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Druiden

Druiden



Im keltischen Raum trafen die Druiden auf die dort ansässige Priesterkaste der Barden, mit denen sie dann einträchtig zusammenlebten. Dies war sicher deshalb leicht möglich, weil die religiösen Überlieferungen beider Gruppen miteinander weitgehend identisch waren. So ist es auch nicht verwunderlich, daß auch die einheimischen Barden in den Orden der Druiden aufgenommen werden konnten.


Anders als die Barden, wie sie bei den Kelten genannt wurden, oder die Skalden, wie die ansässige Priesterschaft im nördlichen Germanien hieß, waren die Druiden in einer Gemeinschaft organisiert, der ein von allen anerkanntes Oberhaupt vorstand. Er wurde gallisch Coibhi genannt und hatte seinen Sitz in Autium in Britannien.




Die Druiden, so ist überliefert, waren einfach und einheitlich gekleidet, als sie nach Europa einwanderten. Sie trugen ein weißes Gewand, welches ihnen bis zu den Knöcheln reichte. Ihre Beine waren bloß, und sie trugen hölzerne fünfeckige Schuhe. Ihr Kopf war unbedeckt, sie hatten einen langen, wallenden, geteilten Bart, der ihnen bis zum Nabel reichte. In der Hand trugen sie gewöhnlich einen weißen, gekrümmten Stab. Dieser Zauberstab wurde Slatan Drui 'Eachel genannt. Erhielten sie von ihrem Oberhaupt die Einweihung, so mußten sie als Entlohnung hierfür das Gewicht dieses Stabes in edlem Metall bezahlen. Anschließend hatten sie ein Neuntel aller ihrer zukünftigen Einkünfte an ihn abzugeben.


Ihr Auftreten war bescheiden, und sie lebten in Eintracht mit der Natur im Walde in einfachsten Unterkünften wie Höhlen, einfachen Hütten oder auch in hohlen Bäumen. Sie verehrten besonders die Eichen als heilige Bäume. Gleichzeitig jedoch verehrten sie alle Frauen als Abbilder der göttlichen Mutter.


Deshalb  ist es nicht verwunderlich, daß auch Frauen Priesterfunktionen ausüben konnten, und daß diese dann im Volke in höchstem Ansehen standen. Die Bekannteste unter ihnen war Weleda. Ihr Wort galt als direkte Offenbarung der Götter. Es ist überliefert, daß sie das Kriegsglück der Germanen in einer Schlacht gegen eine römische Legion richtig vorhergesagt hatte, wodurch ihr Ansehen weiter stieg. Sie wurde vom Volk als Göttin verehrt. Weitere damals bekannte Frauen waren Albruna und Ganna.


Die Druiden schrieben ihre Lehren niemals auf. Sie sagten, daß Pergament oder Rinde nicht würdig sei, die heiligen Geheimnisse aufzunehmen. Ihre Schüler mußten deshalb die gesamte Lehre auswendig lernen. Die Lehrzeit eines Schülers betrug 20 Jahre. Sie nahmen nur die würdigsten Söhne aus den edelsten Familien als Schüler an. Diese mußten dann mit ihnen in ihren Höhlen leben. Für den Schüler war sein Lehrer die Verkörperung Gottes, ihm wurde deshalb eine noch größere Verehrung entgegengebracht, als den eigenen Eltern. Auf diese Weise wuchsen die Druiden in die Funktion der Hauspriester der Herrscherfamilien hinein und ihr Einfluß nahm ständig zu.


Sie lehrten die Seelenwanderung nach dem Tode. Die Seele sollte nach dem Tod in den Körper eines Neugeborenen übergehen. Sie verkündeten den Menschen, daß gute Taten und fromme Seelen belohnt würden, schlechtes Verhalten hätte unweigerlich eine entsprechende Bestrafung der Götter zur Folge. Alles Materielle, so sagten sie, sei vergänglich.


Die keltischen Götter wurden von den griechischen und römischen Schriftstellern meist mit ihren eigenen Göttern gleichgesetzt und dadurch definiert. Die keltischen Hauptgötter waren Lug (entsprach Merkur), Grannus, Belenus (Apollon), Esus, Teutates (Mars), Taranis (Jupiter) und Ogma (Herkules). Zu diesen Göttern kamen noch die lokalen Gottheiten, die nur von einzelnen Stämmen oder nur an einzelnen heiligen Stätten verehrt wurden.


Sie waren als Vertraute der Götter die Opferpriester des Volkes. Sie wirkten als Propheten, Wahrsager und als Zauberer. Weiterhin hatten sie das Amt des Richters in ihrer Gemeinschaft inne. Besonders berühmt waren ihre Fähigkeiten als Arzte, wobei sie ihre Heilmittel hauptsächlich aus der Mistel, der Schlüsselblume und dem Eisenkraut herstellten.


