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Reifeprufung aus Psychologie Philosophie - Angst

Reifeprüfung aus Psychologie/Philosophie



Angst

Literaturverzeichnis:

Schach der Angst ;Methoden zur Bewältigung

von Angsten bei Kindern und Jugendlichen



(von Franz Sedlak und Bibiane Schuch)

Grundformen der Angst; Eine

tiefenpsychologische Studie (von Fritz

Riemann)



Angst



Erklärungsmodelle der Angst:


Biologische Erklärung:


Lebewesen besitzen ein angeborenes Alarmprogramm, welches den

Organismus zu höchster Leistungsbereitschaft anregt und 2

rettende Reaktionen steuert:

Blindwütiger Angriff (wild drauf los!)

Kopflose Flucht (nichts wie weg!)

Bei solchen Reaktionen stellt sich aber die Frage, ob diese in der

heutigen Gesellschaft (noch) bestehen, da es viel effektiver ist, in

einer Situation, die möglicherweise (Lebens-) Gefahr darstellt,

Übersicht zu bewahren und weitere Aktionen genau zu planen.

Obwohl in der Natur der 'Todstellreflex oft zum 'Ziel' führt, erwirkt

diese Verhaltensweise beim Menschen genau das Gegenteil. Es

kann aber auch vorkommen, dass wir in bestimmten Situationen so

geängstigt sind, dass wir auf eine gewisse Art gelähmt sind; ganz

im Gegensatz dazu, versuchen einige Menschen durch eine Art

'Imponiergehabe' ihre Angst zu überspielen, um mutig und

kaltblütig zu wirken. Ferner eliminieren wir die natürlichen

Angstauslöser, indem wir akustische und optische Reize fernhalten,

und somit beispielsweise bei einer Fahrtgeschwindigkeit von 180

km/h, auf Grund des 'leise gestellten' Motorengeräuschs, noch

immer unbedenklich weiterfahren.






Psychoanalytische Erklärung:


Sigmund Freud unterscheidet in seiner Psychoanalyse zwischen

einer als normal angesehenen Realangst, einer Gewissensangst vor

dem Über-Ich und einer Triebangst vor der Stärke der eigenen

Leidenschaften. Die beiden letzteren können sich zu Phobien

entwickeln. Dazu gehören:

Klaustrophobie (Angst vor dem Eingeschlossenwerden)

Agoraphobie (Platzangst)

Phobophobie (Angst vor der Angst)

Ferner kennt die Psychoanalyse positive, sowie negative

Eigenschaften, die durch Angste ausgelöst werden können:

Angst vor dem Liebesverlust

Angst vor dem Objektsverlust

Angst vor der Kastration

Angst vor der Autorität

FREUD : Zu ersten Angsterfahrungen kommt es bei der Geburt. Das

Neugeborene kommt aus der geschützten Lage im Uterus mit

automatischer Bedürfnisbefriedigung in eine Situation der

Spannung, weil es glauben muss, seine ES - Bedürfnisse könnten

ungestillt bleiben. Nachdem das Kind das Licht der Welt erblickt hat,

beginnt das Neugeborene zu schreien, um seine noch mit Schleim

gefüllten Atemwege zu reinigen. Schreit das Kind nicht von selbst,

sollte man ihm kopfüber haltend, entweder auf die Fusssohlen oder

zwischen die Schulterblätter klopfen.








Lernpsychologische Erklärung:


Hier befasst man sich damit, welche Erlebnisse uns ängstlich

machen. (Little Albert)



Entwicklungspsychologische Sicht:


Laut Bridges (NOVAK/FINSTER) tritt Angst schon nach dem 6.Monat

auf. Ein gutes Beispiel dafür ist John B. Watsons Experiment mit

'Little Albert'. Jedes mal, wenn der 11 Monate alte 'Little Albert

eine weisse Ratte berührte, ertönte ein schrilles Geräusch. Dieser

Vorgang wiederholte Watson so oft bis 'Little Albert sich fürchtete,

eine weisse Ratte anzufassen. Er hatte die Angst erlernt

(Reizgeneralisierung).

Im ersten Lebensjahr scheinen plötzliche laute Geräusche,

Schmerz, das Gefühl zu fallen Blitze und Schatten angeborene Reize

für Angst zu sein. Als "lebenserhaltende" Reaktion schreit das Kind,

wendet sein Gesicht ab und klammert sich an die Mutter.

