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Tristan und Isolde Von Gottfried von Strabburg

Tristan und Isolde

Von Gottfried von Straßburg


Tristan ist der Sohn von König Riwalon aus Parmenien (England) und dessen Gattin Blanchefleur.

Al s Riwalon bei einer Schlacht getötet wird, bekommt Blanchefleur im Schrecken über diese Nachricht das Kind und stirbt daran. Tristan wächst deswegen bei Marschall Rual und dessen Frau auf, ohne zu wissen wer seine wahren Eltern sind. Er wird als ihr eigener Sohn aufgezogen, zum Schutz vor Morgan, dem Erzfeind seines Vaters, der auch Schuld an dessen Tod ist.

Rual lässt das Kind Tristan taufen, wegen der Trauer von Blanchefleur über Riwalons Tod. Tristan lernt reiten, kämpfen und das Saitenspiel, außerdem viele Fremdsprachen.

Im Alter von 14 Jahren wird er von norwegischen Seefahrern auf einem Schiff entführt, da sie sich seine vielseitige Begabung zu Nutzen machen können und Geld an ihm verdienen wollen.

Während der Fahrt bricht jedoch ein Sturm aus und Tristan wird an einem Strand, Cornwall,  ausgesetzt. Pilger finden ihn und er zeigt ihnen Jagdtechniken aus seiner Heimat. Die Pilger sind erstaunt über sein Können und bringen ihn zum Hof von König Marke, Blanchefleurs Bruder. Er ahnt jedoch nicht das Marke sein Onkel ist und auch dieser weiß nichts von seinem Neffen.



Der König macht Tristan zu seinem Jägermeister, was ihn dazu veranlasst, in Cornwall zu bleiben.

Marke empfindet von Anfang an Sympathie für Tristan und verwöhnt ihn. Auch bei Hof ist der Junge beliebt und wird von allen freundlich behandelt.

Eines Abends kommt ein Harfenspieler an den Hof von Marke. Er fordert Tristan, der ihm begeistert zuhört, auf, auch etwas zu spielen. Das Publikum ist voller Bewunderung für den Jungen, der den Harfenspieler sogar noch an Können übertrifft.

Seitdem wird Tristan überall am Hof geschätzt und Marke nimmt ihn als seinen Freund und Gefährten an.

Inzwischen sucht sein Pflegevater Rual vergeblich nach Tristan, bis er schließlich vor Schloss Tintagel, Markes Wohnsitz, und sieht seinen Ziehsohn, jetzt 17 Jahre alt wieder. Durch Rual erfahren der König und Tristan von ihrem Verwandtschaftsverhältnis.

Vor seiner Rückkehr nach Parmenien, seine Heimat, wird Tristan noch zum Ritter ernannt.

Als ihm mitgeteilt wird, das König Morgan verantwortlich für den Tod seiner Eltern ist, schwört er Rache. Er führt ein "Kommandounternehmen" an und stellt Morgan im Wald. Es kommt zum Kampf und Tristan tötet Morgan.

Danach kehrt der junge Ritter nach Cornwall zurück, wo ihm schon der nächste Kampf bevor steht. Der Riese Morold aus Irland fordert Tribute von Marke, Tristan will die Ehre Cornwalls verteidigen. Der König würde lieber Tribut zahlen anstatt seinen Neffen kämpfen zu sehen. Doch trotzdem kommt es nach langer Vorbereitung schließlich zum Kampf auf einer kleinen, abgeschiedenen Insel. Nur einer von beiden würde diese wieder verlassen.

Tristan wird von Morolds vergiftetem Schwert verletzt. Nur dessen Schwester, die Königin von Irland, kenne das Gegengift.

Schließlich tötet Tristan den Riesen, wobei ein Stück seines Schwertes in dessen Kopf stecken bleibt. Der tote Morold wird von seinen Gefolgsleuten zurück nach Irland gebracht. Isolde, die Tochter der Königin, sieht die abgebrochene Schwertspitze im Kopf ihres Onkels und hebt sie als Andenken an den Toten auf.

In Cornwall wird Tristan gefeiert, seine Wunde heilt jedoch nicht. Er fährt mit einem Boot an die Küste Irlands. Kundschafter finden ihn und er gibt sich als Spielmann aus. Er wird zu einem Arzt gebracht, da hört ein Priester, Isoldes Lehrer, Tristans Saitenspiel und hat Mitleid mit ihm. Er berichtet der Königin, der junge Mann ein begabter Spielmann sei, der Ihre Hilfe wegen einer schweren Krankheit brauche.