Die Mistel, welche auf einer alten Eiche gewachsen war, war für sie die Heiligste aller Pflanzen. Sie meinten, daß die sehr selten auf einem Baum zu findende Mistel ein Zeichen der Götter sei, welches den Menschen mitteilen sollte, daß sie selbst in dem Baum anwesend seien. Nach Ansicht der Druiden konnte aus der Mistel ein Heiltrank für alle erdenklichen gesundheitlichen Bedürfnisse der Menschen bereitet werden.


Die Druiden waren in allen weltlichen und geistlichen Angelegenheiten die Berater der Herrscher. Dazu bedienten sie sich ihrer Fähigkeit des Wahrsagens, und die Könige und Anführer der Völker und Stämme konnten es sich schließlich nicht mehr leisten, Entscheidungen gegen den Rat der Druiden zu treffen. In ihren Tempeln hielten sie Kühe, die sie als heilig verehrten. Es ist bekannt, daß sie über hervorragende Kenntnisse in der Himmelskunde verfügten, die sie als Astrologen zur Beeinflussung des Schicksals der Menschen einsetzten.


Der Niedergang der druidischen Religion und damit der keltischen Kultur begann mit der Niederlage des gallischen Heeres unter dem Averner-König Vercingetorix gegen Cäsar im Jahre 52 v.Chr.. Die Druiden wurden von den aufständischen gallischen Kriegern geschwächt, da diese sie um ihre politische Macht beneideten. Die Römer begannen die Erinnerung an die keltischen Überlieferungen systematisch zu zerstören, indem sie die keltische Tradition durch eine römische ersetzten. Seine führende Rolle im religiösen und kulturellen Leben hatte der Orden der Druiden schließlich um 200 n. Chr. nahezu gänzlich eingebüßt, als er begann, sich mehr um Machtfragen und weltlichen Einfluß zu kümmern, statt die heilige Überlieferung im Volk hochzuhalten. Außerdem wechselten viele Anhänger des Druidentums zum Christentum.




Stonehenge


Stonehenge ist in der Nähe von Salisbury in England. Das Alter der Anlage ist bis ins 3. Jahrtausend vor Chr. nachweisbar. In alter Zeit wurden die Steine von Stonehenge cior-gaur genannt. Das heißt "Tanz der Riesen".


Die gewaltigen Steine der Anlage von Stonehenge, haben die Menschen immer wieder zu Überlegungen veranlaßt, wie diese Steine damals bewegt und transportiert worden sind. Dabei wurden die unterschiedlichsten Vermutungen angestellt. Ganz sicher ist zumindest, dass diese Steine selbst mit den heutigen zur Verfügung stehenden technischen Mitteln nur mit allergrößten Schwierigkeiten transportiert werden könnten.


Einer uralten Überlieferung nach sollen die Steine von Stonehenge durch die Magie des Zauberers Merlin aus Irland zu ihrem jetzigen Standort gebracht worden seien.


Stonehenge besteht aus vier Steinkreisen. Der äußerste hat einen Durchmesser von 30 Metern und wird von rechteckigen Sandsteinblöcken gebildet, die ursprünglich durch Querblöcke verbunden waren. Innerhalb dieses äußeren Kreises befindet sich ein Kreis aus kleineren Blausteinen. Er umschließt eine hufeisenförmige Steinsetzung aus Blausteinen mit Decksteinen, in der ein Block aus Glimmsandstein steht, der so genannte Altarstein.


Die gesamte Anlage ist von einem kreisförmigen Graben mit einem Durchmesser von 104 Metern umgeben. An seiner Innenseite erhebt sich ein Erdwall, in dem sich ein Ring von 56 Löchern (Aubrey-Holes), die für die Feuerbestattung benutzt wurden, befindet. Im Nordosten werden Wall und Graben von einem Prozessionsweg (Avenue), der 23 Meter breit und fast drei Kilometer lang ist durchschnitten. Nahe dem Eingang zu diesem Weg steht der Schlachtstein (Slaughter Stone), der ursprünglich aufrecht stand. Gegenüber auf dem Weg befindet sich der Fersenstein (Heel Stone), der vermutlich eine Rolle bei der Beobachtung des Sonnenaufgangs zur Sommersonnenwende gespielt hat.  


Um das Monument herum liegen etwa 400 Hügelgräber (Tumuli) aus der Zeit zwischen 2000 und 1500 v. Chr. Sie enthielten reiche Grabbeigaben und Splitter von Blausteinen, ähnlich denen der Kreise.


Stonehenge könnte dazu benutzt worden sein, die Sommer- und Wintersonnenwende, die Taundnachtgleiche sowie Sonnen- und Mondfinsternis vorauszusagen. Vielleicht hat es auch zur Vorhersage der Jahreszeiten gedient, war also eine Art Kalender. Stonehenge könnte auch ein Versammlungsort für religiöse Zeremonien gewesen sein, die mit Sonne und Mond zu tun hatten. Die Betonung der Kreisform könnte den Kreislauf des Lebens, den von Geburt und Tod sowie den der Jahreszeiten wiederspiegeln.







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