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DIE SCHWARZE SPINNE Jeremias Gotthelf




DIE SCHWARZE SPINNE (Jeremias Gotthelf)


Der unter dem Namen Jeremias Gotthelf  veröffentlichende Albert Bitzius wurde am 4.10.1797 in Murten in der Schweiz als Sohn eines Pfarrers geboren. Er studierte in Bern und G<v>ttingen Theologie, war später Vikar an verschiedenen Orten und ab 1832 Pfarrer in L<|>tzelfl<|>h. Mit dem Schreiben begann er erst, als er bereits 40 Jahre alt war. Sein Ziel war es, sein Volk, das er vom Zeitgeist bedroht sah, mit seinen Schriften als vertiefte Seelsorge zu erreichen. Er kämpfte vor allem gegen den in der Schweiz herrschenden Freisinn und dessen Fortschrittsglauben. Seine Absicht, die Menschen im Glauben zu erziehen, ließ seine Werke heranwachsen zu reichgestaltigen Epen, womit er zum 'Homer der Schweiz' wurde. Jeremias Gotthelf verstarb 57-jährig in Lützelflüh im Kanton Bern.


Gotthelfs Leistungen liegen gleichermaßen auf dem Gebiet des Romans wie der Novelle. Die erfolgreichsten Romane sind: Der Bauernspiegel', 'Leiden und Freuden eines Schulmeisters', Wie Uli der Knecht glücklich wird', Uli der Pächter'. Alle Werke sind gekennzeichnet von massiver Zeitkritik und von hervorragender Darstellung eindrucksvoller Menschenbilder.




Unter den Novellen und Sagenerzählungen ragen heraus: 'Elsi, die seltsame Magd', 'Das Erdbeeri Mareili'. 'Barthli der Korber' und 'Die schwarze Spinne'.


In dieser Erzählung wird in einem reichen Bauernhaus im Emmental eine Kindstaufe gefeiert. Bei der Besichtigung des neuen Hauses fällt einem der Gäste ein alter Pfosten auf, der in diesen neuen Bau eingefügt ist. Da erzählt der Großvater die Sage, die sich daran knüpft:


Das Geschehen dieser Novelle wird von sozialen Ungerechtigkeiten beherrscht. In alter Zeit herrschten  die Ritter des Deutschen Ordens über diese Gemeinde. Die Bauern mussten gewaltige Frondienste leisten, aber irgendwann wurden die Forderungen der Grundherrn unerfüllbar. In einer dieser Situationen bot der Teufel den verzweifelten Bauern seine Hilfe an, als Lohn verlangte er ein ungetauftes Kind. Die Bäuerin Christine besiegelte den Pakt mit dem Bösen mit einem Kuss. Nachdem der Teufel seine Aufgabe erfüllt hatte, wollten ihn die Bauern um den versprochenen Lohn bringen. Da wuchs auf Christines Wange ein scheußliches Mal in Gestalt einer Spinne; ein großes Menschen- und Viehsterben kam über das Land. Endlich befreite die Mutter des letztgeborenen Kindes das Land von der Plage, indem sie die Spinne in ein Loch in einem Pfosten einsperrte. Zwei Jahrhunderte ruhte der Segen des Himmels über der Gemeinde, bis die Leute wieder gottlos wurden, und ein betrunkener Knecht die Spinne aus ihrem Gefängnis befreite. So begann der alte Jammer aufs Neue.


Der Schauplatz der Sage ist Sumiswald, ein Städtchen im Kanton Bern. Ein großer Teil der Erzählung spielt in dem Bauernhaus mit dem vorher genannten Pfosten. Die Be­schreibung des Hauses ist so genau, dass angenommen werden kann, dass der Autor selbst an der von ihm erzählten Taufe teilgenommen hat.


Der Zeitraum erstreckt sich über zwei Jahrhunderte. Er beginnt mit der Herrschaft des Deutschen Ritterordens und endet nach dem zweiten Kampf gegen den Teufel bzw. die schwarze Spinne. Die Rahmenhandlung selbst dauert nur einen Tag.



Der Mensch, seine Seele und die Beziehung zum Teufel sind die gedanklichen Hintergründe des Werkes. Die Macht des Bösen war ständig spürbar. Not, Angst und Aberglaube machten den Menschen das Leben schwer. Gotthelf gelang es ausgezeichnet, die Schicksale der Bauern vor mehr als sechs Jahrhunderten dazustellen.


Die Hauptgestalt der Sage ist Christine. Sie kommt aus Lindau am Bodensee und ist somit eine Fremde im Dorf. Deshalb lässt der Autor sie den Pakt mit dem Teufel schließen. Sie ist es, die das 'Teufelsmal' trägt und dadurch wird die  Epidemie ausgelöst.


Das erste Auftreten der Spinne ist der Höhepunkt der Erzählung. Sie kommt auf Christines Wange zum Vorschein und ab diesem Zeitpunkt beginnen die Kräfte des Teufels zu wirken.


Der Autor schreibt die Novelle ohne jede Unterteilung in einzelne Kapitel. Den Kern der Erzählung bildet die Sage. Direkte Rede kommt in der Sage keine vor, sehr wohl aber in der Rahmenhandlung und dort häufig in Berner Mundart. Einzelne Sätze sind zum Teil sehr lang, jedoch sehr einfach und bildhaft geschrieben.


Die Fabel der Rahmenvolle ist, dass sich ein Bauernvolk in Zeiten der Not und des Elends den Mächten des Bösen verschreibt. Die Menschen gehen ein Versprechen ein, das sie später nicht einlösen können, dafür werden sie vom Teufel bestraft.

684 Wörter









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