REFERAT-MenüDeutschGeographieGeschichteChemieBiographienElektronik
 EnglischEpochenFranzösischBiologieInformatikItalienisch
 KunstLateinLiteraturMathematikMusikPhilosophie
 PhysikPolitikPsychologieRechtSonstigeSpanisch
 SportTechnikWirtschaftWirtschaftskunde  



Afrika



Landeskarte



Flagge







VORWORT


Warum ich das Land genommen habe?


Ich habe Südafrika gewählt, da von den Ländern mit den Anfangsbuchstaben S ich dieses am interessantesten finde. Ich hatte auch schon die Gelegenheit dieses Land zu besuchen, denn ich habe eine Tante und einen Onkel die schon seit mehr als 15 Jahren in Durban leben. Wir haben Durban mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten besichtigt und waren in einigen Naturreservaten. Mir hat es dort sehr gut gefallen und bin froh dass ich über dieses Land berichten kann.


Wie ich vorgegangen bin:


Ich habe mir meine Materialien aus der Bücherei, dem Internet, den Fernsehen (Videokassetten), CD-ROMs besorgt und sie bearbeitet. Es war nicht immer einfach schwierige Themen so verständlich wie möglich zu schreiben. Doch nach unzähligen Stunden am Computer, ist meine Landmappe nun fertig.


Lage und Größe


Südafrika befindet sich auf der südlichen Halbkugel der Erde auf dem afrikanischen Kontinent.

Es ist das südlichste Land Afrikas.

Es liegt zwischen 22,8° und 34,5° südlicher Breite sowie zwischen 16,9° und 33,9° östlicher Länge.

Es erstreckt sich auf einer Breite von ca.1520 km in Ost-West-Richtung und einer Länge von ca. 1360 km in Nord-Süd-Richtung. In Süd/West-Nord/Ost-Richtung sind es gar ca. 1830 km.

Nachbarstaaten sind (von West nach Ost): Namibia, Botswana, Simbabwe, Moçambique sowie Swasiland und Lesotho.

Durch Südafrika verläuft der südliche Wendekreis bei 23,5° südlicher Breite.

Südafrika ist eine Zeitzone weiter als Deutschland (MEZ +1 h).

Zwischen der Südgrenze der Bundesrepublik Deutschland und der Nordgrenze der Republik Südafrika liegen ca. 8400 km.

Zwischen Kapstadt und Johannesburg liegen ca. 3500 km, was einer Entfernung von Frankfurt/Main bis nach Rom entspricht.

Südafrikas Westgrenze liegt etwas weiter östlich als die Ostgrenze Deutschlands, genauer: Wien (Österreich) und Split (Kroatien) sowie Bari und Catanzaro (beide Süditalien) sind etwa auf dem gleichen Längengrad.

Die Ostgrenze Südafrikas ist etwas weiter westlich als Moskau (Russland).

Südafrikas Nordgrenze liegt auf dem gleichen Längengrad wie die australischen Bundesstaaten Queensland, Northern Territory und Western Australia sowie Rio de Janeiro (Brasilien).

Südafrikas Südgrenze liegt auf dem gleichen Breitengrad wie die australischen Bundesstaaten New South Wales, South Australia und Western Australia, dabei u.a. auch durch Sydney und Perth sowie Santiago (Chile), Buenos Aires (Argentinien) und Montevideo (Uruguay) (alle Südamerika).

Es liegt auf der gleichen Höhe mit Chile, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Brasilien (Südamerika) sowie Australien.


A: Geschichte



Vor 100 000 Jahren Knochenfunde aus Swasiland beweisen, dass es in Südafrika bereits zu dieser Zeit Menschen (Homo sapiens) gab.

Seit 1000 Bantuvölker breiteten sich vom Osten Südafrikas her aus und verdrängten nach und nach den dort siedelnden Buschmänner und Hottentotten.

Der Portugiese Bartolomeu Diaz umsegelte als Erster die Südspitze Afrikas und sicherte den Europäern das Kap der Guten Hoffnung. Zuerst nannte er es das "Kap der Stürme". Später änderte der portugiesische König den Namen aber. Das Kap wurde wichtiger Anlaufhafen für europäische Schiffe auf ihrem Weg nach Asien.

Niederländische Siedler (Buren) gründeten eine Kapkolonie, die sich bald nach Norden und Osten ausdehnte.

Die so genannten "Treckburen" gerieten an der Ostküste in Konflikt mit dem dort siedelnden Nguni-Volk der Xhosa. Aus diesem Konflikt entbrannten die Kaffernkriege, die nahezu 100 Jahre andauerten. Am Ende der Kaffernkriege waren die Xhosa unterworfen.

Mit der Besetzung des Kaplandes durch britische Truppen wurde das Gebiet zur Kronkolonie und zog in der Folgezeit britische Siedler ins Land.

Die britische Regierung hebt di Sklaverei auf, doch die Buren weigern sich den Engländern zu gehorchen und machen sich auf den Weg nach Nordosten, Richtung Transvaal, um der um der englischen Vormundschaft und Gerichtsbarkeit zu entgehen.

Viele Buren verließen auf dem "Großen Treck" die Kolonie und gründeten die Republiken Natal (1839), Oranjefreistaat (1842) und Transvaal (1852).

Natal wird britische Kolonie.

Transvaal wurde eine unabhängige Burenrepublik.
                                                                                                                                           wurde auch Oranjefreistaat in die Unabhängigkeit entlassen.

Bei Kimberley wurden Diamantenvorkommen entdeckt, worauf Großbritannien das Gebiet, das auch vom Oranjefreistaat beansprucht wurde, annektierte und 1880 der Kapkolonie eingliederte.

Entdeckung der größten Goldvorkommen der Welt am Witwatersrand.

Während des Burenkrieges annektierte Großbritannien Transvaal und den Oranjefreistaat.

Gründung der Südafrikanischen Union; Oranje-Freistaat, Transvaal, Natal und Kapregionen werden Provinzen. Gründung des African National Congress (ANC) in der Provinzhauptstadt Bloemfontein.

Während des 1. Weltkrieges eroberten afrikanische Truppen Deutsch-Südwestafrika.

Nelson Mandela wird in Qunu geboren.

Afrikaans wurde neben Englisch offiziell zweite Landessprache.

Die Südafrikanische Union wurde Domunion des "British Commonwealth of Nations".

Die "National Party" führte die Politik der Apartheid (strikte Rassentrennung) ein.

Der 1912 von Schwarzen gegründete Afrikanische Nationalkongress ANC wurde verboten.

Südafrika wurde zur Republik erklärt.

Die Polizei unterdrückte gewaltsam Proteste gegen die Apartheid in Soweto.

Eine neue Verfassung, die das Präsidialsystem einführte, trat in Kraft.
Die Auflehnung gegen das System der Apartheid wurden immer gewaltsamer, was dazu führte, dass Staatspräsident Willem Botha einzelne Apartheidbestimmungen aufhob.

Frederik Willem de Klerk wurde neuer Präsident.

Nach 27 Jahren Gefängnis wurde Nelson Mandela in die Freiheit entlassen und der ANC legalisiert.

Die Apartheid wurde abgeschafft und Südafrika bereitete die ersten allgemeinen und freien Wahlen vor.

Mandela und de Klerk wurden für ihre Bemühungen um ein demokratisches Südafrika mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Der ANC unter Mandela gewann die ersten freien Wahlen in Südafrika und Mandela wurde Präsident.

Königin Elisabeth II. besucht erstmals seit 48 Jahren Südafrika und zeichnete Mandela mit dem "Order of Merit" aus.

Die neue Verfassung wurde verabschiedet.
 

Beginn der Anhörung der Wahrheits- und Versöhnungskommission

Bei den zweiten freien Wahlen tritt Nelson Mandela nicht mehr an, Thabo Mbeki wird sein Nachfolger. Mbeki gilt als hochintelligent, weltbewandt aber auch machtbesessen und wird wegen seiner Freundschaft zu Robert Mugabe in Simbabwe und seiner Einstellung zu Aids immer wieder kritisiert.


B: Umwelt


1.Geographie



Das südliche Afrika ist überwiegend Teil eines gewaltigen Plateaus, das sich nach Norden über Ostafrika bis zum Roten Meer erstreckt.


Der Küstenstreifen

Der südafrikanische Küstenstreifen ist schmal, liegt zum Teil unter Wasser und bildet dort den Kontinentalsockel. Im Westen ist die Küste felsig, weiter nach Norden hin wüstenartig. Im Süden und Osten ist die Landschaft grün, im Nordosten geradezu tropisch. Hier erwärmt der Mosambikstrom das Wasser, während der Bengualstrom vor der Westküste kaltes Wasser herbeischafft.


Die Verwerfung

Die Küstengebiete werden vom zentralen Hochplateau durch hohe Bergketten geschieden, die höchsten sind die Drakensberge, die auf der Grenze von KwaZulu-Natal zu Lesotho liegen. Es handelt sich gleichzeitig um die höchsten Berge im südlichen Afrika. Am Mont-aux-Sources entspringen allein acht Flüsse Südafrikas.


Die zentrale Hochebene

Der südafrikanische Teil dieser Hochebene hat in etwa die Form einer Untertasse; ihr Rand ist die Verwerfung, die in nördlicher Richtung zum Kalahari-Becken hin abfällt, das auf der Grenze des nördlichen Kaps zu Namibia liegt. In seinem Süden liegt die regenarme Ebene der Halbwüste Karoo, die einen großen Teil des südafrikanischen Hinterlands ausmacht. Die große Karoo ist unwirtschaftlich und außerordentlich dünn besiedelt.


