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IRAK - Kuwait

2. AUGUST 1990: Irakische Truppen marschieren in Kuwait ein.


6. AUGUST 1990: Die Vereinten Nationen verhängen Sanktionen gegen Irak.


17. JANUAR 1991: 40 Minuten nach Mitternacht beginnt der Krieg mit einem Angriff der alliierten Luftwaffe auf strategische Ziele in Irak und Kuwait. Erste Erfolgsmeldungen von einem vernichtenden Schlag gegen die irakische Militärmacht werden später allerdings relativiert.


18. JANUAR 1991: Am zweiten Kriegstag erfolgt der befürchtete irakische Raketenangriff auf Israel: Die ersten von bis Kriegsende insgesamt 39 Scud‑Raketen schlagen im Großraum von Tel Aviv ein.




19. JANUAR 1991: Um weitere irakische Raketenangriffe auf Israel zu verhindern, schicken die USA mehrere Batterien ihrer Patriot‑Abwehrraketen nach Israel. Amerikanische Flugzeuge greifen auch von der Türkei aus an. An der kuwaitischen Küste werden die ersten Gefangenen gemacht.


22. JANUAR 1991: Im besetzten Kuwait brennen die ersten Ölfelder, die von irakischen Truppen in Brand gesetzt wurden.


23. JANUAR 1991: In seiner ersten Rede seit Kriegsbeginn sagt US‑Präsident George Bush, der Krieg verlaufe "nach Plan" und werde unerbittlich fortgesetzt.


25. JANUAR 1991: Alliierte Truppen erobern mit einer kleinen Insel das erste Stück von Kuwait zurück.


28. JANUAR 1991: Iraks Präsident Saddam Hussein kündigt in einem Fernsehinterview den Einsatz von ABC‑Waffen für den Fall an, daß die Zahl der Opfer auf irakischer Seite zu hoch werden sollte. Mehr als irakische 80 Piloten suchen mitsamt ihren Kampfflugzeugen Zuflucht im benachbarten Iran.


31. JANUAR 1991: In der ersten größeren Landschlacht seit Beginn des Golfkrieges erobern die multinationalen Streitkräfte die saudiarabische Küstenstadt Chafdschi nach kurzer irakischer Besetzung zurück.


2. MARZ 1991: Schiitische Moslems im Süden und Kurden im Norden Irak erheben sich, die irakische Armee schlägt beide Revolten nieder.


_Irak verstärkt wieder seine militärischen Aktionen: Luftangriffe gegen die Schiiten, Truppen marschieren in Richtung Kuwait, die Schutzzone der Kurden wird verletzt. Die USA reagieren mit Flugverboten und Angriffen auf Geheimdienst‑ und Militärstandorte. _



27. AUGUST 1992: Über dem Süden Iraks wird eine Flugverbotszone für die irakische Luftwaffe verhängt, um Luftangriffe gegen die Schiiten zu stoppen; die USA und andere Golfkriegsalliierte beginnen mit der Überwachung der Zone.


7. JANUAR 1993: Irak weigert sich, Raketen aus dem Süden des Landes zurückzuziehen; die Alliierten greifen daraufhin mit Flugzeugen und von Schiffen aus irakische Raketenstellungen und eine Atomanlage bei Bagdad an.


27. JUNI 1993: Als Vergeltung für einen versuchten Mordanschlag auf den ehemaligen Präsidenten Bush feuern die USA 24 Marschflugkörper auf die Zentrale des irakischen Geheimdienstes in Bagdad ab; nach irakischer Darstellung werden dabei acht Menschen getötet.


7. OKTOBER 1994: Irakische Truppen marschieren in Richtung Kuwait, ziehen sich aber nach einem amerikanischen Truppenaufmarsch wieder zurück.


31. AUGUST 1996: Irakische Soldaten rücken in die Schutzzone für die Kurden im Norden Iraks vor und besetzen eine wichtige Stadt.


3./4. SEPTEMBER 1996: US‑Kriegsschiffe und Flugzeuge feuern mehrere Marschflugkörper auf militärische Ziele in Irak ab; Präsident Clinton dehnt die Flugverbotszone im Süden bis in die Vororte Bagdads aus.


25. NOVEMBER 1996: Irak stimmt den Bedingungen der Vereinten Nationen zum begrenzten Ölexport zur Beschaffung von Lebensmitteln für die Bevölkerung zu.


