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Eltern, Kind und Neurose - Psychologiearbeit

Eltern, Kind und Neurose

Die Rolle des Kindes in der Familie


Seitdem Sigmund Freud die allgemeine Erkenntnis verbreitet hat, dass affektive Erlebnisse in der Kindheit wesentlichen Einfluss auf die Charakterentwicklung und insbesondere auch auf die Bereitschaft zu neurotischen Störungen sind, wird über folgende Fragen diskutiert:

Welche Kindheitserlebnisse sind es, die zu seelischen Erkrankungen und zu Störungen der Charakterentwicklung führen?

In welchem Ausmass und in welcher Weise können die Eltern kindliche Fehlreaktionen hervorrufen?

Können Eltern durch bestimmte erzieherische Massnahmen die Entstehung von Neurosen bei ihren Kindern verhindern?





Zusammenfassung der Trauma-Theorie der klassischen tiefenpsychologischen Systeme


S. Freud führt die Hysterie auf sexuelle Traumen in der Kindheit zurück. Er unterscheidet zwischen Phantasieprodukten und Realität der kindlichen Sexualerlebnisse und schreibt dazu:

"Es bleibt eine Tatsache, dass der Kranke sich solche Phantasien geschaffen hat, und diese Tatsache hat kaum geringere Bedeutung für seine Neurose, als wenn er den Inhalt dieser Realität wirklich erlebt hätte. Diese Phantasien besitzen psychische Realität im Gegensatz zur materiellen, und wir lernen allmählich verstehen, dass in der Welt der Neurosen die psychische Realität die massgebende ist." 1917

Somit räumte Freud der Phantasietätigkeit einen Vorrang ein, gegenüber der äusseren Realität. Kranke, die an Phantasien litten, sind genauso ernst zu nehmen und zu behandeln, wie wenn sie denn Realerinnerungen ausgesetzt wären. Zusätzlich zählte er folgende traumatische Situationen auf, die in der Jugendgeschichte der Neurotiker immer wiederkehrten:

"Die Beobachtung des elterlichen Verkehrs, die Verführung durch eine erwachsene Person und die Kastrationsangst." Freud bestand allerdings nicht mehr darauf, dass diesen Begebenheiten auf Realerfahrungen beruhten: "Sind sie in der Realität enthalten, dann ist es gut; hat sie die Realität verweigert, so werden sie aus Andeutungen hergestellt und durch die Phantasien ergänzt. Das Ergebnis ist das gleiche"

Es verlor für Freud an Gewicht, ob die Eltern diese oder jene Fehler haben, ob sie nach dieser oder jener Methode ihre Kinder erziehen. Ausschlaggebend wurden für ihn die Auseinandersetzung des Kindes mit gewissen "unvermeidlichen" belastenden Bedingungen. Diese Bedingungen lassen sich in vier Gruppen unterteilen:


Allgemeine Anlagefaktoren: zum Beispiel besondere Triebstärke, Ambivalenz, Bisexualität.

Spezielle anlagebedingte Bereitschaften zu traumatischen Phantasien, zum Beispiel Bereitschaft zur Kastrationsphantasie.

Inkompatibilität von Triebbedürfnissen und allgemeinem gesellschaftlichem Normenkodex.

Schicksalsbedingte Partnerkonflikte: zum Beispiel Abstillen, Geschwisterrivalität usw.


C.G. Jungs Entwicklung zeigt Parallelen auf. Jedoch bezieht er sich mehr auf die affektive Eltern-Kind-Beziehung und im Vergleich zu Freud weniger an Einzelerlebnisse wie sexuelle Verführung, Beobachtung des elterlichen Verkehrs oder Kastrationsdrohungen.

Anders als Freud und Jung blieben Adler und Schultz-Hencke bei der stärkeren Bewertung individueller Milieueinflüsse. Adler beschuldigte neben der "Organminderwertigkeit" den Erziehungsfehler, wie zuviel oder zuwenig Zärtlichkeit, als massgeblich für kindliche Entwicklungsstörungen. Beide haben aber, wie ihre Arbeiten zeigen, vielmehr Interesse auf das Studium der Spuren gelegt, welche traumatische Erlebnisse im Kind hinterlassen, als auf die traumatischen Sozialfaktoren selbst.


Während Adler und Schultz-Hencke den individuellen und vermeidbaren Erziehungsfehler mehr Gewicht beilegen als Freud und damit den Auffassungen der "optischen Periode" der Psychoanalyse nahe stehen, erscheinen ihre Befunde über die Austauschbeziehungen zwischen Eltern und Kind im Vergleich zu Freud mehr simplifizierend und oberflächlicher.