Highveld und Lowveld

Am Ost- und Nordostrand des Hochplateaus entlang erstreckt sich das grasbewachsene Highveld. In Gauteng liegt auf einer Höhe von fast 1750 Metern die größte Stadt Südafrikas, Johannesburg.

Östlich von Johannesburg fällt das Highveld über Felshänge, Klippen und Flusstäler etwa 1000 Meter zur Ebene des Lowveld ab. Diese Savanne ist für viele die eigentliche Landschaft Afrikas. Der Krüger-Nationalpark nimmt einen großen Teil dieser Savanne ein.


Die Spitze Afrikas

Das Kap der Guten Hoffnung am Ende der Kaphalbinsel ist nicht die Südspitze des afrikanischen Kontinents. Diese Ehre kommt den 200 Kilometer weiter südöstlich gelegenen Kap Agulhas zu. Hier trifft der Atlantische auf den Indischen Ozean. Parallel zur Südküste verlaufen eindrucksvolle Bergketten - Swartberg, Tsitsikamma, Outeniqua, Langeberg. Näher an Kapstadt liegen                    die Hottentots-Holland und die Drakenstein-Berge. Kapstadt selbst wird vom Tafelberg überragt.

An der Westküste erhebt sich der Cedarberg.


Land und Wasser

Das Klima in Südafrika ist in der Regel trocken und es gibt wenig Wälder oder Seen. Wasser ist ein knappes Gut und dem sparsamen Umgang mit dieser Ressource kommt große Bedeutung zu. Über Jahre wurden mehr als 300 Staudämme gebaut, die größten liegen an den Flüssen Oranje und Vaal und stauen das Wasser des Hochplateaus und des Tugela. Die meisten Flüsse sind durch Kanäle verbunden, um die Wasserversorgung der wachsenden Städte des Landes sicherzustellen.


Bodenschätze

Das südafrikanische Hochplateau besteht aus den ältesten festesten Felsformationen der Erde.

Die geologischen Formationen am Witwaterstrand, im südlichen Transvaal und nördlichen                Oranje-Freistaat sind berühmt für ihre Gold-, Silber- und Uranvorkommen. Seltene Metalle wie Platin und Chrom werden Bushveld Igneous Complex gewonnen, der sich vom mittleren Transvaal in die Nordwestprovinz erstreckt. Verschiedene Mineralerze, u.a. Kupfer, Eisen, Blei, Zinn und Zink werden im gesamten Transvaal am nördlichen Kap abgebaut. Weniger alte Gesteinsarten dominieren in den Kohlefeldern des östlichen Transvaal, im nördlichen Oranje-Freistaat und im nördlichen KwaZulu-Natal. Kimberley und Cullinan (in der Nähe von Pretoria) sind für ihre vulkanischen Diamantenvorkommen bekannten. Von hier aus wurden die Diamanten entlang der Flussbetten zu den Diamantenfeldern am nördlichen Kap an der Atlantikküste Namibias geschwemmt.




2.Klima


Zwei Meeresströmungen beeinflussen die Klimazonen in Südafrika, der kalte Benguela Strom (14°C) im Westen und der warme Mosambik Strom (25°C) im Osten. Diese Meeresströmungen sind für die extremen Klimakonditionen verantwortlich, die ihrerseits in
einer ungewöhnlich reichen Vegetation resultieren, und eine der vielfältigsten Pflanzenwelt der Erde kreiert haben.                                                                                                           Überwiegend subtropisch ist es entlang der Ostküste, mit sonnigen Tagen und kühlen Nächten. Während der Sommermonate kann regelmäßiger Regenfall erwartet werden. In einigen Teilen dieser Region ist auch Hagel nicht ungewöhnlich. Weicher und
regelmäßiger Niederschlag kommt im Winter vor. Mit Ausnahme der Kapküste ist die Windstärke gering. Die subtropische Lage beiderseits des 30. Breitenkreises S ist ursächlich für die angenehmen Temperaturen die so typisch für Südafrika sind. Das Land fällt auch voll in den subtropischen Gürtel was zu einem trockenen Wetter mit guten Sonnenschein beiträgt. Obwohl Südafrikas Klima sich von Region zu Region erheblich unterscheidet bleiben die Temperaturen im allgemeinen angenehm. Die beste Jahreszeit Safaris in Südafrika zu unternehmen ist zwischen Mai und August. Aufgrund des geringen Regenfalls während dieser Monate ist die Vegetation nicht so dicht und die Tiere können besser beobachtet werden.

2.1.Regenfall

Südafrika hat drei unterschiedliche Regenzonen:

Der Südwesten des Landes hat Winterregenfall

Die südlichen und östlichen Küstenstreifen sind durch starke Regenschauer gekennzeichnet, die in KwaZulu Natal tropische Ausmaße haben können

Das zentrale Hochland hat im Sommer regelmäßig starke Gewitter mit Wolkenbrüchen die durch die Nordoste Winde entstehen.                                                                                        Diese Gewitter kommen gewöhnlich am späten Nachmittag auf. Die Regensaison ist von ca. November bis Februar. Der Winter ist Trockenzeit.
Im ganzen gesehen hat das Land Bewässerungsprobleme, es ist eines der trockneren Länder der Erde. Der durchschnittliche Jahresregenfall ist mit 460 mm weit unter dem Weltdurchschnitt mit 857 mm. Das Regenverhalten ist unvorhersehbar und Dürren sind nicht ungewöhnlich. Aufgrund der Bewässerungsverhältnisse können nur 12 % des Landes landwirtschaftlich genutzt werden. Vor allen in trockenen Zeiten kommen Feld-, Busch- und Waldbrände regelmäßig vor.





 2.2.Temperaturen

Temperaturen sind wesentlich gleichmäßiger. Temperaturveränderungen sind an der Küste mäßig. Mehr dramatisch sind sie auf dem zentralen Hochland, wo die Tage warm und sonnig sind, die Winternächte jedoch bitter kalt.

Im Sommer bewegen sich die Temperaturen von circa 20 C (68 F) bis ca. 31 - 32 C (88-90 F). Im hohen Norden des Landes kann es allerdings erheblich wärmer werden. 38-40 Grad C sind dort nicht ungewöhnlich. Der Luftfeuchtigkeitsgehalt ist im allgemeinen angenehm mit Ausnahme in gewissen Sommerperioden an der Natal Küste. Winternächte auf dem Hochfeld zeigen üblicherweise Temperaturen zwischen 0 und 2 Grad, Tagestemperaturen in dieser Region sind 15-18 C. Perioden von außerordentlich niedrigen Temperaturen kommen hauptsächlich an den Bergketten vor, wo auch in jedem Winter Schnee fällt. Das Westkap hat ein Mittelmeerklima mit trockenen Sommern, gekennzeichnet durch einen oft bis zu Sturmstärke ansteigenden Südostwind. Die Winter sind regenreich und kühl. Die Ostküste wechselt vom Mittelmeerklima zum subtropischen mit warmen und windigen
  Sommertagen, kühlen Wintern mit ganzjährigem Regenfall. Der nordöstlichste Teil der Küste heiße Sommer mit hoher Luftfeuchtigkeit und angenehmen Wintertemperaturen.
 

3.Flora und Fauna


Die ursprüngliche Flora im südlichen Afrika zeichnet sich durch einen einmaligen Artenreichtum aus, der durch die Vielfalt unterschiedlicher Naturräume zustande kam: Umrahmt von zwei Ozeanen mit warmen und kalten Strömungen gibt es riesige Hochflächen mit Savannen, Gras- und Buschland, alpine Hochgebirge, Sumpfregionen und Trockengebiete bis zur Halbwüste. Mit über 20000 Pflanzenarten ist die Vegetationsvielfalt mehr als doppelt so groß wie bei uns in Mitteleuropa. Durch das Eingreifen des Menschen wurde die ursprüngliche Flora des Landes stark verändert. Schon die ersten niederländischen und französischen Siedler im späten 17.Jahrhundert brachten Weinreben mit und Bäume aus dem Mittelmeerraum, die in der Kapregion sehr gut gediehen. Weitere Pflanzenexoten kamen später aus anderen Kontinenten der Südhemisphäre: aus Australien zahlreiche Eukalyptusarten und aus Südamerika die um Pretoria weitverbreiteten Jacaranda-Zierbäume und ebenso Kakteen (Opuntien), die von Natur aus nicht in Afrika vorkommen. Die als Nutz- und Zierpflanzen eingeführten Exoten zeigten sich den einheimischen Arten gegenüber oft überlegen und könnten sich zum Nachteil der ursprünglichen Pflanzenwelt sehr rasch ausbreiten. Wo es die Niederschlagsmenge erlaubte, vor allem im Osten des Hochvelds am Steilabfall der Randstufe und an den Kap-Bergen, wurden schnellwüchsige Kiefern- und Eukalyptus-Monokulturen anstelle des früheren Regenwaldes angelegt, um Nutzholz zu gewinnen. In den abweisenden halbwüstenartigen Landesteile drang die extensive Weidewirtschaft vor, nachdem die Wasserversorgung durch Bohrbrunnen gesichert war.