9. DEZEMBER 1996: UN‑Generalsekretär Butros‑Ghali erlaubt Ölexporte.




_Nachdem der Irak die UN‑Inspekteure erst bei der Arbeit behindert und anschließend ausgewiesen hat, droht der UN‑Sicherheitsrat mit Konsequenzen. Saddam lenkt schließlich doch ein und lädt die Beobachter zur Besichtigung seiner umstrittenen Paläste ein. _


7. OKTOBER: UN‑Rüstungskontrolleure erklären vor dem Weltsicherheitsrat, daß Irak sein Rüstungsprogramm immer noch nicht vollständig offenlegt und daß die Arbeit der Inspekteure behindert wird.


29. OKTOBER: Irak verfügt die Ausweisung aller amerikanischen UN‑Kontrolleure; der UN‑Sicherheitsrat verurteilt die Entscheidung als unannehmbar und droht "ernsthafte Konsequenzen" an.


30. OKTOBER: Irak verweigert zwei US‑Inspektoren die Einreise und erklärt, auf eine militärische Konfrontation vorbereitet zu sein.


12. NOVEMBER: Der Sicherheitsrat verurteilt Irak, beschränkt Reisen irakischer Regierungsvertreter, fordert zur Zusammenarbeit auf und droht mit "weiteren Maßnahmen".


20. NOVEMBER: Auf Vermittlung von Rußland kommt es zu einem Kompromiß in der Irak‑Krise. Die irakische Regierung akzeptiert die Rückkehr aller UN‑Rüstungsinspektoren einschließlich der ausgewiesenen Amerikaner. Dennoch verstärken die Vereinigten Staaten ihre Militärpräsenz am Golf.


26. NOVEMBER: Der irakische Staatschef Saddam Hussein lädt Beobachter der Vereinten Nationen überraschend zur Besichtigung seiner Paläste ein, wo die UN‑Kontrolleure verbotene Waffen und Kampfstoffe vermuten.


3. JANUAR: Das Hauptquartier der UN‑Rüstungskontrolleure in Bagdad wird mit Panzerfäusten beschossen.


17. JANUAR: Saddam Hussein kündigt das Ende der Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen an, wenn nicht bis zum 20. Mai die Rüstungskontrollen beendet und die Sanktionen aufgehoben werden.


28. JANUAR: Mit breiter Unterstützung des Kongresses erwägt US‑Präsident Clinton einen Militärschläg gegen Irak.


30. JANUAR: Nach Rußland erklärt auch China, daß es einen Militärschlag strikt ablehnt. Hinter die harte Haltung der USA stellt sich nur Großbritannien.


5. FEBRUAR: Der russische Präsident Jelzin warnt die USA vor einem Militärschlag. Er spricht von einem möglichen Weltkrieg. Später schwächt er seine Außerungen ab. Im Persischen Golf trifft der dritte amerikanische Flugzeugträger ein.


13. FEBRUAR: Rußland und Frankreich dringen im Weltsicherheitsrat auf eine Vermittlungsmission von UN‑Generalsekretär Kofi Annan in Bagdad.


17. FEBRUAR: Der Weltsicherheitsrat beschließt Entsendung Annans nach Bagdad.


22. FEBRUAR: Annan und Saddam Hussein einigen sich in Bagdad auf ungehinderte Arbeit der UN‑Inspekteure.


26. MARZ: Die Kontrolle der Palastanlagen beginnt.


1. MAI: Irak warnt den Sicherheitsrat vor "schweren Konsequenzen", wenn die Sanktionen nicht aufgehoben werden.


23. JUNI: Irak bestätigt, mit dem tödlichen Kampfstoff VX experimentiert zu haben.


24. JUNI: Unscom‑Chef Richard Buttler berichtet von Beweisen, daß Irak Raketensprengköpfe mit VX ausgerüstet hat. Tests in der Schweiz und Frankreich sollen das überprüfen.


5. AUGUST: Irak kündigt an, die Zusammenarbeit mit der Unscom zu beenden.


9. AUGUST: Die UN‑Experten setzen weitere Untersuchungen aus.


26. AUGUST: Der Amerikaner Scott Ritter, einer der führenden Experten bei den Waffenkontrollen, tritt zurück. Er wirft den UN und den USA Versagen vor.


31. AUGUST: Irak wirft der Unscom Spionage für die USA und Israel vor.


9. SEPTEMBER: Die UN setzen ihre Überprüfung der Sanktionen aus.


16. SEPTEMBER: Irak fordert den Sicherheitsrat auf, die Überprüfung der Sanktionen wieder aufzunehmen.


8. OKTOBER: Französische Tests ergeben, das kein VX in irakischen Sprengköpfen war. Auch Schweizer Untersuchungen sind negativ.


