 

Delinquent Ein Verurteilter, den man hinrichtet

Exekution Die Hinrichtung

Exekutieren Hinrichten

injizieren Einspritzung von Medizin/Gift in eine Vene

Inhalieren Einatmen

Death rows Die Todeszellen

Scharfrichter, Henker Die Person, die den Delinquenten hinrichtet

 


 

GESCHICHTE DER TÖDLICHEN INJEKTION

 

Im Nazideutschland experimentierte Dr. Eisele in Buchenwald mit vielen Chemikalien und sammelte seine Erfahrungen im "Abspritzen". Tausenden Menschen wurden die verschiedensten Substanzen gespritzt; die meisten starben.

Früher wurde in den USA Penthotal verwendet, über das jedoch niemand genau Bescheid wusste. So wurde einfach soviel Penthotal wie möglich in den Delinquenten gepumpt, da auch die tödliche Dosis unbekannt war.
Zunächst experimentierte Leuchter mit einem Muskelentspannungsmittel, welches auch bei Herzoperationen verwendet wurde. Für seine Experimente verwendete er Schweine. Bei seinen Experimenten an Menschen zeigte sich die positive entspannende Wirkung, da kaum noch Hust- oder Würganfälle auftraten. Um auch noch die letzen Anfälle zu verhindern, spritzte Leuchter noch zusätzlich eine Überdosis eines antiallergischen Mittels.
Bei der eigentlichen Hinrichtung, wird zusätzlich Natriumpenthotal (zur Einschläferung innerhalb von 10 Sekunden), Pancuroniumbromid (zur Muskelentspannung), und Kaliumchlorid, (worauf innerhalb von zwei Minuten der Tod eintritt), gespritzt.

Als 1982 die erste Hinrichtung mit der Giftspritze erfolgte, wurden die Spritzen noch manuell bedient, wie man es (im übertragenen Sinne) vom Arzt her kennt.
Zwei Hinrichtungstechniker spritzen unabhängig von einander zwei Flüssigkeiten in die Venen des Delinquenten. Eine dieser beiden Substanzen ist harmlos, die andere tödlich. Niemand weiss, wer die tödliche Injektion gesetzt hat. Anfangs war die Wirkung der Spritze nicht genau bekannt, und man befürchtete, der Todeskandidat würde Exkremente aus allen Körperöffnungen ausstossen. Es zeigte sich jedoch sehr schnell, dass dem nicht so war.
 

VERFAHRENSWEISE

Die Injektionsmaschine besteht aus einem Zuführungs- und einem Kontrollmodul und enthält acht Spritzen. Sechs davon enthalten giftige Dosen, die übrigen zwei sind Reinigungsspritzen mit salziger Lösung. Jede einzelne Spritze ist unter einem beschwerten Kolben untergebracht, der nach Aktivierung die Spritzen in einer bestimmten Reihenfolge hinunterdrückt. Zum Starten der Maschine sind zwei Henker nötig, die jeweils einen Knopf drücken. Ein Computer wertet zufällig aus, welcher Knopfdruck zum starten der Injektion führt. Es gibt sogar ein mobiles Injektionssystem, welches eine komplette Todeszelle, einen Hinrichtungsraum, Vorbereitungsräume, Räume für Zuschauer usw. enthält und 100.000$ kostet.
 

MEDIZINER IM DIENSTE DER TODESSTRAFE


Trotz des Widerstands medizinischer Berufsverbände werden Exekutionen mittels Giftspritze als "humaner" Vollzug der Todesstrafe immer salonfähiger. Diese Hinrichtungsmethode ist heute gesetzlich in fünf Staaten vorgesehen: in den USA, China, Taiwan, den Philippinen und Guatemala. In vielen Fällen ist ärztliches Personal an den Exekutionen beteiligt. Die Ärzte verstossen dabei gegen ihre Berufsethik. Amnesty International ruft alle Mediziner dazu auf, ihre Teilnahme an Hinrichtungen zu verweigern. Die Organisation ruft die Berufsverbände dringend auf, Ärzten dabei Schutz zu gewähren. Die medizinischen Berufsverbände der USA, der Philippinen und Guatemalas haben sich bereits deutlich gegen eine Beteiligung von Medizinern an Exekutionen ausgesprochen. In den USA befinden sich die Ärzte jedoch im Widerspruch zwischen Berufsethik und Gesetzgebung: In mehr als der Hälfte der US-Bundesstaaten ist die Anwesenheit eines Arztes Vorschrift. Die Berufsverbände stellen sich jedoch gegen diese Vorschrift. Der amerikanische Ärzteverband erliess eine Regelung, gemäss der sich kein Arzt an einer Hinrichtung beteiligen darf.
Im amerikanischen Bundesstaat Illinois fanden verschiedene Versuche statt, medizinisches Personal, das an Exekutionen teilgenommen hatte, zu disziplinieren. Der Vorstoss wurde jedoch verhindert durch ein Gesetz, das die Identität der beteiligten Ärzte geheimhält.
 

