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Martin Roda-Becher - Tod im Stadion

Martin Roda-Becher

Tod im Stadion


Die Kurzgeschichte "Tod im Stadion" wurde von Martin Roda Becher geschrieben, und spielt auf einer verlassenen Aschenbahn im späten Herbst.

Der Autor wurde 1944 in New York in eine Schriftstellerfamilie geboren. Er lebte in Berlin und München, bevor er mit seiner Familie 1955 nach Basel übersiedelte. Am Bühnenstudio in Zürich absolvierte er seine Ausbildung, um später als Regieassistent an Theatern und bei Spielfilmproduktionen zu arbeiten.

Heute lebt der Sohn des "Bockerer" Autors Ulrich Becher als Schriftsteller in Basel und im Tessin. Es wurden bereits Romane und Erzählungen als auch Drehbücher, Theaterstücke und Hörspiele von ihm veröffentlicht.



"Tod im Stadion" handelt von zwei wenig befreundeten Männern, und ihrer außergewöhnlichen Verabredung zum Sport.

Zu Beginn der Kurzgeschichte beschreibt der dem Leser unbekannte Ich-Erzähler wie ungewöhnlich die Einladung zum Freiluftsport von dem ihm nur sehr gering bekannten Studenten Ellenberger doch sei.

Obwohl die beiden Läufer sehr bald an ihre konditionellen Grenzen stoßen, wird Ellenberger nicht müde seinen Bekannten verbal anzugreifen, sich etwa über seine schlechte Ausdauer lustig zu machen. So wird aus dem gemeinsamen Sport schnell ein Wettlaufen, welches Ellenberger knapp gewinnt. Danach nehmen beide auf einer Bank an der Aschenbahn Platz, um etwas auszuruhen.

Die Geschichte endet folglich mit Ellenbergers Ableben an Sekundenherztod. Der Erzähler zeigt sich berührt, jedoch weniger vom Verlust Ellenbergers, sondern mehr von dem Gedanken, wie erstaunlich schnell jemanden der Tod ereilen kann.

Meiner Meinung nach ist die Hauptfigur dieser Kurzgeschichte der Student Ellenberger, da der Autor über seinen Charakter weit mehr erfahren lässt. Ellenberger ist ein überall beliebter Witzbold, der auf keinem Fest fehlt, da er zwar nicht durch sein gutes Aussehen, jedoch durch seine heitere, spaßige Art besticht. Er scheint ein Mensch zu sein, der mangels Selbstvertrauen den Mittelpunkt braucht, das ständige Wohlwollen seines Umfeldes, und sich auch stets sehr bemüht dies zu erhalten. "Es war, als ob er sich verpflichtet fühlte, ohne Unterbrechung geistreich zu sein."

Es gibt jedoch auch noch eine andere Seite an Ellenberger. Ich denke, er fühlt sich im Grunde sehr einsam, denn wie die Menschen ihn auf den Festen umschwärmen, sosehr meiden sie den ewig lustigen Komiker im Alltag. Auf der Suche nach einem echten Freund stößt er dann auf den Erzähler der Geschichte. "Dass er und ich, der ich im Gegensatz zu ihm ziemlich unbeliebt bin, nicht prächtig miteinander auskamen, war klar. Wahrscheinlich hatte er keinen anderen Kumpan für spätherbstliche Leichtathletik gefunden."

Ellenberger kann jedoch nicht davon ablassen sich, wie immer, in Szene zu setzen, dadurch kommt es zu dem Wettlauf, der ihm letztlich das Leben kostet.

Das tragische an dieser Kurzgeschichte, und das was der Autor damit aufzeigen will, ist nun meiner Meinung nach, nicht direkt der Tod des Studenten, sondern die Gedanken die sich der Erzähler darüber macht. Denn er trauert nicht um Ellenberger, sondern sinnt bloß über dessen ach so schnellen Tod nach. Genauso wie vermutlich niemand dem Menschen Ellenberger  nachweinen wird, sondern nur dem Alleinunterhalter, der künftig auf Festen sehr fehlt.






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