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Psychische Abhangigkeit und Sucht



Psychische Abhängigkeit

und Sucht




INHALT



I.         Einleitung

II.        Überblick über legale Suchtmittel

III.      Überblick über illegale Suchtmittel



IV.      Nichtsubstanzgebundene Drogen

V.        Wer wird abhängig und warum ?

VI.      Entwöhnung





Quellennachweis:

Renate Brosch, Günter Juhnke: Jugend und Sucht, Verlag Orac, Wien 1995

Renate Brosch, Günter Juhnke: Sucht in Österreich, Verlag Orac, Wien 1993 I.       Einleitung


Durch den Druck der Gesellschaft auf jeden einzelnen, versuchen diejenigen, die diesem Druck nicht mehr gewachsen sind, der Realität zu entfliehen. Dies geschieht durch Einnahme bzw. Benutzung von Drogen aller Art, die die Gefühlslage des Menschen kurzfristig verbessern oder ihn in eine andere "Welt" entführen.

Da jegliche Art von Droge primär zu psychischer Abhängigkeit führt, wird diese oft auch als Sucht bezeichnet, obwohl Sucht manchmal auch physische Abhängigkeit mit einschließt.

Nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO) handelt es sich bei Sucht um "ein Stadium chronischer oder periodischer Berauschung durch die wiederholte Einnahme einer natürlichen oder synthetischen Droge."

Zu den typischen Kennzeichen gehören (nach WHO):

der überwältigende Wunsch oder das Bedürfnis, den Drogengebrauch fortzusetzen und sich die Droge unter allen Umständen zu beschaffen;

eine Tendenz, die Dosis zu erhöhen;

eine psychische und/oder eine physische Abhängigkeit von den Wirkungen der Droge;

eine zerstörerische Wirkung auf den einzelnen und auf die Gesellschaft;

Diese Definition schließt aber nicht sogenannte "nichtsubstanzgebunde Drogen" ein, wie z.B.: Fernsehen, Glücks- oder Videospielen und Arbeit, um nur einige zu nennen. Bei diesen ist es nicht die Einnahme einer Droge, sondern eine Tätigkeit, die zu vergleichbaren Erscheinungen führen kann, aber nicht zu körperlicher Abhängigkeit.

Es gibt unterschiedlichste Drogen, ob substanzielle oder nicht, die, zumeist nach exzessiven Gebrauch/Mißbrauch zu Abhängigkeit bzw. Sucht führen.

Die folgenden Punkte (II., III., IV.) bieten einen kompletten Überblick über Tätigkeiten bzw. Stoffe, die zur Sucht führen können.


II.      Überblick über legale Rauschmittel

(Die Punkte II. und III. basieren auf den österreichischen Bestimmungen, Anm.)


Zu legalen Drogen zählen solche, die man frei von strafgesetzlicher Verfolgung erstehen kann.

Damit ist nicht gesagt, daß diese weniger schädlich, suchtfördernd oder gefährlicher wären, sondern nur, daß der Gebrauch/Mißbrauch vom Gesetz nicht geahndet wird.

Zigaretten (Nikotin)

Bekannterweise ist Nikotin in jeder Zigarette enthalten. Es fördert die Adrenalinsekretion des Körpers, kann aber, wie die meisten Suchtmittel, nicht zu physischer Abhängigkeit führen. Das interessante an einer Zigarette ist, daß man ständig etwas zum Spielen in Händen hält, man ist andauernd beschäftigt. Dadurch ist das Gewöhnungspotential besonders hoch. Der Großteil der österreichischen Bevölkerung raucht und es wird immer wieder übersehen, daß die Zigaretten, noch vor Haschisch oder Alkohol die eigentliche "Einstiegsdroge" ist (jeder stark Heroinsüchtige ist gleichzeitig Kettenraucher). Die Schadstoffe der Zigaretten (über 4000 schädliche Verbindungen) können zu Lungenschäden und Krebs führen.