ZWISCHENFÄLLE

Am 8. Mai 1997 wurde im amerikanischen Bundesstaat Oklahoma Scott Carpenter hingerichtet: Zwei Minuten nachdem das Gift in seinen Adern zu fliessen begonnen hatte, begannen Magen und Brustkasten zu vibrieren, er presste die Kiefer zusammen. Insgesamt wurde er während 11 Minuten von Krämpfen geschüttelt. Vom Zeitpunkt, als die Spritze angesetzt wurde, bis zum Moment, als er starb, verstrich eine knappe Viertelstunde. 
1989 erhielt ein Delinquent eine falsche Medikamentenmischung. 1/2 Stunde lang hustete und würgte er, bis er starb.
 

KOSTEN


 

 

Eine Injektionsmaschine (inkl. Liegebahre) kostet 30.000$, die Chemikalien für eine Injektion kosten 700$.

 

GESCHICHTE DER GASKAMMER
 

Die erste deutsche Gaskammer stand in Brandenburg.
9772 körperlich und geistig Behinderte wurden während der Nazi-Zeit in knapp zwei Jahren in der Havelstadt ermordet. Die Opfer wurden in einen Vorraum der Gaskammer eingewiesen, mussten sich nackt ausziehen und sich einer Scheinuntersuchung unterziehen. Die zielte nämlich einzig darauf ab, eine von 160 naheliegenden natürlichen Todesursachen auszuwählen. Danach wurden die Behinderten angewiesen, in den "Inhalierraum" zu gehen und tief durchzuatmen. Die Gaskammer war ein 15 Quadratmeter grosser, gefliester Raum mit Bänken. In einer Höhe von 10 Zentimetern befand sich ein Rohr mit Löchern, aus denen das Gas strömte. Am Gasregler im Nebenraum sass ein Arzt. Durchschnittlich 15 bis 20 Menschen wurden mit einem Mal ermordet.
 

Anschliessend versuchten die Nazis das jüdische Volk mittels Zyklon B auszurotten. Millionen von Juden starben in den deutschen Gaskammern. 
 

GASKAMMERN IN AMERIKA - GESCHICHTE

Am 8. Februar 1924 wurde der gebürtige Chinese Gee John als erster Mensch der Welt in der Gaskammer von Carson City in Nevada hingerichtet. Ihm folgte am 21. Mai 1926 Stanko Jukich. Am 2. Juli 1930 musste Robert H. White auf dem Stuhl der Gaskammer Platz nehmen. Dies war die erste Hinrichtung, die protokolliert wurde. Auf die Frage des Gefängnisdirektors nach seinem letzten Wunsch antwortete White: "Bitte geben Sie mir eine Gasmaske, etwas anderes kann ich unter diesen Umständen nicht brauchen.

Für die Hinrichtung werden bereits früh morgens zwei Pfund Zyankali abgewogen und in zwei Beutel gefüllt. Diese zwei Beutel werden in einem Schacht unter dem Sitz in der Gaskammer befestigt. Etwa 10 Minuten bevor der Gefangene in den Hinrichtungsraum geführt wird, werden die Giftgefässe mit einem Liter destilliertem Wasser (aufgegossen), dem schwefelhaltige Säure zugesetzt wird. Die Gaskammer wird nun auf undichte Stellen untersucht, und der Delinquent wird auf dem Stuhl in der Gaskammer festgeschnallt. Durch ein Sicherheitsventil wird ein an ihm befestigtes Stethoskop nach aussen geführt, damit ein Arzt die Herztöne kontrollieren kann, um den genauen Todeszeitpunkt eintragen zu können.
Damit sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, und die eiserne Tür der Kammer wird geschlossen und versiegelt. Nun wird ein wenig Luft aus der Gaskammer gesaugt, um die Wirkung des Giftgases zu erhöhen. Auf ein Zeichen hin öffnet der Scharfrichter die Ventile, und aus einem Nebenraum fliessen das destillierte Wasser und die Schwefelsäure über die Zyankalibeutel. Dabei entsteht oben genanntes Zyanid. Insgesamt ist die Hinrichtung innerhalb von zwei Minuten vollbracht. Die Todeskandidaten werden gehalten, tief zu inhalieren, da sie so schneller das Bewusstsein verlieren. Der Geruch des Gases ist süsslich, doch es hat den Nachteil, dass es bei falscher Atemtechnik zu Atemlähmung führen kann, bevor eine Bewusstlosigkeit einsetzt. Ist der Tod des Hingerichteten festgestellt, belässt man ihn noch eine weitere halbe Stunde in der Gaskammer, erst dann wird die Luft ausgetauscht, die Kammer mit Wasser ausgewaschen. Erst dann wird der Tote mit Salmiakgeist eingesprüht, um letzte Reste des Gases aus Haut und Kleidung zu beseitigen und schliesslich wird der Tote aus der Kammer entfernt. 

 
 
 
 
 
 
 

VERFAHRENSWEISE

Das Gift, das in der amerikanischen Gaskammer verwendet wird, ist Zyankali, welches durch eine chemische Reaktion in einen Stoff namens Zyanid verwandelt wird. Der ist übrigens mit dem Zyklon-B, welches die Nazis in Auschwitz verwendeten, identisch.


