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Psychologiereferat Schizophrenie



I. Einleitung


Das Wort Schizophrenie läßt sich aus dem griechischen skizo 'spalten' und phren 'Verstand, Gemüt' ableiten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff Schizophrenie von dem Schweizer Psychiater Eugen Bleuler geprägt. Bleuler führte das Wort für eine Gruppe von Krankheiten ein, bei denen eine Zerrissenheit im Fühlen und Denken das auffälligste Merkmal ist.

Die Beziehung zur Realität und zu den Mitmenschen ist verändert. Betroffene handeln bizarr, sagen unverständliche Dinge, sind verwirrt, ziehen sich zurück und können teilweise, sogar gegen Menschen, die sie lieben, aggressiv werden. Sie leiden an quälenden Gedanken vor dem Einschlafen und beziehen Gespräche anderer prinzipiell auf ihre eigene Person, fühlen sich beobachtet, kritisiert, hintergangen und grenzen sich aus diesem Grund von den Mitmenschen ab.



Die Schizophrenie, die ohne äußeren Anlaß aufzutreten scheint, betrifft die gesamte Persönlichkeit und verändert diese entscheidend.

Doch es bleiben durchaus 'gesunde' Anteile bestehen, die jedoch nicht in jedem Stadium der Krankheit nachweisbar sind. Nicht alle Außerungen und Handlungen sind schizophren, nur sind die 'gesunden' oft so versteckt, daß sie nicht erkennbar sind. Gerade dieses Nebeneinander von 'gesund' und "krank' kennzeichnet die Schizophrenie.

Die Schizophrenie zeigt sehr verschiedene Verlaufsformen und eine sehr vielfältige Symptomatik: Sie kann nach einer einzigen Phase restlos ausheilen, es können wiederholte Schübe auftreten, nach denen wieder weitgehende Besserung eintritt, und es kann zu einem fortschreitenden, sich verschlechternden Prozess kommen.




II. Symptome


Störungen des Denkablaufs


Tausende von verschiedenen Reizen erreichen täglich das menschliche Gehirn und werden sortiert, interpretiert, es werde logische Schlüsse gezogen und die Reize werden angemessen beantwortet. Wird ein Gesunder mit einer einfachen Frage konfrontiert, laufen innerhalb von Sekundenbruchteilen viele verschiedene Gedanken ab.

Beispiel: Ein Gesunder wird gefragt, ob er heute mit einem essen gehen möchte. Innerhalb kürzester Zeit stellt er sich selbst verschiedene Fragen wie 'Habe ich Zeit?', 'Möchte ich überhaupt? "Wie wird er darauf reagieren, wenn ich absage?" usw Ein normales Gehirn nimmt die Worte eines Satzes auf und verwandelt sie automatisch in ein Muster von Gedanken. Wir konzentrieren uns nicht auf die Bedeutung jedes einzelnen Wortes, vielmehr auf die gesamte Botschaft der Aussage. Das Gehirn


Schizophrener ist häufig nicht in der Lage, verschiedene Reize richtig zu sortieren und zu interpretieren.

Die Gedanken werden zerrissen, indem Zusammengehöriges getrennt und Nichtzusammengehöriges vereint wird. Zwar fehlt in den Gedanken Schizophrener der Zusammenhang nicht, aber es ist ein falscher Zusammenhang, der unsinnig wirkt.

Doch es werden nicht nur Gedanken zerrissen, auch optische und akustische Eindrücke werden falsch interpretiert. Dabei kann die Verarbeitung der Information im Gehirn so langsam vor sich gehen, daß einzelne Teile eines Gesichtes, das vom Kranken betrachtet wird, wie ein Puzzle zusammengesetzt werden müssen.

Neben der Unfähigkeit, die Reize richtig zu sortieren und zu interpretieren, existiert die Unfähigkeit, angemessen auf diese Reize zu reagieren. So kann ein Schizophrener auf die Nachricht, seine Mutter sei soeben verstorben apathisch reagieren ja sogar darüber lachen.