30. OKTOBER: Die UN wollen die Überprüfung der Sanktionen wieder aufnehmen, sagen aber kein Ende des Embargos zu.


31. OKTOBER: Irak setzt alle Kontakte zur Unscom aus. Nur die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) darf weiterarbeiten. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilt dies als Verletzung der bisherigen Resolutionen.


3. NOVEMBER: Die USA und Großbritannien drohen Irak mit einem Militärschlag wegen der Weigerung Bagdads, mit der Unscom zusammenzuarbeiten. Die Unscom soll überprüfen, ob Irak vereinbarungsgemäß seine Massenvernichtungswaffen vernichtet hat.


5. NOVEMBER: Der UN‑Sicherheitsrat hat in einer Resolution die irakische Weigerung zur Zusammenarbeit mit den Abrüstungsinspektoren der Vereinten Nationen mißbilligt. Die irakische Regierung wurde aufgefordert, ihre Entscheidung rückgängig zu machen.


11. NOVEMBER: Die USA drohen mit einem Militärangriff, wenn Bagdad keine Waffenkontrollen zuläßt. Die US‑Streitkräfte am Golf werden mit 130 Flugzeugen, Bodentruppen und zusätzlichen Einheiten mit Patriot‑Abwehrraketen verstärkt. Der Weltsicherheitsrat hat zudem die irakische Führung abermals zum Einlenken aufgefordert.


14. NOVEMBER: Die irakische Regierung hat der Uno schriftlich ihre Bereitschaft versichert, die Zusammenarbeit mit den Abrüstungsinspektoren ohne jede Vorbedingung wieder aufzunehmen. Bagdad ist somit nur knapp einem US‑Militärschlag entgangen, da US‑Präsident Bill Clinton bereits den Angriffsbefehl gegeben hatte, als die irakische Führung bekanntgab, sie werde den Forderungen des UN‑Sicherheitsrates Folge leisten.


17. NOVEMBER: Die Waffenkontrolleure, Unscom‑Mitarbeiter und Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) kehren nach Irak zurück, nachdem Saddam Hussein eingelenkt hat. Trotzdem sind elf schwere US‑Bomber im Indischen Ozean stationiert, um für einen Irak‑Angriff einsatzbereit zu bleiben.


18. NOVEMBER: Die Abrüstungskontrolleure nehmen ihre Arbeit in Bagdad wieder auf.


24. NOVEMBER: Der Weltsicherheitsrat hat das "Öl‑für‑Nahrung" Programm für Irak um 180 Tage verlängert. Einstimmig wurde damit die Ausfuhr irakischen Öls zur Versorgung der notleidenden Bevölkerung genehmigt. Danach darf Bagdad erneut Rohöl im Wert von 5,2 Milliarden Dollar exportieren. Von dem Erlös werden unter strenger UN‑Kontrolle etwa 60 Prozent für Nahrungsmittel, Medikamente und medizinische Ausrüstung aufgewendet.


30. NOVEMBER: Die UN‑Abrüstungskommission für den Irak, Unscom, hat den Golfstaat ultimativ zur Herausgabe eines Dokumentes mit Angaben über Munition aufgefordert, die der Irak im Krieg mit dem Iran 1980 bis 1988 eingesetzt hat. Die Unscom will wissen, was mit der Munition tatsächlich geschehen ist.


15. DEZEMBER: Die Vereinten Nationen haben damit begonnen, ihre Mitarbeiter aus Irak abzuziehen. Unscom‑Chef Richard Butler hatte zuvor erklärt, daß Bagdad sein Versprechen zur Zusammenarbeit mit den Waffenkontrolleuren nicht einhalte. Deswegen wurden auch die US‑Truppen im Golf in eine erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.


16./17. DEZEMBER: Die USA und Großbritannien haben in der Nacht zum 17. Dezember mit Luftangriffen auf den Irak begonnen. Die Militäraktion geht auf die Behinderung der internationalen Waffenkontrollen durch Bagdad zurück. US‑Präsident Clinton ordnete bei der "Operation Wüstenfuchs" den Einsatz von Marschflugkörpern, B‑52‑Bombern und Kampfflugzeugen an. Rußland, China und der Irak selbst haben den Angriff scharf verurteilt. Die USA haben angekündigt, die Bombardierungen weiter fortzusetzen.


18. DEZEMBER: Die USA und Großbritannien setzen ihre Luftangriffe fort: In zwei Wellen wurden Ziele in Bagdad und anderen Landesteilen bombardiert. Wie US‑Generalstabschef Henry Shelton berichtete, wurden mehr als 200 Marschflugkörper auf gut 50 Ziele abgefeuert.








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