Schliesslich legte man mehr Gewicht auf das kindliche Triebschicksal, in welches die äusseren traumatischen Einwirkungen oft wie hineinprojiziert erschienen.



Neuere Anschauungen


Durch die Einführung der psychoanalytischen Methode hatte Freud die Möglichkeit erschlossen, völlig neue und viel tiefer als bisher dringende psychologische Erfahrungen in der Behandlung seelischer Erkrankungen zu sammeln. Die in der mehrjährigen Analyse registrierten Erinnerungen, Phantasien, Träume, Fehlleistungen und Verhaltensweisen eines Patienten liessen mit Hilfe der neuartigen Deutungstechniken Freuds, die einen methodischen Zugang auch zu den unbewussten Seelenprozessen eröffnete, eine wirklich umfassende Übersicht über die Entwicklung, die Struktur und Motivationen des einzelnen Menschen gewinnen. Jedoch ist dieser Methode auch eine Grenze gesetzt, die Freud auch selber nie verleugnet hat. Der Psychoanalytiker lernt immer nur die individuelle seelische Wirklichkeit seines Patienten kennen. Er erfährt, wie sich darin die Umgebung spiegelt jedoch weiss er nie genau, ob es sich bei der Aussage des Patienten um ein reelles Ereignis handelt, oder ob mit den Ausserungen des Patienten nur seine Wahrnehmungen geschildert werden, die auch ebenso nur aus einem Eindruck entstehen können. Ein Beispiel dafür wäre, wenn sich der Patient von seinen Eltern gehasst, geliebt oder ignoriert fühlt. Aber der Psychoanalytiker weiss nie genau, ob die Eltern den Patienten wirklich hassen, lieben oder ignorieren. Vielleicht projiziert der Patient seine eigenen Gefühle auf die Eltern? Der Psychoanalytiker, der nur seinen Patienten und nicht dessen Beziehungsperson erlebt, kann von seiner Methode her nur verlässlich überprüfen, was in seinen Analysanden selbst vorgeht.

In einer neueren Auffassung über Elterneinfluss auf die Entstehung kindlicher Neurosen werden drei Forschungsrichtungen genannt:


die Arbeiten der amerikanischen Kulturanthropologen

die Zwillingsforschung

die Arbeiten über Hospitalismus


Bei der kulturanthropologischen Forschungsrichtung haben vor allem die  verschiedenen Kulturen und die sozialen Normen und Erziehungsweisen einen ganz bestimmten Einfluss auf das menschliche Verhalten und die menschliche Charakterbildung. In verschiedenen Kulturen wurden Verhaltensweisen der Menschen unter anderem die Kindererziehung, die Behandlung naher Angehörigen, die Einstellung zum Eigentum, die Kundgabe von Emotionen und Aggressionen und das Verhalten in der Pubertät bei primitiven Völkern studiert.

Einzelne Kulturanthropologen zweifelten auf Grund ihrer Studien sogar an Freuds Lehre von der generellen Verbreitung bestimmter Komplexbildungen im Verlauf der kindlichen Entwicklung.


Noch unmittelbarer als die Kulturanthropologie, wirft die Zwillingsforschung Licht auf die Milieuabhängigkeit der seelischen Entwicklungen des Kindes. Die Ahnlichkeit im Erleben und Verhalten eineiiger Zwillinge ist aus älteren Untersuchungen bekannt. Jedoch stellten sich die älteren Untersuchungen nicht die Frage, ob die jeweils untersuchten Zwillinge im gleichen oder in verschiedenem Milieu aufgewachsen waren.

In neueren Untersuchungen stellte sich die Frage, ob sich getrennt            aufgewachsene Zwillinge in Verhalten und Auftreten später unterscheiden würden oder nicht. Schliesslich beschloss man Untersuchungen durchzuführen, indem man eineiige Zwillinge von der Geburt an voneinander trennte. Es stellte sich heraus, dass die psychischen Differenzen zwischen den getrennten Zwillingen um so ausgeprägter waren, je grösser die Unterschiede der Pflegestellen waren. Die körperlichen Schäden bei den Auswertungen wurden ausgeschlossen. Der Nachweis war erbracht, dass die beträchtlichen psychischen Abweichungen aus äusseren Ursachen entstanden waren.