ZWISCHENFÄLLE

1949 wurde der sehr schmächtige Schwarze Leandress Rily hingerichtet. Als die Hinrichtung beginnen sollte, befreite er sich aus den Fesseln und rannte in der Gaskammer hin und her. Dabei schlug er verzweifelt gegen die dicken Fensterscheiben. Deshalb wurde die Gaskammer wieder geöffnet und vier Wärter überwältigten Rily und fesselten ihn wieder auf den Stuhl in der Gaskammer. Dieses vollzog sich noch weitere zwei Mal, ehe man beim vierten Versuch das Gas nun in die Kammer strömen liess.
Am 2. Mai 1960 wurde Caryl Chessman in der Gaskammer von San Quentin hingerichtet. Als das Gas aufstieg, klingelte das Telefon. Es war die Nachricht, die Hinrichtung aufzuschieben. Der leitende Beamte entschied sich aber dafür weiterzumachen, weil die Hinrichtung zu weit fortgeschritten und soweit nicht mehr zu stoppen war.
Wäre Chessman noch zu retten gewesen, wenn man das Gas sofort abgesaugt hätte?
Hätte der Henker mit einer Gasmaske in die Kammer gehen sollen?
 

 

 

 

 

WALTER LA GRAND

Im März 1999 starb der Deutsche Walter La Grand in der Gaskammer von Florence/Arizona. Der Todeskampf dauerte 18 lange, qualvolle Minuten.
Das Gefängnis von Florence (US-Staat Arizona). Justizbeamte schnallten den Raubmörder an den Stuhl in der Gaskammer. Letzte Worte: „Ich vergebe allen hier und hoffe, dass ich in meinem nächsten Leben ebenfalls Vergebung erlangen werde.“ Dann leitete der Henker das tödliche Zyanid ein.
Ein Lokaljournalist, Augenzeuge, unter Tränen: „Sein Kopf fiel nach unten, aber der Körper zuckte weiter. Mindestens sechs Minuten lang bäumte er sich immer wieder auf, gurgelte, hustete, warf den Kopf hin und her. Es war grausam.“
 

KOSTEN


 

Eine Gaskammer kostet 200.000$, das Gas für eine Hinrichtung 300$.


 

GESCHICHTE

Der Zahnarzt Dr. Albert Southwick wurde 1881 Zeuge eines Unfalls. Ein betrunkener alter Mann berührte einen Stromgenerator und starb dabei sofort. Albert Southwick erzählt von diesem Ereignis seinem Freund Senator David McMillan. Im selben Monat sprach der Senator noch mit Gouverneur David B. Hill, dass man mit Elektrizität doch endlich das grausame Hängen ersetzen könnte.

Dann nahm alles seinen Lauf im Jahr 1886, als das Parlament des Staates New York eine Kommission ins Leben rief, " eine menschliche und bequeme" Art der Hinrichtung zu finden. Der Erfinder Thomas Alva Edison bekam den Auftrag, die Möglichkeit einer Hinrichtung durch Elektrizität zu untersuchen. So experimentierte er an Hunden, Katzen und Pferden mit dem Stromtod. Im Juni 1888 beschloss das Parlament von New York mit 87 gegen 8 Stimmen, die elektrische Hinrichtung einzuführen.

Die MEDICO-Legal Society von New York wurde beauftragt, eine Methode zu finden, wie man eine solche Hinrichtung vollziehen kann.
Am 01.01.1889 trat das Gesetz in Kraft. "Die Exekution muss so ausgeführt werden, dass der Strom den Körper durchfliesst, bis zum Eintreten des Todes."
 

Im Auburn Gefängnis entwirft und baut 
der Elektriker Edwin R. Davis den ersten
elektrischen Stuhl, der dem heutigen 
bereits sehr ähnlich ist.
 
 

DIE ERSTE HINRICHTUNG

Am 6. August 1890 wurde der Elektrische Stuhl das erste Mal in Betrieb gesetzt. Der erste Delinquent war William Kemler, der des Mordes an seiner Freundin überführt war. Die Medien überschlugen sich mit Berichten von der Hinrichtung. So war am Tage der Hinrichtung eine riesige Anzahl von Menschen vor dem Gefängnis versammelt, alle mit der Hoffnung, einen Blick auf diese "moderne Hinrichtung" zu werfen. Doch sie wurden alle enttäuscht, da die Hinrichtung im Inneren des Gefängnisses stattfand. Als am 6.August 1890 Kemler in Begleitung des Gefängnisdirektors in den Hinrichtungsraum gebracht wurde, war er sichtlich nervös. Er wurde auf einen grossen schweren Eichenstuhl, der am Boden befestigt war festgeschnallt. Dann wurde eine Metallkappe mit einer Elektrode an seinem Kopf befestigt und eine weitere Elektrode auf dem Rücken. Auf die Frage des Gefängnisdirektors, ob er noch etwas zu sagen habe antwortete Kemler "Es freue ihn, dass heute so viele Menschen hier erschienen seien und er denke, dass es eine feine Sache sei".
 