Mit der Vergrößerung des Wahrnehmungsbereiches ergeben sich

auch zusätzliche Angstreize.Im zweiten Lebensjahr kommen die

Angst vor der Dunkelheit und dem Alleinsein, die Angst vor

Alpträumen, Räubern und Tod, die Angst vor Tieren und die Angst

vor unbekannten Objekten, Situationen und Personen hinzu. .Die

Reaktionen sind auch hier Schreien, Anklammern an Bezugs-

personen, Abwenden, Weglaufen, Suchen nach Sicherheit und

sprachliche Mitteilung.

Im zweiten bis dritten Jahr nimmt die Angst vor Dunkelheit, dem

Alleinsein, den Alpträumen, den Räubern, dem Tod, den Tieren,

dem Blitz und den Schatten zu, während die Angst vor Fallen aus

großer Höhe, vor Schmerz, unbekannten Objekten, lauten

Geräuschen und Lärm steigt. Das Kind zeigt nun ein gezieltes

Vermeiden der Angstreize und Unterdrücken der Angstreaktion; es

gibt vor, keine Angst zu haben, - obwohl sein mimischer Ausdruck

seine Gefühle verrät.Im vierten bis fünften Lebensjahr zeigen

Kinder Angst bei Anzeichen der Furcht bei anderen, bei Bedrohung,

Verletzung, Unfall und Feuer. Die Angst bei Dunkelheit, bei

Alleinsein, vor Alpträumen, Tod und Schmerz nimmt weiter zu. Die

Angst vor Blitz, Schatten, unbekannten Objekten, Situationen und

Personen, vor lauten Geräuschen und Lärm dagegen nimmt ab.Im

Vorschulalter kommt es manchmal zu einem plötzlichen Auftreten

von Gefühlen, die jedoch nur eine kurze Dauer haben. Dafür äußern

sie sich mit voller Intensität. Die Gefühle wechseln aufgrund der

erst folgenden Entwicklung einer zentralen Steuerungsinstanz

(=Integration) innerhalb von Minuten.

Die Entwicklung der .Angste findet hauptsächlich in den ersten

Lebensjahren statt, doch jede Entwicklungsphase hat ihre eigenen

Angste, ganz besonders Jugendliche leiden darunter.Hier sollen

einige jugendspezifische Angste genannt werden(van der VEER/de

VIT, 1982):



Angst- und Abwehrmechanismen


Die Acht-Monate-Angst:


Durch den sukzessive Entwicklungsfortschritt lernt das Kind, nicht

nur auf das Lächeln der Mutter mit einem Lächeln zu antworten,

sondern reagiert oft weinerlich, wenn jemand Unbekannter in sein

Gesichtsfeld tritt. Dieses Phänomen nennt man 'fremdeln'. Es ist

aber kein Zeichen schlechter Erziehung- ganz im Gegenteil-, es ist

Indikator einer gesunden Mutter-Kind-Entwicklung.



Die Seperationsangst (Trennungsangst ca. ab 10. Monat):


Wenn das Kind zu laufen beginnt und seine Umgebung genauer

erforscht, kommt es öfters unweigerlich zur Trennung von der

Mutter und zur damit verbundenen Angst. Hier ist ein sehr wichtiger

Aspekt das Verhalten der Mutter. Sie erleichtert dem Kind die

Trennung durch Gewährlassen, oder sie verhindert sie, weil die

Angst um das Kind zu groß ist.






Die Umweltangst (ab ca. 3 Jahren):


Durch die fortschreitende geistige Entwicklung, lernt das Kind seine

Umwelt besser wahrzunehmen, jedoch nur auf eine

altersentsprechende Art. Somit wird es natürlich mit neuen Angsten

konfrontiert. Eine davon ist die Angst, vor dem Übertreten von

Verboten. Angstobjekte dieses Entwicklungsschritts: Tiere,

Märchenfiguren, Gespenster, Dunkelheit. Weiters kommt es in

dieser Zeit oft zu typischen Trennungsängsten, weil der

Kindergartenbesuch ansteht.


Die Sozialisationsangst (ab 6./7. Lebensjahr):


Mit dem Schuleintritt muss das Kind lernen, sich von zu Hause zu

trennen und mit fremden Menschen zusammenzuarbeiten. Hier

werden auch erste physische und psychische Anforderungen

gestellt, und erste soziale Kontakte werden geknüpft.