Alkohol

Alkohol wird in verschiedenen Konzentrationen als Nahrungs-, Genuß-, und Rauschmittel in vielen Kulturen verwendet. Er ist eine der wenigen Drogen, die definitiv zu physischer Abhängigkeit und damit verbundenen Entzugserscheinungen führen können. Der Genuß von Alkohol führt über Veränderungen der Gefühlslage und zunehmender Unkoordiniertheit von Bewegungen auch zu zeitweiser, teilweise beträchtlicher Störung von anderen Gehirnfunktionen. Durch die leichte Beschaffbar-keit und die allgemeine Akzeptanz in der Gesellschaft, ist Alkohol die Droge "Nummer Eins" in Österreich. Die Schätzungen der Zahlen der alkoholabhängigen Personen in Österreich schwanken zwischen 300.000 und 500.000. Die Schäden, die der Alkohol im Körper verursachen kann sind vor allem Leberschäden, Kreislaufprobleme, Konzentrationsstörungen, Stoffwechselerkrankungen und in Extremfällen auch Krampfanfälle und ständige Bewegungsstörungen. Außerdem ist ein großer Teil der Unfälle im Straßenverkehr auf Alkohol am Steuer zurückzuführen.



Starke Alkoholiker befinden sich in einem ständigem Rauschzustand, der sie vor physischen Entzugserscheinungen bewahrt. Der mit der Sucht verbundene Abstieg in der Gesellschaft, lassen die Süchtigen immer tiefer in die Sucht abrutschen.

Medikamente

Unterschiedlichste Medikamente werden sowohl in der Drogenszene, als auch in der "Normalbevölkerung" mißbräuchlich verwendet. Die oft unterschätzte Gefahr der Medikamentenabhängigkeit, führt dazu, daß sie erst sehr spät erkannt wird und den Abhängigen meistens zu spät geholfen werden kann.



III.    Überblick über illegale Suchtmittel

(Für nichsubstanzgebunde, legale Drogen siehe IV., Anm.)


Unter illegalen Suchtmitteln versteht man jene, die man nicht unter dem Deckmantel des Gesetzes erstehen kann. Die erreichten Rauschzustände sind teilweise intensiver und es kann (v.a. bei "harten" Drogen) zu "Horror-Trips" kommen, bei denen sich die Wirkung der Droge besonders negativ auf die Psyche auswirkt.

Durch das Verbot dieser Suchtmittel, muß sich der Käufer in einen sozialen Kreis begeben, den er sonst nie betreten würde. Da die Verkäufer ("Dealer") alle Arten von Drogen verkaufen kommt es oft zum "Durchprobieren" allerlei Suchtmittel.

Allg. unterscheidet man zwischen "weichen" (Cannabis) und "harten" Drogen.

Cannabis (Haschisch, Marihuana, Shit, Dope)

Die sog. "Einstiegsdroge" ist vielleicht eine der ungefährlichsten Drogen überhaupt. Während alle anderen Suchtgifte, ob legal oder illegal, in irgendeiner Weise zum Tod führen können, ist weltweit noch kein einziger Todesfall in Zusammenhang mit Cannabismißbrauch bekannt. Natürlich gibt es schädliche Wirkungen, wie z.B. Schwächung des Kurzzeitgedächnis durch den Wirkstoff THC, der aber bei Krankheiten wie Krebs oder Aids erfolgreich als schmerzlinderndes Mittel eingesetzt wurde. Da Cannabis in Zigaretten geraucht wird, kann es, aus denselben Gründen wie Zigaretten, zu psychischer Abhängigkeit führen. Da THC stärker als Nikotin ist, geschieht dieses leichter und außerdem ist das Krebsrisiko ca. 10mal höher. Die weiteren Folgen bei längerem Gebrauch/Mißbrauch sind v.a. psychischer Natur, wie z.B. Abkapseln vom sozialen Umfeld und Antriebslosigkeit.

Designerdrogen (z.B. Angels Dust, Extasy, Speed)

Dies sind Drogen, die verschiedene Wirkstoffe (Amphetamine) beinhalten, welche zusammen eine besonders starke Mischung ergeben und im allgemeinen gefühlsintensive Halluzinationen erzeugen. Dadurch ist, nach kurzem Gebrauch, neben einer psychischen auch eine körperliche Abhängigkeit wahrscheinlich. Nach übermäßigem Gebrauch/Mißbrauch kann es zu bleibenden Schäden am und im ganzen Körper (v.a. Gehirn) bis hin zum Tod kommen.