Die Hinrichtung Evans auf dem elektrischen Stuhl des Gefängnisses war nach Darstellung des Anwalts von John Evans eine grausame Folter.
Als der Gefängnisdirektor das Zeichen gab, legte der Elektriker in einem Nebenraum den Schalter um. 1000 Volt durchflossen den Körper Kemlers. Dieser verkrampfte sich, und der Körper presste sich gegen die Gurte. Nach 17 Sekunden wurde der Strom abgeschaltet, da man Kemler für Tod hielt. Nach der Unterbrechung des Stromes erschlaffte der Körper, und er fing zu keuchen und röcheln an, auch erbrach er sich. Darauf wurde der Strom sofort wieder eingeschaltet und erst nach weiteren 70 Sekunden wieder abgestellt, als Rauchsäulen vom Kopf und Rücken aufstiegen, welche von Verbrennungen des Fleisches herrührten.
 


PANNEN

Am 27.Juni 1893 brach während des ersten Stromstosses der Hinrichtung von William Taylor die Rückenlehne des Stuhles. Der bewusstlose Taylor wurde in einen Nebenraum gebracht während der Stuhl repariert wurde. Eine Stunde später wurde die Hinrichtung fortgesetzt.

Bereits nach dem ersten Stromschlag soll die Bewusstlosigkeit eintreten, doch auch dem ist anscheinend nicht immer so. Wie z.B. 1946 im US-Bundesstaat Louisiana im Fall des 17jährigen Willie Francis. Ein Augenzeuge: "Ich sah, wie die Lippen des Gefangenen anschwollen, nachdem der Schalter umgelegt worden war, wie der Körper sich spannte und streckte. Ich hörte, wie der verantwortliche Beamte den Mann draussen anschrie, er sollte mehr Strom geben, nachdem er gesehen hatte, dass Francis noch nicht tot war. Mehr sei nicht möglich, schrie der von draussen zurück. Dann keuchte Willie Francis: Hört auf. Lasst mich Luft holen." "Ich sah kleine blaue, rosa und grüne Punkte und fühlte ein Brennen in meinem Kopf und am linken Bein" berichtete Francis später. Ein Jahr später wurde er hingerichtet, da eine zweite Hinrichtung nicht gegen die amerikanische Verfassung verstösst.

Nach jeder Exekution wurde eine Obduktion gemacht. So wurden einmal bei einem Mann noch deutliche Herztöne registriert, ja, das Herz schlug noch und der Delinquent lebte. Er wurde dann sogleich wieder in den Hinrichtungsraum gebracht und in den Stuhl gesetzt. Denn das Gesetzt sieht vor: "Der Strom muss fliessen bis dass der Tod eintritt".

Am 22.April 1983 wurde John Evans in Alabama auf dem Elektrischen Stuhl hingerichtet. Als der Strom mit 1900 Volt durch den Körper fuhr brannte die Elektrode am linken Bein durch. Der Strom wurde sofort abgeschaltet und ein Techniker reparierte die Elektrode, während Evans stöhnend im Stuhl auf den Fortgang der Hinrichtung warten musste. Noch zwei Mal musste der Strom angeschaltet werden, bis man bei Evans nach 14 Minuten den Tod feststellte.

Am 16. Oktober 1990 wurde Jesse Tafero in Florida hingerichtet. Während der Exekution, die 16 Minuten dauerte, stieg Feuer und Rauch vom Kopf von Jesse Tafero auf. Bei Untersuchungen des Stuhles stellte man fest, dass man für die Kontaktauflage der Elektrode auf dem Körper statt einem synthetischen einen natürlichen Schwamm verwendete, der durch den Strom Feuer fing.
 


DER ELEKTRISCHE STUHL HEUTE

In folgenden Staaten wird er noch heute angewendet: 
Alabama
Connecticut
Florida
Georgia
Indiana
Kentucky
Nebraska
South Carolina
Tennessee
 

NEBENWIRKUNGEN

Speichelfluss 
verbrannte Haare und Haut 
Augäpfel treten aus den Höhlen 
Körpertemeratur steigt auf über 80 Grad Celsius an 
Eiweiss im Blut verdickt sich, verstopft alle Adern 
Gehirn wird hart 
Rauch kommt aus dem Körper 
 

KOSTEN


Der elektrische Stuhl kostet 35.000$, der zur Exekution benötigte Strom etwa 30 Cent.

 



1.

In den USA warten etwa 3000 Häftlinge, darunter viele Farbige, in den sogenannten "death rows" der Bundes- und Staatsgefängnisse auf ihre Hinrichtung. Die Anzahl der inhaftierten Frauen beträgt ca. 50. Die Todeskandidaten warten im Durchschnitt 7 Jahre auf ihre Exekution.


Pro Jahr werden in den USA ca. 200 Hinrichtungen durchgeführt, davon die meisten durch eine tödliche Injektion oder den elektrischen Stuhl. Nur 5 der US-Bundessstaaten praktizieren die Hinrichtung durch Erschiessen oder Erhängen.