Tristan wird zu ihr gebracht und stellt sich ihr als Tantris. Sie sieht sofort, dass er vergiftet worden ist und verspricht, ihm zu helfen. Als Gegenleistung solle er ihrer Tochter Isolde sein Können beibringen. Tristan ist einverstanden und die Königin kümmert sich um ihn bis er wieder gesund ist. Isolde lernt viel durch seinen Unterricht und spielt auch schon oft vor ihrem Vater, König Gormund, und der Gefolgschaft. Alle sind begeistert von dem, was Tristan ihr beigebracht hat. Sie bekommt immer mehr Verehrer unter den Adeligen.

Inzwischen sucht Tristan nach einem Vorwand, Irland verlassen zu dürfen, da er fürchtet, als Morolds Mörder erkannt zu werden. Er erzählt der Königin deswegen, dass seine Ehefrau zuhause  auf ihn warte und er es nicht länger ohne sie aushalte. So lässt ihn die Königin schweren Herzens ziehen.

Zurück in Cornwall erstattet er Bericht und schwärmt von der schönen Königstochter Isolde.

Tristan wird von allen für seine Erfolge beneidet. Die Adeligen Cornwalls wollen, dass König Marke Isolde heiratet und schlagen Tristan als Brautwerber vor, um ihn loszuwerden. Marke ist dagegen, wird aber überstimmt.

So reist Tristan nach Irland. Dort bedroht ein Drache die Bewohner , der König verspricht dem, der das Ungeheuer tötet, seine Tochter Isolde.

Tristan schafft es, den Drachen zu erschlagen und schneidet ihm als Beweisstück die Zunge ab. Während er sich von dem Kampf erholt, findet einer der königlichen Platzanweiser das tote Ungeheuer und nimmt dessen Kopf mit. Auch er will Isolde zur Frau. Die Königin glaubt ihm jedoch nicht und sucht nach dem wahren Drachentöter. Isolde findet Tristan mit der Zunge des Ungeheuers und erkennt in ihm den Spielmann Tantris.

Tristan wird wieder zum Schloss gebracht. Es soll zu einem Zweikampf zwischen ihm und dem Platzanweiser geben.

Isolde bereitet Tristans Rüstung und sein Schwert vor und sieht, dass die Spitze abgebrochen ist. Sie holt das Bruchstück, das sie als Andenken an ihren Onkel aufgehoben hat und es passt. Sie erkennt in Tantris Tristan, den Mörder Morolds wieder und will Tristan töten. Doch die Königin hält sie davon ab.

Am nächsten Tag stellt sich auch ohne Kampf heraus, dass Tristan das Land vor dem Drachen befreit hat und es kommt zum Friedensbeschluss zwischen Irland und Cornwall.  König Gormund gibt Tristan seine Tochter Isolde als Gattin für Marke.

Vor der Abreise des Paares nach Cornwall mischt die Königin noch einen Liebestrank und vertraut ihn ihrer Nichte Brangaine an, welche die beiden begleiten soll. Sie gibt Brangaine genaue Anweisungen: Niemand dürfe von dem Trank erfahren. Sie solle ihn König Marke und Isolde in den Wein mischen, es dürfe jedoch kein Dritter davon trinken.

Am Abreisetag sind alle in guter Stimmung bis auf Isolde, die sich nur schwer von ihrem Land und ihrer Familie trennen kann. Schließlich fahren sie aber endgültig ab.

Isolde denkt noch immer an ihren Onkel, den Tristan getötet hat, und kann diesem deswegen nicht verzeihen und vertrauen. Tristan verspricht ihr, dass sie bei Marke auch ein schönes Leben führen könne, doch Isolde vermisst Irland trotzdem.

Das Wetter verschlechtert sich während der Fahrt und sie legen einen Zwischenstop ein. Tristan bittet um etwas Wein für sich und Isolde, es wird ihm jedoch der Liebestrank gegeben. Als Brangaine eintritt, erkennt sie voll Schreck das verhängnisvolle Getränk. Sie weiß, dass dieser Fehler den Tod für die beiden bedeuten werde.

