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FASCHISMUS



FASCHISMUS

1.) Die Lage der kapitalistischen Staaten nach 1918



Bis zum 1.WK beherrschte der Kapitalismus die Welt. Die großen Industrienationen waren kapitalistisch organisiert. Die übrige Welt war von diesen Nationen abhängig, wie zB. Kolo­nien in Afrika u. Asien oder andere|abhängige Nationen wie zB. Rußland od. das türk. Reich.


Nach dem 1.WK hatte sich die Lage aber beträchtlich geändert:


1917 siegte in Rußland die sozialistische Revolution. Ein Land wie Rußland ,daß ein Sechstel der Erde ausmachte brach dadurch aus dem Herrschaftsbereich des Kapitalismus aus.


Bis dahin gehörten'

42% des Aktienpotentials der Russen ausländischen Banken.


75% der Metallindustrie


65% der Kohle u. Erdölförderung u.


90% der Elektroindustrie wurden von ausländischen Kapital kon­trolliert.

Es war dadurch verständlich, daß Nationen wie Frankreich, England od. die USA Truppen schickten um die Revolution niederzuwerfen. Diese Interventionen scheiterten jedoch. Als sehr wichtige indirekte Folge dadurch ergab sich jedoch, daß der Sieg der Bolschewiki eine gewaltige Ermutigung für die Arbeiterparteien in den übrigen Ländern war. Es folgte dadurch eine Welle von großen Streiks u. Revolutions­versuchen in einigen Ländern wie zB. Italien, Deutschland, Öster­reich od. Frankreich. Obwohl diese Revolutionen aber alle letzten Endes scheiterten, stellte die sozialistische Bewegung von nun an einen starken Machtfaktor innerhalb der kapitalistischen Staaten dar und war von nun an eine Bedrohung für das kapitalistische System.


2.) Entwicklung des Faschismus

Zwischen den beiden Weltkriegen bildeten sich in fast allen europäischen Ländern Gruppen und Bewegungen, die in das herkömm­liche politische Schema schwer einzuordnen waren.


.) Sie protestierten sowohl gegen den Kapitalismus als auch den marxistischen Sozialismus.


.) Sie bekämpften die bürgerliche Demokratie, wollten aber kei­neswegs zur Monarchie zurückkehren.


.) Sie behaupteten konservativ und revolutionär zugleich zu sein u. stellten dadurch eine merkwürdige Mischung aus Linken und Rechten Elementen dar.

'FASCHISTEN' nannten sich zunächst jene Gruppen in Italien, die sich nach 1918 unter dem altrömischen Zeichen der fasces bildeten. (einem Rutenbündel mit Beil als Symbol der exekutiven Gewalt) Die besonderen Erfolge dieser Bewegung bewirkte, daß sich ähnli­che Gruppen in anderen Ländern bildeten, auch wenn sie sich nicht ausdrücklich als faschistisch bezeichneten.


1933 vernichtete in Österreich die christlich‑soziale Regierung, gestützt auf die 'Heimwehr' ,die bürgerliche Demokratie und im gleichen Jahr kamen in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht.


Auch in anderen europäischen Ländern konnten solche Bewegungen teilweise beachtliche Erfolge erzielen.

zB.: In Spanien wurde nach einem 3 jährigen Bürgerkrieg 1939                    mit Hilfe des italienischen und deutschen Faschismus eine Diktatur errichtet.

Da es sich beim Faschismus um eine Erscheinung handelte ,die in allen Staaten Europas auftrat müßten allgemeine gesellschaftliche Ursachen auffindbar sein.


In Italien und Deutschland müssen jedoch besondere Bedingungen bestanden haben, da dort der Sieg des Faschismus möglich war. Dazu muß man die soziale Basis genauer betrachten aus welcher der Faschismus entstand.


Die soziale Basis _

Seinen eigenen Anspruch nach war der Faschismus eine Volksbe­wegung ,die alle Schichten und Klassen repräsentieren wollte.


Tatsächlich aber dominierten unter seinen Anhängern ganz be­stimmte Sozialgruppen, während andere ihn überwiegend ablehnten.


Die erste faschistische Welle setzte gleich nach dem Ende des 1.WK ein. In diesen Jahren kamen die Anhänger hohen Grades aus Sozialgruppen, die durch den Krieg und die Nachkriegskrisen sozial und geistig entwurzelt waren und im bürgerlichen Leben nicht mehr Fuß fassen konnten:

.) Offiziere der Weltkriegsarmeen, die in den kleinen Heeren der Friedensperiode keinen Platz fanden aber nach Möglich­keiten suchten, ihre militärischen Denk‑ u. Verhaltungsformen beizubehalten.