Kokain (Cola, Koks)

Kokain erzeugt starke psychische, aber keine physische Abhängigkeit. Es greift vorübergehend das Nervensystem an und erzeugt dadurch kurz anhaltende Euphorie und Munterkeit. Nach Abklingen der Wirkung stellen sich Müdigkeit, depressive Verstimmung und Angste ein, die zum verstärkten Wunsch führen, die Droge wieder einzunehmen. Kokain kann zum Tod durch Atemlähmung bzw. Herz-Kreislauf-Stillstand führen.

Durch den hohen Preis ist Kokain zur exklusiven Droge der High-Society geworden.

Opiate (z.B. Heroin, Opium, Morphium, Methadon)

Rohopium wird aus nur einer bestimmten Art des Mohns (Schlafmohn) gewonnen und dann weiterverarbeitet. Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist Heroin. Es führt zu psychischer wie zu körperlicher Abhängigkeit, wodurch die Entwöhnung besonders schwerfällt. Dadurch, daß Heroin zumeist mit anderen Substanzen gestreckt wird, führt sehr reines Heroin ungewollt zu einer tödlichen Überdosis. Die meisten Drogentote sind Herointote.


IV.    Nichtsubstanzgebundene Drogen


Diese sind meistens Drogen, nicht Suchtmittel, denen man im Alltag begegnet, die aber zu ebenso starker psychischer Abhängigkeit führen können, wie Suchtmittel.

Die bekanntesten Vertreter dieser Suchtgruppe sind Fernseh- und Videospielesucht (v.a. bei Kindern und Jugendlichen), Spielsucht, Arbeitssucht, Freß- und Magersucht, Kaufsucht und die Sucht nach sportlicher Aktivität (z.B. Laufen).

Arbeitssucht

Durch Erfolgsdruck im Berufsleben, steigern sich manche Menschen stark in ihre Arbeit hinein. Sie können nicht mehr ohne ihre Arbeit leben und verzichten auf sämtliche Freizeit, um sich voll und ganz ihrem Job widmen zu können. In weiterer Folge verlernen sie eigenständig ihre Freizeit zu gestalten und auszuspannen. Sie sind abhängig von ihrer Arbeit und fühlen nur durch beruflichen Erfolg Befriedigung.



Spielsucht

Das Spielen ist eine der beliebtesten Betätigungen in Kindheit und Jugend, die aber auch Erwachsene noch gerne ausüben. Spielsucht kann von Gesellschaftsspiel über Computerspiel bis zu Glücksspiel reichen.

Beim Spiel besteht, wie in der Realität, der Reiz darin, immer besser zu werden mit dem Unterschied, daß man nichts verlieren kann (Ausnahme: Glücksspiel), falls man einmal zu viel riskiert. Das Spielen ist meisten von starken Gefühlsausbrüchen begleitet, die den Spieler stimulieren.

Beim Glücksspiel kommt der krankhafte Glaube dazu, doch noch einen Gewinn machen zu können, der schon viele Leute in den Ruin getrieben hat.

Fernsehsucht

Großteils bei Kindern beobachtet, die außer Fernsehen keine andere Betätigung mehr finden können. Ihre Phantasie verkümmert und sie können in der Schule kaum mehr komplizierte Sätze bilden. Das Fernsehen ist, wie alle anderen Drogen, eine Flucht aus der Realität in eine Welt, die einem nichts anhaben kann. Die Grenze zwischen Wirklichkeit und Schein verschwimmt, wodurch viele Fernsehsüchtige durch die Brutalität mancher Filme auch zu Brutalität auch in der realen Welt verleitet werden. Nebenbei wird der Umgang mit anderen Menschen erschwert, und ähnlich wie bei Computerspielsucht führt dies zu sozialer Isolation.