Schon bald beginnt der Trank seine Wirkung zu zeigen. Beide versuchen sich dagegen zu wehren, es gelingt ihnen aber nicht. Sie müssen ständig aneinander denken. Bald geben sie den Widerstand auf und erinnern sich sehnsüchtig an die Zeit, die sie schon miteinander verbracht haben. Schließlich gestehen sie sich ihre Liebe ein. Tristan und Isolde halten ihre Zuneigung zueinander jedoch geheim, nur Brangaine, die ja den Grund dafür kennt, ahnt schlimmes. Sie beschließt heraus zu finden, wie stark die Wirkung des Liebestrankes ist.

Als Tristan und Isolde ihr von ihrer plötzlichen Liebe erzählen, verspricht Brangaine, es vor allen anderen geheim zu halten, da es den beiden Verliebten sonst das Leben kosten würde. So verbringt das Paar eine schöne Zeit während der Heimfahrt, doch bald erreichen sie Cornwall. Alle sind froh über ihre Rückkehr, bis auf Tristan und Isolde. Sie würden sich bald trennen müssen, da Isolde ja König Marke heiraten muss.

Da denkt sich die Königstochter eine List aus: Brangaine solle in der ersten Nacht mit Marke schlafen, damit er nicht merkt das Isolde keine Jungfrau mehr ist. Brangaine erklärt sich dazu bereit, da sie sich schuldig für die ganze Situation sieht. Immerhin hätte sie darauf aufpassen müssen, dass der Liebestrank nicht in falsche Hände kommt. Sie erzählt Tristan und Isolde schließlich die Wahrheit über den Trank.

An Land werden sie von Marke, der von all dem nichts ahnt, herzlich empfangen. Er lässt sogleich alles für seine Hochzeit mit Isolde vorbereiten.

Am Abend war bereits alles für ihren Plan fertig: Brangaine trägt Isoldes Schlafgewand und wird von Isolde selbst, als Dienerin verkleidet, in Markes Schlafzimmer geführt.

Isolde betet dafür, das ihre List gelingt und niemand den Tausch bemerkt. Und der Plan funktioniert.

Von da an betrügen Tristan und Isolde den König bei jeder Gelegenheit, ohne dass dieser es merkt.

Zu dieser Zeit hat Tristan einen Diener namens Meriadoc. Er ist mit Tristan befreundet und heimlich ist er Isolde zugeneigt. Eines Nachts kommt aber er hinter die heimlichen Treffen von Tristan und Isolde, als er Tristan folgt. Meriadoc ist eifersüchtig und weiht König Marke in das Geheimnis ein. Marke ist von nun an aufmerksamer und lässt Isolde Tag und Nacht nicht aus den Augen, um die Verdächtigungen des Dieners zu überprüfen. Isolde verrät sich schließlich in einem Gespräch mit Marke und dieser sieht seinen Verdacht begründet.

Von Brangaine erfährt sie aber , dass der König von ihrer Beziehung zu Tristan weiß.

Marke lässt das Paar von dem Zwerg Melot bespitzeln und dieser wird fündig. Sie schaffen es aber, Marke zu überlisten und es kommt wieder zur Versöhnung. Auch die Feuerprobe, der sich Isolde stellen muss, bestätigt, dass sie die Wahrheit sagt.

Tristan verlässt schließlich aus Kummer, dass er seine Geliebte nicht mehr sehen darf, Cornwall und zieht nach Deutschland. Er kämpft erfolgreich für den dortigen Herzog Cahedin und lernt so dessen Schwester, die ebenfalls Isolde heißt, kennen. Da diese ihn so an seine Geliebte erinnert, will er sie heiraten, auch wenn er ,seiner' Isolde gegenüber Schuldgefühle hat. Bevor es zur Hochzeit kommt, entscheidet sich anders. Er will zurück zu seiner Geliebten und so reitet er gemeinsam mit Cahedin zurück nach Irland.  Doch jener verliebt sich dort in eine bereits verheiratete Frau und es kommt zum Kampf mit deren Ehemann. Cahedin wird dabei getötet und Tristan ermordet den Ehemann. Er wird dabei mit einer vergifteten Lanzenspitze verletzt und nach Deutschland (Carhaix) zurück gebracht. Da er weiß, dass nur Isolde ihm helfen kann, schickt er einen Boten nach Irland um diese zu holen. Wenn Isolde mitkommt soll eine weiße Fahne gehisst werden, wenn nicht, eine schwarze. Tristans enttäuschte Ehefrau, Isolde aus Deutschland, meldet ihm, dass die Flagge schwarz sei, als das Schiff mit weißen Segeln ankommt und Tristan stirbt aus Trauer. Als Isolde ankommt, erfährt sie von Tristans Tod und stirbt an seiner Seite.