Durch Bewässerungsanlagen in der Nähe von dauerhaften Flüssen oder Stauseen entstanden künstliche grüne Oasen in wüstenhafter Umgebung. Südafrika wird in sechs Vegetationsbiome eingeteilt:

Savanne oder Bushveld, Grasland, durchsetzt mit Bäumen oder Büschen. Im Beriech der Dornsavanne von Northern Cape und Kalahari* sind Kameldorn und Kampferbusch vorherrschend, in der Northern Province/Nordtransvaal dominieren die imponierenden Baobabs, Affenbrotbäume und Kandelabereuphorbien. Die Savanne im Osten wird geprägt durch Bushwillow/Cobretum-Bäume mit Schotenfrüchten, Mopanebäume, dornenreiche Akazienarten (Knobthorn, Monkeythorn) und wilde Feigenbäume. Im Süden bestimmen Baumeuphorbien und Speckbäume die Savannenstreifen entlang der Küsten des Indischen Ozeans. Die vielen früchtetragenden Bäume der Savanne geben zahllosen Vogelarten und anderen Tieren Nahrung. Auffallend sind Tokos (Hornbills) mit riesigen Schnäbeln. Auch Raubvögel sind überall anzutreffen. Zu den größeren Säugetieren gehören Löwe, Leopard, Gepard, Elefant, Büffel, Nashorn, Flusspferd, Giraffe, Zebra, Kudu, Wasserbock, Oryx und andere. Ungefähr 8,5 % der Vegetationseinheit Savanne stehen unter Schutz, dazu gehören die berühmtesten Schutzgebiete des Landes wie Krügerpark, Kalahari Gemsbok National Park und Hluhluwe Umfolozi Game Reserves.

Die Nama-Karoo umfasst das Karru-Gebiet Südafrikas (Northern Cape Province) und reicht über Oranje ins Namaland von Namibia. Wegen der sehr geringen Niederschläge gibt es keine dauerhaften Wasserläufe. Sehr kalte Winternächte und extreme Hitze im Sommer fordern von der Pflanzenwelt hohe Anpassungsfähigkeit. Deshalb herrschen hier niederes Gestrüpp und Trockengras vor, Bäume finden sich nur entlang der im Untergrund feuchten Trockenflüsse. Auch die Tiere mussten sich in dieser trockenheißen und winterkalten Umgebung zurechtfinden. Löffelhund, Schwarzrückenschakal, Strauß, Erdmännchen und Erdhörnchen sind hier heimisch. Geschützte Gebiete in dieser Vegetationszone sind Augrabies Falls National Park bei Beaufort West. Durch Überweidung, Vegetationsdegradation und Oberflächenerosion konnte sich diese halbwüstenhafte Vegetation in den letzten Jahrhunderten immer weiter in die benachbarten Räume der Savanne und des Graslands ausdehnen.



Das Grassland (Grasland) ist das Sommerregengebiet des Hochvelds mit heftigen Gewittern, Hagelstürmen und Frost in der Winterperiode. Einige stets wasserführende Flüsse durchziehen das Land wie Vaal und Oranje, Pangola und Kei. Bäume sind selten, sie beschränken sich auf Schluchten und Flussufer. Die Winterkälte verhindert das Gedeihen subtropischer Pflanzen. Von den Wildtieren kommen Weißschwanzgnu, Bleßbock und Elenantilope nur in der Grasland-Vegetation vor. Hier sind viele der in Südafrika endemischen Vogelarten zu Hause, darunter Gackeltrappe, Paradieskranich und Perlhuhn. Am bekanntesten und touristisch am reizvollsten sind die Schutzgebiete in und vor den Drakensbergen in Natal. Das am dichtesten bevölkerte Industrie- und Bergbaugebiet am Witwatersrand (Gauteng) gehört ebenfalls zum Grasland-Biom.

Die Succulent Karoo (Sukkulenten-Karru)* gehört zum Winterregengebiet mit einer hohen Unzuverlässigkeit der  Niederschläge. Aber wenn es geregnet hat, erblühen wenige Tage und Wochen danach die trockenen wüstenhaften Landstriche im Hinterland der Westküste. Die kurzlebigen Blütenteppiche im Namaqualand (August bis Oktober, je nach Niederschlagspunkt) gehören zu den Naturwundern Südafrikas. Die Sommer im Sukkulenten-Karru sind außerordentlich trocken und extrem heiß. Sukkulenten mit dicken fleischigen Blättern kommen am besten mit der Hitze und Trockenzeit zurecht. Manche Bäume haben weiße Stämme, um die Hitze zu reflektieren. Im Richtersveld Nationalpark im Norden an der Grenze zu Namibia sind Köcherbäume und "Halbmensch-Sukkulenten" verbreitet. Die Tierwelt ist den benachbarten Biomen* von Nama-Karru und Fynbos vergleichbar. Zum Schutz der Sukkulenten-Karru-Vegetation wurden der Richtersveld National Park südlich von Calvina eingerichtet.

Fynbos, der Vegetationsbereich der Kap-Region, stellt eines der sechs Florenreiche der Erde dar und zwar das bei weitem kleinste und das einzige, das auf ein Land beschränkt ist. Fynbos kommt vor allem in der Provinz Western Cape auf einer Ausdehnung von circa 70000 km² vor, in einer Region wo die Niederschläge im Winter fallen, oder im Osten, an der Garden Route, wo sie über das ganze Jahr verteilt sind, weil sich hier Sommer- und Winterregengebiet überlagern. Die Fynbos-Vegetation hat Ahnlichkeit mit der Pflanzenwelt des Mittelmeerraumes, es wachsen immergrüne Pflanzen mit kleinen harten Blättern, wie die Erica-Pflanzengruppe oder die Silberbaumgewächse. Fynbos umfasst über 8500 Pflanzenarten, non denen circa 6000 nur hier vorkommen. Die berühmte Protea, die Nationalblume Südafrikas, gehört zur Fynbos-Pflanzenwelt wie auch viele Blütenpflanzen, die inzwischen als Gartenzierpflanzen weit verbreitet sind. Über 13,6 % des Fynbos-Bioms stehen unter Schutz, es ist auch untersagt die Pflanzen am Straßenrand abzureißen. Den besten Überblick die Vegetationsbreite dieser Vegetation bietet der Kierstenbosch Botanic Garden am Fuß des Tafelbergs in Kapstadt. Den Reichtum der Pflanzenwelt entspricht die Tierwelt nicht ganz, denn die Böden sind durchweg arm und produzieren wenig Früchte als Nahrung. Endemisch sind der Greisbock, die geometrische Landschildkröte, der Kap-Honigesservogel und der Proteensamenesser. In den Kap-Bergen sind Leopard, Pavian, verschiedene Adlerarten, Honigdachs und Wüstenluchs beheimatet.

Forest-Biome (Waldvegetation) sind in Südafrika außerordentlich gering. Die einzigen geschützten Waldareale sind die immergrünen Regenwälder bei Knysna und Tsitsikamma nahe der Küste an der Garden Route. Andere Regenwaldareale befinden sich am Steilabfall der Großen Randstufe und an der Ostküste. In den ursprünglichen Wäldern waren die Waldriesen Yellowwood, Ironwood und Lemonwood sehr verbreitet, wegen des wertvollen Holzes wurden die meisten längst gefällt. Da nicht genügend Weichholz vorhanden ist, werden Monokulturen exotischer Koniferen (europäische und amerikanische Fichten und Eukalypten) angepflanzt, vor allem als Bauholz und für die Papierherstellung. In den ursprünglich erhaltenen, geschützten Regenwaldarealen gibt es viele Vögel. Zu den typischen Säugern gehören Weißkehlmeerkatze, Buschschwein, Schirrantilope und Blauducker.


4.Gefährdung der Lebensräume



4.1.Tropische Wirbelstürme

Hurrikans über dem Atlantischen Ozean, treffen die nordöstlichen Landstriche Südafrikas episodisch. Sie ziehen mit einer außerordentlichen Windgeschwindigkeit von 35 m/s bis über 50 m/s (Windstärke 12 = Orkan) über die Landstriche und über fünf bis sechs Tage verursachen sie Regenfälle von 250 mm bis zu 500 mm. Sie führen zu schweren Verwüstungen wie Überschwemmungen. Die Zyklonen nehmen ihren Ausgang über den äquatorialen Breiten des Indischen Ozeans mit Wassertemperaturen von über 27 °C. Sie treten insbesondere in den Monaten Januar und Februar auf, wenn diese saisonale Lage der äquatorialen Tiefdruckrinne zu einem außerordentlich starken Druckgefälle zur randtropisch-subtropischen Hochdruckzone führt.

Über dem Indischen Ozean werden die Zyklonen westwärts bewegt; mit der Annäherung an den afrikanischen Kontinent schwenken sie im Verlauf der Strömungen um die Hochdruckzelle über dem südlichen Indischen Ozean südwärts und erreichen dabei über die Straße von Mosambik das südliche Afrika. Von den sechs bis zwölf Zyklonen pro Jahr gelangen einer bis fünf in diese extreme Südlage.


4.2.Desertifikation

In Südafrika herrscht ein 18jähriger Zyklus mit jeweils neun Feucht- und neun Dürreperioden.