Realangst (ab 9./10. Lebensjahr:


Diese Angst wird durch die fortschreitende geistige Entwicklung und

die mit ihr verbundene, zunehmende Wirklichkeitserfahrung

ausgelöst. Das Kind setzt sich mit neuen Angsten auseinander, die

bisher verschwiegen, oder durch das Fernsehen erst 'bekannt

gemacht' wurden. (Kriminalität, Hunger, Krieg, Sexualität, Tod).

Aber auch durch den immer größer werdenden Leitungsdruck in der

Schule können Existenzängste auftreten. Diese Art von Angst ist

aber nicht nur Teil einer gesunden Entwicklung, sondern hilft uns

auch lebensbedrohliche Lebenssituationen abzuschätzen, und

bewahrt uns letztlich sogar helfen zu überleben.






Die Reifungsangst (Pubertätsbeginn):


In diesem Entwicklungsstadium treten in allen

zwischenmenschlichen Beziehungen Schwierigkeiten auf (innerhalb

der Familie, in Schule und Beruf, im Freundeskreis). Auch die

Beziehung zu sich selbst wird zum Problem. Der Reaktion der

Umgebung kommt sehr viel Bedeutung zu, denn diese bestimmt das

Ausmaß der Angst, und deren mögliche Ausweitung ins Krankhafte.

Somit sollten nicht nur die Eltern, sondern auch die Schule mögliche

frühzeitige Fehlentwicklungen erkennen, und zwar bevor das Kind

zu dramatischen Lösungen Zuflucht nimmt.





Die vier Grundformen der Angst:


Die Angst vor der Selbsthingabe, als Ich-Verlust und Abhängigkeit erlebt.

Die Angst vor der Selbstwerdung, als Ungeborgenheit und Isolierung erlebt.

Die Angst vor der Wandlung, als Vergänglichkeit und Unsicherheit erlebt.

Die Angst vor der Notwendigkeit, als Endgültigkeit und Unfreiheit erlebt.



Ad 1: Die Angst vor der Selbsthingabe resultiert aus dem Wunsch, dass

wir ein einmaliges Individuum werden wollen, unser Eigensein

bejahen und gegen andere abgrenzen und eine unverwechselbare

Persönlichkeit werden wollen. Daher sind wir aber aus der

Geborgenheit des Dazugehörens herausgerissen, was Einsamkeit

und Isolierung bedeuten würde. Denn je mehr wir uns von den

anderen unterscheiden, umso einsamer werden wir und sind damit

der Unsicherheit, dam Nichtverstanden-, dem Abgelehnt- und

Bekämpftwerden ausgesetzt. Riskieren wir aber andererseits nicht,

uns zu eigenständigen Individuen zu entwickeln, bleiben wir sehr im

Kollektiven, im Typischen stecken, und bleiben unserer

menschlichen Würde etwas Entscheidendes schuldig.


Ad 2: Die Angst vor der Selbstwerdung korrespondiert mit unserem

Begehren, uns der Welt, dem Leben und den Mitmenschen

vertrauend zu öffnen, uns einzulassen, mit dem Nicht-Ich, dem

Fremden, in Austausch zu treten mit dem Außer-uns-Seienden.

Damit meint man die Seite der Hingabe an das Leben. Diese

Hingabe ist mit der Angst verbunden, unser Ich zu verlieren,

abhängig zu werden, uns auszuliefern, unser Eigensein nicht

angemessen leben zu können, es anderen opfern und in der

geforderten Anpassung zu viel von uns selbst aufgeben zu müssen.

Es dreht sich hier vor allem um unsere Abhängigkeiten, um unser

'Geworfensein', und darum, dass wir trotz dieser Abhängigkeiten

und Gefährdungen unseres Ichs, die uns unsere Ohnmacht fühlen

lassen, uns dem Leben zuwenden und uns aufschließen sollen. Das

Paradoxe daran ist, dass wir zwar die Selbstbewahrung und

Selbstverwirklichung leben sollen, andererseits sollen auch die

Selbsthingabe und Selbstvergessenheit zugleich die Angst vor der

Ich-Aufgabe, wie die Angst vor der Ich-Werdung überwinden.