Als dritte Forschungseinrichtung führten die kinderpsychiatrischen Studien über den kindlichen Hospitalismus zu einer Aufwertung der grundsätzlichen Fragestellung nach den äussern Neuroseursachen im Kindesalter. Es wurden Untersuchungen durchgeführt über Kinder, die in Anstalten aufgezogen wurden. Es zeigte sich, dass Kinder die getrennt von ihrer Mutter aufgewachsen sind und nur dürftigen affektiven Kontakt zu den Heimbetreuerinnen pflegten, zum Teil seelische Störungen hatten. Somit wurde festgestellt, dass die absolute Abhängigkeit und der affektiven Kontakt zur Mutter, vor allem bei der kindlichen Entwicklung, von grosser Bedeutung sind. Jedoch nicht nur das Mass, sondern auch das "Wie" der gebotenen affektiven Zuwendung stellt einen wesentlichen Faktor dar.



Die knappen Hinweise auf Resultate der Kulturanthropologie, der Zwillingsforschung und der Hospitalismus-Forschung zeigten, dass die spezifischen elterlichen Einflüsse bei kindliche Neurosengenese auch von grosser Bedeutung sind.

Jedoch ist es für Psychiater, Psychologen, Soziologen und Pädagogen immer wieder schwer den Begriff "Neurose" zu definieren, da sich auch die Frage stellt, welche elterlichen Merkmale für die seelische Entwicklung des Kindes dominierend sein mögen.









Allgemein würde ich sagen, ist der Begriff "Neurose" sehr schwer zu erfassen, da sich die Frage stellt, was man unter einer Neurose versteht. Während meiner Arbeit habe ich mich mit verschiedenen Ansichtsweisen der Neurose auseinander gesetzt, konnte mir jedoch den Begriff nicht "eindeutig" erklären. Ich denke, dass jeder Mensch neurotische Züge in sich trägt, da uns die Angst immer wieder auf unserm Lebensweg in die Quere kommt.

Abschliessend möchte ich aber trotzdem versuchen dem Begriff "Neurose" einen Rahmen zu geben mit dem Text "Was sind Neurosen?", den ich im Internet (http://home.t-online.de/home/matthias.sokoliuk/neurose.htm)

dazu gefunden habe.


Was sind Neurosen?


"Neurosen sind, in Abgrenzung zu Psychosen wie der Schizophrenie und der endogenen Depression, keine psychischen 'Krankheiten'. Sie sind 'Varianten des seelischen Seins', die aus Anpassungsvorgängen des Individuums an seine Umwelt hervorgegangen sind. Eine Neurose ist sozusagen eine 'Fehlanpassung', durch die auftretende Probleme nicht gelöst werden, sondern an 'einer anderen Stelle wieder zum Vorschein treten'. Diese Art der Anpassung kann in der früheren Entwicklung des Individuums, zum Beispiel als Kind, durchaus seinen Sinn gehabt, ja zum Überleben notwendig gewesen sein, in einer späteren Phase, zum Beispiel als Erwachsener, ist sie jedoch störend und führt zu einem subjektiven Leiden. In einer Problemsituation werden die früher erlernten Verhaltensweisen reaktiviert und führen zu einer 'Problemlösung', die dem Leben des Betroffenen nicht mehr angemessen ist. Ein vereinfachtes Beispiel wäre zum Beispiel, wenn ein Mensch nicht als Kind eine ausreichende Loslösung von der Mutterfigur lernen konnte, so wird er vielleicht auch in späteren Beziehungen das Bedürfnis nach einer übergroßen Nähe spüren, unselbständig sein und unter Trennungsängsten leiden.

Ein Behandlungsbedarf besteht jedoch nur dann, wenn es zu einer merklichen Einschränkung der Lebensqualität kommt. Eine Psychotherapie muss immer freiwillig erfolgen, das heisst, sie hat keinen Sinn, wenn der Betroffene nur auf Grund von Druck seiner Umwelt, zum Beispiel Familie, beim Therapeuten erscheint, ohne ein eigenes Bedürfnis für eine Therapie zu verspüren."

Angst

Einsamkeit überall,
Angst und Unsicherheit kommt
zurück wie ein Schall,
trau mich nicht auf zu stehen,
zu Bett zu gehen,
Angst vor dem Morgen,
Angst vor dem Jetzt.
Ich trau mich nicht mich hin zuliegen,
wird die Angst denn immer siegen?
Trauer und Leere,
kalt und hart wie ein Stein,
Angst vor dem alleine sein.
Angst vor den Menschen um mich herum,
bin ich denn wirklich so ängstlich und dumm?
Trau mich nicht zu lieben,
zu lachen oder zu weinen,
Angst die Wahrheit zu sehen,
wird mein Leben denn immer so weiter gehen?
Ich fühle mich so leer,
die Lust am Leben verrinnt immer mehr







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