Diese Dürren führen wegen anhaltenden Wassermangels zu großflächigen Vegetationsschäden, die durch die Weidewirtschaft katastrophal verstärkt werden. Sie erreichen in der Kalahari-Dornsavanne sowie in den Trockensavannen Bushveldes besonderes Ausmaß. Seit der großen Dürre der 1930er Jahre ist die Desertifikation ein großes Problem für Südafrika geworden, den größten Anteil daran hat der Mensch. Durch Verbiss, Zertrampeln und selektive Beweidung wird die Grasflur gemindert, sämtliche essbaren Gräser und Sträucher abgeweidet. Es bleiben nur ungenießbare, zum Teil auch giftige Pflanzen übrig. Niederschlagsreiche Jahre täuschen über derartige Überweidungsschäden hinweg. Sie verleiten Farmer zur spekulativen Erhöhung der Viehzahl. Erst nach mehreren Dürrejahren setzt sich die Erkenntnis durch, das wertlose einjährige Gräser und Dornpflanzen sich so stark vermehrt haben dass die Futterbasis an Wert verloren hat und wirtschaftliche Einbußen auftreten. Durch diese Überweidung dehnen sich die Wüsten in Südafrika ständig aus. Bereits 1991 waren schon 2,5 Millionen ha Land von der Desertifikation zerstört worden und über 55 % der gesamten Landesfläche bedroht.


4..3.Bodenerosion

Ein aktuelles Problem stellt die beschleunigte Abtragung der Bodenkrume in Form der Bodenerosion durch Wasser und Wind dar. Sie ist Ergebnis ökonomisch und sozial bedingter, ökologisch nicht vertretbarer Übernutzung von Acker- und Weideland sowie der Vegetationsvernichtung für die Energiegewinnung; auch unsachgemäßes Abrennen der Pflanzendecke trägt zur Bodenerosion bei. Der Übergang von der Selbstversorgungs- zur marktorientierten Landwirtschaft mit dem Ziel einer schnellen Profitmaximierung führte seit Beginn des 20.Jahrhunderts auf Farmland in Südafrika zu ersten sichtbaren Formen der Bodenerosion, wie Rillen, Gullies/Furchen, Dongas/Schluchten oder flächenhafter Abtragung des Oberbodens. Die Verbreitung der Bodenerosion wurde verschärft durch den starken Wachstum der Bevölkerung in den ehemaligen Homelands/Autonomstaaten bei zunehmenden Mangel an Land. Der Gesamtverlust an fruchtbaren Oberboden durch Bodenerosion seit den 1930er Jahren  werden auf 25 % der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen Südafrikas beziffert. Gegenmaßnahmen gegenüber der Bodenerosion sind zum Beispiel Anlage von Konturstreifen, Konturpflügen, Windschutzhecken, Bachverbauungen; auf Farmen und Ranchen wurden Weiderotationen eingeführt, die Viehzahl pro Hektar reduziert, bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung des Bestandes.



5.Naturschutz


Naturschutz in Südafrikabedeutet vor allem die Bewahrung des ungewöhnlich großen Artenreichtums. Südafrika umfasst nur 4 % der Landmasse Afrikas und knapp 0,8 % der gesamten Landmasse der Erde. Doch auf dieser kleinen Fläche versammeln sich fast 7 % aller höheren Pflanzen, 8 % aller Vogelarten, fast 6 % der Säugetiere und annähernd 5 % aller Reptilienarten. Innerhalb dieses gewaltigen Artenreichtums stößt man auf einige Spezies, endemisch sind , d.h. sie kommen in keinen anderen Land vor. So sind etwa 80 % der Pflanzen, 30 % der Reptilien, 15 % der Säugetiere und 6 % der Vogelarten endemisch.


C: Wirtschaft



1.Allgemein


Die enorm hohe Arbeitslosigkeit stellt eine große Belastung für die Neuorientierung Südafrikas dar. Der Erwartungsdruck und die Ansprüche der von der Apartheid befreiten Schwarzen an die neue Regierung sind außerordentlich hoch. Die wirtschaftliche Situation ist aufgrund der Rezzesion nach den internationalen Sanktionen und Kapitalabflüssen, wegen der Rationalisierung in den Betrieben und durch die zahlreichen Streiks angespannt. Dem Überangebot an ungelernten Arbeitskräften ohne Schulbildung steht ein ausgesprochener Mangel an Fachkräften gegenüber. Dieses Missverhältnis auf den Arbeitsmarkt war Ende der 1970er Jahre ausschlaggebend, dass die Regierung auf Druck der Wirtschaft die ersten diskriminierenden Gesetze der "Job Reservation" für Weiße und das Gewerkschaftsgebot für Schwarze aufhob.

Es gibt in Südafrika kein "soziales Netz" mit Arbeitslosen- und Sozialhilfe; wer seine Beschäftigung verliert, steht nach kurzer Zeit vor dem Nichts. Die steigende Kriminalität wird durch die aussichtslose Lage auf dem Arbeitsmarkt verstärkt; durch die Unsicherheit werden wiederum Investoren und Unternehmer aus dem Ausland abgehalten, mit ihrem Kapital und Fabriken nach Südafrika zu gehen und neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Man schätzt, dass von allen Einwohnern im erwerbsfähigen Alter über sechs Millionen insgesamt arbeitslos oder im informellen Sektor unterbeschäftigt sind. In den schwarzen Wohngebieten, den ehemaligen Homelands und Autonomstaaten und in den Townships am Rand der Städte sind bis zu 50 % von offener oder durch Unterbeschäftigung verdeckter Arbeitslosigkeit betroffen. Mit einer schnellen positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist nicht zu rechnen, weil wegen der vergleichsweise niedrigen Ausbildungsniveau nicht genug Beschäftigungsmöglichkeiten für die Massen von Arbeitslosen zu finden sind. Jährlich muss wegen des hohen Bevölkerungswachstums mit einen Neuzugang von 400000 Arbeitsbesuchenden gerechnet werden.

Eine Initiative der Regierung zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit stellt das "Rual Creation Programme" dar, das mit Infrastrukturmaßnahmen im ländlichen Raum ca. 1Mill. Arbeitslose beschäftigen will. Das "Reconstruction and Development Programme" (RDP) der Regierung fordert die Schaffung von 2,5 Mill. Neuen Arbeitsplätzen innerhalb von zehn Jahren. Die Finanzierbarkeit dieser Forderungen wird durch andere wichtige soziale Bedürfnisse eingeschränkt, wie Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitswesen, Wohnungsbau, Versorgung mit Wasser, Kanalisation und Elektrizität für die bisher Benachteiligten.

Von 1980 bis 1991 sanken im primären Sektor (Landwirtschaft) und im sekundären Wirtschaftssektor (Bergbau, produzierendes Gewerbe) die Anteile der Beschäftigten, nur der tertiäre Sektor (Dienstleistungen) konnte kräftig zulegen.

Hinsichtlich der verschiedenen Ethnien gibt es eindeutige Beschäftigungsschwerpunkte, die durch die Rassentrennung festgeschrieben waren - und sie werden auch unter der neuen Regierung noch für längere Zeit fortbestehen. Die Domäne schwarzer Arbeit sind die Bereiche der Wirtschaft, wo körperlich schwer gearbeitet und wenig verdient wird: Land- und Forstwirtschaft, vor allem aber der Bergbau. Dagegen sind Weiße überdurchschnittlich stark vertreten im besser bezahlten Dienstleistungssektor, besonders bei Banken, Versicherungen, im Bereich Verkehr und bei den Medien. Farbige Beschäftigung ist überproportional hoch in der Landwirtschaft, im verarbeiteten Gewerbe und im Baugewerbe, die Gruppe der Asiaten (Inder) dominiert in der Industrie, im Handel und im Gastgewerbe.


2.Land- und Forstwirtschaft


Die agrarische Nutzfläche von ca. 100 Mill. Ha wird wegen fehlender Niederschläge und schlechter Böden nur zu 13 % (13,2 Mill. Ha) als Ackerland oder für Dauerkulturen genutzt. Davon werden 1,14 Mill. Ha bewässert. Am wichtigsten sind die Anbaufrüchte Mais, Weizen, Obst (Zitrusfrüchte unter Bewässerung), Gemüse, Zuckerrohr, Wein und Kartoffeln. Bei der Tierhaltung dominiert die Produktion von Geflügel, Rind- und Schaffleisch, Milch Eier und Wolle. Auf der landwirtschaftlichen Produktion basiert eine hochentwickelte Verarbeitungsindustrie: Lebensmittel und Getränke, Textil und Leder, Holzverarbeitung, Möbel und Papierherstellung. Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft und ihr Anteil an Erwerbstätigen sind rückläufig. Das ist zum Teil bedingt durch Betriebskonzentration und Mechanisierung. Charakteristisch für die südafrikanische Landwirtschaft ist der Dualismus in Produktion und Betriebsstruktur: Die mechanisierten kommerziellen weißen Farmen bewirtschaften mehr als 80 % der gesamten agrarischen Nutzfläche und produzieren 95 % der Nahrungsmittel. Dagegen erzeugen die kommunalen Stammes- und Familienkleinstbetriebe der Schwarzen auf nur 17 % der agrarischen Nutzfläche, zumeist in den ehemaligen Homelands, nur 5 % der Agrarprodukte. Während besonders die großen weißen Farmen mit modernster landwirtschaftlicher Technik, mit Bewässerung, Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel arbeiten, ist die Landwirtschaft überwiegend reine Selbstversorgung.