.) Junge Männer, die von Kriegserlebnissen tief beeindruckt waren, aufregende, abenteuerliche Lebensformen suchten und die parlamentarische Demokratie als spießbürgerlich u. lang­weilig betrachteten.


.) Deklassierte Existenzen, denen die faschistische Bewegung eine Möglichkeit der Selbstbestätigung bot.

Aus diesen Gruppen formierte sich der Kader der faschistischen Parteien. Sie vermittelten die militärisch ‑ autoritären Denk‑ u. Verhaltensweisen u. bildeten die faschistischen Kampfverbände, die ihre politischen Gegner durch gezielten Terror einschüch­terten.


Als bloße Sammelbewegung deklassierter Sozialgruppen hätte der Faschismus jedoch niemals eine so große Bedeutung erlangen können, sondern wäre auf die Nachkriegsjahre beschränkt gewesen.


Zu einen dauerhaften politischen Faktor konnte er nur deshalb werden ,weil die soziale Entwicklung im Kapitalismus in breiten Schichten ein Potential für den Faschismus schuf.

Seit der Industrialisierung bildeten sich immer mächtigere Konzerne und Monopole ,die immer mehr kleine Unternehmer in Abhängigkeit brachten oder gänzlich vernichteten.


Seit der zweiten Hälfte des 19. Jhd. nahm der Anteil der Selbständigen kontinuierlich ab.

Die Kleineigentümer in Handel, Gewerbe und Landwirtschaft sahen

ihre Existenzgrundlage dahinschwinden.

Einerseits waren sie gegen Konzerne und Monopole, andererseits

distanzierten sie sich energisch von der Arbeiterschaft und

ihren Organisationen.

Ihnen gegenüber betonten sie ihren Status als Eigentümer,

den sog. 'Mittelstand', der sich im Lebensstil deutlich von den

Lohnabhängigen abzugrenzen habe.


Nach 1918 hatte sich die Lage der bürgerlichen Mittelschichten

deutlich verschlechtert.

Dies galt vor allem für Deutschland und Österreich.

Diese Schichten hatten nämlich erhebliche Teile ihrer Ersparnisse als Kriegsanleihen zur Verfügung gestellt, die sich nach

Kriegsende als verloren erwiesen.

Der eine Teil setzte nun weiterhin sein Vertrauen in die bürgerlichen Parteien, ein anderer aber wandte sich extremen Gruppen zu, die eine gewaltsame und radikale Niederwerfung der nach 1918 immer stärker werdenden sozialistischen Arbeiterbewegungen verlangte.

Großen Zulauf bekamen die faschistischen Bewegungen auch aus

dem sog. 'neuen Mittelstand' und den 'freien Berufen' wie kleine

und mittlere Angestellte, Beamte, Arzte ,Rechtsanwälte u. der akademische Jugend.


Im deutschen Faschismus zB. waren die Angestellten ,Handwerker, Kaufleute, Beamte u. freie Berufe als Mitglieder der NSDAP fast doppelt so stark vertreten wie in der Gesamtheit der Berufstä­tigen.


Als erwiesen kann zB. auch gelten, daß der überwiegende Teil der Kleinbauern u. Häusler im Jahre 1932 die NSDAP wählten. Ahnliches gilt wohl auch von den Millionen Angestellten, Rentnern kleinen Kaufleuten u. Handwerkern, die zwar ökonomisch gesehen vielfach auf proletarischer Stufe lebten, sich aber zum Mittel­stand gehörig fühlten.


Generell war zu beobachten, daß die faschistischen Neigungen der Mittelschichten größer wurden, wenn ihre soziale Stellung bedroht war.


3.) Die Ideologie des Faschismus

Es können einige Grundmotive unterschieden werden, von denen jedes eine klare Funktion hat, die aber erst im Zusammenspiel die Eigentümlichkeit und die Wirksamkeit der faschistischen Ideologie ausmachte.

a.)


Die GEMEINSCHAFTSIDEOLOGIE, zu der auch der Nationalismus zählt.


Die Ideologie der Gemeinschaft hat in einer Klassengesellschaft immer die Funktion die Interessen der Herrschenden für die Interessen der Gesamtheit auszugeben.


Wenn nämlich das Volk wirklich eine große Lebens u. Schicksals­gemeinschaft ,wenn der Betrieb eine echte Arbeitsgemeinschaft darstellt, dann müssen alle bedingungslos zusammenstehen. ‑ Dann ist jede Kritik u. jede Opposition volksfeindlich und somit kriminell.