Kaufsucht

Durch verlockend klingende Angebote gewitzter Werbefachleute wird dem Kunden ein perfektes, unfehlbares Produkt zu einem angemessenen Preis vorgestellt, was v.a. in Katalogen zu sofortiger Bestellung führen kann. Da man durch Bestellung über Kreditkarte keinen sofortigen Ausgabenüberblick hat, wird immer mehr gekauft und die auftretenden Folgen sind Verlust der Liquidität, unter Umständen auch Pfändung verschiedenster Wertgegenstände.

Freß- und Magersucht

Während Magersucht überwiegend bei, von den Eltern unter Druck gesetzten, Mädchen auftritt (90%), dominiert bei der Freßsucht die maskuline Seite. Die Magersucht tritt oft bei "Vorzeigekindern" auf, die ihr ganzes Leben lang bevormundet wurden und die sich in ihre Krankheit flüchten. Die Freßsucht ist geprägt durch ständige Heißhungerattacken, während Magersüchtige die Nahrungsaufnahme verweigern. Freß- und Magersucht sind  psychische Störungen, die im äußersten Fall auch zum Tod führen können.

Sucht nach sportlicher Aktivität

Nach enormer körperlicher Anstrengung produziert der Körper eine Unmenge von stimulierenden Stoffen, die zur Abhängigkeit führen. Diese Art der Abhängigkeit ist größtenteils rein körperlich und sei nur der Vollständigkeit wegen erwähnt.



V.      Wer wird abhängig und warum ?


Suchtmittel erzeugen oft ein Euphoriegefühl, das aber nur kurz anhält. Danach fällt die Stimmung weit unter den Ausgangswert und erholt sich nur langsam. Deswegen sind psychisch labile Menschen anfällig für Abhängigkeiten, weil sie nach dem Nachlassen der Wirkung, diese wieder durch Drogen in die Höhe zu treiben versuchen, was in Wirklichkeit einen starken Stimmungseinbruch zur Folge hat.

Besonders anfällig für Süchte jeder Art sind Jugendliche. Diese müssen lernen sich in der Gesellschaft durchzusetzen, während ihr Körper zugleich die bedeutende, teilweise aber auch schwierige Zeit der Pubertät durchlebt. Zu diesem Faktum kommt noch die kindliche Neugierde gegenüber dem Unbekannten, die durch das Angebot und den Gruppendruck verstärkt wird. Gerade Jugendliche, deren Eltern versuchten sie auf jeden Fall von Drogen fernzuhalten, neigen zum "Ausprobieren", was noch nicht Sucht bedeutet, um die Behauptungen der Eltern zu überprüfen.

Jugendliche sind es auch die den Großteil der Fernseh- und Computerspielsüchtigen ausmachen, während man unter Süchtigen Erwachsen v.a. Alkohol-, Kauf-, Arbeits- und Glücksspielsüchtige findet. Hier sind die finanziellen Mittel ausschlaggebend.



VI.    Entwöhnung


Bevor man einen Süchtigen behandeln und heilen kann, muß dieser sich seiner Sucht zuerst selbst bewußt werden, was oft der schwierigste Teil der Entwöhnungsphase ist, da man sich selbst nur ungern Fehler eingesteht und außerdem, weil ein solches Eingeständnis bei den meisten die Angst vor Verlust von Freundschaften und sozialem Abstieg schürt, wenn man sich selbst als "Süchtigen" bezeichnet. Von den wenigsten wird erkannt, daß genau das Gegenteil der Fall ist. Begibt man sich nicht früh genug in Behandlung beginnen durch die Bewußtseinsveränderungen, die sich zwangsläufig einstellen, Freundschaften in die Brüche zu gehen, die man gerade in dieser schweren Zeit bitter benötigen würde. Man rutscht dadurch in die "Szene" ab (bei substanziellen Suchtmitteln), oder wird zusehends vom sozialen Umfeld isoliert.

Nach der Entwöhnung, durch sofortigen Entzug oder langsamer Verringerung der Dosis, sind die ehemals Süchtigen anfällig für einen Rückfall.

Bestes Präventivmittel ist sicherlich Selbstkontrolle verbunden mit elterlicher, objektiver Aufklärung, schon in frühen Jahren.









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