Südafrika ist ein traditionell waldarmes Land. Großflächige Aufforstung mit australischen Eukalypten und amerikanischen und europäischen Fichten erfolgten in KwaZulu-Natal und Mpumalanga/Ost-Transvaal. Eine weitere Ausdehnung der Forstflächen ist zu erwarten. Der Holzeinschlag wird verwendet für den Bergbau, im Baugewerbe, in der Möbelindustrie und zur Papierproduktion.


3.Bergbau


Der Bergbau wurde nach der Entdeckung von Diamanten und Gold zum wichtigsten Motor in der wirtschaftlichen Entwicklung Südafrikas und dieser Bergbauboom brachte mit dem Wirtschaftsaufschwung auch die notwendige Infrastruktur (Eisenbahn, Straßen) ins Binnenland.

Die ersten Diamanten wurden 1866 zufällig nahe dem Oranje bei Hopetown auf einer Farm gefunden. Nach der Entdeckung der primären Lagerstätten, der Kimberlitschlote mit blauschwarzer, diamantenhaltiger Erde, zog das Diamantenfieber Tausende von Diggern in die Umgebung von Kimberley. Als die Schürfer tiefer graben mussten und der Abbau komplizierter und teurer wurde, wurden die Einzelclaims an Gesellschaften verkauft.

In der Cullinan Mine bei Pretoria und in Postmasburg im Northern Cape werden in großer Tiefe Diamanten abgebaut. Das "Big Hole" der Mine von Kimberley wurde 1914 in 800 m Tiefe aufgegeben. Es ist heute Großteils mit Grund- und Sickerwasser gefüllt und dient als Touristenattraktion.

Bild: Das Big Hole in Kimberley


Durch unkontrollierbare Diamantenverkäufe aus Angola und Russland ist der Diamantenmarkt in den letzten Jahren etwas aus den Fugen geraten.

1886, zwei Jahrzehnte nach den ersten Diamantenfunden, wurde am Witwatersrand Gold entdeckt. Vorausgegangen waren kleinere Goldrushs in Osttransvaal, bei Barberton und Pilgrim´s Rest. Schon der deutsche Geologe Karl Mauch (1837-75) hatte bei seinen Erkundungen im südlichen Afrika Goldvorkommen am Witwatersrand vermutet. Aus dem wilden Lager der Goldsucher entwickelte sich Johannesburg.

Diamanten und Gold waren für Südafrika eine fast unerschöpfliche Quelle des Reichtums, weil außer den reichen Lagerstätten auch billigste Arbeitskräfte zum Abbau unbegrenzt zur Verfügung standen. In den Bergwerken arbeiteten zuerst chinesische Kulis, danach Scharen schwarzer ungelernter Kontrakt- oder Wanderarbeiter aus den Homelands und den Nachbarländern Südafrikas.

Durch die in immer größeren Tiefen reichenden Schächte und Rationalisierung des Abbaus entwickelte Südafrika eine Führungsposition in der Bergbautechnik. Als Problem erwies sich, abgesehen von Streiks, die allmähliche Erschöpfung der Goldlager. Deshalb werden auch die 100Jahre alten gelben Abraumhalden von Johannesburg mit großen Erfolg erneut durchgearbeitet. Derzeit werden bei Welkom im Oranje-Freistaat große Goldvorkommen abgebaut.

Neben Gold und Diamanten ist Südafrika reich an anderen Bodenschätzen, die mit großen Gewinn abgebaut, verarbeitet und exportiert erden, seitdem die Sanktionen und Boykottmaßnahmen  der Antiapartheid überwunden sind. Südafrika produziert und exportiert vor allem Platin, Vanadium, Chrom, Mangan, Antimon, Flußpat, Asbest, und Titan. Eisenerz wird bei Sishen im Nordosten von Northern Cape abgebaut und über eine Bahnlinie nach Saldanha Bay in Western Cape gebracht und dort verschifft.

Die sehr oberflächennah gelegenen nahezu unerschöpflichen Kohlelager machen Kohle zu einen wichtigsten Exportgut, nirgends wird Kohle ab Abbaustandort preisgünstiger angeboten. Richards Bay nördlich von Durban wurde zu einen riesigen Verladehafen ausgebaut und eine Bahnlinie von den Kohlgruben auf den Hochveld nach Richards Bay angelegt.

Durch die Abschottung von den Erdölländer war das politisch isolierte Südafrika gezwungen, das Aufwendige Kohleverflüssigungsverfahren zur Herstellung von synthetischen Treibstoff zu perfektionieren (Sasol auf der Basis des deutschen Fischer-Tropsch-Verfahrens.) Nach dem Ende des Ölembargos steht dem Import ausländischen Öls eine große Pipeline von Richards Bay in Gauteng zur Verfügung.

Die Suche nach Erdöl und Erdgas in Südafrika blieb lange erfolglos. Ein Gasfeld wurde schließlich vor Mossel Bay an der Südküste entdeckt. Neben Erdgas werden auch kleinere Erdöl gefördert. 



4.Industrie


Südafrika ist mit Abstand das am stärksten industrialisierte Land des Kontinents. Die weite Entfernung von den Märkten Europas, aber auch die Isolierung infolge der Apartheid haben zum Aufbau einer eigenständigen verarbeitenden Wirtschaft beigetragen, die den inländischen Bedarf fast komplett abdecken kann und in andere Staaten Afrikas exportiert. Nach dem Ende der Apartheid sind die Möglichkeiten auf den afrikanischen Märkten sehr viel größer geworden. Die Maßnahmen im Verlauf des RDP-Regierungsprojekt sorgen für verstärkte Nachfrage nach Produkten bestimmter Wirtschaftszweige (Bauwirtschaft, Metall- und Möbelindustrie).

Die verarbeitende Industrie hat mit sehr geringer Arbeitsproduktivität (mangelnde Ausbildung eines riesigen Arbeitskräftepotentials und veraltete Technologien infolge schützender Zollschranken) und mit Absatzkrisen zu kämpfen. Der Reichtum an Bodenschätzen und an landwirtschaftlichen Produkten begünstigt jedoch den Aufbau von Verarbeitungs- und Veredelungsindustrien.

Die südafrikanische Regierung plant große Entwicklungsprojekte, wie den Industriekorridor von Johannesburg ostwärts (Witbank, Middelburg, Nelspruit) bis zum traditionellen Exporthafen Maputo in Mozambik.

Über 300 deutsche Firmen sind in Südafrika tätig, Siemens schon seit 1895. Eine "Initiative Südliches Afrika der Deutschen Wirtschaft" wurde im Januar 1979 vom Bundesverband der Deutschen Industrie, dem Deutschen Industrie- und Handelstag, dem Bundesverband Groß- und Außenhandel und dem Afrika-Verein e.V. ins Leben gerufen.

Das private Kapital ist in der Industrie dominierend, große staatliche Unternehmen wurden in den letzten Jahren privatisiert. Besonders für den Fahrzeugbau wird der Abbau der bisherigen Schutzzölle bei der Angleichung an GATT-Vorschriften Umstrukturierungen bringen. Gegen die Konkurrenz aus dem Ausland will man mit den großen Produktionsserien und Investitionen ankommen.

Den verstärkten Wettbewerb spüren auch die deutschen Autoproduzenten in Südafrika, Audi, VW, BMW und Mercedes, die bisher mit den japanischen Anbietern den südafrikanischen Markt beherrschten.

5.Außenhandel


Der südafrikanische Außenhandel wurde kaum  durch die seit 1985 verhängten internationalen Handelssanktionen getroffen, die das Ende der Apartheid und demokratischen Wahlen erzwingen sollten. Sie wirkten sich vielmehr verheerend auf den Arbeitsmarkt aus, Leidtragende waren die vielen, die ihre Arbeit verloren, vor allem wieder die Schwarzen.

Für den Außenhandel machte die Randabwertung die südafrikanischen Produkte im Ausland günstiger und die südafrikanischen Exportfachleute verstanden es, die Sanktionen zu umgehen. Bezeichnend dafür ist die Fluglinie Luxavia, die alle Welt für eine luxemburgische Gesellschaft hielt, die aber in Wirklichkeit Tochter der SAA war.

Während der Sanktionsjahre verbuchte der Außenhandel sehr hohe Exportwerte und Außenhandelsüberschüsse. Das Ende des alten Apartheidsystems haben weniger die Handelssanktionen erreicht, wesentlich wirkungsvoller waren der Finanzboykott, die ausbleibenden Investitionen, der hohe Kapitalabfluss, die allgemeine schlechte Wirtschaftssituation und die Eskalation der Gewalt.

Von der Außenhandelsstruktur her erscheint Südafrika trotz seines hohen industriellen Entwicklungsstandards als typisches Entwicklungsland, weil vor allem unverarbeitete Rohstoffe (Mineralien, Diamanten, Gold) exportiert wurden. Künftig soll durch Weiterverarbeitung im Land der Anteil der Industriegüter am Export spürbar wachsen. Seit Anfang des 20.Jh. bereits besteht die Zollunion SACU, die Südafrika, Namibia, Botswana, Lesotho und Swaziland umfasst. Der Handel zwischen diesen Staaten erfolgt ohne Zölle und Abgaben, was auch grenzüberschreitende Reisen im Süden Afrikas vereinfacht.