Denkstörungen werden im Gespräch deutlich. In leichten Fällen kann man dem Betroffenen trotz dieser Denkstörung folgen; in schweren Fallen allerdings versteht man nicht mehr was der Schizophrene sagen will.

Denkstörungen sind jedoch nicht immer erkennbar. Meist werden die Gedanken Schizophrener in dem Moment zerfahrener, in dem sie vor einem Problem oder einer Auseinandersetzung stehen oder wenn der Kranke sich beobachtet fühlt.


Inhaltliche Denkstörungen: der Wahn


Wahnthemen: - Verfolgungswahn

- Schuldwahn

- Größen- und Kleinheitswahn

- Liebes- und Eifersuchtswahn


In der Häufigkeit der Wahnthemen steht der Verfolgungswahn an erster Stelle.

Der Kranke bezieht jedes noch so kleine Detail auf sich selbst und ist der Überzeugung, jeder wolle ihm etwas mitteilen. Er ist sogar der Meinung, Informationen aus Zeitung, Radio oder Fernsehen wurden sich auf ihn beziehen.



Meist werden diese Wahngedanken rasch komplexer. Der Patient fühlt sich nicht nur beobachtet und bezieht alles auf sich, sondern ist der Meinung, daß sich alles und jeder gegen ihn richtet und ihn vernichten will. Er fühlt sich manipuliert und kontrolliert. Manche Schizophrene glauben, daß ihnen während eines chirurgischen Eingriffs Sender unter die Haut oder in den Kopf implantiert wurden, um besser manipulierbar zu sein.

Selbstverständlich werden Familienmitglieder und Freunde, sofern sich der Kranke nicht vollkommen isoliert hat, versuchen, ihn von diesen Gedanken abzubringen. Doch all diese Bemühungen sind vergeblich. In manchen Fällen bezieht der Patient die Person, die ihm helfen will, in das System seiner 'Feinde' mit ein.


Halluzinationen


Wahn und Halluzinationen sind sehr eng miteinander verbunden. Sie treten zum einen meist gemeinsam auf und zum zweiten ist die Halluzination in dieser Intensität nur dann möglich, wenn sie vom Wahn aufrechterhalten wird.

Bei Übermüdung oder psychischer Anspannung kann es bei jedem zu verfälschter Wahrnehmung der Realität, also zu einer Illusion, kommen. Dabei werden wirkliche Gegebenheiten durch Hinzufügen vermeintlicher Wahrnehmung verändert. Es ist also ein realer Gegenstand vorhanden, der dann dementsprechend ausgeschmückt wird (z.B.: dem Angstlichen werden beim Spaziergang Nebelschwaden zu Geistern).

Halluzinationen entstehen jedoch ohne entsprechende Sinnesreize von außen, brauchen keine tatsächliche Begebenheit.

Halluzinationen können auf allen Sinnesebenen ablaufen. In der Schizophrenie dominieren die akustischen Halluzinationen. Schizophrene hören Stimmen, die über sie oder zu ihnen sprechen. Meist sind diese Stimmen unfreundlich und anklagend.

Die meisten Schizophrenen fühlen sich von diesen Stimmen gequält; nur die wenigsten finden sich damit ab oder denken, eine besondere Fähigkeit erlangt zu haben.



Störungen der Gefühlswelt: Affektstörungen


Jeder Mensch teilt meist unbewusst seine Affekte nach außen mit. Mimik, Gestik, Stimme und Körperhaltung lassen unsere Umgebung ahnen, in welcher Stimmung wir uns befinden. Gesunde können auf alle Eindrücke mit zahlreichen Gefühlsbetonungen reagieren.