König Marke lässt beide nebeneinander begraben. Er setzt einen Weinstock auf Isoldes Grab und einen Rosenstock auf Tristans. Die beiden Gewächse verflechten sich, als Zeichen der Liebe, auch noch nach dem Tod.


Der Autor:

Gottfried von Strassburg

Lebte ca. von 1180 bis 1215

Sein Epos "Tristan und Isolde" beeinflusste die Literatur bis zur Gegenwart (u.a. Oper von Wagner, Verfilmungen)

Wie bei den meisten mittelhochdeutschen Dichtern ist über sein Leben fast nichts bekannt. Gottfried wurde wohl um 1180 geboren, war vermutlich kein Ritter, sondern Geistlicher oder bischöflicher oder städtischer Beamter. Sein Versepos 'Tristan und Isolde' entstand zwischen und in alemannischer Sprache nach dem Vorbild französischer Epen, wobei ihm wahrscheinlich Fragmente aus dem Werk des Thomas von der Bretagne dienten, die eine alte keltische Sage bearbeitet hatte. Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen Wolfram von Eschenbach und Hartmann von der Aue war Gottfried mehr auf weltliche Werte und Inhalte konzentriert (Liebe).

Gottfried starb um , 'Tristan und Isolde' blieb unvollendet und wurde von Ulrich von Türheim und Heinrich von Freiberg ergänzt.

Zum Werk:

"Tristan und Isolde" ist ein klassischer Liebesroman von zwanghafter Leidenschaft, nicht harmonisiert. Das Motiv zu diesem Roman stammt aus der französisch-keltischen Literatur- und Sagentradition, die Quelle war der anglonormannische Dichter Thomas d'Angleterre . Gottfried übernahm die märchenhaften Elemente der Fabel mit Reflexionen über die Vorbildlichkeit und die zerstörerische Macht der Liebe.

Der Held Tristan wird als vorbildlicher, tapferer Ritter mit Bildung, Sprachkenntnissen, poetischen und musikalischen Künsten und höfisch-praktischen Fertigkeiten dargestellt.

Gottfrieds Werk ist ausgezeichnet durch sprachliche Musikalität, vers- und reimtechnische Raffinesse, durch souveräne Handhabung der Mittel der antiken Rhetorik, andererseits durch die geistige Durchdringung der Minneproblematik und eine psychologisch-ästhetische Personendarstellung. Dadurch zeigt sich die Schulung des Autors in den Artes liberalis, Vertrautheit mit antikem Geistesgut und französischer Kultur (z.B. kunstvoller Prolog oder Minnegrotte-Allegorie, Auseinandersetzung mit der Dichtung seiner Zeit im sogenannten Literaturexkurs, in dem er die bedeuternsten Dichter seiner Zeit charakterisiert und einen Unbekannten angreift, den man als Wolfram von Eschenbach identifiziert).

In seinem Werk "Tristan und Isolde" veranschaulicht Gottfried von Straßburg auch seine Ansprüche an die Gesellschaft in seiner Zeit. Die Liebe von Tristan und Isolde überdauert auch die Hindernisse, die sich ihr in den Weg stellen. Für Gottfried hat die Liebe den höchsten Stellenwert. Er findet nicht den Adel von Geburt an wichtig, sondern die Ehre, die durch besondere Taten erworben wird.

Über Gottfried von Straßburg ist fast nichts bekannt, da im Epos keine persönlichen Angaben, auch nicht der Name, vorkommen. Spätere Dichter (Rudolf von Ems) und die Fortsetzer des Epos (Ulrich von Türheim, Heinrich von Freiberg) überliefern Gottfrieds Namen mit dem Titel "Meister" als Zeichen für seine gelehrte Abstammung (ev. Jurist oder Kleriker Vermutungen).

Unter Gottfrieds Namen sind noch ein Minnelied, ein Sangspruch und ein religiöses Lied überliefert worden, sie stammen aber nicht von ihm.

Die Überlieferung des Tristanepos ist auf den deutschen Südwesten beschränkt.

"Tristan und Isolde" ist vor allem für das esoterische Publikum geschrieben worden, die nicht ohne Leid in der ritterlich-höfischen Gesellschaft leben wollen.








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