Ad 3: Die Angst vor der Wandlung wird von der Forderung hervorgerufen,

Dauer anzustreben, und uns auf dieser Welt gleichsam häuslich

niederzulassen und einzurichten, in die Zukunft zu planen,

zielstrebig zu sein, als ob wir unbegrenzt leben würden, als ob die

Welt stabil und die Zukunft voraussehbar wäre und als ob wir mit

Bleibendem rechnen könnten. Hiermit sind die Angste gegeben, die

mit dem Wissen um die Vergänglichkeit, um unsere Abhängigkeiten

und um die irrationale Unberechenbarkeit unseres Daseins

zusammenhängen: Die Angst vor dem Wagnis des Neuen, vor dem

Planen ins Ungewisse, davor, sich dem ewigen Fließen des Lebens

zu überlassen, das nie stillsteht und auch uns selbst wandelnd

ergreift.


Ad 4: Die Angst vor der Notwendigkeit. Sie besteht darin, dass wir immer

bereit sein sollen, uns zu wandeln, Veränderungen und

Entwicklungen zu bejahen, Vertrautes aufzugeben, Tradition und

Gewohntes hinter uns zu lassen, uns immer wieder vom gerade

Erreichten zu lösen und Abschied zu nehmen, alles nur als

Durchgang zu erleben. Also haben wir Angst vor Ordnungen,

Notwendigkeiten, Regeln und Gesetzen, durch den Sog der

Vergangenheit und Gewohnheit festgelegt, festgehalten zu werden,

eingeengt, begrenzt zu werden in unseren Möglichkeiten und

unserem Freiheitsdrang. Es erscheint hier der Tod als Erstarrung

und Endgültigkeit. Daher sollen wir zugleich nach Dauer und nach

Wandlung strebenund die Angst vor der nicht aufzuhaltenden

Vergänglichkeit, wie die Angst vor der unausweichlichen

Notwendigkeit, überwinden.


Schulangst:


Merkmale des ängstlichen Schülers:

Er ist allgemein ängstlich: Erhöhte Angstbereitschaft gilt nicht nur

für die Schule, sondern auch für verschiedene Situationen.

Er hat wenig Vertrauen zu seiner eigenen Leistungsfähigkeit: Er

erwartet meist Misserfolg und entwickelt keine

Bewältigungsmethoden.

Das Bild von sich selbst ist negativ: Es betrifft nicht nur Schule und

Leistung - die gesamte Persönlichkeit ist irritiert.

Es handelt sich fast immer um: Angste vor Lehrern, Angst, den

Anforderungen nicht zu genügen bzw. kein Lob zu erhalten;

Probleme mit den Mitschülern; Probleme mit dem eigenen Ich, das

nicht unabhängig von der schulischen Leistung besteht.

Schulängste und ihre Symptome beim Kind:

Trennungsangst: Verschiedene körperliche Beschwerden: Übelkeit,

Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, schwache Blase.

Leistungsangst: Das Kind ist unruhig, schwitzt beim Schreiben,

zittert, klagt über Kopfschmerzen, arbeitet pedantisch und weint,

wenn etwas nicht gelingt.


Prüfungsangst: Am Abend vorher und in der Nacht ist es ängstlich;

körperliche Symptome: Rot- oder Blasswerden, extremes

Schwitzen, Herzklopfen; bei mündlichen Prüfungen versagt das

Kind, obwohl es gut vorbereitet ist; die Leistungen sind schlechter,

als es auf Grund der Vorbereitung zu erwarten wäre; das Kind

meldet sich nie von selbst.

Schulängste und ihre Symptome beim Jugendlichen:

Prüfungsangst: Durch den weiteren Schulbesuch treten Stärken

und Schwächen in der Leistung deutlich hervor es zeigen sich

öfter Lernschwierigkeiten; diese verstärken die schon vorhandene

Prüfungsangst.

Individuelle Konflikte mit den Lehrern: Diese Konflikte nehmen zu

und bewirken eine gesteigerte Angst vor der Schule.

Kontaktangst: Kontaktschwierigkeiten zeigen sich besonders

deutlich in der Schule. Durch das Rückzugsverhalten des

Jugendlichen wird er zum Außenseiter in der Klasse, was wiederum

Schulangst bewirkt.




Schulängste und die Rolle der Eltern:

Den Eltern des ängstlichen Kindes kommt sowohl für die Entstehung

als auch für die Aufrechterhaltung von Angsten entscheidende

Bedeutung zu. Auch die Mutter leidet unter Trennungsängsten, sie

fühlt sich einsam, begleitet das Kind viele Jahre lang zur Schule,

weil sie Angst hat, es könnte dem Kind unterwegs etwas passieren.