Bei Schizophrenen wechseln die Gefühlsäußerungen außerordentlich rasch, ohne Zusammenhang mit der Situation. Schizophrene wirken launenhaft, werden aus Beschimpfungen heraus plötzlich freundlich und dann wieder weinerlich. Ihre Gefühlsäußerungen stimmen nicht mit der Realität überein.

Außerdem wirken Patienten, selbst wenn sie lachen oder tanzen, steif, unnatürlich und gefühlskalt.

Charakteristisch für die Schizophrenie ist der 'läppische Affekt'. Dabei ist die Anpassung der Gefühlsäußerung an die jeweilige Situation verloren gegangen und alles wirkt entweder übertrieben oder untertrieben.

Die typischste Veränderung des Affekts in der Schizophrenie ist die Parathymie, der inadäquate Affekt. Ausdruck, Stimme, Mimik und Gestik stimmen nicht mit dem überein, was der Schizophrene erlebt und sagt.


Ambivalenz und Autismus


Jeder kennt das Gefühl der 'zwei Seelen' in seiner Brust. Wir lieben und hassen gleichzeitig, sehnen ein Ereignis herbei, obwohl wir es fürchten. Doch wir können damit umgehen und beziehen diesen Prozess in die Wertung eines Sachverhaltes mit ein.

Der Schizophrene hingegen kann damit nicht umgehen. Er liebt und hasst etwas mit der gleichen Intensität. So hat ein Patient hin und wieder das Gefühl, gleichzeitig lachen und weinen zu können.

Diese Ambivalenz erstreckt sich jedoch nicht nur auf das Gefühlsleben, sondern ist auch in Handlungen zu beobachten. So kann der Patient hin- und hergerissen zwischen seinen zwei Strebungen; er geht beispielsweise einen Schritt vor und einen zurück.

Auch der Autismus ist ein Grundsymptom der Schizophrenie. Die Kranken leben in ihrer eigenen Welt voller Wahnvorstellungen und Gedanken, wirken von der Umwelt abgekapselt, sind oft nur schwer aus ihrer Traumwelt zu reißen.


Störungen der Bewegung und des Antriebs: katatone Symptome


Auffallend sind die Verlangsamung des gesamten Bewegungsablaufes, ausfahrende, unkoordiniert wirkende Bewegungen, eine Plumpheit und Ungeschicklichkeit. Auch unwillkürliche Bewegungsabläufe, die wir nicht bewusst steuern, wie das Blinzeln, können gestört sein.

Der Patient verliert sein Spontaneität und das Interesse an der eigenen Person und an der Umwelt. Die Erkrankten reagieren auf Reize von außen lustlos.

Die Symptomatik umfasst zwei entgegengesetzte Formen: den katatonen Stupor und den katatonen Erregungszustand.

Im katatonen Stupor verharrt der Erkrankte beinahe bewegungslos. Er spricht, isst und trinkt nicht, befolgt keine Aufforderungen und muss wie eine Puppe an- und ausgezogen werden. Aus Berichten von Patienten weiß man, dass sie während des Stupors sehr wohl die Vorgänge in ihrer Umgebung registrieren und diese psychomotorische Starre als äußerst quälend empfinden.

Im katatonen Erregungszustand sind die Betroffenen ständig in Bewegung. Sie springen, laufen auf und ab oder machen Kniebeugen. Die Erkrankten befinden sich in einem Bewegungsrausch und kommen keinen Augenblick zur Ruhe. Ihre Bewegungen machen jedoch keinen Sinn. Aggressive Handlungen sind in dieser Phase häufig. Kranke zerschlagen alles, was ihnen im Weg ist, schlagen sogar auf ihre Mitmenschen ein.

Zu den katatonen Symptomen zählen auch die Stereotypien. Dabei handelt es sich um die Wiederholung von Bewegungen, Worten oder komplizierten Bewegungsabläufen. Die Stereotypien wirken nicht nur unsinnig, selbst die Patienten haben keine Erklärungen für ihre Handlung.










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