Wichtigste Handelspartner Südafrikas sind Europa, Asien und Amerika. Der Handel mit den übrigen afrikanischen Ländern ist zur Zeit noch relativ gering, wird sich aber sehr ausbauen lassen, besonders die geringe Entfernung macht Südafrikas Produkte für afrikanische Märkte attraktiv. Die Exporte Südafrikas werden dabei weiterhin größer sein als die Importe.


6.Verkehrswesen

Das Eisenbahnnetz, das alle wichtigen Zentren miteinander verbindet, ist fast ausschließlich in staatlicher Hand. Anfang der neunziger Jahre wurden etwa 24  Kilometer Eisenbahnstrecken unterhalten. Ferner verfügt Südafrika über ein Straßennetz von 185   Kilometer, von dem etwa 30 Prozent befestigt sind. Die South African Airways als größte Fluggesellschaft, mehrere kleinere regionale sowie zahlreiche ausländische Fluggesellschaften bieten ihre Dienste an. Der größte Flughafen liegt in Johannesburg. Die wichtigsten Seehäfen sind Kapstadt, Mossel Bay, Port Elizabeth, East London, Durban, Saldanha und Richards Bay.


7.Tourismus


Der Tourismus in Südafrika hat zwar noch keine überragende volkswirtschaftliche Funktion, er macht ca. 3,5 % des gesamten BIP aus. Doch er ist wichtig als Devisenbringer und für den Beschäftigungsfa-ktor, denn 4 % aller Arbeitsplätze entfallen bereits auf den Tourismus. Man rechnet damit, das 30 Auslandstouristen einen Arbeitsplatz unmittelbar im Tourismussektor und zwei weitere in anderen Bereichen schaffen.

Südafrika wurde das 125. Mitglied der World Tourism Organisation (WTO). Dadurch soll u.a. der Zugang zu Mitteln aus dem Entwicklungsprogramm der UN für den Aufbau von Tourismusstrukturen vereinfacht werden.

Am schnellsten wächst in Südafrika der Sektor des Ökotourismus. Dazu gehören Tier- und Vogelbeobachtungen, Naturgrafie, botanische Studien, Wandern und Bergsteigen, aber auch Interesse für historische und kulturelle Zeugnisse wie Siedlungen der Einheimischen oder Buschmannmalereien.

Die staatlichen Schutzgebiete und die privaten Wildreservate müssen sich bemühen, die Ortsansässigen bei der Erhaltung und Verwaltung von Natur und Umwelt einzubeziehen. Die Einheimischen sollten vom Ökotourismus profitieren, sie werden sich dadurch auch ihrer Mitverantwortung für Natur- und Umweltschutz bewusst. Mit Hilfe der eingenommenen Devisen können die Maßnahmen des Naturschutzes verbessert werden.

Die offizielle Tourismusvertretung Südafrikas im Ausland übernehmen die Büros des South African Tourism Board. 1995 wurde die oberste Satour-Verwaltung neu gestaltet. Der Satour Board aus 15 Mitgliedern, von denen neun von den jeweiligen Provinzregierungen und sechs von der Regierung, die Vorschläge aus der Öffentlichkeit und der Tourismusbranche berücksichtig, ernannt werden.


8.Medien

Post-, Telegraphen- und Telephondienste werden von der Regierung betrieben. Der Rundfunk liegt in der Hand der staatlich kontrollierten South African Broadcasting Corporation, die viele Regionalprogramme in den afrikanischen Bantusprachen produziert. Das Fernsehen überträgt seit 1976. In Südafrika gibt es mehr als 20 Tageszeitungen, von denen die meisten in Englisch herausgegeben werden; hierzu gehören The Star (Englisch) in Johannesburg und The Sowetan (Englisch) in den schwarzen Townships sowie Die Burger (Afrikaans) in Kapstadt.




D: Kultur


1.Bevölkerung


So unterschiedlich wie die Natur erscheint auch die Bevölkerung Südafrikas, so dass es sich selbst als "Rainbow Country" tituliert. Die ersten Ergebnisse des letzten umfassenden Census vom Oktober 1996 zeigen, dass die tatsächliche Bevölkerungszahl um 10 % unter der Schätzung der amtlichen Statistik liegt: "nur" 37,9 Millionen leben zur Zeit in Südafrika. Hochrechnungen gehen allerdings davon aus, dass sich diese Zahl innerhalb von 30 Jahren auf über 80 Mill. Menschen mehr al verdoppeln könnte, wenn das natürliche Wachstum, der Geburtenüberschuss weiterhin so groß bleibt.

Exakte Bevölkerungszahlen gab es in Südafrika bisher nicht, die Angaben waren entweder geschätzt oder von früheren Regierungen im Interesse der weißen, damals beherrschenden Minderheit geschönt, indem die autonomen schwarzen Homelands, die sogenannten TBVC-Staaten  /Transkei, Bophuthatswana, Venda, Ciskei) nicht miterfasst wurden. Es gab keine Meldepflicht wie bei uns und auch der bewusste Boykott schwarzer Bevölkerungsgruppen sorgte dafür, dass die jeweiligen Volkszählungen unreichend waren. Der im September und Oktober 1996 durchgeführte Census sollte endlich exakte statistische Daten liefern.

In Südafrika leben so viele Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher nationaler und ethnischer Herkunft, kultureller Prägung und Religion zusammen wie in kaum einen anderen Land der Erde. Als "Schmelzsiegel" der Rassen und Kulturen kann Südafrika allerdings nicht bezeichnet werden, trotz der mannigfachen Vermischungen, Überlagerungen und Wanderungsbewegungen im historischen Verlauf. Die Apartheid sorgte für eine strikte Rassentrennung, die sich bis in kleinste Dinge des Alltags auswirkte. Bis vor wenigen Jahren war es in Südafrika von existenzieller Bedeutung, in welcher der vier Kategorien der Mensch registriert war: ob als Europäer (Weißer), ob als Schwarzer (diskriminierend "Bantu" genannt), ob als Mischling (Farbiger oder Coulered)oder ob als Asiate (vorwiegend Inder). Durch die Zuteilung zu einer der vier Rassen wurden die Grundrechte und die Entwicklungsmöglichkeiten für alle Nichtweißen radikal beschnitten. Mit dem Ende der Apartheid gehört auch diese Katalogisierung der Bevölkerung nach Hautfarben der Vergangenheit an.

Die Vielfalt der ethnischen Gruppen wird aber auch in Zukunft für eine echte demokratische Staatsform und Staatsführung immer wieder Belastungen bringen.



Die Schwarzen

Die bei weitem größte, aber in sich keineswegs homogene Gruppe mit ca. 76 % der Gesamtbevölkerung sind die Schwarzen, die zu den bantusprachigen Völkern im südlichen Afrika gehören. Ihre Vorfahren sind vor vielen Jahrhunderten aus dem zentralafrikanischen Seengebiet zugewandert und haben die hier anwesende khoisansprachig-en Gruppen (San und Khoikhoi) verdrängt oder überlagert. Trotz ihrer gemeinsamen Wurzeln und die Sprachverwandtschaft bilden die Schwarzen keine Einheit, wie die immer wieder aufflammenden Auseinandersetzungen zwischen den beiden größten Gruppen, den Zulu und den Xhosa, demonstrier-en. Die einzelnen ethnischen Gruppen teilen sich in viele Stammesgruppen auf, die wiederum aus zahllosen Unterstämmen und Sippen bestehen.

Neben den Zulu und Xhosa zählen Sotho, Tswana, Shangaan, Swazi, Ndebele und Venda zu den Schwarzen. Ihre ehemaligen Stammesgebiete wurden bereits durch die Kriegszüge unter dem Zulu-König Shaka im frühen 19.Jh. gewaltsam verändert, aber auch durch die rassistischen Land- und Wohnungsgesetze der Apartheid. Ursprüngliche Stammesgeb-iete der Zulu und der Xhosa liegen im Osten, im hügeligen Zululand und in der Küstenregion (ehem. Transkei, Ciskei). Die übrigen Völker siedelten vor allem im Nordendes heutigen Südafrika, wobei die Staatsgrenzen identisch sind. So leben die meisten Tswana in Botswana, die Süd-Sotho in Lesotho, die Swazi in Swaziland. In den riesigen schwarzen Townchips am Rand der großen Städte, wie Soweto bei Johannesburg, sind alle schwarzen Stammesgruppen und Sprachen vertreten.

Die Weißen

Die Weißen sind mit ca. 13 % die zweitstärkste Gruppe. Sie wurden bis in die Mitte des 20.Jh. noch "Europäer" genannt, obwohl die meisten von ihnen im Land geboren waren und keine Beziehungen mehr zu Europa hatten. Nicht zu übersehen und zu überhören ist die Zweiteilung der weißen Bevölkerung in englischsprachige und afrikaanssprachige Südafrikaner. Als erste Siedler kamen nach Mitte des 17 Jh. Im Gefolge der Angestellten der Ostindischen Kompanie Holländer, Norddeutsche und französische Hugenotten an die Versorgungsstationen am Kap der Guten Hoffnung. Ihre Nachkommen, die sich Buren, Bauern nannten, zogen in großen Trecks auf das Hochveld, nachdem die englische Vorherrschaft am Kap seit der Wende vom 18. zum 19.Jh. fest etabliert worden war. Die Buren gründeten Transvaal und den Oranje-Freistaat, die Buren-Republik Natal im Osten konnte sich gegen Vormacht nicht behaupten. Im Gegensatz zu den ländlich geprägten Buren war die englischspr-achige Bevölkerung von Anfang an städtisch ausgerichtet und auf Verwaltung, Handel und Industrie, Bergbau und Bankwesen konzentriert. Erst nach dem zweiten Weltkrieg zogen sich die Buren in großen Ausmaß in die Städte und kamen zu Führungspersonen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Die seit Generationen bestehenden Animositäten zwischen afrikaans- und englischsprachigen Weißen sind bis heute noch nicht überwunden. Südafrika war im übrigen nie das Einwanderungsland für Europäer wie die USA, Kanada oder Australien. Vor der Entdeckung der Diamanten- und Goldfelder hatte Südafrika keine großen Einwandererströme erlebt.