Minimale Beschwerden reichen aus, um das Kind zu Hause bleiben

zu lassen, um seine Symptome zu kurieren.

Der Ehrgeiz der Eltern dominiert die Leistungssituation. Keine Arbeit

ist gut genug, ein kurzfristiger Leistungsabfall wird zum familiären

Problem.

Eine intakte Familie kann die Angst des Kindes jederzeit reduzieren;

es kommt zwar zu kritischen Momenten, nicht aber zu Krisen, wenn

die Eltern hinter dem Kind stehen und nicht nur Leistungen fordern.

Vor allem schwächere Kinder brauchen die Familie als

Unterstützung. Im Kind darf nie der Eindruck entstehen, dass sein

Wert mit seinen Schulnoten gleichzusetzen ist.

Die große Anzahl prüfungs- und leistungsängstlicher Kinder beweist

aber, dass die Erwartungen der Eltern an das Kind allgemein sehr

hoch sind und nicht selten dazu führen, dass die Krise des Kindes

verstärkt wird. Hier wäre es wichtig den Eltern beizubringen, dass

der Erfolg des Kindes nicht absolut, sondern nur relativ wichtig ist.


Hilfestellungen zur Angstbekämpfung(Abwehrmechanismen):


Abwehrmechanismen sind unbewusste Maßstäbe, die der Mensch

zur Abwehr unangenehmer Situationen entwickelt bzw.

Steuerungsmechanismen zur Herstellung und Beibehaltung des

seelischen Gleichgewichts in der menschlichen Psyche, die dieselben

Funktionen haben wie die Abwehrmechanismen des Körpers gegen

Krankheiten.


Flucht: Menschen, die Angst vor dem Wettbewerbsdruck und

Ellenbogentechnik haben, kapseln sich ab und ziehen sich gerne in

eine erträumte Scheinwelt zurück. ('Evasion')

Ideologisierung: Menschen vergessen oft ihre Angst, wenn sie sich

an fanatische Gemeinschaften anschließen und ihre totale

Selbstaufgabe im Dienste eines Führers stellen.

Rituale: Viele verschaffen sich ein gewisses Gefühl von Sicherheit,

wenn sie bestimmte Handlungen immer wieder vollziehen.

(Stufenzählen, sorgfältiges Ankleiden,)

Steuernde Gegenstände: Manche Menschen sprechen bestimmten

Sachen, die sie mit sich tragen sehr viel Wert zu und werden auch

durch diese ruhiger. (Maskottchen, Spazierstock,)


Man soll sich zwischendurch entspannen.

Man soll seine Aufgaben in kleine Abschnitte und Lernschritte

einteilen.

Es ist auch sehr wichtig, öfters eine kleine Pause einzulegen, die

man mit einer Tätigkeit ausfüllt, die einem Spaß macht. (Musik

hören, Witze lesen, etwas zeichnen oder malen oder einfach

faulenzen.

Man kann auch eine 'Fitnesspause' einlegen, in der man durch

Gymnastik wieder Energie und Tatkraft tankt.

Rückzug/Flucht: Nur nicht daran denken, decke über den Kopf

ziehen.

Abreagieren: Angst ist biologisch zur Auslösung besonderer

Aktivitäten programmiert; daher sollten wir diese in

Ersatzhandlungen abfließen lassen.

Gewaltsame Überwindung der Angst

Schrittweises Abbauen




Hilfreiche Methoden zum Angstabbau:

Die 'Feuerwehrübung':

Man soll besonders darauf achten, dass das Kind alles kann, was es

für die Bewältigung einer Situation braucht. Das Kind soll trainiert

werden, in einer gewissen Zeit ein feststehendes Arbeitspensum zu

schaffen. Wenn das Training scheitert, weil das Kind Angst vor

Versagen hat, ist es wichtig, das 'Einsatztraining' schrittweise in

Gedanken zu entwickeln. Man kann mit dem Kind auch ein

Rollenspiel machen, wodurch es die 'ängstliche Situation' gut zu

beherrschen lernt.

Die 'Stopp-formel':

'ST' steht für stärken, stabilisieren

Sich immer wieder Mut zusprechen!

Sich immer wieder sagen: Ich schaffe es! Das wäre doch gelacht!

Nur Mut! Kein Meister ist vom Himmel gefallen! Ich kann es!