39 US-Bundesstaaten haben seit 1976 die Todesstrafe wieder eingeführt.
Die überwiegende Mehrheit der Amerikaner befürwortet die Todesstrafe bei Mord. Eine Jury von 12 Geschworenen befindet über Schuld oder Unschuld des/der Angeklagten, häufig auch über das Strafmass. Diese Jury wird nach Zufallsprinzip aus Wählerlisten ausgesucht und durch ausführliche Befragung über Voreingenommenheit, Kenntnisse über das Verbrechen etc. ausgewählt. Der Wahl kann sich ein Geschworener nur wegen persönlicher Krankheit oder Pflege eines Angehörigen entziehen.
Während des Prozesses wird die Jury häufig isoliert in Hotels untergebracht, vor allem dann, wenn ein öffentliches Interesse an dem Prozess besteht (z.B. im O.J.Simpson-Prozess). Der Richter in einem amerikanischen Strafprozess hat die Aufgabe, den Prozessverlauf auf seine Rechtmässigkeit zu überprüfen: Beweismittel, Zeugenbefragung usw.. Das Urteil muss bei Kapitalverbrechen einstimmig erfolgen. Die ausgesprochene Todesstrafe kann nur ein Begnadigungsausschuss und/oder der jeweilige Gouverneur, bzw. der Oberste Gerichtshof der USA aufschieben oder in lebenslängliche Haftstrafe umwandeln.

2.

In Florida kostet jede Hinrichtung ca. 3,18 Mio. $ (Mehraufwand an Expertengutachten, Ermittlern, längere Verfahren, Unterbringung der Jury, zwei getrennte Verhandlungen, Berufungsverfahren, Isolierung der Verurteilten in Hochsicherheits-Todestrakten, zusätzliches Wachpersonal, keine Möglichkeit zu arbeiten), während die Kosten für eine lebenslängliche Haft (40 Jahre) ca.516 000 $ betragen.
Die Häftlinge in den "death rows" halten sich normalerweise 23 Stunden am Tag in einer 1,80 mal 2,50m. grossen Zelle auf. Es darf nur ein persönliches Telephonat von 5 Minuten pro Monat durchgeführt werden. Beheizung und Belüftung sind häufig unzureichend.

 

 

3.

Gandhi sagte einmal: "Wenn jeder ein Auge für ein Auge nimmt, wäre die ganze Welt blind". Die Abschaffung der Todesstrafe sollte damit begründet werden, dass das Töten durch die Regierung viel zu teuer ist, finanziell und moralisch. Die Todesstrafe kostet zuviel und sie ist die einzige Form von Strafe, die die Straftat quasi imitiert. Wenn dem Staat erlaubt wird, Straftäter zu töten, werden damit auch Werte einer Verfassung in Frage gestellt:

 

die unantastbare Würde des Menschen!


Trotz der Wiedereinführung der Todesstrafe stieg in den USA die Mordquote zwischen 1988 und 1992 um 14 % an, für farbige junge Männer in Grossstadtvierteln ist Ermordung die zweithäufigste Todesursache.
Die Todesstrafe ist tatsächlich nichts anderes als eine Verschwendung von Mitteln, die für Programme zur Verbrechensbekämpfung und Gewaltprävention zur Verfügung stehen sollten. In New York City z.B. sank 1992 die Mordquote um 12 % durch den verstärkten Mehreinsatz von Polizeikräften.

Zum Nachdenken:

"Eine Gesellschaft sollte nicht danach beurteilt werden, wie sie mit ihren besten Mitgliedern umgeht, sondern wie sie ihre schlechtesten Mitglieder behandelt." Lew Tolstoi

"Unsere Aufgabe besteht darin Leben zu bewahren, auch das Leben von Menschen, die das Leben anderer nicht geschützt haben und zum Verbrecher geworden sind. Die Todesstrafe schreckt nicht ab." J.Kusch, Gefängnispfarrer




Die folgenden Statistiken sind einfach zum Nachdenken. Ist die Todesstrafe eine Abschreckung? Welchen Sinn hat sie denn bitte?


Jährlicher Anstieg der Mordrate in Jahren mit Hinrichtungen gegenüber Jahren ohne Hinrichtungen in Kalifornien.
Kann es vielleicht sein, dass auch öffentliche Gewalt "geil" auf Gewalt macht?


Befragung von Police-Chiefs über ihre Meinung, was dazu beitragen könnte, die Gewaltkriminalität einzuschränken (Angaben in Prozent)


Der Vergleich von Nachbarstaaten mit und ohne Todesstrafe zeigt, dass in Staaten mit Todesstrafe die Mordkriminalität weitaus höher ist (per 100 000 Einwohner)
Todesstrafe schreckt ab?


Diese Statistik zeigt, dass die Mordrate (pro 100 000 Einwohner) über die Jahre hinweg in den USA relativ stabil blieb - dass immer mehr Menschen hingerichtet wurden, hatte keinen Einfluss auf die Mordrate
Also wozu bitte???

Hier noch eine Übersicht, in welchen Staaten noch hingerichtet wird und mit welchen Methoden.

PRO: CONTRA:

- Gesetz der Vergeltung (Auge um à - Gesetz: primitive Rachegelüste

Auge, Zahn um Zahn) keine objektive Abwägung der

Schuld (Mord meist im Affekt)

- Abschreckung (durch Androhung à - bewiesen, dass Todesstrafe keine

einer schweren Strafe) abschreckende Wirkung auf Gewalttäter hat

 

- dauerhafte Sicherheit vor à - heute äusserst sichere Haftanstalten,

gefährlichen Gewaltverbrechern entlassene Mörder selten wieder straffällig,

Justizirrtümer endgültig fixiert

- kein ernsthafter Einwand bei der Frage

nach Menschlichkeit (alte und kranke

Menschen werden auch nicht getötet)

- bei parlamentarischen Debatten:

die Zeiten seien zu schlimm, um

die Todesstrafe abzuschaffen

- grundsätzliche Ungerechtigkeit der

Todesstrafe („kleine“ Leute,

Unterprivilegierte, rassische Minderheiten)




Bei etlichen Diskussionen um die Todesstrafe wird immer wieder argumentiert, dass bei
absoluter Gewissheit, dass die angeklagte Person ein schweres Verbrechen verübt habe,
diese auch zum Tode verurteilt werden kann bzw. sollte.