Der NATIONALISMUS diente dazu, Größe und Ruhm der eigenen Nation gegenüber anderen Nationen zu verherrlichen und das bedingungs­lose Zusammenstehen gegen den 'äußeren Feind'.


Das die Massen einer solchen Ideologie folgten, mag auf den ersten Blick verwunderlich erscheinen. Es ist aber zu bedenken, daß die Herrschenden über wirksame politische und geistige Machtmittel verfügten, um das Volk in ihren Sinne zu beeinflussen.



b.)


Die Ideologie von der Autorität, die im FÜHRERPRINZIP mündeten.


Die Ideologie von Führertum u. starkem Staat schließt an die Ideologie von Gemeinschaft u. Nation unmittelbar an.


Es galt die Führung so stark wie möglich zu machen und von allen Störfaktoren frei zu halten. Um das zu gewährleisten, genügte es nicht, in der politischen Willensbildung Kritik u. Oppositionen auszuschalten, vielmehr war es erforderlich, die gesamte Gesellschaft nach dem Prinzip von Befehl und Gehorsam zu gestalten und in allen gesellschaft­lichen Bereichen die Autorität zu stärken.(Vater, Lehrer,..)


Leitbild dieser Gesellschaftsorganisation ist das Militär mit seiner straffen Ordnung.

c.) Die EIGENTUMSIDEOLOGIE, die in einen militanten Antikommu­nismus gipfelt.

Die Verfügungsgewalt über Privateigentum ist es, die den kleinen Selbständigen vom Lohnabhängigen unterscheidet und deshalb seinen ganzen Stolz ausmacht.


Der kleine Bauer ,der kleine Händler und der Handwerker fühlten sich dem Industriearbeiter auch dann noch gesellschaftlich überlegen, als ihre Einkommen ebenso niedrig waren. Die Ideologie des Privateigentums ermöglichte schließlich eine Front all derer ,die sich zu den Eigentümern zählten.


Diese Front bekämpfte mit äußersten Fanatismus diejenigen, die das Privateigentum aufheben wollten.


Politisch gesehen kam die gemeinsame Frontstellung so zum Ausdruck, daß sie sich gegen die Arbeiterorganisationen richteten und nach der Machtergreifung des Faschismus die Vernichtung derer bewirkte.

d.)

Die SUNDENBOCKPHILOSOPHIE , die eine einleuchtende Erklärung für alle Übel dieser Welt liefern sollte und zugleich den Massen Objekte bietet, an denen sie ihre Aggressionen gefahrlos entladen konnten.


Der Faschismus griff vorhandene Vorurteile auf, die teilweise eine lange Tradition hatten und radikalisierten sie zu einem in sich geschlossenen Weltbild.


Es beruhte auf der schlichten Teilung der Welt in Weiß u. Schwarz Gut und Böse, Engel und Teufel und nahm damit das Schema ural­ter Mythen wieder auf. Der Feind wurde zunächst repräsentiert von innenpolitischen Gegnern, also vor allem von den Linken, dann aber auch von anderen Völkern und Rassen.


Der Nationalsozialismus entdeckte den Weltfeind in den Juden und brachte alle anderen Feindgruppen mit ihnen in Zusammenhang


e.)



Die Ideologie des MILITARISMUS, der die Massen auf den Krieg vorbereiten sollte.

Für den Faschismus ist das Militär nicht nur Vorbild für poli­tische und soziale Organisationsformen, sondern der Soldat fun­giert als Idealbild des Menschen schlechthin und der Krieg ist der Höhepunkt menschlicher Selbstverwirklichung.


Vorstellungen wie die Auslese der besten, von Härte und Verzicht, von Männlichkeit und Mut, von Heldentum und Todesbereitschaft, von Zucht und Gehorsam, verbinden sich hier zu einer Ideologie, in der das Wesen des Faschismus vielleicht am reinsten zum Aus­druck kommt.

Mussolini schrieb zB.

' Nur der Krieg bringt alle menschlichen Energien zur höchsten Anspannung, nur er prägt den Völkern, die den Mut aufbringen, ihn zu wagen, das Zeichen des Adels auf.'

Adolf Hitler berichtete, daß er bei der Nachricht vom Kriegs­beginn 'überwältigt von stürmischer Begeisterung in die Knie gesunken war und den Himmel aus übervollem Herzen dankte. So, wie wohl für jeden Deutschen, begann nun auch für mich die unvergeßlichste und größte Zeit meines irdischen Lebens.'


ZITAT ENDE











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