'O' steht für ordnen, organisieren, operieren

Alle notwendigen Mittel bereithalten: Schreibgeräte, Lexikon usw.

Man soll sich eine Uhr auf den Schreibtisch stellen, um die

vorgegebene Zeit zu kontrollieren!

Man soll bei der Durchführung nicht lange zögern!

Übersichtlich schreiben!

Nicht gleich impulsiv losreden!

Mit dem Wichtigsten zuerst beginnen!

'P': Planen, Programm entwerfen

Man soll sich einen Plan machen

Man soll sich während des Sprechens sich selbst kontrollieren!

Es ist wichtig zu überlegen, was die Fragestellung bedeutet!

Das Kind soll sich überlegen, was es weiß und was es über etwas

sagen kann!

'Losungswort':

Die Losungswortmethode ist eigentlich ganz einfach: Man sucht

sich ein Ereignis, was einem täglich oder zumindest öfters Freude

macht. Dann verbindet man dieses Losungswort mit seiner Angst,

und somit kann man diese Angst abbauen.

Die 'Superman-Methode':

Man kann seine Angst auch abbauen, indem man sich irgendeinen

Helden vorstellt, der die eigenen Angste bewältigt, und erzielt

dadurch einen Angstabbau.

Die Sorgen 'platzen' lassen:

Wenn die Gedanken des Kindes in die Richtung gehen die es nicht

möchte (Angste), besteht die Möglichkeit, in Gedanken 'Halt' zu

sagen und zu versuchen an etwas anderes zu denken, oder einfach

etwas tun, was einen ablenkt.


Die Schulphobie:


Die Schulphobie äußert sich in dem Sinn, dass das Kind plötzlich

Angst vor der Schule äußert. Als Gründe dafür geben sie oftmals

eine zu hässliche Schule, einen zu langen Schulweg, einen zu

kleinen Turnsaal usw. an. Erst wenn man an das Kind ganz

herankommt stellt sich heraus, dass es in erster Linie

Trennungsängste sind, die den Schulbesuch unmöglich machen.

Das Kind hat Angst sich von der familiären Situation, von den Eltern

und hauptsächlich von der Mutter zu trennen. Diese Angst zeigt sich

häufig in Vorstellungen, krank zu sein oder zu werden oder dass

den Eltern etwas passieren könnte, wenn das Kind nicht da ist. Das

typisch schulphobische Kind verbringt den ganzen Tag mit der

Mutter und geht nicht allein von zu Hause weg. Somit wird der

Kontakt zur Mutter noch enger, der Kontakt zu anderen aber noch

schwächer. Bei älteren 'Schulverweigerern' steht oft nicht die

Trennungsangst, sondern eher eine - unbewusste - aggressive

Tendenz des Kindes im Vordergrund, mit der es auf krankhafte

Verhaltensmuster innerhalb der Familie reagiert, vor allem auf

aggressiv- feindselige Beziehungen.

2 Merkmale kennzeichnen den Zeitpunkt des Auftretens dieser Störung:

Es handelt sich selten um Schulanfänger, die bereits zu Beginn der

Klasse verweigern, sondern eher um Angehörige höherer

Altersstufen (2. Klasse Volksschule bis 2. Klasse Hauptschule).

Der Ausbruch erfolgt häufig nach einer Zeitspanne, in der das Kind

etwas längere Zeit zu Hause war: nach Krankheiten, nach ein- bis

zweiwöchigen Ferien, selten nach der langen Sommerpause.


Die Vorzeichen der Schulphobie

Häufiges Fehlen in der Schule

Immer wiederkehrende körperliche Beschwerden (Kopfschmerzen,

Bauchschmerzen, Übelkeit), ohne dass der Arzt entsprechende

Ursachen findet.

Eine Reihe anderer, schon länger bestehende Angste (Dunkelangst,

Angst vor Arzten, fremden Menschen usw.)

Ein Zurückziehen in den letzten Monaten.

Störungen des Spielverhaltens, der Konzentration, das Kind ermüdet

leicht, schläft sehr viel, auch am Nachmittag.

Problematische Eltern-Kind-Beziehungen im Sinne eines zu engen

oder anderweitig gestörten Kontaktes

Es ist notwendig, dass das Kind dem Fachmann vorgestellt wird, der

sowohl mit dem Kind als auch mit den Eltern arbeiten wird, da diese

Störung ohne eine Veränderung der Familiensituation nicht behoben

werden kann.







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