Die Farbigen

Die dritte ethnische Gruppe bilden die Farbigen, die Mischlinge, die Coulereds, die ca. 8,6 % der Gesamtbevölkerung ausmachen. Sie sind im Westkap konzentriert, im Bereich um Kapstadt, wo ihre Vorfahren vor Jahrhunderten aus der Verbindung zwischen weißen Siedlern und einheimischen Khoikhoi oder importierten Malaiensklaven hervorgingen. Sie sprechen durchweg Afrikaans wie ihre früheren burischen Herren.

Die Asiaten

Die vierte eigenständige Gruppe sind die Asiaten, ca. 2,6 % der Gesamtbevölkerung vorwiegend Inder, die im 19.Jh. vor allem als Arbeiter für die Zuckerrohrplantagen in Natal angeworben wurden und die deshalb ihren Bevölkerungsschwerpunkt um Durban haben, wobei ihre kulturelle und religiöse Eigenständigkeit erhalten blieb.



2.Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung nach Provinzen



Wenn man einige Jahrhunderte zurückblickt, zeigt sich dass sich die verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich entwickelt haben. Die schwarze Bevölkerung hat stark zugenommen, die Anteile der Weißen, der Farbigen und der Inder an der Gesamtbevölkerung sind dagegen rückläufig. In den Provinzen ergibt sich folgende Bevölkerungsverteilung nach Ethnien:

Im West-Kap dominieren Farbige mit 57,6 % von 3,6 Mill. Einwohnern, Im Ostkap dagegen Schwarze mit 87,2 % von 6,4 Mill. Einwohnern. Im Nordkap, der flächenmäßig größte, aber am dünnsten besiedelten Provinz, Stellen Farbige mit 53,5 % bei 0,73 Mill. Einwohnern den größten Bevölkerungsanteil, in Nord-West Schwarze mit 90 % von 3,2 Mill. Einwohnern und im Oranje-Freistaat ebenso mit 84 % von 2,7 Mill. Einwohnern. In den multi-ethnischen, dichtbesiedelten kleinsten Provinz Gauteng dominieren Schwarze mit 62,5 % von 6,8 Mill. Einwohnern, der Anteil der Weißen ist hier am höchsten unter allen Provinzen. In Nord-Transvaal sind Schwarze mit 97 % von 5,3 Mill. Einwohnern; bemerkenswert ist hier der Anteil der Asiaten/Inder mit 9,3 %.

Die Bevölkerung konzentriert sich zunehmend auf vier riesige Ballungsräume, in denen die meisten Arbeitsplätze zu finden sind: allen voran Johannesburg-Pretoria am Witwatersrand, nach Süden ins Vaal-Dreieck ausgreifend, Durban und sein Einzugsbereich, Kapstadt und Umland und Port Elizabeth mit dem Industrieschwerpunkt Uitenhage. In diesen Verdichtungsräumen beträgt die Bevölkerungsdichte über 300 E./km².

Dieser Urbanisierungsprozess setzt sich ungebremst fort, denn Mitte der 1980er Jahre wurden die Zugangskontrollen und Einschränkungen der Rassentrennungspolitik aufgehoben.

In den ehemaligen Homelands ist die Bevölkerungsdichte immer noch beträchtlich höher als in anderen vergleichbaren Gebieten. Weil diese Homelands wegen fehlender Industrie kaum Arbeitsmöglichkeiten bieten, versprechen sich die Einwohner bessere Chancen durch den Umzug in die industriellen Ballungsräume. 




3.Sprachen


An die Stelle der früheren Amtssprachen Englisch und Afrikaans sind nach der neuen Verfassung 11 gleichberechtigte Sprachen getreten; im Rundfunk und im Parlament werden alle diese Sprachen verwendet. Afrikaans als überall im Süden Afrikas verstandene Sprache wird infolge der amtlichen Bevorzugung von Englisch künftig an Bedeutung verlieren. Die Sprachen der schwarzen Bevölkerung, die weitgehend auch Afrikaans versteht, gehören zu verwandten Gruppen der Bantu-Sprachen, am meisten verbreitet sind Zulu und Xhosa. Das südafrikanische Englisch weist einige Besonderheiten auf, es ist empfehlenswert einige einheimische Ausdrücke zu verwenden. Wie im Amerikanischen, sollte man möglichst alles abkürzen und einige Afrikaans-Worte dazwischen mischen.



4.Religionen


Etwa vier Fünftel der Bevölkerung sind Christen, überwiegend Protestanten. Die meisten Afrikaander hängen der niederländisch-reformierten Kirche an, und die meisten weißen englischsprechenden Südafrikaner sind Mitglieder der anglikanischen, der methodistischen, der römisch-katholischen oder freier Kirchen. Auch Schwarzafrikaner sind Mitglieder dieser Kirchen, viele von ihnen gehören den sogenannten unabhängigen Kirchen an, die Elemente des Christentums und traditioneller afrikanischer Religionen miteinander verbinden. Viele Schwarze folgen auch traditionellen Glaubensrichtungen. Die Asiaten sind meist Hindus oder Muslime. Außerdem gibt es in Südafrika eine jüdische Gemeinde mit etwa 120   Gläubigen.


5.Bildung und Schulwesen


Das Vermächtnis der Apartheid tritt in Südafrika am deutlichsten im Bereich der Bildung zutage, obwohl die Regierung die Ausgaben für die Ausbildung der Schwarzen seit Mitte der achtziger Jahre wesentlich erhöht hat. In Folge ungleicher Bildungschancen bestanden 1991 nur 41 Prozent aller schwarzen Schüler die Abschlussprüfungen der weiterführenden Schulen (eine Voraussetzung für die Zulassung zum Universitätsstudium). Im gleichen Jahr bestanden 96 Prozent der weißen, 95 Prozent der indischen und 83 Prozent der farbigen Schüler diese Prüfung. Außerdem liegt der Anteil der schwarzen Bevölkerung, der lesen und schreiben kann, unter 50 Prozent, während er bei den Weißen 100 Prozent beträgt.

An den Universitäten und technischen Hochschulen waren etwa 254  Weiße, 120   Schwarze, 35   Farbige und 29   Asiaten eingeschrieben. Die wichtigsten Universitäten sind die Universität Kapstadt (gegründet 1829); die Universität von Natal (1910) in Durban und Pietermaritzburg; die Universität des Oranje-Freistaates (1855) in Bloemfontein; die Universität Pretoria (1908); die Rhodes University (1904) in Grahamstown; die Universität Stellenbosch (1918), die University of the Witwatersrand (1922) in Johannesburg; die Universität von Fort Hare (1916) in Alice; die Universität des Nordens (1959) bei Pietersburg; die Universität von Zululand (1960) bei Empangeni; die Medizinische Universität Südafrikas (1976) in Medunsa; die Universität der Transkei (1977) in Umtata und die Universität von Bophuthatswana (1979) in Mafikeng; die Universität des Westkaps (1960) in Bellville und die Universität von Durban-Westville (1961). Mit der Abschaffung der Apartheid begann, insbesondere in den Großstadtgebieten, eine wachsende Zahl von nichtweißen Schülern und Studenten diejenigen Bildungseinrichtungen zu nutzen, die einst den Weißen vorbehalten waren.


6.Kultureinrichtungen


Fast alle Städte in Südafrika haben öffentliche Bibliotheken; die größte ist die Johannesburg Public Library. Weitere bedeutende Bibliotheken sind die African Library in Kapstadt; die State Library in Pretoria und die den Hochschulen angeschlossenen Bibliotheken.

Wichtige Museen sind das National Museum in Bloemfontein, das archäologische, paläontologische und anthropologische Sammlungen umfasst; das Africana Museum in Johannesburg, das historische und völkerkundliche Sammlungen besitzt; sowie die Michaelis Collection, die South African National Gallery und das South African Cultural History Museum in Kapstadt.





E: Politik


Die wichtigsten politischen Parteien Südafrikas sind der ANC (gegründet 1912); die Nationalpartei (gegründet 1914); die Inkatha-Freiheitspartei (gegründet 1975); der Panafrikanische Kongress (gegründet 1959); die Kommunistische Partei Südafrikas (gegründet 1921); die Konservative Partei (gegründet 1982) und die Demokratische Partei (gegründet 1989). 

Der ANC ist die älteste Freiheitsbewegung in Afrika und erlangte bei den ersten freien und demokratischen Wahlen im April 1994 eine klare Mehrheit. Nachdem das Verbots ANC im Februar 1990 aufgehoben worden war, nahm seine Mitgliederzahl rasch zu, und es konnten auch zunehmend Nichtschwarze als Mitglieder gewonnen werden.

