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Analyse Hiob Seite




1. Einordnen in den Inhaltlichen Zusammenhang


Das Ehepaar Mendel und Deborah Singer lebt im polnisch - russischem

Grenzgebiet in einem kleinen Dorf ein klägliches Dasein. Das vierte Kind

das ihnen geboren wird, ist behindert. Nachdem es heran gewachsen ist

und seine Mißbildung unübersehbar geworden sind, sucht die Mutter

verzweifelt um Hilfe. In ihrer Not findet sie ihren Weg zu einem Rabbi,

einem Wunderheiler zu dem offenbar Hunderte in den Ort Kulcysk

"wallfahren", um Heilung oder Tröstung zu suchen. Als Deborah in Kulcysk



ankommt, warten viele wie sie, am nächsten Morgen den Rabbi sehen zu

können.



2. Analyse (den Zusammenhang zwischen Text und Deutung herzustellen)


Die Darstellung jener Nacht des Wartens vollzieht sich auf drei

verschiedenen Ebenen. Der Erzählbericht beschreibt zunächst den Ort

Kulcysk als ein "Nest" mit "niedrigen Stroh und Schindel gedeckten

Häusern, einem Kilometer weiten Marktplatz, der wie ein trockener See

war", als einen verlorenen Flecken, in dem herumstehende Fuhrwerke " an

steckengebliebene Wracks erinnern. Die Beschreibung des Ortes

insbesondere die benutzten Epittita, geben einen ersten Eindruck von der

Verlassenheit. Von der Verlassenheit, der Trübnis, der Öde dieses

Grenzortes. Einzelne Hinweise zeigen, daß dieser Ort, ein Ort der

gottesferne ist, in dem Menschen wie Irrlichter herum irren: " Einzelne

Männer irrten mit schwankenden gelben Laternen durch die runde Nacht".

Die Farbsymbolik-die Laterne ist gelb- unterstreicht die Schändlichkeit

des Ortes. Hier ist keine Hoffnung, die Nacht ist "rund", es gibt kein

Entkommen. Die Menschen sind Gestrandete, " winzig, verloren" ihr Tun

ist" sinnlos".


Mit diesem Erzählbericht wird der Leser eingestimmt, der Ort ist

genannt, im nächsten wird er "bevölkert". "Sie schliefen auf Pritschen

neben den Betten der Einheimischen, die Siechen, die Krummen, die

Lahmen, die Wahnsinnigen die den Krebs im Leibe trugen von der

Menschheit verstoßene alle, alle, alle" Es hat zunächst den

Anschein, als sei das hier geschilderte (Roman) Personal identisch mit

dem Ausbund der Hölle. Bei genauen hinsehen fällt auf, daß die

Aufzählung einer gewissen Struktur folgt. Erst werden die körperlich

Kranken, dann die psychisch Gestörten, dann diejenigen aufgeführt die



den Krebs im, das Böse, im Leibe tragen. Am Ende erweist sich, das alle,

die mit Sorgen und Nöten geschlagen sind- und wer wäre das nicht- sich,

an diesem Ort aufhalten. So wird unter der Hand der Ort Kulcysk zur Welt

und damit wird die Welt zu einem höllischen Wohnplatz, zu einem Ort der

Gottesferne. An diesem Ort befindet sich nun auch Deborah, doch auch in

ihr ist keine Hoffnung. Die zentrale Aussage "finster war das Zimmer",

in dem sie neben Menuchims Korb "kauerte", "finster war ihr Herz", wird

als solche, durch die Gemipation "finster" durch die Inversion mit

spitzen Stellung und mit parallelem Bau kenntlich gemacht. Daß keine

Hoffnung ist wird auch in der darauf folgenden Bemerkung deutlich:" Sie

wagte nicht mehr Gott anzurufen. Er schien ihr zu hoch, zu groß, zu

weit, unendlich hinter unendlichen Himmeln". Der Aspekt der Gottesferne,

der schon verschiedentlich, offensichtlich wurde, wird ein weiteres mal

in den Vordergrund gestellt, zum einen durch die Trias "zu hoch, zu

groß, zu weit", zum anderen durch die hyperbplische Aussage, Gott sei

"unendlich hinter unendlichen Himmeln". Deborah findet keinen Zugang

mehr zu Gott, Deborah ist, auf religiöser Ebene gesehen, der Hölle

verfallen, nicht nur weil sie ein Weib ist, sondern weil sie es war,

durch deren schwäche und Unaufmerksamkeit Miriam in die Christliche

Kirche laufen konnte, so daß auch Deborah gezwungen war, das Haus des

Fremden, feindlichen Gottes zu betreten, eine Sünde wider das erste

Gebot. Deborah ist verworfen, ihr bleibt nur der Anruf derer die ihr

nahestehen oder die Hilfe der Nothelfer ihren Glaubens. Aber es ist

bereits abzusehen, daß ihre Bitten und Gebete nicht erhört werden, für

sie zu Mindest wird es den Tag, an dem ein gesunder Menuchim erscheint,

nicht geben. Ihr wird das Wunder verwehrt bleiben.












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