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Das Leib - Seele - Problem

Das Leib - Seele - Problem



Das Leib - Seele - Problem ist die grundsätzliche Frage nach den Verhältnissen von Leib und Seele, von Körper und Geist. Heute kann dieses Problem der Beziehung auch als das Problem der Beziehung zwischen Gehirn und Bewusstsein aufgefasst werden, da ja Erleben stets abhängig ist von einem funktionstüchtigen Gehirn.


Die angeschnittene Frage lässt sich noch weiter präzisieren:

a)      Wie wirken Körperliches und Seelisches aufeinander?

b)      Wie geht Seelisches aus körperlichen Prozessen hervor?

c)      Welcher Art ist der gegenüber dem Materiellen neue Qualität des psychischen Geschehens?




Bevor wir uns diesen Problemen widmen, fragen wir uns, wie es überhaupt zur Trennung von Körper und Seele kommen konnte. Es ist sehr wahrscheinlich, dass in vorphilosophischen Zeiten der Mensch - bewogen durch die unheimliche Beobachtung des bewegungslosen Körpers eines eben Verstorbenen - als Ursache der Lebendigkeit eine "Seele" angenommen, die man sich als eine Art unsichtbaren Bewohner des Körpers vorstellte, der die Lebensäußerungen veranlasst und steuert. Dem leblosen Körper musste also "etwas" entflohen sein - die Seele.

Von dieser Vorstellung ausgehend dürfte sich dann die andere vom Leben der Seele nach dem Tod gebildet haben. Demnach trennt sich beim Tod die Seele vom Körper endgültig, lässt ihn leblos zurück, und existiert in einem unsichtbaren, übernatürlichen "Jenseits" weiter. Der Vorstellung der Unsterblichkeit der Seele liegt ein Wunschdenken zugrunde: Man wünscht und erhofft sich ein besseres Leben im Jenseits. Vielfach können sich Menschen auch einfach nicht vorstellen, dass das Ich einmal aufhören wird zu existieren.

Es sei aber betont, dass mit dem Aufzeigen der Motive für den Unsterblichkeitsglauben dieser weder widerlegt noch bewiesen werden kann.

Oft basieren die meist traditionellen Lösungsversuche des Leib - Seele - Problems auf der oft gar nicht bewussten Voraussetzung, dass die Seele als unstoffliche und unsterbliche Substanz existiere.


Die klassischen Lösungsversuche im Überblick:


Dualistische Lösungen ( Annahme zweier Substanzen: Descartes)


    • Wechselwirkungslehre ( wechselseitige Beeinflussung der beiden Substanzen)
    • Parallelismus ( zwei parallel ablaufende Ereignisreihen - körperliche und seelische - ohne gegenseitige Einflussmöglichkeit: Leibniz)

Monistische Lösungen ( Annahme von einer Substanz)


Materialismus ( Es gibt eigentlich nur eine Materie, Geistiges ist nur eine Nebenerscheinung materieller Prozesse : Marx)


Spiritualismus ( Die Wirklichkeit ist letztlich geistiger Natur, Materie ist nur Manifestation des Geistes : Idealismus)




Identitätslehre ( Materie und Geist sind identisch : Zwei - Aspekten - Hypothese von Spinoza; panpsychistischer Identismus von Rensch; sprachliche Identitätstheorie von Vollmer).

Allein schon die Rede von "Geist" und "Seele" leistet einer Substanzhypothese Vorschub. Es wäre besser im Sinne von Humes Aktualitätshypothese ( Seele ist die Gesamtheit der aktuellen Erlebnisse) nur von Erleben zu sprechen. Es gibt nicht en Geist, sondern nur geistige Prozesse.


Eine zeitgemäße Behandlung dieses Problems erfordert zweierlei: das sammeln aller relevanten empirischen Befunde und eine wissenschaftsphilosophische Präzisierung der Fragestellung

Sowohl Dualisten als auch Monisten anerkennen heute ,dass das Leib - Seele - Problem auch und vor allem ein empirisches ist und nicht durch logische Analyse allein gelöst werden kann. Die Einbeziehung neurologischer und diverser anderer Erkenntnisse ist daher unumgänglich.

Körperliches und Seelisches sind zweierlei. Aussagen über Körperliches sind nicht Aussagen über ein seelisches Aquivalent, und diese sind nicht auf jene reduzierbar. Der Monismus ist Theorie, der Dualismus Erfahrung. Das Bewusstsein kann nicht negiert werden, die Dualität bleibt. Zwischen Materie und Bewusstsein besteht ein unleugbarer qualitativer Unterschied, und Qualitäten kann man logisch nicht auseinander ableiten.








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