Eine solche absolute Gewissheit kann von einem "menschlichen Gericht" niemals
gegeben werden. Die Befürworter der Todesstrafe machen es sich mit einer solchen
Argumentation sehr leicht, denn sie ignorieren damit die potentielle Gefahr des
Justizirrtums und gehen davon aus, dass die Richter und Geschworenen stets objektiv
und richtig entscheiden, ob jemand tatsächlich schuldig ist, oder nicht.


Die Todesstrafe ist unwiderruflich und kann selbst im besten Justizsystem unschuldige
Menschen das Leben kosten. Mindestens 23 Unschuldige sind im Zeitraum von 1900 bis
1987 in den USA hingerichtet worden.


Der farbige Edward Earl Johnson wurde für schuldig befunden, einen weissen Polizisten
ermordet zu haben. Johnson, der zur Tatzeit 18 Jahre alt und nicht vorbestraft war, wurde
der einzigen Zeugin gegenübergestellt, die ihn schon von der Geburt an kannte.
Sie sagte aus, dass Johnson nicht der Mörder war; auch ihre Täterbeschreibung passte
überhaupt nicht auf Johnson. Daraufhin wurde er freigelassen, später aber erneut
verhaftet. Nach seiner Schilderung war er gezwungen worden, ein 'Geständnis' zu
unterschreiben, das ihm von zwei Polizisten mit der Drohung diktiert wurde, ihn
'während eines Fluchtversuches' zu erschiessen, falls er das Geständnis nicht schreibe.
Dieses 'Geständnis' hat Johnson bei der ersten Gelegenheit widerrufen. Es wurde
dennoch während des Gerichtsverfahrens gegen ihn verwendet. Nachdem die
Augenzeugin von Johnsons „Geständnis“ erfuhr, identifizierte sie ihn nun doch als Täter.
Am 20. Mai 1987 wurde Edward Earl Johnson in Mississippi hingerichtet. Bis zum Schluss beteuerte er seine Unschuld.

Ein Häftling erzählt seine Erlebnisse.


 
"Yeah, ich war sehr ängstlich, als ich hierher kam. Es war nicht so schlimm, bis ich hineinging. Als ich hineinging, war ich wirklich entsetzt. Es war, als ob ich tiefer und tiefer in einen Abgrund ginge ! Wir gingen vom Kleidungshaus hinunter zum H Unit, die Halle hinunter zum SW quad. Wir betraten SW quad, dann gingen wir in die SW-3 und von dort in eine winzige Zelle.
So was will ich sagen ?Alles wurde schmäler und schmäler, je weiter ich ging, bis ich jetzt hier sitze und meine Mahlzeiten drei Fuss von der Toilette entfernt esse. In der einen Minute habe ich den Himmel über meinem Kopf und Natur überall um mich und fünf Minuten später bin ich in einer winzigen, mit Dreck bedeckten Zelle tief in einem Gebäude. Ich dachte, ich wäre auf alles vorbereitet, aber ich habe mich total geirrt."
(Gefangener im Oklahoma H Unit)
Eine Zelle im H Unit von Oklahoma:
Zwei Gefangene teilen sich eine Zelle. Jeder hat zwei Bretter, auf denen er seine Habseligkeiten aufbewahren kann. Die kleinen Leuchten sind das einzige Licht, sie bestrahlen nicht einmal die Zellenwände. Der Spiegel ist aus Sicherheitsglas, das in kleine Stücke zerbrechen würde, wenn man ihn zerbricht. Der Ventilator neben der Toilette ist Quelle für die Wächter um zu belauschen, was in der Zelle geschieht. 
 


 

 
Eine Zelle in Ellis Unit, Hunstville, Texas:
Die Gefangenen sind 23 Stunden am Tag in dieser Zelle eingesperrt. Jeder Gefangene hat seine eigene Zelle. Erlaubt sind dem Gefangenen nur ein paar persönliche Dinge und ein Radio. Ein Fernseher steht im Gang vor den Zellen. Im texanischen Sommer ist es in den Zellen so heiss, dass die Gefangenen es auch nur in ihrer Unterwäsche kaum aushalten. Im Winter frieren sie in ihren ungeheizten Zellen.


Mit Ausnahme von St. Quentin ist es einem Insassen des Todestraktes nirgendwo möglich, seinen Besuch anders als durch verstärkte Plexiglasscheiben zu sehen. Auch beim "letzten Besuch" ist es nicht mehr möglich, dass Verwandte und Freunde den Gefangenen in den Arm nehmen oder ihm auch nur die Hand geben können.
 