 Die Nationalpartei lag bei diesen Wahlen an zweiter Stelle. Sie war in den Jahren 1948 bis 1994 die Regierungspartei gewesen und somit verantwortlich für die Einrichtung des Apartheidsystems. Bei den Wahlen im Jahr 1994 versuchte sich die Nationalpartei als eine Partei der Reformen darzustellen. Die Inkatha-Freiheitspartei des Häuptlings Mangosuthu Gatsha Buthelezi, die noch bis eine Woche vor den Wahlen mit deren Boykott drohte, ist in der Provinz KwaZulu/Natal der Hauptgegner des ANC.

Seit der zweiten Parlamentswahl im Juni 1999 ist Thabo Mbeki neuer südafrikanischer Präsident.. Wie auch bei seinen Vorgänger, Nelson Mandela, hat er sich der Versöhnung verschrieben. Er steckte die Ziele sehr hoch und versprach den Südafrikaner eine rasche Veränderungen. 
Doch in der Bevölkerung ist heute nur noch wenig begeistert. Irgendwie scheint Mbeki und seinen Helfern der anfängliche Elan verloren gekommen zu sein. Aus den Versprechungen für mehr Arbeitsplätze und mehr Schutz vor den Kriminellen ist nicht viel geworden.
Besonders angekreidet wird Mbeki sein distanziertes Verhältnis zum Volk. Den ehemaligen Präsidenten Mandela jubelten die meisten Südafrikaner zu, Mbeki tut sich mit den Massen und mit der Kritik besonders schwer. Aber vielleicht, will Mbeki gar nicht geliebt werden!
Seine Leistung und die Leistung der Regierung seit 1994 ist jedoch beachtenswert, und wird international hoch anerkannt.


F: Städte

1.Durban



Durban

Monat

[mm]

[° C]

Jan



Feb



Mar



Apr



May



Jun



Jul



Aug





Sep



Oct



Nov



Dec



Year




Hafenstadt im östlichen Südafrika, in der Provinz KwaZulu/Natal, an einem Arm des Indischen Ozeans nahe Pietermaarhitzburg gelegen. Port Natal, wie der bedeutendste Hafen des Landes manchmal genannt wird, war bis zum 19. Jahrhundert nur mit kleinen Schiffen zu erreichen. Später wurden schützende Wellenbrecher und ein Hafendamm errichtet, um in der Kanalmündung eine durchschnittliche Wassertiefe von elf bis zwölf Metern zu gewährleisten. Durch die Gezeiten wird diese Eingangspforte von Schlamm und Sandbänken freigehalten. Der Hafen ist mit großräumigen Hafenbecken und Verladeeinrichtungen ausgestattet. Nahe der Stadt befindet sich eine große Förderanlage für Getreide. Zu den Industrieunternehmen gehören Ölraffinerien, Maschinenbaufabriken und Eisenbahnreparaturwerkstätten. Außerdem finden sich hier eine Walfangstation sowie Fabriken zur Herstellung von Seife, Farben und Düngemitteln. Hauptexportprodukte sind Kohle, Mangan, Chrom, Getreide, Wolle und Zucker. Die Universität von Natal (1910), das M. L. Sultan Technikon (1946) und die Universität von Durban-Westville (1961) sind hier beheimatet. Durban wurde 1824 von britischen Siedlern gegründet. Die Stadt wuchs nach der Entdeckung von Gold in Witwatersrand in den Jahren 1884 bis 1886 rasant an. Viele ihrer Bewohner stammen aus Asien. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 850 000.





2.Kapstadt

Kapstadt, ist Sitz des Parlaments von Südafrika (im Sommer) und Hauptstadt der westlichen Kapprovinz. Kapstadt liegt am nördlichen Rand der Kaphalbinsel und ist einer der größten Häfen sowie eines der wichtigsten Industriezentren Südafrikas. Die Vororte erstrecken sich über die Meerenge der Kaphalbinsel , sowie weit in das Weinland hinein. Der älteste Stadtteil liegt zwischen der Table Bay und den Hängen des 1.086 Meter hohen Tafelberges. Kapstadt ist auch ein beliebter Urlaubsort. Das Umland von Kapstadt wird vom Tafelberg geprägt. Eine Drahtseilbahn fährt schon seit 1926 auf den Berggipfel hinauf. Zu den historischen Sehenswürdigkeiten gehören das älteste Gebäude der Stadt (und des Landes), das Castel Good Hope (1666), die Niederländische Reformationskirche (1699), das alte Rathaus (1755) sowie das  Malaienviertel auf dem Signal Hill. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Parlamentsgebäude (1886), das Südafrikanische Museum (1825), die Südafrikanische Nationalgalerie (1871) und die Südafrikanische Staatsbibliothek. 


Kapstadt

Monat

[mm]

[° C]

Jan



Feb



Mar



Apr



May



Jun



Jul



Aug



Sep



Oct



Nov



Dec



Year





3.Johannesburg


Aus dem nichts ist Johannesburg entstanden, die Stadt auf dem kargen Plateau, weit entfernt von einem Fluss, See oder Ozean. Johannesburg, das Zentrum des Landes und der Motor Südafrikas, liegt auf 1700m Höhe, eingebettet in den Witwatersrand. Dieses Hügelland birgt seinen wertvollsten Schatz unter Tage: Nachdem der Australier George Harrison 1886 auf einen Dreieck zwischen den alten Farmen Braamfontein, Doornfontein und Turrfontein das größte Goldvorkommen der Welt entdeckt hatte, begründete das Edelmetall den Mythos der Stadt, zog Abenteurer aus aller Welt in eine armselige Minensiedlung.























4.Pretoria

Stadt in Südafrika, Hauptstadt von Transvaal. Sie ist Regierungssitz Südafrikas und bedeutendes Wirtschafts-, Handels- und Kulturzentrum. Hergestellt werden Eisen und Stahl, chemische Produkte, Keramik und Lebensmittel. Pretoria ist eine modern angelegte Stadt mit ausgedehnten Parkanlagen und zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Hier befindet sich die Universität von Südafrika (1873), die Universität Pretoria (1908), eine Technische Hochschule, die Staatsbibliothek und verschiedene Archive. Sehenswürdigkeiten sind der Church Square mit dem Denkmal Paulus Krügers, Präsident der Südafrikanischen Republik (Transvaal) von 1883 bis 1900, das Transvaal Museum mit naturgeschichtlichen Sammlungen, die Municipal Art Gallery mit Sammlungen südafrikanischer Kunst und das Kunstmuseum mit niederländischer Malerei des 17. Jahrhunderts. Marthinus W. Pretorius, der Sohn eines Burenführers, gründete 1855 die ursprüngliche Siedlung. Sie wurde 1860 Hauptstadt der Südafrikanischen Republik (Transvaal). Der Vereinigungsfrieden, der den Burenkrieg beendete, wurde hier 1902 unterzeichnet. Mit Gründung der Südafrikanischen Union 1910 wurde Pretoria zum Regierungssitz bestimmt und blieb dies auch nach Gründung der Republik Südafrika 1961. Kapstadt wurde Parlamentssitz. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 526 000 (in der Agglomeration rund 1,08 Millionen).


Abkürzungs- und Fachwortsverzeichnis



Biom Lebensgemeinschaft von Tieren u. Pflanzen in einem größeren geographischen Raum


Flora, Pflanzenwelt

Fauna, Tierwelt


Kalahari, trockene und halbtrockene Hochebene im südlichen Afrika. Sie erstreckt sich über den Südwesten von Botswana, das nördliche Südafrika und den Südosten Namibias. Ihre Fläche beträgt circa 712  Quadratkilometer. 1849 durchquerte der britische Forscher David Livingstone das Gebiet. Heute leben die Khoikhoin und San in der Kalahari.

Karroo, Halbwüste im Westen und Südwesten Südafrikas.

Sukkulenten, wasserspeichernde Pflanzen, z. B. aus Wüstengebieten, deren Stamm oder Blätter dickfleischig und so angelegt sind, dass sie Wasser zurückhalten und die Verdunstung minimieren. Sukkulente Pflanzen werden normalerweise in Gegenden mit wenig Niederschlägen oder auf salzhaltigen Böden angetroffen. Sie besitzen im allgemeinen lange Wurzeln, um eine größtmögliche Wassermenge aufsaugen zu können. Bekannte Sukkulenten sind Kakteen, sie haben keine oder nur kurze, dornige Blätter und speichern in ihrem "Stamm" viel Flüssigkeit. Auch Agaven und Aloen sammeln Wasser in ihren Stämmen.

BIP, Bruttoinlandsprodukt

BSP, Bruttosozialprodukt



Quellenverzeichnis


--"SÜDAFRIKA MIT LESOTHO UND SWASILAND" - Perthes Länderprofile / Klett Verlag

--"Südafrika" - Reiseführer mit Landeskunde / MAI Verlag

--"Afrikas Süden Namibia, Botswana, Zimbabwe, Südafrika" / DUMONT RICHTIG REISEN

--"SÜDAFRIKA" - Reiseführer / THOMAS COOK REISEFÜHRER

--"Südafrika" - APA GUIDE / Polyglott Verlag

--"Der Fischer Weltalmanach 2001" Fischer-Verlag


www.suedafrika.de

www.young.de

www.klimadiagramme.de

www.erdkunde-online.de

www.geolinks.de











Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen







Neu artikel