Von Staat zu Staat gibt es Unterschiede bei den
Regeln über Körperpflege. In manchen Staaten
darf der Gefangene jeden zweiten Tag in diese
Duschen, in anderen einmal in der Woche.
Diese Erlaubnis kann auch gestrichen werden. 






"WARUM - Töten wir Menschen, die Menschen getötet haben? Etwa um zu zeigen, dass es
Unrecht ist, Menschen zu töten?"


Was versteht die Gesellschaft unter dem Begriff Todesstrafe? Eine objektive Definition
könnte lauten: "Die Todesstrafe soll eine Wiedergutmachung und Bestrafung einer
strafbaren Handlung durch den gesetzlich geduldeten und gerichtlich angeordneten Tod
des Schuldigen erwirken." Personen der verschiedensten Gesellschaftsschichten
vertreten die Auffassung, dass sich Menschen den staatlichen Tod "verdienen" können,
wenn sie schwere Straftaten verüben. Mit dieser Auffassung ist oftmals die
Wunschvorstellung verknüpft, dass die Todesstrafe ein geeignetes Instrument sei, um die
Schwerstkriminalität erfolgreich zu bekämpfen.


"Befürworter der Todesstrafe führen oft an, sie sei gerecht und auf besonders grausame
Verbrechen die angemessene Antwort. Die Argumentation, jemand habe den Tod
'verdient', entzieht jedoch den Menschenrechten jede Grundlage. Das Gegenteil trifft zu:
Wenn der Staat die Tötung eines Mörders anordnet, ist es schwierig zu erklären, dass die
Ermordung eines Menschen Unrecht darstellt."


Wie kann eine zivilisierte Gesellschaft das Töten von Menschenleben mittels der
Todesstrafe billigen? Doch nur dadurch, indem die Gesellschaft den Schwerverbrechern
die Menschenrechte sowie den Wert des Lebens aberkennt. Provokativ ausgedrückt: "Ein
Schwerverbrecher hat kein Recht auf Leben, sein Leben ist wertlos und sein wertloser
Körper darf getötet werden."


2. Entwicklung der Todesstrafe


"In den vergangenen zehn Jahren hat durchschnittlich ein Land pro Jahr die Todesstrafe
abgeschafft. Der Trend zur Abschaffung dieser geplanten und kaltblütigen Tötung eines
Menschen durch den Staat verstärkt sich, jedoch nicht schnell genug. Zwar haben inzwischen 35 Staaten die Todesstrafe vollständig abgeschafft, 100 Länder praktizieren sie
jedoch weiterhin. Allein im Jahr 1988 sind weit über 1.000 Menschen in diesen Staaten
hingerichtet worden. Vergast, erschossen, gesteinigt, erhängt, mit einer Giftspritze oder
2.000 Volt auf dem elektrischen Stuhl getötet."


3. Minderheiten sind zum Tode verurteilt


"Ein ehemaliger Gouverneur von Ohio [USA] beschrieb seine Erfahrungen so: 'Während
meiner Tätigkeit als Gouverneur habe ich gelernt, dass alle Todeskandidaten eines
gemeinsam haben: sie sind arm. Es gibt noch andere Gemeinsamkeiten - geringe
Intelligenz, wenig oder gar keine Bildung, wenig Freunde, zerrüttete Familien -, aber die
Tatsache, dass sie kein Geld hatten, war einer der Hauptfaktoren bei ihrer Verurteilung
zum Tode!“

Kann man unter Berücksichtigung dieses Wissens, dieser Erfahrungen die Todesstrafe
noch befürworten?
Betrachtet man diese Aussage "... dass sie kein Geld hatten, war einer der Hauptfaktoren
bei ihrer Verurteilung zum Tode." etwas näher, wird deutlich, dass vor allem
sozial schwache und andere gesellschaftliche Randgruppen in den USA mit dem Tod
bestraft werden . Es wäre sinnvoller und notwendig, die Armut in der Gesellschaft zu
beseitigen, um der Schwerstkriminalität entgegenzutreten, als die Todesstrafe zu
fordern.

Die Todesstrafe behandelt nur die Symptome einer vielleicht verfehlten
Gesellschaftspolitik, die eigentlichen Ursachen für die Kriminalität - nämlich die Armut
und andere soziale Umstände - werden durch die Todesstrafe nicht verändert. Die
Gesellschaft braucht weniger Angst vor Wiederholungstätern zu haben, als Angst vor
einer wachsenden Armut und Entstehung einer Zwei-Drittel-Gesellschaft. Denn dies ist
eine Gefahr, welche die Schwerstkriminalität wesentlich mitverursacht.

Die Gesellschaftsgruppe der sozial schwachen stellt trotz steigender Armut
glücklicherweise eine Minderheit in den Vereinigten Staaten dar. Aber hieran wird die
Problematik deutlich, dass Recht nicht gleich Recht ist, insbesondere nicht bei der
Todesstrafe. In den USA werden sogar Jugendliche und Geisteskranke hingerichtet:


"Am 11. September 1985 wurde ein junger Mann in Texas für einen Mord hingerichtet,
den er als 17-jähriger begangen hatte.“


“Morris Mason, ein 32 Jahre alter schwarzer Landarbeiter, wurde am 26. Juni 1985 in
Virgina auf dem elektrischen Stuhl exekutiert. Im Laufe seines Lebens war er in drei
psychiatrischen Einrichtungen untergebracht, wo man ihn als geistig auf der Stufe eines
achtjährigen Kindes Zurückgebliebenen beurteilte. Obwohl drei Psychiater
unabhängig voneinander zu dem Ergebnis kamen, dass Morris Mason über einen Zeitraum
von acht Jahren an paranoider Schizophrenie litt, lehnte das Gericht es ab, den
Geisteszustand des Angeklagten von einem weiteren Psychiater beurteilen zu lassen.
Sein Pflichtverteidiger hatte nicht die notwendigen Mittel, um einen privaten Gutachter zu
beauftragen."


Die häufigsten Todesurteile werden in den USA gegen Schwarze ausgesprochen. An den
folgenden Zahlen wird klar, dass Richter und Geschworene oftmals nicht objektiv genug
entscheiden. Häufig spielen rassistische Vorurteile gegenüber Farbigen bewusst oder
unbewusst bei der Urteilsfindung eine Rolle:


"48 Prozent der Todeskandidaten sind Schwarze oder Angehörige anderer Minderheiten,
obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur zwölf Prozent beträgt. In einigen
Bundesstaaten liegt der Anteil der Schwarzen unter den Todeskandidaten erheblich
höher: in Alabama zum Beispiel bei 66 Prozent. Schwarze, die wegen Mordes an
Weissen verurteilt werden, werden weitaus häufiger mit dem Tode bestraft als Weisse. Weisse, die Schwarze ermordet haben, werden dagegen äusserst selten zum Tode verurteilt. Von den 18 Hinrichtungen, die 1986 (in den USA!) durchgeführt wurden, fanden 16 wegen Mordes an Weissen statt."


4. Wirkung der Todesstrafe


Eines der Hauptargumente für die Einführung bzw. Beibehaltung der Todesstrafe stellt die
Wunschvorstellung dar, dass die Todesstrafe auf Verbrechen abschreckend wirke.

"Die Todesstrafe wirkt nicht abschreckender als eine Freiheitsstrafe. Man braucht sie
auch nicht, um die Gesellschaft vor Wiederholungstätern zu schützen: Die Rückfallquote
bei Tötungsdelikten nach ordnungsgemässer Strafverbüssung beträgt im internationalen
Durchschnitt ein bis drei Prozent."
"In einigen Ländern, zum Beispiel Kanada, ist die Mordrate nach Abschaffung der
Todesstrafe gesunken. Studien in den USA belegen, dass sich die Mordrate in Staaten mit
der Todesstrafe von der anderer Staaten mit vergleichbarer Bevölkerungsstruktur und
ähnlichen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen, aber ohne Todesstrafe, kaum
unterscheidet. Einige Untersuchungen kommen sogar zu dem Schluss, dass die
Todesstrafe die Verbrechensrate erhöht. Im Staate New York kam es zwischen 1907 und
1963 in den Monaten nach einer Hinrichtung zu durchschnittlich zwei zusätzlichen Morden.“

Aufgrund dieser Studien, die belegen, dass die Todesstrafe keine Abschreckung von
Straftaten erzielt, ist die Frage berechtigt, ob es Sinn macht, die Todesstrafe zu fordern.


5. Die Grausamkeit der Todesstrafe


Die Todesstrafe ist die grausamste Strafe, die ein Mensch bekommen kann.

"Schon die Erfahrung, in der Todeszelle auf die eigene Hinrichtung zu warten, ist
grausam, unmenschlich und erniedrigend. Die Hinrichtung, oftmals nach mehreren
Jahren, in denen die Gefangenen zur Untätigkeit verurteilt und unter grossem psychischen
Druck in permanenter Unsicherheit leben, ist ein Akt der Barbarei, unabhängig von der
Hinrichtungsmethode."


Somit steht die Todesstrafe eindeutig im Widerspruch zu der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte vom 10. Dezember 1948. Im Artikel 1 dieser Erklärung wurde die Würde
des Menschen von fast allen Ländern der Welt festgeschrieben. Auch im Grundgesetz der
Bundesrepublik Deutschland heisst es: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."


"Wie die Folter ist auch die Todesstrafe ein Eingriff des Staates in die unverletzlichen
Rechte des Individuums. Sicherlich hat der Staat das Recht, Straftaten zu ahnden. Dieses
Recht hat aber ganz klare Grenzen, die durch Artikel 3 und 5 der Allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte festgelegt sind. In diesen Artikeln heisst es: 'Jeder Mensch hat das
Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.' 'Niemand darf der Folter oder
grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen
werden."


"James Autry starb am 14. März 1984 in Texas durch Injektion eines tödlichen Giftes. Man
liess eine Salzlösung in seine Venen tropfen.. Ursprünglich war sein Hinrichtungstermin
für November 1983 festgesetzt worden. Er lag damals bereits festgeschnallt auf einer
Liege und erlebte die Vorbereitungen für seine Hinrichtung, als die Nachricht eintraf, dass
die Vollstreckung des Todesurteils aufgeschoben sei.

Mindestens zehn Minuten kämpfte er mit dem Tod. Während dieser Zeit war er
grösstenteils bei






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